Volltext: Liechtenstein 1988-1998

Neue Heimat in Liechtenstein Gestern morgen, um sieben Uhr, erreichte ein Bus mit 44 Flüchtlingen – Frauen und Kinder – aus Bosnien- Herzegowina Liechtenstein. Den Kriegsflüchtlingen wur- de im Schaaner Freizeitzentrum Resch ein herzlicher Empfang bereitet: freundliche Gesichter und ein echt liechtensteinisches Frühstück in Sicherheit erwartete die Bosnier. [...] Bei der Bewilligungserteilung durch die Regierung legte man Wert darauf, dass bei dieser zweiten Flüchtlingsaktion vor allem Frauen und Kinder in Liech- tenstein aufgenommen werden. Für diese Aktion und für die Abdeckung der laufenden Kosten für die Betreuung der bereits anwesenden Flüchtlinge bewilligte die Regie- rung in derselben Sitzung vom 19. Januar dieses Jahres einen Kredit in Höhe von 100’000 Franken. 30 der 44 gestern in Liechtenstein angekommenen Flüchtlinge konnten privat untergebracht werden. Die restlichen 14 Bosnier werden von der Gemeinde Schaan aufgenommen und in gemeindeeigenen Räumlichkeiten untergebracht. [...]Liechtensteiner Vaterland, 24. Februar 1993, Seite 1. 
  Vier Fünftel der Stimmberechtigten lehnten Neugestaltung Regierungsviertel ab Die Stimmberechtigten haben am Wochenende ein kräftiges Machtwort gesprochen. Bei einer Stimmbeteili- gung von 59,5 Prozent sprachen sich nur 1683 Bürgerin- nen und Bürger (entsprechend einem Anteil von 20,4 Pro- zent) für die Neugestaltung des Regierungsviertels aus, während 6570 Frauen und Männer (79,6 Prozent) dage- gen votierten. In sämtlichen elf Gemeinden ergaben sich deutliche Nein-Mehrheiten, die von 66,91 Prozent in Planken bis zu 87,89 Prozent in Mauren reichten. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 8. März 1993, Seite 
1. Für ein Ende des Krieges Etwa70 Menschen, vornehmlich aus Ex-Jugoslawien, sowie das Aktionskomitee “Wir haben eine Stimme” übergaben am Samstag der Liechtensteinischen UNO-Bot- schafterin Claudia Fritsche eine Unterschriften-Samm- lung zur Beendigung des Krieges in Ex-Jugoslawien. Ins- gesamt konnte das Aktionskomitee, das sich aus Silvy Frick, Christa Nova, Michelle Öhri und Bea Schmidzusammensetzt, 
1310 unterschriebene Bögen Frau Frit- sche im alten Landtagssaal von einigen Kindern überge- ben lassen. Auf jedem der Bögen werden folgende Forde- rungen gestellt: Dass die kriegsführenden Männer in Ex-Jugoslawien die sexuellen Verbrechen [...] einstellen Dass Vergewaltigung im Krieg von der UNO zum Kriegs- verbrechen erklärt wird [...] Dass die sexuellen Folterungen öffentlich verurteilt wer- den Dass die UNO [...] dem Krieg in Ex-Jugoslawien endlich ein Ende setzt. Auf einigen Bögen, so die Initiantinnen, befindet sich mehr als nur eine Unterschrift, so dass mehr als 1310 Menschen unterschrieben haben. [...] Liechtensteiner Vaterland, 15. März 1993, Seite 1. Eröffnung der UNO-Expertenkonferenz über Selbstbestimmungsrecht “Das Fürstentum Liechtenstein, ein Land ohne Armee zur Selbstverteidigung und dazu eines der klein- sten Mitglieder der Vereinten Nationen, kennt den Wert der Selbstbestimmung. Wir sind daher entschiedene Ver- fechter des Gedankens, dass Selbstbestimmung ein menschliches Grundrecht darstellt, das auf der ganzen Welt anzuwenden ist.” Diese Erklärung gab Fürst Hans- Adam II. gestern Vormittag im Rathaussaal in Schaan zur Eröffnung der UNO-Expertenkonferenz über das Selbstbe- stimmungsrecht ab. Die Experten werden bis Donnerstag beraten, um der nächsten UNO-Generalversammlung einen Vorschlag für die Schaffung einer Konvention über das Selbstbestimmungsrecht unterbreiten zu können. Das Fürstentum Liechtenstein hatte alle 180 UNO- Mitgliedstaaten zur Teilnahme an diesem Expertentref- fen eingeladen. Insgesamt 33 Länder entsandten unab- hängigeExperten zur Beratung der Idee von Fürst Hans- Adam II. zur Schaffung einer Konvention über das Selbst- bestimmungsrecht. Neben den Vertretern der UNO-Mit- gliedstaaten nahmen auch der Heilige Stuhl, das Interna- tionale RoteKreuz, die Schweiz, der Europarat und die EG an der Eröffnung des Expertentreffens teil. Hinzu kamen noch drei internationale Organisationen, die bei der UNO vertreten sind. [...[ Liechtensteiner Volksblatt, 17. März 1993, Seite 1. 1993127
	        

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