Volltext: Liechtenstein 1938-1978

1949 Landtag Vaduz, 25. April. Der Landtag beschloss den Ausbau des Saminakraftwerkes und bew illigte einen Kredit von 7.5 Mill. Fr., der auf dem Anleihenwege aufgebracht werden soll. Im Anschluss daran wurde die Gründung einer öffentlich-rechtlichen Anstalt unter dem Namen «Liechtensteinische Kraftwerke» als gemeinsamer Rechts- träger für das bestehende Landeswerk Lawena und für das neue Saminakraftwerk mit einem Kapital von fünf Millionen Franken beschlossen und eine Gesetzesvorlage verabschiedet mit der Massgabe, diese Beschlüsse der Volksabstimmung zu unterstellen. Die Energieversorgung des Fürstentums erfolgt seit dem Jahre 1927 durch das Landeswerk Lawena, das indessen schon nach Ablauf von zehn Jahren genötigt war. Fremd- strom von den Stadtwerken Feldkirch zu beziehen. Heute liegen die Verhältnisse so, dass bei einem totalen Strom- verbrauch von 7 Mill. kWh im Jahre 1946 nur 4 Mill. im Lande produziert werden konnten, während die rest- lichen 3 Millionen aus dem Ausland bezogen werden mussten. Es ergibt sich hieraus für das Land die dringende Notwendigkeit zur Erschliessung neuer Energiequellen. Hierfür besteht im Land eine einzige Möglichkeit, die in der Ausnützung der Gewässer des Saminatales und ihrer Ableitung ins Rheintal liegt. Die Abflussmenge der Gewässer des Saminatales und seiner Nebentäler würde eine Energieproduktion von etwa 28 Millionen kWh pro Jahr ergeben, wodurch die Energieversorgung des Landes auf lange Sicht sichergestellt wäre. Neue Zürcher Zeitung, 27. April 1947 Die Baukommission für das Saminawerk bei einer Begehung der Baustelle für die Hangleitung 
W as meine Arbeit im Lawenawerk anbelangte, ging ich vom Standpunkt aus. dass es jedem Liechtensteiner ermöglicht werden soll, dass er einen elektrischen Herd sich leisten kann (Kochherd). Dies kann jedoch nur mit der Schaffung eines eigenen Werkes vollführt werden und nicht durch Stromimport. Ich bin übrigens überzeugt, dass Liechtenstein eine Aufnahmemöglichkeit von 2000 Stück elektrischer Herde hat . . . Aus einem Votum des Abgeordneten Oswald Bühler, Verwaltungsrats- präsident der Liechtensteinischen Kraftwerke anlässlich der Landtags- sitzung vom 24. April 1947 - Landtagsprotokolle 1947 Das endgültige Projekt konnte dann am 15. Juni 1947 dem Volke zur Abstimmung vorgelegt werden. Diese Abstimmung ergab das schöne Resultat von 2173 ja gegen nur 216 nein und 174 leere oder ungültige Stimmen. Auf Grund dieses Zustimmungsbeschlusses wählte der Landtag die Baukommission, der angehören: Regierungschef Alexander Frick. Vaduz Landtagspräsident David Strub. Vaduz, als Präsident Landtagsabgeordneter Josef Sele. Vaduz Landtagsabgeordneter Fidel Brunhart, Balzers Landtagsabgeordneter-Stellvertreter Chr. Oehri. Ruggell Bauunternehmer Alfred Bühler. Mauren. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1947, S. 91 f. Konferenz. (Eingesandt.) Bei der fürstliehen Regierung fand am 23. November 1948 eine Besprechung betreffend Beschäftigung von italienischen Arbeitern beim Saminawerk statt, an der Vertreter der fürstlichen Regierung, des Bauamtes, der Gewerbegenossenschaft, des Arbeiterverbandes und des Arbeitsamtes teilnahmen. Da sich zu wenig liechten- steinische Arbeiter bereit finden, beim Bau des Samina- werkes zu arbeiten, w urde beschlossen, einen Teil der bereits beschäftigten italienischen Arbeiter bis 31. De- zember 1948 an den verschiedenen Arbeiten, welche dringend fertiggestellt werden sollten, zu belassen . . . Liechtensteiner Vaterland, 27. November 1948 Durchschlag des Masescha-Druckstollens Mittwoch, den 14. Juli 1948. um '/: 10 Uhr abends, erfolgte — dreieinhalb Monate früher als das Bauprogramm es vorsah — der Durchschlag des grossen Druckstollens zum Saminawerkbau. Auf beiden Seiten des Vortriebes warteten Unternehmer und Arbeiter in fieberhafter Spannung auf das grosse Lreignis und in Anwesenheit von Herrn Regierungschef Frick. Herrn Baurat Vogt und Herrn Ing. Jäger erfolgten gleichzeitig von der Steg- und Maseschaseite die Abschüsse. In diesem Zusammenhang werden einige technische Angaben interessieren: Der eigentliche Druckstollen ist 1964 Meter lang, der auf der Maseschaseite anschliessende Rohrstollen 92 Meter, so dass sich eine Gesamtlänge von 2056 Metern ergibt, also fast die dreifache Länge des Strassentunnels. Es mussten rund 7000 Kubikmeter Gestein ausgebrochen werden. Noch bleibt viel Arbeit zu tun übrig, denn der Stollen muss mit Beton bezw . Gunit verkleidet und auf ein kreisrundes Profil von 1.80 Meter Durchmesser gebracht werden . . . Liechtensteiner Volksblatt, 17. Juli 1948 . . . Anschliessend an die Besichtigung des Stollens fand im Kirchlein zu Masescha ein Dankgottesdienst statt mit Te Deum. Man hatte dazu wohl allen Grund. Der ganze Bau des Stollens konnte ja ein Vierteljahr früher beendet werden als vorgesehen und zwar ohne jeden wesentlichen Unfall. Man muss von Glück reden, ein solches Werk ohne Unfall durchzubringen . . . Liechtensteiner Vaterland, 21. Juli 1948 Bau des Druckstollens zum Saminawerk: Stolleneingang im Steg 175
	        

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