Volltext: Die Bleizeit

— Johannes Gutenberg 
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Calligrapfie von Peter Schöffer (Faksimile) 
Peter Schöffer 
Um 1425 Peter Schöffer wurde im 
Städtchen Gernsheim am Rhein, das 
zwischen Mainz und Worms liegt, ge- 
boren. Aus seiner Jugend ist nur sehr 
wenig überliefert. Sein Vater soll früh 
gestorben sein. Seine künstlerische 
Begabung wurde von den Benedikti- 
nern erkannt und gefördert. So wird 
verständlich, warum Peter Schöffer 
Kleriker werden wollte. 
Im Kolophon einer 1515 gedruckten 
Schrift des Abtes Trithemius von 
Sponheim wird Peter Schöffer als 
Adoptiv- und Pflegesohn des Johan- 
nes Fust bezeichnet. Die Gutenberg- 
Forschung kommt zum Schluss, dass 
sich Schöffer in der Goldschmiede- 
familie Fust metalltechnische Kennt- 
nisse angeeignet hat. 
1444 Wahrscheinlich hat Fust sei- 
nen Peter auf die Erfurter Universität 
geschickt, denn im Sommersemester 
ist ein Petrus Ginsheym (aus Gerns 
heim) in der Matrikel eingetragen. 
1448/49 Ein weiterer Eintrag be- 
sagt, dass in diesem Wintersemester 
ein Petrus Opilionis in Erfurt studiert 
hat. Hat Peter Schöffer seinen Namen 
ins Latein übersetzt, denn Schäfer 
heisst Opilionis? 
1449 An der Pariser Universität war 
Peter Schöffer als Kleriker eingetra- 
gen. Er muss Latein beherrscht haben 
und hatte vermutlich die niedrigen 
Weihen empfangen. Er war dort auch 
als Schreiber und Kalligraf tätig. 
Eine von ihm hergestellte Pracht- 
schrift war noch bis 1870 vorhanden. 
Sie soll leider vernichtet worden sein. 
An einem Faksimile sieht man die 
Tüchtigkeit des Meisters. 
Um 1452 Fust hat Peter Schöffer 
wahrscheinlich nach Mainz zurück- 
geholt, um ihn als «seinen» Fach- 
mann in die Gemeinschaftsdruckerei 
aufzunehmen. Die Gründe sind ein- 
leuchtend: Er konnte Latein, war Kal- 
ligraf und hatte auch Kenntnisse im 
Goldschmiedehandwerk. Fust hätte 
seinem Partner Gutenberg keinen 
besseren Mann als Meisterschüler zur 
Seite stellen können. 
Es gibt auch eine sehr romantische 
Version. Fust hat den Kleriker Schöf- 
fer aus Paris zurückgeholt, damit er 
seine Tochter Christine erziehe. 
Schöffer verliebte sich in sie und gab 
seine geistliche Laufbahn auf. 
Der spätere Schwiegervater hat diese 
junge Liebe gern gesehen und Schöf- 
fer bei Gutenberg eingeführt. 
Eine übertriebenere Version ist: Schöf- 
fer hat seinen Meister Gutenberg ver- 
raten, um Christine und die Druckerei 
zu bekommen. 
1455 Im Prozess zwischen Guten- 
berg und Fust trat Peter Schöffer als 
Zeuge gegen Gutenberg auf. Da 
Gutenberg im Rechtsstreit unterlag,
	        

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