Volltext: Liechtenstein 1938-1978

Eröffnung der Internationalen Pfadfinder- führer-Konferenz im Rathaussaal Vaduz; Korpsführer S. D. Prinz Emanuel von Liechtenstein und der Direktor des Inter- nationalen Pfadfinderbüros in London, John Skinner Wilson, begrüssen das Fürstenpaar 
1953 ijerjltdjea Ptllkomm! Heute werden die Delegierten von 40 Staaten für die XIV. Internationale Pfadfinderführerkonferenz in Vaduz eintreffen, um an der Tagung teilzuneh- men, die vom 9. bis 13. August in Vaduz stattfindet. Wir heißen die Mitglieder des Internationalen Komitees und die Delegierten der nationalen Pfadfinderver- bände aus aller Welt im Namen unserer Bevölkerung herzlichst willkommen und wünschen ihnen einen erfolgreichen Verlauf der Konferenz und recht angeneh- men Aufenthalt in unserem Lande. Liechtensteiner Vaterland, 8. August 1953 . .. Die Pfadfinderbewegung ist gerade dadurch zu so einer grossen Bedeutung gekommen, dass Lord Baden Powell sie auf der Grundlage der Freiwilligkeit und der Überwindung der Selbstsucht aufgebaut hat. Es ist Ihre Aufgabe, dieses Vermächtnis weiterzuführen und die Buben und jungen Menschen aller Ihrer Länder zu lehren, dass man die Einigkeit in der Verschiedenheit finden kann. Denn wenn der Wille zur Zusammenarbeit vorhanden ist, kann man trotz aller Verschiedenheit zur Einigkeit finden, besonders dann, wenn Menschen wie Sie auf der gleichen Grundlage stehen, vor allem auf der Grundlage und mit dem Ziel, das wir alle gemeinsam haben, nämlich Gott. Im besonderen berechtigt mich eine Tatsache zur wohlbegründeten Hoffnung, dass das Werk von Lord Baden Powell sich glücklich weiterentwickeln wird, und dies ist, dass die Pfadfinderei zwar eine Arbeit 
für Männer, aber ein Spiel für die Jungen sein soll. Die Jugend wird sich auch dort vertragen, wo Erwachsene sich Schwierigkeiten machen und in Debatten zu erstarren drohen. Die Tatsache, dass die Internationale Konferenz und das Internationale Comite vor zwei Jahren unser Land als Tagungsort für die 14. Internationale Konferenz ausgesucht hat, erinnerte mich an den Pfadfindergruss, bei dem der starke Daumen sich freundschaftlich und schützend um den kleinen Finger legt. Ich freue mich wirklich, dass Sie gerade die kleinste Pfadfindernation ausgesucht haben, um sich zu treffen und ich danke Ihnen allen herzlich dafür. Gerade wir haben grosses Verständnis für den Wert der freundschaftlichen Einstellung des Starken gegenüber dem Schwachen, denn die freie und friedliche Existenz unseres kleinen Volkes und Landes zwischen zwei so lieben Nachbarn, wie es die Schweiz und Österreich sind, ist uns ein Beweis nicht nur dafür, dass internationales Recht und Gesetz noch leben, sondern auch, dass manche Regierungen Pfadfindergeist haben. Wenn ich von dem Starken und dem Schwachen spreche, so möchte ich Sie auch darauf hinweisen, dass besonders hilfsbedürftig alle jene Buben und jungen Menschen sind, die durch die politischen Veränderungen der letzten Jahre die Stütze ihrer Heimat verloren haben und nun besonderen Schutzes bedürfen. Auch diesen mögen Ihre Beratungen und Überlegungen gelten . . . Aus der Ansprache S. D. Fürst Franz Josef II. anlässlich der Eröffnung der 14. Internationalen Pfadfinderführer-Konferenz am 9. August 1953 - Liechtensteiner Volksblatt, 12. August 1953
	        

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