Volltext: Liechtenstein 1999-2008

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2000 75-jähriger Jungbrunnen anhaltender Freundschaft Die Ernennung von S.D. Landesfürst Hans-Adam II. zum Ehrenprotektor stand gestern Abend im Mit- telpunkt des grossen Festkommerses zum 75-jährigen Bestehen der Liechtensteinischen Akademischen Ver- bindung Rheinmark. Der feierliche Anlass war getragen von couleurstudentischen Regularien und bekannten Studentenliedern. In seiner Festrede verwies Dr. Peter Krause aus Wien auf die Bedeutung der anhaltenden Freundschaften unter Verbindungsbrüdern. In dieser Beziehung darf sich die Rheinmark als unerschöpflicher Jungbrunnen bezeichnen. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 1. Juli 2000, Seite 9. Rückübernahmeabkommen in Bern unterzeichnet Regierungschef-Stellvertreter Michael Ritter hat ges- tern in Bern zusammen mit Bundesrätin Ruth Metzler und dem österreichischen Innenminister Ernst Strasser das Abkommen zwischen Österreich, der Schweiz und Liechtenstein über die Übernahme von Personen unter- zeichnet. „Liechtenstein hat ein vitales Interesse, dass die Modalitäten für die Rückführung von illegal einge- reisten Personen zeitgemäss und pragmatisch geregelt werden“, erklärte Regierungschef-Stellvertreter Michael Ritter zu diesem trilateralen Abkommen auf Anfrage des „Liechtensteiner Vaterlands“. Von besonderer Bedeutung für Liechtenstein sei dabei die Regelung, dass man – nicht wie in der Vergangenheit – nur bestimmte Fälle von illegal eingereisten Personen, sondern generell alle Personen, welche die Grenze illegal überschritten haben, wieder in das Land, über das sie eingereist sind, also in die Schweiz oder nach Österreich zurückführen könne. „Das bringt uns in der praktischen Handhabung im Bereich Flüchtlingswesen einen klaren Schritt weiter“, sagte Michael Ritter. [...] Liechtensteiner Vaterland, 4. Juli 2000, Seite 1. 
  
Gebhard Hoch † Schockiert nahm die Öffentlichkeit gestern Kenntnis vom überraschenden Tod des FBPL-Fraktionssprechers Gebhard Hoch. Liechtensteiner Volksblatt, 30. Juni 2000, Seite 1. [...] Gebhard war ein sehr engagierter Mensch. Er wuchs in einer grossen Familie auf. Familien sind Präge- stöcke. Das gemeinsame Aufwachsen mit den Geschwis- tern war eine Lebensschule. Sich mit dem andern ausei- nanderzusetzen, Verantwortung zu übernehmen, sich zurücknehmen aber auch sich durchzusetzen gehören zu den Grunderfahrungen des Lebens. Gebhard hat diese Lebensschule durchlaufen und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein entwickelt. Er hat sich für die Gemeinschaft mitverantwortlich gefühlt und sich in unterschiedlichen Funktionen für sie eingesetzt. So war er während 20 Jahren Mitglied des Nationalen Olym- pischen Komitees, Präsident des FC Triesen und Vize- präsident des Liechtensteinischen Fussballverbandes, 8 Jahre Vizepräsident des Verwaltungsrates der Liech- tensteinischen Landesbank, 8 Jahre Gemeinderat und 7 Jahre Landtagsabgeordneter, seit 1997 Fraktionssprecher unserer Landtagsfraktion sowie Mitglied des Präsidiums der Fortschrittlichen Bürgerpartei. Er hat seine Meinung immer mit klaren und unzweideutigen Worten vertre- ten. Ecken und Kanten gaben ihm Profil. Wer Ecken hat, eckt an, wer Kanten hat, hebt sich ab und wird fassbar. Dieses Profil kennzeichnete Gebhard und zeichnete ihn aus. Es gehörte zu seinem Wesen. Man wusste stets, wor- an man mit ihm war. Er redete andern nicht nach dem Mund und nahm auch Widerstand in Kauf. Er vertrat seine Überzeugung mit Nachdruck und kämpfte dafür. Er schonte den politischen Gegner nicht, brachte ihm aber Achtung und Respekt entgegen und akzeptierte die Meinung anderer. Er war durch und durch Demokrat und Volksvertreter. Unser Land verliert mit ihm einen engagierten, kämpferischen und grundehrlichen Poli- tiker, dessen Wirken eine starke Wertorientierung zu Grunde lag. [...] Gedenkansprache von Landtagsvizepräsident Otmar Hasler zum Tod von Gebhard Hoch im Liechtensteiner Volksblatt, 6. Juli 2000, Seite 3.
	        

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