Volltext: Liechtenstein 1938-1978

1975 S. D. Prinz Hans von und zu Liechtenstein gestorben Am Mittwoch, den 22. Januar 1975, ist in St. Gallen nach langer, mit grosser Geduld ertragener Krankheit, Seine Durchlaucht Prinz Hans von und zu Liechtenstein im 65. Lebensjahr gestorben. Prinz Hans wurde am 18. Mai 1910 in Wien als Sohn S. D. des Prinzen Johannes von und zu Liechtenstein, Onkel Seiner Durchlaucht des Regierenden Fürsten, und I. D. Prinzessin Marizza, geborenen Gräfin Andrassy, geboren. Prinz Hans absolvierte das Schottengymnasium in Wien und studierte anschliessend an der Kunstakademie in Budapest. Im Jahre 1936 vermählte sich Prinz Hans mit Karoline Gräfin Ledebur. Dieser Ehe entsprossen vier Kinder: Maria-Eleonore, Eugen, Albrecht und Barbara. Bis 1945 lebte Prinz Hans mit seiner Familie in Sternberg/ Mähren und arbeitete in der Fürstlichen Zentraldirektion in Olmütz. 1945 übersiedelte er mit seiner Familie nach Vaduz. Sein Kunstschaffen fand weit über das Land hinaus grosse Anerkennung. Durch sein fröhliches und gütiges Wesen, seine Volks- und Naturverbundenheit war er in Liechten- stein sehr beliebt. Liechtensteiner Vaterland, 25. Januar 1975 Rupert Quaderer-Thöny, Beamter i. R. f ... Rupert Quaderer kam am 9. Mai 1891 als Sohn von Oberlehrer Rudolf Quaderer und dessen Gattin Katharina geb. Bargetze, in Schaan zur Welt . . . Nach erfolgreichem Lehrabschluss zog Rupert nach Augsburg, wo er seine erste Anstellung als Buchhändler erhielt. Im Jahre 1914 übersiedelte er ins Westfalenland, um dort in einem Buchhandelsgeschäft ein weiteres Gesellenjahr zu verbringen und geschäftliche Erfahrungen zu sammeln ,. . Im August 1919 eröffnete Rupert Quaderer eine eigene Buchhandlung in Schaan, die erste und viele Jahre die einzige im Lande . . . Er versah während drei Jahren das Amt des Gemeinde- kassiers und wurde bei der Rheinkatastrophe im Jahre 1927 in die Hilfskommission berufen, in der er für die Verteilung der Hilfsgelder tätig war. Mehrere Jahre war er auch im Gemeinderat, in welchem sein Wort und seine Ratschläge Gewicht hatten . . . Am 15. November 1941 trat Rupert als Landgerichts- kanzlist in den Staatsdienst über. Ein Jahr später wurde er von der fürstlichen Regierung zum Leiter des Kriegs- ernährungsamtes bestellt. Nach der Aufhebung der Rationierung wurde ihm die Leitung der Motorfahrzeug- kontrolle übertragen, an welchem verantwortungsvollen Posten er mit der grössten Gewissenhaftigkeit und zur allseitigen Zufriedenheit bis 1965, somit weit über das Pensionierungsalter hinaus, arbeitete . .. Liechtensteiner Vaterland, 25. Oktober 1975 
Hofrat Dr. Rupert Ritter zum Gedenken . . . Die Wiege des nun Heimgegangenen stand in Mauren, wo er am 5. April 1900 das Licht der Welt erblickte. Schon in der Volksschule fiel seine besondere Intelligenz und sein vielseitiges Interesse auf. Im nahen Feldkirch absolvierte Rupert Ritter das Humanistische Gymnasium, ging dann an die Technische Hochschule nach München und erwarb sich, erst 24 Jahre alt, an der Hochschule für Bodenkultur in Wien das Diplom eines Agrar- ingenieurs. Zehn Jahre lang arbeitete der junge Diplom-Ingenieur für ein englisches Unternehmen in Vaduz . . . Schon während seines ersten Studiums, insbesondere aber während seiner kaufmännischen Tätigkeit fühlte sich Rupert Ritter zur Juristerei hingezogen. 1935 verwirklichte er sich seinen Herzenswunsch. Er zog mit seiner Familie nach Innsbruck und nahm an der dortigen Universität das Studium der Jurisprudenz auf, das er 1937 glänzend abschloss. Als Jurist hatte Rupert Ritter die wirkliche Berufung seines Lebens gefunden. Nach einer zweijährigen Konzi- pientenzeit beim damaligen Justizrat Dr. Ludwig Marxer ernannte S. D. der Landesfürst den fähigen Juristen zum Sekretär der Kabinettskanzlei. Dieses ehrenvolle Amt bekleidete er bis 1946, als er in Vaduz eine eigene Anwalts- kanzlei eröffnete. Beschränken wir uns bei den weiteren Betrachtungen dieses Lebenslaufes auf das Wesentliche: von 1949 bis 1957 präsidierte Hofrat Ritter die Verwaltungsbeschwerde- instanz (VBI), von 1960 bis anfangs dieses Jahres war er Präsident des fürstlich-liechtensteinischen Staatsgerichts- hofes. Zahlreiche Gutachten und Urteile tragen seine persönliche Handschrift. Hofrat Dr. Rupert Ritter war von einem tiefen Gerechtig- keitssinn geprägt. Wenn es um Fragen des Rechts und der Gerechtigkeit ging, konnte sich sogar er, der in der Regel zurückhaltende und ruhige Mensch, ereifern .. . Liechtensteiner Volksblatt, 30. April 1975 465
	        

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