Volltext: Liechtenstein 1978-1988

Waldschäden In den Sechzigerjahren wurde ein langsam fortschreitendes Kränkeln der Weisstanne auf Standorten am Rande ihres natürlichen Verbreitungsgebietes festgestellt. Im Verlaufe der Siebzigerjahre beschleunigte sich dies und führte zu einem beginnenden Absterben und griff schliesslich auf ideale Tannenstandorte über. Nachdem in den Jahren 1981/82 erstmals ein flächenhaftes Absterben der Weisstanne auf besten Standorten beobachtet wurde, stellte man im Frühjahr 1983 erste und bisher unbekannte Krankheitssym- ptome an der Fichte, der Föhre und verschiedenen Laub- hölzern fest . . . In Anbetracht der alarmierenden Waldschadensituation . . . erteilte die Regierung am 22. November 1983 die Zustim- mung zum Programm GEWA (Gesunder Wald), einem Pro- gramm zur Erforschung, Erfassung und Bekämpfung der Waldschäden in der Periode 1984-1990. Der Landtag fasste die erforderlichen Kreditbeschlüsse . . . Rechenschaftsbericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den hohen Landtag für das Jahr 1983, S. 176 ff. Waldsterben: Der Regierung ist es ernst Das Waldsterben und die Umweltverschmutzung ganz allgemein nahmen im letzten Landtag einen breiten Raum ein . . . Die beiden Interpellationsbeantwortungen zum Waldsterben und zur Luftverschmutzung zeigen auf, in welcher Gefahr sich insbesondere unser Wald befindet und wie gross das Schadensausmass bereits ist. Die beiden umfangreichen Berichte lassen aber auch den Willen der Regierung erken- nen, dass es ihr ernst ist und Massnahmen jetzt erfolgen müssen . . . Dass unsere verantwortlichen Behörden das Problem des Waldsterbens nicht auf die leichte Schultern nehmen, zeigt nach Ansicht von VU-Fraktionssprecher Georg Gstöhl die vorliegende «Fülle von sicher ungeschminktem Tatsachen- material». Aufgrund der in den Berichten aufgezeigten Fak- ten müsse jeder Politiker einsehen, dass etwas, und zwar je schneller je besser, geschehen müsse. Umdenken tut seiner Ansicht nach Not. . . Drastisch zeigte FBP-Fraktionssprecher Josef Biedermann die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf Wasser und Böden auf. Es gehe um unseren Wald und unseren Lebens- raum, die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Böden spürten wir auch in unserer Nahrung. Josef Bieder- mann betonte, dass den schon bestehenden gesetzlichen Vorschriften bis heute nicht nachgelebt werde . . . Aus der Berichterstattung über die öffentliche Landtagssitzung vom 15. Dezember 1983 -LiechtensteinerVaterland, 17. Dezember 1983 
1983 Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende Luftverschmutzung . . . Die skandinavischen Staaten, welche vom «sauren Regen» besonders stark betroffen sind, haben als erste die damit im Zusammenhang stehenden Probleme international zur Sprache gebracht und ... die Ausarbeitung eines multi- lateralen Abkommens zur Bekämpfung der weiträumigen grenzüberschreitenden Luftverschmutzung angeregt. Nach langen Verhandlungen wurde ein solches Abkommen vom 13. bis 15. November 1979 in Genf anlässlich eines Treffens auf hoher Ebene zur Unterzeichnung aufgelegt. Fast alle west- und osteuropäischen Staaten, darunter auch Liechtenstein, aber auch die Vereinigten Staaten von Ame- rika und Kanada, haben das Übereinkommen bei diesem Anlass unterzeichnet. Nach Hinterlegung der 24. Ratifika- tionsurkunde ist das Übereinkommen am 16. März 1983 in Kraft getreten . . . Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein betreffend das Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende Luftverschmut- zung - Landtagsprotokolle 1983 Landesforstamt: Dr. Felix Näscher neuer Amtsvorstand Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom Dienstag dieser Woche Dr. Felix Näscher mit Wirkung ab 1. Januar 1984 zum Amtsvorstand beim Landesforstamt bestellt. Er wird im kommenden Jahr die Nachfolge von Dipl. Ing. Eugen Büh- ler antreten, der wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem Staatsdienst ausscheiden wird. Liechtensteiner Volksblatt, 22. September 1983 Exkursion der fürstlichen Regierung in die geschädigten Wäldern; Regierungsrat Dr. Eg- mond Frommelt, Regierungschef-Stellvertre- ter Hilmar Ospelt (leicht verdeckt), Regie- rungschef Hans Brunhart und die Regie- rungsräte Anton Gerner und Dr. Walter Oehry lauschen den Erklärungen von Dr. Felix Näscher und Forstamtsleiter Eugen Bühler (v.l.n.r.).
	        

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