Der Druck mit beweglichen Lettern lässt sich in China und Korea bis ins 8. Jahrhundert zurück-
verfolgen. Es gibt Spekulationen, nach denen diese Technik im 14. Jahrhundert durch die Franziskaner,
die in der Chinamission eingesetzt waren, nach Europa gelangt sein soll. Diese Hypothese erklärt‘
sich aus der Tatsache, dass Gutenberg sehr enge Beziehungen zu diesem Orden hatte.
Asiatische Drucke — hergestellt mit-
tels eines Bürstenabzugverfahrens
oder durch das Abreiben mit Ballen
auf dem Papier — konnten sich mit
den Drucken von Johannes Guten-
berg nicht messen.
Die ersten Druckpressen
Um 1439 Der Strassburger Drechsler
Konrad Saspach baute für Gutenberg
eine Weinpresse zur Druckpresse um.
1772 In Basel erfand und baute der
Schriftgiesser Wilhelm Haas-Münch
eine verbesserte, auf einen Steinsockel
montierte Handpresse, deren wich-
tigste Teile nicht mehr aus Holz, son-
dern aus Metall bestanden. Dadurch
wurden bessere Druckresultate erzielt.
Haas-Münch durfte aber seine Buch-
Adruckpresse nicht betätigen, da er —
wie schon sein Vater — als Stempel-
schneider und Schriftgiesser nicht der
edlen Zunft der Buchdrucker ange-
hörte.
1789 Erst sein Sohn Wilhelm Haas-
Decker, auch er «nur» Schriftgiesser,
durfte das Werk seines Vaters voll-
enden und darauf drucken.
Um 1800 Der Brite Lord Charles
Stanhope (1753-1816) liess eine Pres-
ze aus Eisen bauen. Sie wies noch eine
Spindel auf. Diese wurde mittels eines
Pressbengels bedient, der über ein He-
belsystem den Pressdruck verstärkte.
Mit der Stanhope-Presse verdoppelte
sich die bisherige Druckleistung.
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Nachbau einer Gutenberg-Presse.
Gutenberg-Museum, Mainz
Jaas-Presse, i/.
stanhope-Presse, 1844