Eishockey
Der «Klassiker» steht
beim Spengler Cup an
Gastgeber gegen Publikums-
favorit – HC Davos gegen
das Team Kanada. Es ist der
«Klassiker» beim Spengler
Cup in Davos. Auch bei der
93. Ausgabe spielen die bei-
den Teams wieder gegenein-
ander (20.15 Uhr, live aus
SRF 2). Der Sieger steht si-
rekt im Halbfinale am
Montag, der Verlierer muss
ins «Viertelfinale» am morgi-
gen Sonntag und ein Extra-
spiel absolvieren. Seite 15
Doping
Einspruch gegen
Dopingsperre
MOSKAU Russland hat offiziell
Einspruch gegen die neuen Sank-
tionen der Welt-Anti-Doping-
Agentur WADA und die damit
verbundene Olympiasperre für
Tokio 2020 und Peking 2022 ein-
gelegt. Der Brief sei nun abge-
schickt, sagte der Chef der russi-
schen Anti-Doping-Agentur Rusa-
da, Juri Ganus in Moskau. Im Ge-
gensatz zu Moskauer Ermittlern
und der russischen sportpoliti-
schen Führung hält Ganus das
Vorgehen gegen die Sanktionen
der WADA für ausssichtslos. Ihm
sei aber nichts anderes übrig ge-
blieben. «Ich konnte den Brief ja
nicht abschicken», sagte Ganus
der Deutschen Presse-Agentur.
Am Donnerstag vor einer Woche
hatte das Rusada-Aufsichtsgremi-
um den Einspruch bereits be-
schlossen. In dieser Woche bestä-
tigte das Nationale Olympische
Komitee diese Linie. Die Straf-
massnahmen verbieten russi-
schen Sportlern unter anderem
die Teilnahme an den Olympi-
schen Spielen für die kommen-
den vier Jahre. NOK-Chef Stanis-
law Posdnajkow bekräftigte in
Moskau, Russland werde dafür
kämpfen, dass die Athleten unter
russischer Flagge starten dürfen.
Das russische Ermittlungskomi-
tee wirft dem in die USA geflüch-
teten früheren Moskauer Labor-
chef Grigori Rodtschenkow vor,
die umstrittenen Datensätze ge-
fälscht zu haben. Rodtschenkow
ist Kronzeuge der WADA für die
Vorwürfe wegen staatlichen Do-
pings gegen Russland. (sda)
www.volksblatt.li
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SAMSTAG
28. DEZEMBER 2019
Heute
Tennis
Federer schliesst baldiges
Karriereende nicht aus
BERLIN Roger Federer (38) geht offen-
siv mit dem Gedanken an sein Karri-
ereende um. «Ich will ihn gar nicht
verjagen», sagte der Weltranglisten-
dritte im Interview der «Welt». «Die-
ser Gedanke ist doch Teil des ganzen
Prozesses und meines derzeitigen
Lebens. Er ist sehr real.»
Dank dieses Gedankens empfinde er
«vor allem Dankbarkeit für all das,
was ich erleben durfte». Wenn er ge-
fragt werde, wann er genau aufhöre,
antworte der 20-fache Rekord-
Grand-Slam-Sieger: «Ich habe keine
Ahnung.»
Show-Kämpfe statt Tour-Leben
Federer kann sich vorstellen, seine
Karriere auf der Tour zu beenden,
«Weil man nicht mehr in der Lage
ist, Woche für Woche zu spielen», er-
klärte der «Maestro». Einzelne Mat-
ches könne er dann aber als Schau-
kämpfe immer noch bestreiten.
Denn Federer ist sich bei einem si-
cher: «Ich bin dann immer noch fä-
hig, ein grosses Match abzuliefern –
ab und zu.» (id)
Roger Federer befi ndet sich im (Spät-)
Herbst seiner Tenniskarriere. (Foto: RM)
Eishockey
Sanktion gegen
Cervenka gefordert
BERN Ambri-
Piotta fordert
eine Sanktio-
nierung von
Roman Cerven-
ka (Foto) von
den Rappers-
wil-Jona La-
kers. Der
Tscheche hatte
im Meisterschaftsspiel vom 20.
Dezember Ambris Elias Bianchi
bei einer Intervention verletzt,
der Verband sah nach Einsicht
der Videobilder jedoch davon ab,
ein Disziplinarverfahren zu eröff-
nen. Gegen dieses Urteil hat der
Tessiner Klub beim Verbands-
sportgericht Berufung eingelegt.
Bianchi zog sich bei der besagten
Szene eine Hirnerschütterung zu
und fällt für unbestimmte Zeit
aus. Er wird auch beim Spengler
Cup in Davos (Seite 15) für die Le-
ventiner kaum zum Einsatz kom-
men. (sda)
Nationalteam soll Erfahrung auf
internationalem Niveau sammeln
Volleyball Liechtensteins
junge Nationalmannschaft
steigt gegen Luxemburg (heu-
te, 18 Uhr, Resch) ins eigene
Drei-Länder-Turnier ein. Für
die Mädels von Nationstrai-
ner Detlef Schönberg heisst
es dabei vor allem eines:
Erfahrung sammeln.
VON JAN STÄRKER
Denn das Durchschnittsalter der Na-
tionalmannschaft ist durch die Ab-
sage von Daniela Grabmayer, die
kurzfristig aus familiären Gründen
passen muss, noch einmal nach un-
ten gegangen. So ist das Durch-
schnittsalter nur noch 21,1 Jahre.
«Deshalb ist es wichtig, dass Mariah
Mandelbaum doch mitspielen kann»,
ist Schönberg froh, dass sein Routi-
nier beim Heimturnier dabei sein
kann. Das klang nämlich letzte Wo-
che noch ganz anders. Da war Man-
delbaum, neben Anna-Lena Sindler,
sie zog sich bei den Kleinstaaten-
spielen im Mai in Montenegro einen
Kreuzbandriss zu, noch als verletzt
gemeldet.
Insgesamt fällt auf: Der Altersunter-
schied im Liechtensteiner Team ist
enorm gross. Von der Ältesten,
Sandra Kaiser (33), bis zur Jüngsten,
Nathalie Schädler (14), sind es satte
19 Jahre Unterschied. «Da gibt es im
Team natürlich immer mal den ein
oder anderen Spruch», muss Schön-
berg grinsen. «Aber das Wichtigste
ist, dass die erfahrenen die jungen
Spielerinnen führen und ihnen die
richtige Einstellung vorleben. Und:
Nathalie Schädler war schon bei den
Kleinstaatenspielen dabei, wird
auch bei unserem Turnier ihre Ein-
satzzeiten bekommen.»
Sindler-Sisters als Stabilisator
Nicht mit dabei sein kann, wie schon
erwähnt, Anna-Lena Sindler (24). Sie
befindet sich noch in der Reha, ist
aber schon weit fortgeschritten und
steht schon wieder auf dem Volley-
ballplatz. «Sie trainiert wieder mit,
allerdings natürlich noch ohne har-
tes Abstoppen, Sprüngen oder Rich-
tungswechsel. Sie ist auf einem gu-
ten Weg, dass sie bald wieder voll
auf dem Platz eingreifen kann», be-
schreibt Schönberg den aktuellen
Stand.
Zusammen mit Zwillingsschwester
Theresa sind sie so etwas wie das
«Mittelalter» im Nationalteam, das
Verbindungsglied zwischen den er-
fahrenen Frauen um Mandelbaum,
Kaiser und Will – und den ganz jun-
gen Mädels wie Schädler, Leonie
Hürlimann, Esra Saglam (beide 15)
oder USA-Neuling Leonie Kunz (17).
«Theresa und Anna-Lena sind für
uns wichtige Pfeiler in den nächsten
Jahren. Nicht nur bis zu den Klein-
staatenspielen im kommenden Jahr
in Andorra, sondern weit darüber hi-
naus», so Schönberg, der hofft, dass
die Töchter vom ehemaligen Fuss-
ball-Nationaltrainer René Pauritsch
auch in Zukunft für die National-
mannschaft auflaufen. «Aber man
weiss nie, wie es bei ihnen beruflich
weitergeht, wo es sie hin verschlägt.»
Ziel ist mindestens ein Sieg
Doch jetzt zählt erst einmal das Spiel
gegen Luxemburg. Bei den Klein-
staatenspielen gab es gegen die Da-
men des Grossherzogtums eine
1:3-Niederlage. «Es wird sehr schwer
für uns, Luxemburg kommt fast in
Bestbesetzung», so Schönberg.
«Aber sie haben kommende Woche
ihr Heimturnier gegen England und
Island, werden sicher die ein oder
andere Nachwuchsspielerin ranlas-
sen. Und Andorra (Sonntag, 16 Uhr,
d. Red.) kommt mit einer ganz jun-
gen Mannschaft. Das Spiel wollen
wir gewinnen.»
Im ersten Turnierspiel gestern
Abend im Resch setzte sich Luxem-
burg gegen Andorra mit 3:0-Sätzen
durch.
Theresa Sindler ist mit ihren 24 Jahren eine der Stützen der jungen Liechtenstei-
ner Volleyball-Nationalmannschaft im Hinblick auf die Kleinstaatenspiele 2021 in
Andorra. Beim Heimturnier ist sie mit dabei. (Foto:Michael Zanghellini)
Der Spielplan
Gestern spielten
Andorra – Luxemburg 0:3
(14:25, 18:25, 9:25)
Heute spielen
Liechtenstein –Luxemburg 18.00
Morgen spielen
Liechtenstein – Andorra 16.00
Alle Spiele finden im Schulzentrum Resch
in Schaan statt.
Darts
Sherrock-Festspiele
sind vorbei
LONDON Er war noch einmal ein Toll-
haus, der «Ally Pally» im Norden
Londons. Grund: Publikumsliebling
Fallon Sherrock (25). Die erste Frau,
die bei der PDC-WM im Alexandra
Palace ein WM-Spiel gewinnen und
in der Runde darauf sogar Mitfavorit
Mensur Suljevic (Österreich) aus-
schaltete, scheiterte aber in der 3.
Runde. Allerdings nicht, ohne vor-
her noch mal die Elite der Darts-
Welt zu ängstigen, dass es den nächs-
ten Coup der Friseurin aus England
hätte geben können.
Gegner Chris «Hollywood» Dobey
(29), immerhin die Nummer 22 der
Darts-Weltrangliste, konnte einem
fast leid tun. Bis auf seine Fans und
Freunde waren die rund 4000 Fans
in der Halle voll aufseiten Sherrocks.
Und die enttäuschte nicht. Schon im
ersten Leg «nbreakte» sie Dobey, ge-
wann den 1. Satz mit 3:1-Legs und
konnte ihre Freude bei der Werbe-
pause nicht verbergen. Dobey schlug
aber zurück, holte sich Satz 2 bei An-
wurf Sherrock.
Sherrock, getragen von den verrück-
ten Fans im «Ally Pally», spielte wei-
ter stark und holte sich den 3. Satz
erneut bei Anwurf von Dobey zur
2:1-Satzführung.
Klare Sache am Ende
Satz 4 ging dann wieder klar an Do-
bey (3:0-Legs). Entscheidend war
Satz Nummer 5. Sherrock wurde
zwei Mal gebreakt und lag 2:3 hin-
ten. Und Dobey liess sich nicht bit-
ten, machte mit einem 3:0 im 6. Satz
alles klar zum 4:2-Sieg.
Damit endete das Darts-Märchen
von Sherrock. Doch sie kann stolz
auf sich sein. Immerhin schrieb sie
Darts-Geschichte. (jts)
Fallon Sherrock verabschiedete sich
von den Fans im «Ally Pally». (Foto: RM)