Volltext: Liechtenstein 1938-1978

1963 . . . Der Liechtensteiner kennt aber auch seinen Fürsten und verehrt ihn. Es ist ein Fürst, der seine Stellung nicht als willkommenes Erbe, sondern als Aufgabe sieht, diese Aufgabe aber in aller Bescheidenheit und Schlichtheit erfüllt. Es ist ein Fürst, der ein persönliches Vorbild eines Regenten darstellt, der über die Einhaltung der Verfassung wacht und sich um eine wahrhaft christliche und freiheitliche Ordnung kümmert. Es ist ein Fürst, der an der Tätigkeit der Bevölkerung, vorab der Jugend, lebhaften Anteil nimmt. Und was dem Fürsten nicht möglich ist, das tut die Fürstin, die sich als Präsidentin des Roten Kreuzes in rührender Weise um die Schicksale der einzelnen, namentlich der in Not Geratenen sorgt. So ist durch die ständige Residenz des Fürsten in Liechtenstein ohne Abbruch der Autorität zugleich eine Verbindlichkeit der Beziehungen entstanden, die jedermann als handgreifliche Realität erkennt. Es ist das geworden, dass jeder das heutige Fest als sein persönliches Fest feiert. Der Feiertag des Fürsten ist eben unser Nationalfeiertag. . . Wir können uns eines vorbildlichen Fürsten rühmen, und die Zuneigung ist begründet. Wir wollen dafür dankbar sein und diesen Dank heute am 25jährigen Regierungs- jubiläum in aller Herzlichkeit zum Ausdruck bringen .. . Wir wünschen aber auch, dass Liechtenstein, unser Land, die Gegenwart und die Zukunft in Anstand und Frieden und Freiheit bestehen und dass der Jubilar unseren Staat viele weitere Jahre lenken möge, und dass unserem Fürsten und seiner Durchlauchten Familie reiches Glück und des Himmels Segen zuteil sein werde. Aus der Ansprache von Regierungschef Dr. Gerard Batliner anlässlich des 25. Regierungsjubiläums S. D. Fürst Franz Josef II. am 15. August 1963 - Liechtensteiner Volksblatt, 17. August 1963 ... Ich bin mir voll bewusst, dass unser Land, dem das Fürstenhaus seinen Namen gegeben hat, neben der Vorsehung Gottes und seines Schutzes vor allem seinen Landesfürsten die Existenz und Eigenstaatlichkeit von heute zu verdanken hat. . . Seit dem Antritt seiner Regentschaft hat unser Landesfürst mit wenigen Ausnahmen alljährlich persönlich den Landtag eröffnet. Dieses persönliche Unternehmen wurde jeweils von den Landtagsabgeordneten als grosse und besondere Ehre, dann aber auch als Beweis sichtlicher Anteilnahme am Landesgeschehen gewertet und verdankt. In allen seinen Thronreden zur persönlichen Eröffnung des Landtages zeigt unser Landesfürst jeweils programmatisch den Brennpunkt der bevorstehenden parlamentarischen Arbeiten und Aufgaben auf. gleichgültig, ob es sich nun um die Neuschaffung oder Abänderung sozialer Gesetze handelt, oder um die wirtschaftliche Stellung des Landes als solche und ihrer einzelnen Berufstände, der Landwirtschaft, des Gewerbes und der Industrie . . . Aus der Ansprache von Landtagspräsident Dr. Martin Risch anlässlich des 25. Regierungsjubiläums S. D. Fürst Franz Josef II. am 15. August 1963 - Liechtensteiner Volksblatt, 17. August 1963 . .. Die grossen Erfolge, die den Aufstieg der letzten 25 Jahre kennzeichnen sind neben der Gunst der Zeit, einer spannungsgeladenen Zeit allerdings, besonders der glücklichen Hand, der die Führung unseres Staates anheimgegeben war, zu verdanken. Galt die Politik auch vornehmlich existentiellen Themenkreisen, also staats- politischen, wirtschafts-, sozial- und kulturpolitischen Fragen, so war sie immer und in allem nach strengen christlichen Grundsätzen geführt. Wir wollen aber auch mit Genugtuung feststellen, dass der verfassungsgebundene Dualismus der Gewalten von Fürst und Volk niemals auch nur der kleinsten Belastung ausgesetzt war. Die Vergangen- heit hat gezeigt, dass Monarchie und Demokratie sich nicht ausschliessen, sondern im Gegenteil sich gegenseitig ergänzen und vereinigt die ideale, Liechtenstein einzig angemessene Staatsform ergeben. Gerade durch die ständige Anwesenheit unseres Landesfürsten und sein unmittelbares und volksnahes Regieren haben nicht nur die Monarchie, sondern auch die Demokratie eine eindrucks- volle Aufwertung erfahren . .. Aus der Ansprache von Landtagsvizepräsident Dr. Otto Schädler anläss- lich des 25. Regierungsjubiläums S. D. Fürst Franz Josef II. am 15. August 1963 - Liechtensteiner Vaterland, 20. August 1963 
. . . Den heutigen Tag. an dem in besonderer Weise die 25 Jahre meiner Regierung gefeiert werden, möchte ich nicht verstreichen lassen, ohne dass ich dem Volke von Liechtenstein danke. Die vergangenen 25 Jahre waren für mich eine Zeit des Glückes und der Freude und das verdanke ich Euch lieben Liechtensteinern. Während dieser Zeit bildeten wir eine grosse Familie, die durch Liebe eng verbunden war. Ich brauchte mich nie als Staats- oberhaupt zu betrachten das regiert, sondern konnte mich im wahren Sinne des Wortes als Landesvater fühlen. Wenn ich die vergangenen 25 Jahre vor meinen Augen vorbeiziehen lasse, so erscheinen mir die für das Land gefahrdrohenden Zeiten niemals als dunkler, böser Alptraum, denn ich wusste mich getragen von Euerer Treue und Euerer gemeinsamen Liebe zur Heimat. Euere geistige Haltung hat die Existenz des Landes gegenüber allen grossen Gefahren gesichert. Ich glaube, ich brauche Euch nicht zu sagen, wie sehr ich Euere Treue und Liebe erwidere. So können wir gemeinsam den Weg in die Zukunft gehen und möge Gott uns dazu seinen Segen geben. Aus der Ansprache S. D. Fürst Franz Josef II. anlässlich seines 25. Regierungsjubiläums am 15. August 1963 - Liechtensteiner Vaterland, 17. August 1963 Aus Anlass des 25. Regierungsjubiläums fand in Vaduz erstmals ein grosses Volksfest statt 305
	        

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