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Wie
schaf ft all dies ein einzi ger Mensch? In tell igenz,
Talent und Glück reichen nicht – es muss auch eine
unermüd liche Neugierd e, F leiss und Freu de dabei sein,
ganz neue Lösungen zu entdecken. Ein glückl ich er Jost
Bürgi also, den man erst kennt, wenn man dies kennt.
All
dies br ingt Jost Bürgi mit nach Prag, der letzten Stufe
seines Aufstiegs. Von 1603 an lebt Bürgi mit zeitweise
zweij äh rigen Unterbrüchen 27 Jahre in der Moldau-
stadt. Acht Jahre lang u nterst ützt er hier seinen Freun d
Johannes Kep ler.
Die
böhmi sche Metropole ist im Jahre 1600 eine der
grössten Städ te Europas. Seit der Verlagerung der
Residenz des Kaisers von Wien an der Donau auf den
Hradschin an der Moldau ist Prag das abendländische
Zentrum der Macht .
Kepler
kam im Jahr 1600 als Mathematiker auf Wuns ch
des damaligen Hofastronomen Tycho Brahe nach Prag
und wird 1605 die Bahnellipse des Mars entdecken. Er
übern immt bereit s im Oktober 1601 das Amt Brahes,
der unter mysteriösen U mständen stirbt.
Mit
seiner Pro paganda schrieb sich Tycho Brahe zahl-
r eiche Erfindungen zu, die von ande ren nicht mehr
lebenden Perso nen sta mmten und tilgte die Namen der
besseren Mitbe werber rücksichtslos. D ieser geistreiche
Aris tokrat und wel tbeka nnte Astronom Tycho Brahe
gewann schnel l das volle Vertrauen Rudolfs II. und trieb
Nicolaus Ursus Reimers in den Tod. Mit dem Tod seines seines