Volltext: Liechtenstein 1978-1988

1980 Einweihung des neuen LRK-Gebäudes Am Mittwoch abend wurde in Vaduz das neue LRK- Gebäude durch Dekan Franz Näscher eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben . . . In ihrer Begrüssungsansprache gab I. D. Fürstin Gina der Genugtuung Ausdruck, nach 35jährigem Suchen nach einer festen Bleibe, jetzt ein neues und eigenes Gebäude beziehen zu können. Sie dankte allen, die dieses Werk ermöglicht haben und wies besonders auf die grosszügige Spende der Guido-Feger-Stiftung hin. Diese hatte im Andenken an Fürstl. Kommerzienrat Guido Feger, der von 1946 bis 1968 Sekretär des LRK war, die Restfinanzierung von 300 000 Franken übernommen. Dank galt aber auch der Fürstl. Regierung, die einen Drittel der Kosten durch Subventionen übernommen hatte und Architekt Richard Wohlwend, des- sen Projekt hier verwirklicht wurde. Ich bin überzeugt, dass die Dienstleistung, die das LRK vom Neubau aus erbringt, auch in Zukunft noch besser zum Wohle unserer Bevölke- rung gereichen wird . . . Liechtensteiner Volksblatt, 21. November 1980 Tagung der Generalsekretäre der westeuropäischen Rotkreuzgesellschaften in Vaduz Während der Zeit vom 16. bis 19. Mai 1982 fand in Vaduz die diesjährige Arbeitstagung der Generalsekretäre der westeuropäischen Rotkreuzgesellschaften statt. Unter dem Vorsitz des LRK-Sekretärs Dr. E. Heinz Batliner wurden aktuelle nationale und internationale Rotkreuz-Themen dis- kutiert, insbesondere die Zielsetzungen und die Strategie der Liga der Rotkreuz-Gesellschaften in den 80er Jahren. Eine rege Diskussion fand auch das Problem der Organisa- tion, Durchführung und Finanzierung von Katastrophen- Einsätzen. 
Schreckliches Zugsunglück in Nendeln Nendeln, gestern morgen um 9.45 Uhr: von Feldkirch her nähert sich der Zagreb-Express mit einer Geschwindigkeit von nahezu 100 Stundenkilometern dem Dorf und dem Hauptübergang. Keine Schranken sind zur Sicherung unten. Nach Augenzeugenberichten blinkten nur die Stoppsignale. Fast auf die selbe Sekunde genau fährt ein Lastwagen der Firma Locher von der Nendler Hauptstrasse dem unbewach- ten Bahnübergang zu. Ein Zusammenstoss ist unvermeid- bar. Und das Schreckliche passiert dann in Bruchteilen von Sekunden. Die 123 Tonnen schwere Lok erfasst den Lastwagen frontal und zerteilt ihn mit ungeheurer Wucht in zwei Stücke. Ein Teil des Lastwagens fliegt buchstäblich in der Luft etwa 50 Meter in Richtung Bahnhof, der andere Teil mit dem Füh- rersitz bricht wenige Meter vom Bahnübergang in sich zu- sammen. Schwerverletzt wird der Lastwagen-Chaffeur wenig später mit dem Rettungsdienst des Liechtensteinischen Roten Kreuzes ins Grabser Kantonsspital eingeliefert. Neben ihm sitzt (bei vollem Bewusstsein) der geschockte Lokomotiv- führer, dem die Angst und der Schrecken noch vom toten- bleichen Gesicht abzulesen sind. Er ist noch einmal gut davon gekommen. Nur eine Schramme quer über die Schädeldecke. Was soll"s, die ver- heilt. Zugpassagiere werden glücklicherweise auch nur geringfügig verletzt. Von ihnen musste gottlob niemand ins Krankenhaus. Aber alle sind geschockt. Das Gelände in Richtung Bahnhof sieht furchtbar aus. Kaum zu beschreiben. Es ist wie umgepflügt. Vorne rechts, fast auf der Strasse zur Nendler-Sägerei, steht die rote Lokomotive. Sie ist schwer demoliert. Kein Wunder, sie hat es nach dem Aufprall überschlagen. Zwei bis drei Mal. Niemand weiss es ganz genau. Die Spuren auf dem Dach sind stumme Zeugen dieses Vorgangs. Alle Waggons des Zagreb-Express, der einige Hundert Personen nach Zürich/Basel (Endstation) transportieren sollte, und die nun frierend in der nebligen Kälte des Bahn- hofs herumstehen (meist jugoslawische Gastarbeiter), wur- den mit der ungeheuren Wucht des Zusammenpralls aus den Schienen geworfen. Sie stehen kreuz und quer in der Gegend. Jahresbericht über das 38. Geschäftsjahr des Liechtensteinischen Roten Kreuz, 1982 
Liechtenseiner Volksblatt, 27. Februar 1980
	        

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