Volltext: Schmuggel am Rhein

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 Der 
Tod von Jakob Heidegger 
  Durch 
den Einsatz von He er espoliziste n zur Bewachung der Grenze wurde die Schmugglerei 
viel gefährlicher, denn die Sc hweiz war fest entschlossen, den Eige nbeda rf an Le bensm itteln und 
Ge bra uchsge genstä nden nicht durch unkontrollie rbar e Ausfuhren gefährden zu lasse n und ihn 
mit allen Mitteln sich er zu stellen. Eines diese r Mitte l war zw eifellos der Sc hiessbe fehl auf 
Schm uggle r, die durch Flucht der Festnahme entge hen wollten.   
Manch einer entschloss sich, unter den neuen Be dingungen das Schmuggeln aufzugeben. Doch 
nicht jedem ge lang es, diese m Geschäft den Rücken zu kehren. Zu viele betrieben es mit einer 
Leidenschaft, die ohne weiteres mit der Spielsuc ht gewisser Casinobesucher verglichen wer den 
kann.   
Auch Jakob und Alber t Heide gger liessen sich nicht abschrecken. Zu dritt wurde ein neues 
Unternehmen gestartet. Jakob fuhr se inen Sohn Albe rt und de ssen Begleiter im Boot zur 
ge genübe rliege nden Kiesba nk und ke hrte dann nach Hause zur ück. Dort legte er sich zwei 
Stunden nieder, denn sola nge würde es etwa da uern, bis seine beide n Zuträ ger wiede r auf der 
Kie sbank zurück sein konnte n, da sie die Waren im Schweizerhaus in Sevelen abhole n m ussten. 
Noch auf dem Heimweg ver nahm Jakob vom Rhein her e inige Schüsse. Doch sie be unruhigte n 
ihn keineswegs. Sie konnten nicht seine m Sohn und desse n Gefährten ge lten, da sich diese schon 
ein gutes Stück auf dem Weg nach Sevelen bef inden m ussten. 
Hier irrte sich Jakob jed och e ntsche idend. Hätte er die sen Schüsse n mehr Beachtung gesc henkt, 
sie hä tten ihm das Leben gerettet. In Wirklic hkeit befanden sich die be iden Zuträger immer noch 
auf der Kiesba nk und wur den beim Ver such, das Wuhr zu besteigen, von Grenzsoldaten 
be schosse n. Alber t war die Sache gle ich verdächtig vorgekommen, schon als er die Kie sbank 
betreten hatte. Ob er das Ge fühl, dass eine Gefahr im Anzug war, seine m sechsten Sinn 
verdankte oder ob ihn eine ve rdä chtige Bewegung am Wuhr stutz ig gemacht ha tte, weiss er 
heute selbst nicht mehr. Jedenfalls wollte er gleic h wiede r in den Strom springe n und 
zurückschwimmen. Sein Begleiter jed och be schwic htigte ihn und so unternahmen sie jenen 
be reits ge schilde rten, lebensgefährlichen Versuch, das Wuhr zu erreichen.   
Noch gab Alber t nicht alles verloren. Mitten im Lauf erklärte er seine m Gefährten:   
„Ich nehme die er sten Zwei. Nimm du den Dritten!"   
Doch es waren zu viele D ritte. Ein Kampf war a u ssichtslos. Sie mussten sich ergeben. Albert 
wurde gefesselt und zum Verhör nach Sevelen hineinge führ t. Nach einem länge ren fruc htlosen 
Befragen wurde er, von zwei Grenzsoldaten mit aufgepflanztem Bajonett bewacht, im Zug nach 
Buchs überführt, wo die Fragerei von neuem los ging.   
Inzwischen waren für Jakob die zwei Stunde n Wartezeit um und er begab sich wiede r ans 
Rheinwuhr hinaus. Dort wartete er auf das verabredete Zeic hen, das Abbrennen von drei 
Zündhölzern. Es kam. Nichtsa hnend stieg Jakob in sein Boot und ruder te zur Kie sbank hinüb er. 
Kurz davor gewahrte er die fremden Gestalten und machte sof ort ke hrt. Mit rasc hen 
Ruder schlä gen versuchte er, die Mitte des Rheines zu erreichen, um sich dann in 
liechtensteinischem H oheitsge biet zu befind en.   
Doch da begann die Masc hinenp i stole eines Heerespolizisten ihr todbringe nde s Maga zin zu zu
	        

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