Volltext: Die Bleizeit

- Buchdruck-Schnellpressen 
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1916 schlossen die Banken mit Richard 
Kahn, einem Fabrikanten aus Mann- 
heim, und dessen damaligem Partner 
Alfred Eversbusch einen Kaufvertrag 
über 259 Aktien ab. 
1918/1919 Das ganze Aktienpaket 
ging in den Besitz von Kahn über. 
1921 Der Schnellläufer «Exquisit» 
kam auf den Markt (siehe Seite 77). 
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«Pro Patria», Tretschnellpresse, um 1885 
an den Heidelberger Wilhelm Müller. 
Müller war Kompagnon von Wilhelm 
Molitor, beide waren ehemalige Part- 
ner von Albert. — Den Glockenguss 
betrieb die Familie Hamm bis 1960. 
Molitor hatte in Heidelberg 1891 für 
seine Fabrik 6400 m? Land gekauft. 
Molitor & Cie. wurde liquidiert und 
noch am selben Tag unter «A. Hamm 
OHG» eingetragen. Die Teilhaber Wil- 
helm Müller und Karl Geiger wandel- 
ten die Firma 1899 in eine AG um. 
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1901 Die beiden bisherigen Aktio- 
näre Müller und Geiger schieden aus. 
1905 Die Generalversammlung ver- 
zichtete auf den alten Traditionsnamen 
A. Hamm AG. Ab dem 24. Juni lautete 
der neue Firmenname Schnellpressen- 
fabrik AG Heidelberg. 
1916 Im Ersten Weltkrieg brach der 
Markt für Druckmaschinen fast voll- 
ständig zusammen und die Schnell- 
pressenfabrik musste die Produktion 
stark reduzieren. Die Rheinische Cre- 
ditbank und die Bank für Handel und 
Industrie, die zusammen 590 der 600 
Aktien der Schnellpressenfabrik Hei- 
delberg hielten, suchten nach einer 
grundlegenden Lösung zur Sanierung 
des Unternehmens. Am 9. November 
Die Serienfertigung des Tiegeldruck- 
automaten «Express» wurde aufge- 
nommen, Offenbar bereitete die Pro- 
duktion Schwierigkeiten. Kahn war 
mit der Entwicklung der Schnell- 
pressenfabrik gar nicht zufrieden und 
soll laut Aussage eines Werkmeisters 
seinen Unmut geäussert haben: «Ich 
werde euch jemanden schicken, der 
aus dieser Dorfschmiede eine Maschi- 
nenfabrik machen wird!» Diese Auf- 
zabe übernahm der Berliner Inge- 
nieur Viktor Jereczek, ein Mann, der 
über Praxis und Erfahrung im Ma- 
schinenbau verfügte. Er führte auch 
ine Art Fliessfertigung ein. 
1926 Mit der Berufung von Hubert 
H. A. Sternberg in den Vorstand be- 
zann für die Druckmaschinenfabrik 
in Heidelberg eine einzigartige Phase 
der Kontinuität, Als erstes Maschi- 
nenbauunternehmen führte sie die 
Montage der Drucktiegelautomaten 
am Fliessband ein. Das Ziel war, bei 
konstant hoher Qualität monatlich 
200 Drucktiegel herzustellen, 
1932 Am 25, August legte Richard 
Kahn das Aufsichtsratsmandat nieder. 
Zu Beginn der 1930er-Jahre brach der 
Kahn-Konzern zusammen. Die Deut- 
sche Bank sowie die Commerz- und 
Privatbank übernahmen die Aktien- 
mehrheit und sicherten den Fortbe- 
stand der Firma.
	        

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