Volltext: Jost Bürgi, Johannes Kepler und Karl von Liechtenstein am Kaiserhof zu Prag, oder, Blick zurück auf den Beginn der Neuzeit

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 Dass 
Karl von Liechtenstein auch noch Kontakt zu 
Johannes Kep ler hat, als beide schon einige Jahre nicht 
mehr in Prag sind, b eweist im Jahre 1616 die Lief erung 
eines grossen Fasses besten Weines an Johan nes 
Keplers Ad resse in Linz. Dorth in war der Mathe matiker 
1612 aus Prag geflüchtet und hatte er 1615 seine Werke 
„Aus zug aus der ur alten Messekunst Archimedis“ und 
„Nova Stereometria Doliorum Vi nario rum“ 
veröffentlicht. Darin an alysiert er systematisch die 
österreic hisc he Fassregel zur Vo lumenbest immung von 
Weinfässern und ihre z weckmässigste Gestalt . Ge- 
widmet hatte er das erste Buch Maximil ian von 
Liechtenstein . 
    
  
Nach seiner mit seinem Bruder Maximilian siegr eichen 
Teilnahme an der Schlacht am Weissen Berg vor Prag 
am 7. November 1620 wird Karl I. von Liechtenstein 
zum Stellvertreter des Kaisers in Böhmen und zum 
Böhmischen Vizekön ig ernannt. 
  
  
  
  
  
 Als 
seine persönlich grös ste „N iederlage“ dürfte Karl I. 
von Liechtens tein die von Kaiser Ferdinand II. befohlene 
bruta le Exekut ion und Z uschaustel lu ng der Leichname 
von 27 bö hmischen Rebell en in d ieser Szener ie 
empfunden haben – all sein Ei nsatz für ein mil deres 
Urteil blieb ungehört. Ein Jahr vor seinem Tod rückt er 
in einem Brief die Tatsac h en zurecht: jedermann, der 
sich ein Ur teil in dieser Gelegenheit anmas st, sei 
geraten, auch d ieses Dokument zu lesen. 
   
	        

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