Volltext: Liechtenstein 1938-1978

Vernissage der Kunstausstellung Anton Ender im Rathaussaal Vaduz; v.l.n.r.: Anton Ender, S. D. Fürst Franz Josef, I. D. Fürstin Gina mit den Prinzen Philipp, Hans Adam und Nikolaus Während noch vor wenigen Jahren in der liechten- steinischen Industrie überhaupt keine Lehrlinge ausgebildet wurden, verteilen sich die Lehrplätze heute wie folgt: Gewerbe 109, Industrie 86, Staatsbetriebe 6 (liecht. Kraft- werke, Hecht. Landesbank), Banken 2. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1953, S. 171 Lehrlingswesen 1951 Dank der Vermittlung unseres Landsmannes Herrn Ing. W. Büchel konnten neuerdings 4 Lehrlinge bei den Vereinigten österr. Eisen- und Stahlwerken in Linz Lehrstellen vermittelt werden, sodass nun total 28 Liechtensteiner bei diesen Werken in verschiedenen Metallberufen in Ausbildung stehen. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1951, S.160 Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein und der Schweizerische Bundesrat haben mittels Notenwechsel beschlossen, dass auch liechtensteinische Bürger, die den liechtensteinischen Lehrbrief für den betreffenden Beruf besitzen, zu den gleichen Bedingungen wie Schweizer- bürger zu den höheren Fachprüfungen in der Schweiz zugelassen werden. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1954, S. 46 . .. Dem von Herrn Seger, Berufsberater, veranstalteten Freizeit-Wettbewerb war ein voller Erfolg beschieden. 150 Lehrlinge und Jugendliche beteiligten sich. Die Arbeiten wurden in der Turnhalle in Vaduz vom 13. bis 20. Dezember zur Schau gestellt. Diese Ausstellung fand in der Öffentlichkeit grosses Interesse und wurde rege besucht. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1953, S. 171 
Eröffnung der Kunstausstellung Anton Ender im Rathaussaal Vaduz. Anlässlich der Eröffnung der Kunstausstellung unseres einheimischen Künstlers Anton Ender im Vaduzer Rathaussaal vom Sonntag, den 7. Juni, war es für den Künstler eine hohen Ehre und für alle Anwesenden eine grosse Freude, als das Durchlauchtigste Fürstenpaar in Begleitung der drei Prinzen Hans Adam. Philipp und Nikolaus persönlich zu dieser Feier erschien. Herr Landtagspräsident und Gemeindevorsteher David Strub begrüsste die Durchlauchten Gäste, Herrn Regierungschef Alexander Frick und alle erschienenen Gäste im Namen des Künstlers, welchem er auch zu seiner neuesten Ausstellung in Vaduz besten Erfolg wünschte. Nach der mit starkem Beifall aufgenommenen Begrüssungs- ansprache von Herrn Landtagspräsident D. Strub ergriff Herr Dr. Louis Müller, Notar, Bern, das Wort, der in kurzen Zügen das Schaffen des Künstlers und vor allem sein neuestes Werk, das grosse Porträtbild Ihrer Durchlaucht Fürstin Georgine mit dem Erbprinzen Hans Adam Pius treffend würdigte .. . Liechtensteiner Volksblatt, 9. Juni 1953 Professor Zotow f Im Frühling ist Professor E. Zotow nach Argentinien ausgewandert und in diesen Tagen mussten wir die Kunde von seinem Ableben in Buenos Aires entgegennehmen. Er sei bereits am 27. Juli ins Jenseits gegangen. Sein Aufenthalt in Vaduz hatte trotz der Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit als Flüchtling zur Entfaltung seines Genies und der Malkunst geführt. Die Ausstellungen seiner Arbeiten in Vaduz zeigten wohl, dass er auf diesem Gebiete jede Technik beherrschte. Besonders die Gemälde- ausstellung vom Frühjahr des vergangenen Jahres fand in Fachkreisen grossen Anklang, aus dem Schaffen Prof. Zotows sprach zu uns noch sehr viel aus der alten Schule der Malkunst. Jedenfalls verdanken wir ihm manch einen vertrauten Ort aus der oder jener Gemeinde, der sich dem Künstler als passendes Sujet bot und auf der Leinwand festgehalten wurde. Zotow verstand sich aber auch auf Portraits und Zeichnungen, und in Blumen und Stilleben finden wir vielleicht seine feinen Empfindungen für Farbe und Ausdruck am sprechendsten. Prof. Zotow war einst, nachdem er an der russischen Akademie eine vorzügliche Ausbildung genossen hatte, Professor der Kaiserlichen Akademie in Petersburg gewesen. Die Revolution und ihr Gefolge schien ihm nicht zu behagen, seine Auffassung von Kunst ging nach anderer Richtung. So kam er nach dem ersten Weltkrieg nach Berlin und später nach Belgien und anderthalb Jahrzehnt fand er hier im Lande Wohnsitz. Sein Wunsch, wieder einmal nach der Ukraine als seinem eigentlichen Heimatlande zurückkehren zu können, blieb unerfüllt. Er erreichte ein Alter von 74 Jahren und musste seine letzte Ruhestätte in fremder Erde finden. Liechtensteiner Volksblatt, 20. August 1953 210
	        

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