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sechs Planet en, Sonne (Erd e) und Mond mit Mehrfachbeobachtungen so genau
und umfassend erhoben, wie nie mand vor ihm – nur Wilhelm IV. von Hessen-
Kassel war mit Bürgi genau er und schneller, hatte es Bürgi mit s einer
Sekundenuhr doch ermöglicht, das Horizontal-Zeitmessverfahren einzuführen
und seinen kompakten klei nen Sextant en aus Stahl ge nauer zu messen.
Diese K eplersche Wende im Jahre 1609 ist das Jahr der Publikation der von
Tycho Brahe ohne optische Hilfsmit tel nur mit dem blossen Auge und mecha-
nischen M essw erkzeugen gewonnenen Positionsdaten des Planet en Mars und
der Sonne bzw. der Erde sowie der Berechnung, Dars t ellung und Erl ä uterung der
Marsbahn durch Jo hannes Kepler als Ellipse mit physik alisc h damit in den beiden
Planet engesetz en dargest e llten und allgemeingültigen Relationen. Sie sind,
zusamm en mit dem 1618 hinzugefügten dritten K eple rschen Gesetz, eine der
wichtigsten Erk enntnisse und Grundlagen der Ph ysik überhaupt und der
Astro physi k im Speziell en. Mit dem Bau und der Vorführung von Galileo Galileis
Fernro hr 1609 in V enedig und der anschliess-enden Präsentation vor Cosimo II.
de’ M edici sowie der Ausrichtung des Fernro hrs auf Himmelsobjekte, bezeichnet
dieses Jahr der Kepl ersche n Wende aber auch den Be ginn der besseren
Sichtbarmachung unser er Welt mit tels optischer Hilfsmittel wie dem Mikroskop
in den Naturwiss enschafte n insgesam t.
Erst seit wenigen Jahrzehnt en weiss man, dass Johannes K epler in Prag auf noch
genauere Positio nsda ten z urückgreifen konnte als die jenigen von Tycho Brahe.
Sein guter Freund Jost Bürg i, der von 1603 bis 1630 als Kaiserlicher Kammeruhr-
macher seine Werkstatt auf dem Hradschin hat, hatte diese Daten von 1584 bis
1602 auf der Sternwarte in Kassel bei den Himmelsmessungen für den ers ten
1587 f ertigges tellt en Stern katalo g der Neuzei t ermittelt. Da rüber hinaus hat er
Mo nd-, Sonnen- und Plan e tendaten in Tausenden von Beobachtungen für die
Herstellung sein er unübert ro ffen genau en astronomischen Uhren und
Himm elsaut omaten erfasst.
Also nicht nur auf Grund der «tychonischen» Positionsdaten, sondern nur in
Verbindung mit Bürgis Instr ument en, Be o bachtungsda ten und Ber echnungs -
methoden wurde es dem 34-jährigen K epler als erstem Menschen möglich,
einen Bahnv erlauf zu erkennen und zu berechnen, dessen Abweichung von der
pythago räis chen Kreisform am Himmelsfirmament lediglich dem Abs tand eines
Viertels des Mo nddurch me ssers, also einer schmalen Mondsichel entspricht
oder der Be trachtung eines Gro ssbuchs tabens aus dies em hier gedruckten Text Text