Volltext: Neue Erkenntnisse zur Keplerschen Wende

  
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Astronomie erstmals mit der Ph ysik zur Astrophysik v erknüpft. Bei diesen 
Aufgaben unterstützt ihn das mathematisch-technische Universalgenie Jost 
Bürgi wahrscheinlich weit umfassender , als man bish er wuss te, mit 
Planet endaten, B eo ba chtu ngsinstrument en und Mathematikmethoden.   
Anschliessend, kurz nach G alileis Ver ö ffentli chung des «Sider eus Nuncius» 
(Sternenbote) und Keplers begeisternder Antwort darauf, legt Kepler in 
Ergänzung zu den beiden Schriften über das Sehen und die technisch e Optik aus 
den Jahren 1603/04  im Jahre 1611 mit seiner «Dioptrice» den Klassik er der 
technischen Optik mit dem fotometrischen Ge setz und der Konstruktion des 
astronomischen Fernrohrs vor. Na chdem er es schon 1611 für ratsam hält, aus 
Gründen der sich weit er au sdehnenden Gegenreformation zu verlassen, zieht er 
1612 nach Linz. Hier verfasst er 1615 sein mathematisch bedeutende s Werk zur 
Stereometrie von Weinfäss ern zuerst in Lat ein – das er Maximilian von 
Liecht enstein widm et – und ein Jahr we sentlich u mfa ngreicher in Deutsch. Im 
Jahre 1619 folgt die von ihm als Neoplatoniker als seine bedeutends te 
Publikati o n bezeichne te «Harmonice Mundi» («Weltharmonie»), in der er ganz 
beiläufig das für die Physi k wichtige drit te Planetengesetz vorlegt. 1626 erneut 
aus konfessionellen Gründ en – diesmal aus Linz –, vertrieben, bringt er seine 
Familie nach Regensburg  und reist weit er nach Ulm, wo er 1627 sein grosses 
Abschlusswerk der «Rudolfinischen Tafeln» sowie später in Sagan als erste 
Science-Fiction-Geschichte ein träumerisch-romanhaftes Büchlein «Somnium» 
über eine Reise zum Mond veröffentlicht.   
  
Karl I. von Liechtenstein (1569-1 627)   
Obersthofmeister der Kaise r Rudolf II. und Matthias , 
Vizekönig Böhmens und Stellvertreter des Kaisers 
Ferdinand II. in Prag. Ältester und erster der drei zu 
Fürsten ernannten B rüder Maximilian und Gundake r     
von Liechtens tein. Weinfas slieferant Johannes Keplers für dessen dem Fürsten 
von Liech tenst ein gewidmete Werk «Stereometria» und Bürgi -Mäze n für die 
Erstellung sein er Bergkristalluhr. Karl von Liechtenstein bildet, wie auf den 
Seiten [sS6 5ff] geschildert, jahrzehntelang ein Bindegli ed zwischen Johannes 
Kepler, Jost Bürgi, Franz von Tengnagel sowie Paul Gul din SJ mit dem Kaiserhof. 
Er entstammt einer der ält esten, angesehensten und bis heute vermögendsten vermögendsten
	        

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