sich die beiden zum ersten Mal begeg-
neten, ist nicht bekannt. Als gesichert
gilt aber, dass sie schon vor ihrer ge-
schäftlichen Partnerschaft sehr gut
befreundet waren,
Andreas Bauer (1783-1860)
1783 Am 18. August wurde Andreas
Bauer in Stuttgart geboren. Nach dem
Gymnasium absolvierte er eine Lehre
als Optiker und Feinmechaniker. An-
schliessend studierte er in Tübingen
Mathematik und Naturwissenschaft.
1805 Bauer schloss sein Studium als
Magister ab und zog zur Vertiefung
seiner Ausbildung nach England, wo
er Friedrich Koenig kennenlernte.
Koenigs erstes Patent
1810 Am 29. März erhielt Koenig
ein Patent für einen Drucktiegel mit
neuer Antriebsart: Der Druck wurde
nicht mehr mit einer Spindel «er-
presst», sondern mit rotierenden Ele-
menten. Die Maschine konnte durch
Dampfkraft angetrieben werden. Mit
Bauer vollendete er seine Suhl-Presse.
1811 Am 30. Oktober bekam Fried-
rich Koenig ein Patent für eine völlig
neu geartete Druckpresse. Das Patent
lautete: «Für weitere Verbesserungen
der Methode mit Maschinen zu dru-
cken ...z. B. Doppelmaschinen, Vier-
fachpressen.» Bauer baute mit Koenig
diese Presse. Sie war im Dezember
1812 fertig. John Walter, der Verleger
der «Times», bestellte bei einer Vor-
führung zwei Stück als Doppelpresse.
Friedrich Koenig und Andreas Bauer
dauten vier Jahre an dieser Maschine,
die anstelle des Drucktiegels einen
Druckzylinder hatte.
1814 In der Druckerei von Thomas
Bensley liess John Walter in der Nacht
vom 28. auf den 29. November streng
geheim — er befürchtete seitens der
Arbeiter eine Demonstration oder
Sabotage — erstmals die «Times» auf
ziner dampfbetriebenen Schnellpres-
se von Koenig mit 800 Bogen pro
Stunde drucken.
Nach weiteren Patenten, unter ande-
rem für eine Komplett- oder Doppel-
maschine (23. Juli 1813) sowie für eine
Zweitourenmaschine, kam es zum
Bruch zwischen Koenig und seinen
Finanziers. Diese wollten die Maschi-
nen nur für ihre eigenen Druckereien
einsetzen, während Koenig und sein
Partner Bauer an der Herstellung
grosser Stückzahlen interessiert waren.
1817 Friedrich Koenig kehrte Eng-
land enttäuscht den Rücken und
Andreas Bauer folgte ihm. Sie kauften
das Kloster Oberzell bei Würzburg
und gründeten die Maschinenfabrik
Koenig & Bauer,
Andreas Bauer
1809 Im Vertrag vom 9. September
zwischen Koenig und Bensley sprach
Koenig erstmals von «seinem Freund
Bauer» und bestimmte diesen im
Falle seines Todes zum rechtmässigen
Nachfolger.
;chnellpresse von Friedrich Koenig, 1812