Als erste Kläranlage wurde 1956, also schon vor dem Gewässerschutzgesetz, in
Vaduz eine mechanische Anlage erstellt. Diese wurde 1967 durch eine Biologie
ergänzt und arbeitet heute nach der 3. Erweiterung, wie auch die anderen Klär-
anlagen im Land mit der 3. Reinigungsstufe, der insbes. für den Bodensee
wichtigen Phosphatfällung. Dann wurde 1967 die Kleinkläranlage Malbun erstellt.
1973 erfolgte die Fertistellung der ARA-Balzers und 1977 konnte die grösste
Kläranlage des Landes die ARA Bendern in Betrieb genommen werden, Geprägt‘ wird
diese Anlage durch die speziellen Abwässer der Konservenindustrie. Erwähnens-
wert ist hier noch die Verwertung des Klärgases oder Biogases zur Erzeugung
von elektrischer Energie und Heizwärme. Durch diese Verwertung konnte z.B.
im letzten Jahr die Enrgieversorgung der Kläranlage zu 67% aus Klärgas ge-
deckt werden. Die Sanierung der Industriebetriebe erfolgte zum grössten Teil]
vor der Erstellung der kommunalen Anlagen. Vor der Sanierung erstellte das
Amt für Gewässerschutz einen Industrieabwasser-Kataster, der es erlaubte :
rationell und wirksam vorzugehen. Erwähnenswert ist hier, dass die metall-
verarbeitenden. Betriebe strikte eigene Kläranlagen erstellen mussten um den
Klärschlamm schwermetallfrei zu halten. Die Metallhydroxydschlämme werden‘ auf
ainer Spezialdeponie zusammen mit Schlacke aus der Kehrichtverbrennung deponiert.
Die an sich erwünschte separate Lagerung der Metallabfälle resp. die Wiederver-
wertung derselben, erfolgt noch nicht. Der Klärschlamm der kommunalen Kläranlagen
wird bei uns vollumfänglich nach Richtlinien in der Landwirtschaft als Dünger
verwendet. Der Klärschlamm wird regelmässig auf seinen Schwermetallgehalt
sowie auf Salmonellen und Entero-Bakteriaceen untersucht. Wenn man die Schlamm-
Mengen,die heute aus den kommunalen und industriellen Kläranlagen zurückgehal-
ten werden betrachtet, muss man sich nicht wundern, dass es früher laufend zu
Fischsterben kam.
Jeute werden rund 90% der Abwässer in Kläranlagen gereinigt. Die Kapazität
der Kläranlagen sollte noch für einige Jahre ausreichen. Von den privaten
anschliessbaren Liegenschaften sind 87% angeschlossen.
Abfallbeseitigung:
Diesem Problem ist man bei uns schon relativ früh entgegengetreten. Bereits
1959 wurde von den Gemeinden Vaduz, Schaan und Buchs pionierhaft der Verein
Für Kehrichtbeseitigung Werdenberg/Liechtenstein gegründet. Heute sind diesem
Verein 27 Schweizer- und alle 1l Gemeinden Liechtensteins angeschlossen. Die
heutige moderne Verbrennungsanlage mit Energieverwertung hat eine Leistung
von 100 Tonnen Kehricht pro Tag.