Volltext: Liechtenstein 1988-1998

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Zunahme des grenzüberschreitenden Verkehrs mit Vorarlberg Über 15 000 Fahrzeuge überqueren täglich die drei Grenzübergänge zwischen dem Fürstentum Liechten- stein und Vorarlberg. Dies ergab eine Verkehrserhebung, die im Herbst 1994 durchgeführt und deren Ergebnis am Donnerstag veröffentlicht wurde. Mehr als die Hälfte des erfassten grenzüberschreitenden Verkehrs gehört zur Kategorie des Ziel- und Quellverkehrs. Der Transitverkehr macht nur gut 40 Prozent des täglichen Verkehrsaufkom- mens aus. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 24. Februar 1995, Seite 1. Sieben „Letzetunnel-Varianten“ vorgelegt Die von Liechtenstein abgelehnte Südumfahrung von Feldkirch mit dem Letzetunnel nimmt Formen an. Der zuständige Landesrat Hubert Gorbach hat jetzt sie- ben Varianten, die von der Landesplanungsstelle ausgear- beitet wurden, vorgelegt. [...] Landesrat Gorbach stellte gegenüber der grössten Vorarlberger Tageszeitung klar, dass die Südumfahrung absolute Priorität im Vorarlber- ger Strassenbauprogramm habe und meinte wörtlich: „Liechtenstein werden wir zwar nicht fragen, ob wir bau- en dürfen, aber darüber informieren“. Weiters stellte er, wie auch die Stadtväter von Feldkirch fest, dass niemand beabsichtigt mit dem Bau des Letzetunnels mehr Verkehr ins Land zu holen. Es gebe nur einen Grund: Die Innen- stadt und Tisis vom Durchzugverkehr zu entlasten! Liechtensteiner Vaterland, 13. Juni 1995, Seite 15. Löst ein Schellenberg-Tunnel die Unterländer Verkehrsprobleme? [...] Als neue Idee für die Abwendung des Durch- gangsverkehrs aus dem Liechtensteiner Unterland ist ein Schellenberg-Tunnel in die Diskussion gebracht worden. Die Röhre würde im Raum Feldkirch nördlich der liech- tensteinischen Grenze durch den Berg direkt zur schwei- zerischen N13 geführt, womit der Transitverkehr nicht mehr über die drei bestehenden liechtensteinisch-öster- reichischen Grenzübergänge fliessen müsste. „Absolut dringender Handlungsbedarf“ sieht der VU-Abgeordnete Oswald Kranz, der zu den Mitunterzeichnern einer Inter- pellation – mit Fragen, die von der Arbeitsgruppe „Ver- kehrsprobleme Liechtensteiner Unterland“ ausgearbeitet wurden – an die Regierung gehört. Nach seiner Ansicht muss der Schellenberg-Tunnel als verkehrsableitende Massnahme in Erwägung gezogen werden. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 10. Juli 1995, Seite 3. 
Unterländer Verkehrsproblem: Unterschriftenaktion gestartet Die Unterländer Anrainer-Gemeinden und Schaan ächzen unter den enormen Verkehrsbelastungen, die nun noch durch den geplanten Bau des Letzetunnels ver- schärft werden. Auf der Transitstrecke vom Zollamt Schaanwald bis nach Bendern, also auf der Verbindungs- linie zwischen Österreich und der Schweiz, rollt seit Jah- ren zunehmender Verkehr. Die Anwohner sind unzufrie- den und fordern Abhilfe. [...] Auch aus diesem Grunde hat die aktive Arbeitsgruppe „Verkehrsprobleme FL Unter- land“ nicht nur zu einer Diskussionsrunde am Wochen- ende nach Eschen eingeladen, sondern gleichzeitig auch bekanntgegeben, dass sie eine Unterschriftenaktion star- tet, welche die Regierung unterstützen soll, sofort geeig- nete Massnahmen zur Reduktion des Transitverkehrs ein- zuleiten. Ihr Sprecher, der Eschner Gemeinderat Manfred Frick, nannte die Zielsetzungen seiner Gruppe nach der Aussage von Landesrat Hubert Gorbach, den Letzetunnel nun doch zu bauen, was die Verkehrsproblematik zusätz- lich verschärft: Bessere Information der Bevölkerung; Feldkirch und Vorarlberg Liechtensteins Widerstand mit- teilen; die Politiker an ihre Verantwortung erinnern und fragen: „Was gedenken Sie konkret zu tun?“; mit der Unterschriftenaktion die Regierung unterstützen, Sofort- massnahmen zur Reduktion des Transitverkehrs unver- züglich einzuleiten. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 16. Oktober 1995, Seite 1. „Beim Letzetunnel ist der Vorarlberger Wille entscheidend!“ In Sachen Letzetunnel will der österreichische Wirt- schaftsminister Johannes Ditz dem Fürstentum Liechten- stein kein echtes Mitspracherecht zugestehen. „Ich bin überzeugt, dass die Vorarlberger eine Lösung finden, die mit den Liechtensteinern zumindest besprochen ist. Ent- scheidend ist für mich aber natürlich der Vorarlberger Wille und nicht der Liechtensteiner“, sagte Ditz bei einem Besuch in Feldkirch. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 25. April 1996, Seite 4.
	        

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