Volltext: Liechtenstein 1978-1988

1985 Das Gebiet südlich von Vaduz dokumentiert augenfällig, wie immer mehr landwirtschaft- liche Nutzfläche überbaut wird; die beiden Aufnahmen entstanden 1979 und 1988. Schaffung einer landesweiten Landwirtschaftszone Am 26. September 1979 reichten LGU-Präsident Dr. Franz Beck und LGU-Vizepräsident Josef Biedermann gemeinsam im Landtag ein Postulat zur Schaffung einer Landwirt- schaftszone ein. Sie begründeten ihr Anliegen damit, dass in den letzten 50 Jahren die landwirtschaftliche Nutzfläche im Talraum sich um mehr als ein Viertel verringerte. Sehr oft waren es die besten Böden, die der Landwirtschaft dadurch verloren gingen . . . Liechtensteiner Umweltbericht, Nr. 4, November 1979 . . . Die Überprüfung der Rechtslage hat ergeben, dass der Erlass eines Gesetzes über die Schaffung einer Landwirt- schaftszone in Anlehnung an die Rechtssprechung des Staatsgerichtshofes die Kompetenzen der Gemeinden hin- sichtlich der Aufstellung von Zonenplänen nicht nur stark beschneiden, sondern auch die Gemeindeautonomie verlet- zen würde . . . Wie die Vernehmlassungen gezeigt haben, sind die Gemein- den aber keineswegs bereit, ihre Zustimmung zu einer gesetzlich zu verankernden Landwirtschaftszone zu geben, welcher zusätzlich noch das «übrige Gemeindegebiet» zuge- ordnet würde. Die Gemeinden vertreten die Ansicht, dass sie bereits ein verhältnismässig grosses Gebiet als Landwirt- schaftszone ausgeschieden haben . . . Bericht der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein zum Postulat der Herren Abgeordneten Dr. Franz Beck und Josef Biedermann betreffend die Schaffung einer Landwirtschaftszone - Landtagsprotokolle 1985 
Der Berg hat im vorliegenden Falle nicht einmal eine Maus geboren. Nach 6 Jahren Abklärungszeit kommt die Regie- rung zum Schluss, dass sie für diese allgemein anerkannte Forderung nach einer landesweiten Landwirtschaftszone überhaupt nicht kompetent sei. Im Vertrauen darauf (ich zitiere): «dass die Gemeinden unter anderem auch dem Schutz und der Erhaltung des landwirtschaftlichen Bodens in Zukunft grosses Gewicht beimessen», verzichtet die Regie- rung auf einen Gesetzesvorschlag zur Schaffung einer Land- wirtschaftszone. Sie sieht sich aufgrund der rechtlichen Bedenken ausserstande, das Ziel des landesweiten Schutzes der Landwirtschaftsböden weiterzuverfolgen . . . Aus dem Votum des Abgeordneten Josef Biedermann zum Bericht der Regierung betreffend die Schaffung einer Landwirtschaftszone in der öffentlichen Landtagssitzung vom 18. Dezember 1985 - Landtagsprotokolle 1985 Motion vom 20. Mai 1987 der Abgeordneten Josef Bieder- mann, Josef Büchel, Dr. Dieter Walch, Heinz Ritter, Louis Gassner, Emma Eigenmann und Johann Kindle betreffend Schaffung eines gesetzlichen Schutzes für eine landesweite Landwirtschaftszone Der Motion vom 20. Mai 1987 betreffend die Schaffung eines gesetzlichen Schutzes für eine landesweite Landwirt- schaftszone wird zugestimmt. Beschlussprotokoll der öffentlichen Landtagssitzung vom 25. Juni 1987 - Landtagspro- tokolle 1987 . . . Während unsere Bevölkerung ständig zunimmt, wird die Kulturfläche immer kleiner. Gemäss der Landwirt- schaftszählung des Amtes für Volkswirtschaft ist die land- wirtschaftliche Nutzfläche von 4334 ha im Jahre 1955 auf 3607 ha im Jahre 1985 geschrumpft. Der Kulturlandverlust betrug in diesem Zeitraum also 24 ha pro Jahr; täglich gingen der Landwirtschaft etwa 660 m2 oder 180 Klafter Boden verloren. Wir können hochrechnen, wie lange es bei gleicher Entwicklung noch dauern würde, bis der liechten- steinische Talraum überbaut ist, und die Landwirtschaft, ähnlich der Natur, nur noch in einzelnen Reservaten möglich ist. Die Bestandesaufnahmen zeigen, dass bis zu 50 % der heute landwirtschaftlich genutzten Flächen der Gemeinden ausserhalb ihrer Landwirtschaftszonen liegen . . . Votum des Abgeordneten Josef Biedermann zur Begründung der Motion vom 20. Mai 1987 betreffend Schaffung eines gesetzlichen Schutzes für eine landesweite Landwirt- schaftszone in der öffentliche Landtagssitzung vom 25. Juni 1987 - Landtagsprotokolle 1987 Dr. Peter Goop neuer Präsident der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz Schwerpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU). zu der am vergangenen Dienstag abend rund 60 Personen im Foyer des Vaduzer Saales erschienen, bildete die Neuwahl des Präsidiums, nachdem Präsident Dr. Franz Beck nach zehn- und Vizepräsident Josef Biedermann nach siebenjähri- ger Arbeit ins zweite Glied zurücktraten. Zum neuen Präsi- denten wählte die Versammlung einstimmig Rechtsanwalt Dr. Peter Goop aus Vaduz, zum neuen Vizepräsidenten bestimmte sie VPB-Direktor Dr. Jochen Hadermann, Vaduz. Dem 14köpfigen Vorstandsgremium gehören für die nächste Mandtagsperiode sechs neue Mitglieder an. In sei- nem Tätigkeitsbericht 1984/85 umriss Josef Biedermann kurz die LGU-Vorstandsarbeit. die vom Waldsterben in Liechten- stein und den Massnahmen zur Reduktion der Luftver- schmutzung geprägt war . . . Liechtensteiner Volksblatt, 24. Oktober 1985 225
	        

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