Heidelberger Druckmaschinen AG
1849/1850 Das unfreiwillige Aus-
scheiden von Georg Hamm aus der
Maschinenfabrik Hamm & Co., Fran-
kenthal, bedeutete für die Firma einen
gravierenden Einschnitt. Da Hamm
sich aktiv am Pfälzer Volksaufstand
gegen die bayerische Regierung betei-
ligt hatte, musste er im Juni 1849 für
mehrere Jahre nach Frankreich ins
Exil. Zu dieser Zeit trat sein Bruder
Andreas in die Maschinenfabrik und
Glockengiesserei ein. Nach der Auf-
nahme eines weiteren Gesellschafters
am 11. März 1850 wurde die Firma in
«Hemmer, Hamm und Compagnie»
umbenannt. Dieser 11. März 1850 gilt
als Geburtsstunde der heutigen Hei-
delberger Druckmaschinen AG.
Andreas Albert (1821-1882)
sich als Glockengiesser einen Namen
zu machen, gleichzeitig war er jedoch
mit einem erheblichen finanziellen
Risiko verbunden. Dies zeigt die Tat-
sache, dass der Guss erst beim dritten
Versuch gelang.
schloss sich der Konstrukteur Andreas
Albert mit Andreas Hamm, dem Glo-
ckengiesser, zusammen. Im pfälzischen
Frankenthal gründeten sie im Jahr
861 die Maschinenfabrik Albert &
Hamm, aus der sich mit der «Fabrika-
tion von Schnellpressen und sonsti-
gen in Buchdruckereien verwendeten
Maschinen» ein bedeutendes Unter-
nehmen entwickelte.
Andreas Hamm (1824-1894)
1856 Andreas Albert lernte, als er bei
Reichenbach arbeitete, auf einer Ge-
schäftsreise Hamm kennen. Er fasste
1859 den Plan, selbstständig Schnell-
pressen zu bauen. In Hamm fand er
einen guten Partner. Zwei Jahre später
1868 Die Firma Albert & Hamm
konnte die 100. Druckpresse ausliefern.
1873 Albert stieg bei Hamm als Kom-
pagnon aus dem Zehnjahresvertrag
aus. Er gründete mit Wilhelm Molitor
die Schnellpressenfabrik Albert & Cie.
Diese war sehr erfolgreich, und Albert
wurde ein erbitterter Konkurrent sei-
nes ehemaligen Geschäftspartners
Hamm, von welchem er sich wegen
zines Giessauftrags für eine Glocke
zetrennt hatte. Andreas Hamm wollte
ınbedingt die 27 Tonnen schwere
Caiserglocke für den Kölner Dom lie-
‚ern. Dieser Auftrag bot die Chance,
Die Familie Hamm vor der Kaiserglocke
1885 Neben Glocken und Guss-
teilen für den Maschinenbau stellte
Hamm auch weiterhin die Buch-
druckschnellpresse «Pro Patria» her,
von welcher er innert sieben Jahren
mehr als 500 Stück verkaufte.
1894 Andreas Hamm starb im Alter
von 70 Jahren,
1895 Hamms Sohn Carl wollte das
väterliche Unternehmen nicht fort-
führen und verkaufte es am 19. August