Volltext: Liechtenstein 1978-1988

Der Nachfolger Paul VI., Papst Johannes Paul I., starb 33 Tage nach seiner Wahl. Als Zeichen der Trauer wurde die Fahne auf Schloss Vaduz auf Halbmast gesetzt. Am 20. Oktober 1980 besuchte das Fürsten- paar in Begleitung von Prinzessin Nora, Prinz Nikolaus und Prinz Wenzel Papst Johannes Paul II. im Vatikan. Kondolenztelegramm S. D. des Landesfürsten Aus Anlass des Ablebens Seiner Heiligkeit Papst Paul VI. hat Seine Durchlaucht der Landesfürst folgendes Telegramm absenden lassen: Schmerzlich bewegt von der Todesnachricht Seiner Heilig- keit des Papstes Paul VI. übermittelte ich Euer Eminenz die Versicherung innigster Anteilnahme und tiefster Trauer. Ich bitte, auch ehrerbietigste und wärmste Anteilnahme meines Fürstlichen Hauses und des Volkes von Liechtenstein entge- genzunehmen und die Gefühle meiner Anteilnahme und meines Schmerzes auch dem Heiligen Collegium auszuspre- chen. Liechtensteiner Vaterland, 9. August 1978 Requiem zum Gedenken an Papst Paul VI. in der Pfarrkirche Vaduz Am letzten Donnerstagabend fand in der vollbesetzten Pfarrkirche in Vaduz aus Anlass des Hinschieds von Papst Paul VI. ein feierliches Requiem statt. Neben dem Durch- lauchten Fürstenpaar, weiteren Vertretern des Fürstlichen Hauses, des Landtages, der Regierung, des Konsularcorps sowie der Staatsbeamten, erwies auch die Bevölkerung recht zahlreich dem Hl. Vater die letzte Ehre. Liechtensteiner Volksblatt, 14. August 1978 Papst Jan Pawel II. «Gaudium magnum» so begann der Kardinal Felici am Abend des 16. Oktober die erfolgte Papstwahl zu verkün- den. Ich verkünde Euch eine grosse Freude. Wir haben einen Papst, habemus papam.: «Kardinal Karol Woityla, den Erzbischof von Krakau». Beim Anhören dieser Botschaft, die durch das Radio und Fernsehen in alle Welt übertragen wurde, verschlug es mir für einen Moment den Atem ... Ist das wirklich wahr: Ein Pole, an den man doch gar nicht als papabile gedacht hatte! Nach viereinhalb Jahrhunderten Unterbruch nun wieder ein 
Nichtitaliener. Ich hüte mich, ihn als Ausländer zu bezeich- nen. In der Kirche gibt es keine Ausländer, alle sind in ihr Inländer, alle Glieder des einen Christus. Für die Italiener sicher zuerst eine noch grössere Überraschung. Nicht nur ein Nichtitaliener, sondern einer aus einem kommunistisch regierten Land .. . Eigentümlich wie im Drei-Päpste-Jahr 1978, das Image des Papsttums sich wandelte. Welche Rolle der dreiunddreissig- tägige Pontifikat des ersten Johannes Paulus für diesen Wechsel spielte, kann heute noch gar nicht richtig einge- schätzt werden. Was darüber gesagt werden kann, ist aber sicher dies: Johannes Paulus I. war und bleibt eine Gabe des Lenkers aller Geschichte an die Menschheit. Wie vieles ist an Paulus VI. kritisiert worden! Nicht nur an seiner Art, seinem Charakter, seinen Äusserungen, sondern auch am Papsttum überhaupt und siehe da: Zweihunderttau- send Menschen warten am 16. Oktober 1978 auf dem Peters- platz auf einen neuen Papst. Menschen aus aller Welt warten auf den weissen Rauch aus der Sixtinischen Kapelle. Die Atmosphäre rings um die Erdkugel ist für Stunden von einer einzigen Nachricht erfüllt: Habemus Papam ... J. T. In Christo, 4. November 1978 Glückwünsche an den neuen Papst Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul IL. Cittä del Vaticano Aus Anlass der Wahl Euer Heiligkeit zum Oberhirten unse- rer Heiligen Mutter der Kirche, bitte ich Euer Heiligkeit. Unsere, unseres Hauses, der Regierung und des Volkes von Liechtenstein ehrerbietigsten Wünsche entgegennehmen zu wollen. Möge der Allmächtige Euer Heiligkeit seinen Schutz und Segen angedeihen lassen. Euer Heiligkeit treuergebener Sohn Franz Josef IL, Fürst von Liechtenstein Schloss Vaduz, 17.10. 1978 Liechtensteiner Vaterland, 18. Oktober 1978 40
	        

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