Volltext: Schmuggel am Rhein

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In Triesen hatte sich ausse r dem Schm uggle rkönig Jakob Heidegger auch „s'Nannis Robe rt" ein 
Boot angeschafft. Damit füh rte er in einer dunklen Nacht des Jahr es 1919 seine Gefährten 
Enge lbert Kindle, desse n Schwester Fina und Gottlieb Risch über den Rhein. Robert brachte das 
Boot wiede r zurück, während die andern die Nacht in einem offenen Hausflur in Azm oos 
verbrachten.   
Mit dem e rsten Zug reisten sie nach St.Gallen, wo sie 15 kg Sac harin e inkauf ten. In der 
folge nden Nacht sta nden sie wieder am Fusse des Rheinwuhr es und gaben Robe rt zur 
vorgesehenen Zeit mit der Taschenlampe das verabredete Bli n ksignal.   
Rober t war als ausgezeichneter Fährmann bekannt. Schon nach kurzer Zeit war er zur Stelle und 
die Überfahrt konnte beginnen. Es war eine pechschwarze Nacht und der Rhein war seit der 
letz ten Nacht um einige s gestiege n. Trotz der star ken Ström ung rudert Robert das Schifflein 
siche r ans re chtsrh einische Ufer zurück.   
Eben wollte Gottlieb, der vorne im Boot kniete , aufs V orwuhr springen , um das Schiffle in 
fe stzubinde n, als diese s von unten her einen he ftigen Schlag e rhielt und kenterte. Es m usste auf 
einen über spülten "Vor gründe r", einen vorge lage rten Wuhrstein, aufgefahren sein. Gottlieb 
konnte sich an einem Wuhrstein f estklam mern und das Wuhr er kletter n. Er weiss heute se lbst 
nicht mehr, woher er die Kraft nahm, sich festzuklammern, um nicht von der reissenden 
Ström ung fortgerissen zu werden.   
Engelbert fand sich, als er wied er auftauchen wollte, unter dem kie loben treibenden Boot. Er 
bra chte seine n Kopf ins Freie und klammerte sich am Bootsrand fest. Über zwei Kilometer 
trie ben die Wellen mit ihm ihr unbarmherziges Spiel, ehe er auf der Höhe der heutige n Hoval 
wie der f esten Grund unter seine Füsse bekam und ans Ufer waten konnte.   
Rober t und Fina aber kamen ums Lebe n, obwohl Rober t als guter Schwimmer be kannt war. 
  
David Stegers Tod 
 Die 
beide n Triesner Xaver Heidegger und Theobald Sprenger, der „Klamperi“, hatten sich 
aufgemacht, um in Z ürich einen grösseren Posten Gummiband einz ukauf en. Dabei fiel ihnen ein 
Mann auf, der sich bemühte, so unauffällig wie m öglich de nselben Weg zu ge hen. Da er sich 
dabei noch bemühte, den geb ührend en Absta nd zu halten, war für Xaver und Thebald klar, 
welchen Beruf dieser Mann a usübte, auch ohne dass er ihnen se inen Ausw eis zeigte.   
Trotz des "Deckels", den sie auf sich w ussten, betraten sie das Tabakwarengeschäft, in dem sie 
jew eils ihr Gummiband abz uholen pfle gten. Draussen wa rtete der Mann vom D ienst geduldig 
auf ihre Rückkehr. Doch vergebens! Der Laden hatte einen Hintera usgang.   
Um zu ver hinder n, dass sie ihrem unliebsamen Be gleiter am Bahnho f noch einm al be gegne ten, 
bestiegen sie in Z ürich- Enge den Zug. Um sich in Sarga ns nicht gle ich wie der einen "Deckel" 
auf den Hals zu la den, verliessen sie den Zug schon in Mels.   
In der Dunkelheit irrte n sie etwas vom Wege ab, zumal sie ja nicht die Landstr asse benutz en 
wollten, und kamen so eine halbe Stunde zu spät an den Rhein. Auf ihre Blinksi gn ale r ührte sich 
nichts. David Stege r, ihr Fährmann m usste sich schon wiede r nach Hause begeben hab en, 
nachdem zur a bgemachte n Zeit kein Lebenszeichen seiner Freunde zu sehen gewesen war.   
In der Hof fnung, David komme noch einmal ans Wuhr he raus, warteten The bald und Xaver noch noch
	        

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