Volltext: Liechtenstein 1938-1978

Prof. Ferdinand Nigg, Vaduz f In der Nacht von Dienstag, den 10., auf Mittwoch, den 11. Mai, verschied nach längerer Krankheit im Vaduzer Krankenhaus Prof. Ferdinand Nigg. Der Ver- storbene, der im 84. Lebensjahre stand, arbeitete nach Absolvierung der hiesigen Schulen als Zeichner beim Verlag Orell Füssli in Zürich. Von Zürich begab er sich zur weiteren Ausbildung an die Kunstakademie in München. Nach Abschluss der dortigen Studien und weiterer praktischer Tätigkeit wurde er als Professor an die Kunstgewerbeschule in Köln berufen, an welcher er bis Ende der 1920er Jahre erfolgreich tätig war. Auch nach seiner Rückkehr nach Vaduz betätigte er sich weiter auf diesem Gebiete seines grossen Könnens und es war für jeden, der einmal Gelegenheit hatte, in das künstlerische Schaffen des Verblichenen Einsicht zu nehmen und seine Sammlungen zu besichtigen, ein seltenes Erlebnis .. . Liechtensteiner Volksblatt, 12. Mai 1949 Besonders hervorgehoben sei, dass über Anregung des Historischen Vereins die fürstliche Regierung in anerkenns- werter Weise beschlossen hat, aus dem Nachlass des Prof. Ferdinand Nigg sei. die wichtigsten kulturgeschicht- lichen Objekte zu übernehmen und sie der Sammlung des Historischen Vereins für das künftige Landesmuseum zu übergeben. Es handelt sich hiebei um wertvolles altes Kunstgut aus verschiedenen Gemeinden des Landes, besonders aus der alten Kirche in Triesen und um einen charakteristischen Bestand aus dem eigenen Kunstschaffen des Verstorbenen: Zeichnungen, Entwürfe und gestickte Wandbehänge. Der fürstlichen Regierung wird hiemit der besondere Dank des Vereines ausgesprochen. Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Band 51, S. 267 
Altvorsteher Ludwig Ospelt, Vaduz f . . . Der Verblichene ist am 31. Jänner 1882, als Sohn des Maurermeisters Josef Anton Ospelt geboren, besuchte in Vaduz die Volksschule und die Landesschule und absolvierte anschliessend daran die Staatsgewerbeschule in Innsbruck mit bestem Erfolge. Durch eine Reihe von Jahren war er dann im südlichen Russland im Baugeschäfte eines Verwandten tätig, wo er reichlich Gelegenheit zu viel- seitiger Bautätigkeit hatte . . . Seine Aufgeschlossenheit, sein praktischer und fortschritt- licher Sinn brachte es mit sich, dass ihm das Vertrauen seiner Mitbürger in besonderem Masse zuteil wurde. In den 1920er Jahren wurde er in den Gemeinderat gewählt und im Winter 1930 als Vorsteher seiner Heimatgemeinde erkoren. Dieses Amt bekleidete er mit Unterbrechung durch mehrere Amtsperioden. Ebenso gehörte er durch eine Reihe von Jahren dem liechtensteinischen Landtage an. 1922 wurde er von der Königin der Niederlande zum Konsul für das Gebiet des Fürstentum Liechtenstein ernannt, welches Amt er bis zu seinem Tode innehatte . . . Seine Tätigkeit in der Gemeinde kam besonders zum Ausdrucke durch den Ausbau des Krankenhauses, durch den Bau des Rathauses, dessen Erstellung seiner Initiative zuzuschreiben ist, des Schulhauses im Mühleholz, des Lehrerwohnhauses in Vaduz, die Trinkwasserleitung aus Malbun und verschiedenes anderes . .. Liechtensteiner Volksblatt, 29. Oktober 1949 Abschied von Josef Rheinberger Der bekannte, 1901 verstorbene Komponist Josef Rheinberger, dessen Gruft im südlichen Friedhof durch den Luftkrieg schwer beschädigt wurde, ist jetzt mit seiner Gattin in eine Abstellgruft im Münchner Waldfried- hof übergeführt worden. — Vertreter des Fürstentums Liechtenstein haben nun im Einvernehmen mit der Stadt eine Überführung des Meisters in seine Geburtsstadt Vaduz veranlasst. Aus diesem Grunde fand am letzten Samstagnachmittag in der Aussegnungshalle des Wald- friedhofes eine offizielle Abschiedsfeier am Sarge des Verstorbenen statt. . . Münchner Merkur, 25. Juli 1949 Wieder-Beisetzung der sterblichen Überreste Jos. v. Rheinberger und seiner Frau Fanny v. Rheinberger Die Wieder-Beisetzung der sterblichen Überreste unseres grossen Landsmannes, des Komponisten Josef von Rheinberger und seiner Gemahlin Fanny von Hoffnaas wird Sonntag, den 7. August 1949, nach dem vormittägigen Hauptgottesdienste auf dem Friedhofe in Vaduz stattfinden. Die Trauerfeier beginnt beim Rheinberger Denkmal (Geburtshaus des Komponisten). Die Gedenkrede hält Herr Lehrer Walter Kaufmann aus Schellenberg, ein Forscher und Verehrer des grossen Toten. Ihre Mitwirkung haben zugesagt der Männergesangsverein Sängerbund und der Kirchenchor Vaduz sowie die Harmoniemusik Vaduz. Liechtensteiner Volksblatt, 4. August 1949 172
	        

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