Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Eishockey 
Der «Klassiker» steht 
beim Spengler Cup an 
Gastgeber gegen Publikums- 
favorit – HC Davos gegen 
das Team Kanada. Es ist der 
«Klassiker» beim Spengler 
Cup in Davos. Auch bei der 
93. Ausgabe spielen die bei- 
den Teams wieder gegenein- 
ander (20.15 Uhr, live aus 
SRF 2). Der Sieger steht si- 
rekt im Halbfinale am 
Montag, der Verlierer muss 
ins «Viertelfinale» am morgi- 
gen Sonntag und ein Extra- 
spiel absolvieren. Seite 15 
Doping 
Einspruch gegen 
Dopingsperre 
MOSKAU Russland hat offiziell 
Einspruch gegen die neuen Sank- 
tionen der Welt-Anti-Doping- 
Agentur WADA und die damit 
verbundene Olympiasperre für 
Tokio 2020 und Peking 2022 ein- 
gelegt. Der Brief sei nun abge- 
schickt, sagte der Chef der russi- 
schen Anti-Doping-Agentur Rusa- 
da, Juri Ganus in Moskau. Im Ge- 
gensatz zu Moskauer Ermittlern 
und der russischen sportpoliti- 
schen Führung hält Ganus das 
Vorgehen gegen die Sanktionen 
der WADA für ausssichtslos. Ihm 
sei aber nichts anderes übrig ge- 
blieben. «Ich konnte den Brief ja 
nicht abschicken», sagte Ganus 
der Deutschen Presse-Agentur. 
Am Donnerstag vor einer Woche 
hatte das Rusada-Aufsichtsgremi- 
um den Einspruch bereits be- 
schlossen. In dieser Woche bestä- 
tigte das Nationale Olympische 
Komitee diese Linie. Die Straf- 
massnahmen verbieten russi- 
schen Sportlern unter anderem 
die Teilnahme an den Olympi- 
schen Spielen für die kommen- 
den vier Jahre. NOK-Chef Stanis- 
law Posdnajkow bekräftigte in 
Moskau, Russland werde dafür 
kämpfen, dass die Athleten unter 
russischer Flagge starten dürfen. 
Das russische Ermittlungskomi- 
tee wirft dem in die USA geflüch- 
teten früheren Moskauer Labor- 
chef Grigori Rodtschenkow vor, 
die umstrittenen Datensätze ge- 
fälscht zu haben. Rodtschenkow 
ist Kronzeuge der WADA für die 
Vorwürfe wegen staatlichen Do- 
pings gegen Russland. (sda) 
www.volksblatt.li 
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SAMSTAG 
28. DEZEMBER 2019 
Heute 
Tennis 
Federer schliesst baldiges 
Karriereende nicht aus 
BERLIN Roger Federer (38) geht offen- 
siv mit dem Gedanken an sein Karri- 
ereende um. «Ich will ihn gar nicht 
verjagen», sagte der Weltranglisten- 
dritte im Interview der «Welt». «Die- 
ser Gedanke ist doch Teil des ganzen 
Prozesses und meines derzeitigen 
Lebens. Er ist sehr real.» 
Dank dieses Gedankens empfinde er 
«vor allem Dankbarkeit für all das, 
was ich erleben durfte». Wenn er ge- 
fragt werde, wann er genau aufhöre, 
antworte der 20-fache Rekord- 
Grand-Slam-Sieger: «Ich habe keine 
Ahnung.» 
Show-Kämpfe statt Tour-Leben 
Federer kann sich vorstellen, seine 
Karriere auf der Tour zu beenden, 
«Weil man nicht mehr in der Lage 
ist, Woche für Woche zu spielen», er- 
klärte der «Maestro». Einzelne Mat- 
ches könne er dann aber als Schau- 
kämpfe immer noch bestreiten. 
Denn Federer ist sich bei einem si- 
cher: «Ich bin dann immer noch fä- 
hig, ein grosses Match abzuliefern – 
ab und zu.» (id) 
Roger Federer befi ndet sich im (Spät-) 
Herbst seiner Tenniskarriere. (Foto: RM) 
Eishockey 
Sanktion gegen 
Cervenka gefordert 
BERN Ambri- 
Piotta fordert 
eine Sanktio- 
nierung von 
Roman Cerven- 
ka (Foto) von 
den Rappers- 
wil-Jona La- 
kers. Der 
Tscheche hatte 
im Meisterschaftsspiel vom 20. 
Dezember Ambris Elias Bianchi 
bei einer Intervention verletzt, 
der Verband sah nach Einsicht 
der Videobilder jedoch davon ab, 
ein Disziplinarverfahren zu eröff- 
nen. Gegen dieses Urteil hat der 
Tessiner Klub beim Verbands- 
sportgericht Berufung eingelegt. 
Bianchi zog sich bei der besagten 
Szene eine Hirnerschütterung zu 
und fällt für unbestimmte Zeit 
aus. Er wird auch beim Spengler 
Cup in Davos (Seite 15) für die Le- 
ventiner kaum zum Einsatz kom- 
men. (sda) 
Nationalteam soll Erfahrung auf 
internationalem Niveau sammeln 
Volleyball Liechtensteins 
junge Nationalmannschaft 
steigt gegen Luxemburg (heu- 
te, 18 Uhr, Resch) ins eigene 
Drei-Länder-Turnier ein. Für 
die Mädels von Nationstrai- 
ner Detlef Schönberg heisst 
es dabei vor allem eines: 
Erfahrung sammeln. 
VON JAN STÄRKER 
Denn das Durchschnittsalter der Na- 
tionalmannschaft ist durch die Ab- 
sage von Daniela Grabmayer, die 
kurzfristig aus familiären Gründen 
passen muss, noch einmal nach un- 
ten gegangen. So ist das Durch- 
schnittsalter nur noch 21,1 Jahre. 
«Deshalb ist es wichtig, dass Mariah 
Mandelbaum doch mitspielen kann», 
ist Schönberg froh, dass sein Routi- 
nier beim Heimturnier dabei sein 
kann. Das klang nämlich letzte Wo- 
che noch ganz anders. Da war Man- 
delbaum, neben Anna-Lena Sindler, 
sie zog sich bei den Kleinstaaten- 
spielen im Mai in Montenegro einen 
Kreuzbandriss zu, noch als verletzt 
gemeldet. 
Insgesamt fällt auf: Der Altersunter- 
schied im Liechtensteiner Team ist 
enorm gross. Von der Ältesten, 
Sandra Kaiser (33), bis zur Jüngsten, 
Nathalie Schädler (14), sind es satte 
19 Jahre Unterschied. «Da gibt es im 
Team natürlich immer mal den ein 
oder anderen Spruch», muss Schön- 
berg grinsen. «Aber das Wichtigste 
ist, dass die erfahrenen die jungen 
Spielerinnen führen und ihnen die 
richtige Einstellung vorleben. Und: 
Nathalie Schädler war schon bei den 
Kleinstaatenspielen dabei, wird 
auch bei unserem Turnier ihre Ein- 
satzzeiten bekommen.» 
Sindler-Sisters als Stabilisator 
Nicht mit dabei sein kann, wie schon 
erwähnt, Anna-Lena Sindler (24). Sie 
befindet sich noch in der Reha, ist 
aber schon weit fortgeschritten und 
steht schon wieder auf dem Volley- 
ballplatz. «Sie trainiert wieder mit, 
allerdings natürlich noch ohne har- 
tes Abstoppen, Sprüngen oder Rich- 
tungswechsel. Sie ist auf einem gu- 
ten Weg, dass sie bald wieder voll 
auf dem Platz eingreifen kann», be- 
schreibt Schönberg den aktuellen 
Stand. 
Zusammen mit Zwillingsschwester 
Theresa sind sie so etwas wie das 
«Mittelalter» im Nationalteam, das 
Verbindungsglied zwischen den er- 
fahrenen Frauen um Mandelbaum, 
Kaiser und Will – und den ganz jun- 
gen Mädels wie Schädler, Leonie 
Hürlimann, Esra Saglam (beide 15) 
oder USA-Neuling Leonie Kunz (17). 
«Theresa und Anna-Lena sind für 
uns wichtige Pfeiler in den nächsten 
Jahren. Nicht nur bis zu den Klein- 
staatenspielen im kommenden Jahr 
in Andorra, sondern weit darüber hi- 
naus», so Schönberg, der hofft, dass 
die Töchter vom ehemaligen Fuss- 
ball-Nationaltrainer René Pauritsch 
auch in Zukunft für die National- 
mannschaft auflaufen. «Aber man 
weiss nie, wie es bei ihnen beruflich 
weitergeht, wo es sie hin verschlägt.» 
Ziel ist mindestens ein Sieg 
Doch jetzt zählt erst einmal das Spiel 
gegen Luxemburg. Bei den Klein- 
staatenspielen gab es gegen die Da- 
men des Grossherzogtums eine 
1:3-Niederlage. «Es wird sehr schwer 
für uns, Luxemburg kommt fast in 
Bestbesetzung», so Schönberg. 
«Aber sie haben kommende Woche 
ihr Heimturnier gegen England und 
Island, werden sicher die ein oder 
andere Nachwuchsspielerin ranlas- 
sen. Und Andorra (Sonntag, 16 Uhr, 
d. Red.) kommt mit einer ganz jun- 
gen Mannschaft. Das Spiel wollen 
wir gewinnen.» 
Im ersten Turnierspiel gestern 
Abend im Resch setzte sich Luxem- 
burg gegen Andorra mit 3:0-Sätzen 
durch. 
Theresa Sindler ist mit ihren 24 Jahren eine der Stützen der jungen Liechtenstei- 
ner Volleyball-Nationalmannschaft im Hinblick auf die Kleinstaatenspiele 2021 in 
Andorra. Beim Heimturnier ist sie mit dabei. (Foto:Michael Zanghellini) 
Der Spielplan 
Gestern spielten 
Andorra – Luxemburg 0:3 
(14:25, 18:25, 9:25) 
Heute spielen 
Liechtenstein –Luxemburg 18.00 
Morgen spielen 
Liechtenstein – Andorra 16.00 
Alle Spiele finden im Schulzentrum Resch 
in Schaan statt. 
Darts 
Sherrock-Festspiele 
sind vorbei 
LONDON Er war noch einmal ein Toll- 
haus, der «Ally Pally» im Norden 
Londons. Grund: Publikumsliebling 
Fallon Sherrock (25). Die erste Frau, 
die bei der PDC-WM im Alexandra 
Palace ein WM-Spiel gewinnen und 
in der Runde darauf sogar Mitfavorit 
Mensur Suljevic (Österreich) aus- 
schaltete, scheiterte aber in der 3. 
Runde. Allerdings nicht, ohne vor- 
her noch mal die Elite der Darts- 
Welt zu ängstigen, dass es den nächs- 
ten Coup der Friseurin aus England 
hätte geben können. 
Gegner Chris «Hollywood» Dobey 
(29), immerhin die Nummer 22 der 
Darts-Weltrangliste, konnte einem 
fast leid tun. Bis auf seine Fans und 
Freunde waren die rund 4000 Fans 
in der Halle voll aufseiten Sherrocks. 
Und die enttäuschte nicht. Schon im 
ersten Leg «nbreakte» sie Dobey, ge- 
wann den 1. Satz mit 3:1-Legs und 
konnte ihre Freude bei der Werbe- 
pause nicht verbergen. Dobey schlug 
aber zurück, holte sich Satz 2 bei An- 
wurf Sherrock. 
Sherrock, getragen von den verrück- 
ten Fans im «Ally Pally», spielte wei- 
ter stark und holte sich den 3. Satz 
erneut bei Anwurf von Dobey zur 
2:1-Satzführung. 
Klare Sache am Ende 
Satz 4 ging dann wieder klar an Do- 
bey (3:0-Legs). Entscheidend war 
Satz Nummer 5. Sherrock wurde 
zwei Mal gebreakt und lag 2:3 hin- 
ten. Und Dobey liess sich nicht bit- 
ten, machte mit einem 3:0 im 6. Satz 
alles klar zum 4:2-Sieg. 
Damit endete das Darts-Märchen 
von Sherrock. Doch sie kann stolz 
auf sich sein. Immerhin schrieb sie 
Darts-Geschichte. (jts) 
Fallon Sherrock verabschiedete sich 
von den Fans im «Ally Pally». (Foto: RM)
	        

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