_ Der Buchdrucker
Das Bestimmen der Grösse der Zwi-
schenräume nannte man Format-
machen. Die Seiten sollten nach dem
Falzen und Schneiden des Bogens den
gewünschten «Stand» haben und
auch «Register» halten.
Die Druckform wurde mit einem For-
menbrett von der Schliessplatte in die
Druckmaschine gehoben.
Der Drucker hatte zuvor die Farb-
walzen in der Druckmaschine justiert,
die erforderliche Menge der Druck-
farbe gemischt und in das Farbwerk
einlaufen lassen. Die Konsistenz der
Farbe musste mit zähem Firnis oder
dünnem Drucköl dem Bedruckstoff
angepasst werden: «lange» zähe Farbe
für harte oder glatte Papiere und
«kurze» geschmeidige für Naturpa-
piere. Damit konnte das «Rupfen»
(Aufreissen des Papiers) oder das
«Perlen» (Quetschen der Farbe auf
dem Papier) vermieden werden. Der
Drucker war auch für das Mischen
von Farbtönen zuständig.
3eschlossene Buchdruckform
le nach Papier und Art der Druck-
'orm wählte er den geeigneten Auf-
zug, das heisst, der Druckzylindeı
oder -tiegel wurde für ein einwand:
reies Druckresultat — ohne Quetsch-
‘änder — elastisch, weich oder hart
»espannt. Dies erforderte Fingerspit-
zengefühl.
Die Druckpresse musste auf das
Papierformat eingestellt werde. Jede
Maschine hatte ihre Eigenart. Ein gu-
ter Maschinenmeister hatte Kenntnis-
;e in Mechanik, vor allem aber in der
Bedienung und Einstellung der ver-
schiedensten Druckmaschinen.
Nach dem Einheben der Druckform
n die Maschine wurde der erste Ab-
druck auf den richtigen Stand der Sei-
‚en auf dem Papierbogen kontrolliert.
Besondere Genauigkeit und ein spe-
zielles Schliessen (Drehpunkte) waren
beim Einrichten von Mehrfarbendru-
cken gefragt. Am meisten Fachkennt-
nisse wurden vom Maschinenmeister
jeim Vierfarbendruck verlangt.
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Zurichtschema + — Seidenpapierblatt
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