Volltext: Liechtenstein 1999-2008

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Die Varianten Folgende drei Varianten will die Regierung genauer unter die Lupe nehmen: 1. Umfahrungsstrasse Die Umfahrungs- oder Entlastungsstrasse „Esche“ soll von Schaanwald der ÖBB Bahnlinie folgend der Esche entlang zur Benderer Industriezone bis zur Rheinbrücke führen. Gilt derzeit als aussichtsreichste Variante, da sowohl die eingesetzte Fachgruppe der Regierung, wie auch die private Initiative „Aktion Verkehrslösung Unterland“ auf diese Lösung gekommen sind. 2. Null-Plus-Variante Die Null-Plus-Variante geht vom bestehenden Strassennetz aus. Dabei sollen keine neue Strassenbauten entstehen (Null). Mit begleitenden Massnahmen soll der Verkehr beruhigt werden (Plus). Einzige Variante die ohne Strassen- bauten auskommt. Umstritten, da fraglich, ob die Entlastung gross genug ist. 3. Schwabbrünnentunnel Die einzige Tunnellösung, die noch im Rennen geblieben ist. Tunnel durch Drei-Schwestern-Massiv mit Nordumfahrung Schaan. Diese Variante hat kaum Chancen, da sie praktisch nur den Transitverkehr abfängt. Urteil von Verkehrsminister Marxer: „Zuwenig Vorteile.“ Liechtensteiner Vaterland, 23. Juli 1999, Seite 3. Aktion Verkehrslösung: „Ohne Ersatzstrasse geht es nicht“ Was im Januar 1998 als Privatinitiative von Ingenieur Hanno Konrad und Alt-Gemeindevorsteher Günther Wohlwend entstanden ist, wurde ges- tern zu einem Verein. Im Restaurant Weinstube in Nendeln wurde gestern Abend die „Aktion Verkehrslösung FL (AVFL)“ aus der Taufe gehoben. Der neue Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Verkehrslösungen und -projekte zu erarbeiten. Im Mittelpunkt steht derzeit die Realisierung einer Ersatzstrasse zur Umfahrung der Dörfer im Liechtensteiner Unterland. Der neue Verein hat eine gewichtige Lobby hinter sich. So wird die AVFL unter anderem von der Gewerbe- und Wirtschaftskammer und von der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer unterstützt. Aber auch die Landtagsabgeord- neten Otto Büchel (VU) und Oswald Kranz (VU) und Johannes Matt gehören zu den Gründungsmitgliedern. Mit Felix Näscher, Amt für Umwelt, Natur und Landschaft, und Johann Ott, Tiefbauamt, verewigten sich auch zwei Amtsleiter auf der Gründungsurkunde. [...] Liechtensteiner Vaterland, 11. März 2000, Seite 1. Landtag ist nicht gegen Ersatzstrassen Der Landtag diskutierte gestern während einiger Stunden die Postulats- beantwortung betreffend die Überprüfung von möglichen strassenbaulichen Massnahmen zur Entlastung der Bevölkerung im Liechtensteiner Unterland. Die Mehrheit der Landtagsabgeordneten war wie die Regierung und die Verkehrsexperten der Meinung, dass eine nachhaltige Entlastung der Orts- kerne von Schaanwald, Nendeln, Eschen und Bendern bauliche Massnahmen bedingt. Einzig die Freie Liste und einige Abgeordnete der FBPL sprachen sich klar gegen jegliche baulichen Massnahmen aus. 16 Abgeordnete hiessen schlussendlich die Postulatsbeantwortung gut. „Trotz dieser Postulatsbeant- wortung wird die Regierung weitere Analysen und Abklärungen vornehmen müssen. Strassenbauliche Massnahmen im Sinne von Ersatzstrassen die wirk- lich Erleichterung und Lebensqualität in die Dörfer bringen werden, sind auch für mich mögliche Lösungsansätze um die Verkehrsproblematik in den Griff zu bekommen. Allerdings betrachte ich diese Postulatsbeantwortung keinesfalls als Startsignal, dass möglichst schnell mit dem Bau von Umfah- rungsstrassen im Unterland begonnen werden soll“, brachte der VU-Abgeord- nete Lorenz Heeb die Meinung von vielen Mandataren zum Ausdruck. [...] Liechtensteiner Vaterland, 16. März 2000, Seite 1.  
	        

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