Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Donnerstag, 19. Dezember 2019 
142. Jahrgang Nr. 242 
Heute 
Tradition 
Pfadfinder erhalten 
das Friedenslicht 
Auch heuer kommt das 
Friedenslicht aus Bethlehem 
nach Liechtenstein: Die Pfad- 
finder empfangen es heute 
um 18 Uhr von ihren Kolle- 
gen aus Österreich. Natürlich 
ist das Friedenslicht dann 
auch in den Gemeinden 
erhältlich. Seite 4 
15° 6° 
Wetter Heute wird 
es recht sonnig und 
wieder zunehmend 
föhnig. Seite 30 
Verbund Südostschweiz 
Fr. 2.50 
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40051 
Inhalt 
Inland 2–15 
Ausland 16 
Wirtschaft 17–20 
Sport 21–25 
Kultur 27–29 
Kino/Wetter 30 
TV 31 
Panorama 32 
www.volksblatt.li 
Verlag: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Telefon +423 237 51 51, Fax +423 237 51 66, verlag@volksblatt.li; Täglich aktuelle Nachrichten: www.volksblatt.li 
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Fussball 
Der FC Vaduz spielt 
meistens sonntags 
VADUZ Der FC Vaduz beginnt die 
Rückrunde der Challenge League ge- 
gen den FC Wil an einem Sonntag 
(26. Januar). Überhaupt spielt Vaduz 
alle seine vier Heimspiele im dritten 
Viertel der Saison an Sonntagen. 
Auswärts muss der FCV dagegen je 
zwei Mal samstags und am Sonntag 
ran. Das einzige Freitags-TV-Spiel 
steigt für die Frick-Elf am zweiten 
Rückrundenspieltag beim Rekord- 
meister Grasshoppers. Seite 23 
Inland Die Betreiberinnen 
der privaten Kita in Ruggell 
äussern sich auf den Seiten 3 
und 4 erstmals öffentlich zu 
den Vorwürfen. 
Wirtschaft Das Gewerbege- 
setz verstösst gegen EWR- 
Recht. Nachdem die Regie- 
rung nach drei Jahren keine 
Anpassung vornahm, schal- 
tet sich die EFTA-Überwa- 
chungsbehörde ein. Seite 17 
Sport Die Olympischen 
Sommerspiele im kommen- 
den Jahr in Tokio werfen ih- 
ren Schatten voraus. Fix 
qualifiziert ist bislang nur 
Schwimmerin Julia Hassler. 
Doch noch fünf weitere Ath- 
leten und Athletinnen haben 
die Chance, in Japan dabei 
zu sein. Seite 22 
Heimatkunde Im Jahre 1969 
bot Fürst Franz Josef II. an, 
seine Kunstsammlung künf- 
tig im Land auszustellen, so- 
fern passende Räumlichkei- 
ten dafür gefunden werden. 
In einer Abstimmung sprach 
sich das Volk für einen Neu- 
bau aus. Zu diesem kam es 
allerdings nie. Seite 29 
Die Tageszeitung        für Liechtenstein 
Im Fokus 
des Vereins Elf 
Wie die Dorfmitte 
zu einem lebendigen 
Zentrum wurde. 
7 
Der Landtagspräsident 
blickt auf 2019 zurück 
«Die Leistungen der 
Koalition dürfen sich 
durchaus sehen lassen.» 
9 
Erstes Profijahr für Zünd 
Balznerin über Tour-Leben 
«Es war eine grosse 
Umstellung für mich» 
21 
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Für Konzerne Ständerat will keine Haftungsregeln 
BERN Der Ständerat will nicht, dass 
Schweizer Unternehmen für Men- 
schenrechtsverletzungen und Um- 
weltschäden von Tochtergesellschaf- 
ten im Ausland haften. Er hat sich am 
Mittwoch für einen Gegenvorschlag 
zur Konzernverantwortungsinitiati- 
ve ohne Haftung ausgesprochen. Die 
Haftung ist der Kern der Volksinitiati- 
ve: Konzerne sollen zur Rechen- 
schaft gezogen werden können für 
Kinderarbeit auf Kakaoplantagen in 
Burkina Faso, verschmutzte Flüsse 
im Kongo oder vergiftete Bäuerinnen 
und Bauern auf Baumwollfeldern in 
Indien. Im Ständerat standen zwei 
Varianten für einen indirekten Ge- 
genvorschlag zur Diskussion: Eine 
mit eingeschränkten und eine ohne 
Haftungsregeln. Die erste hatte der 
Nationalrat beschlossen, die zweite 
brachte der Bundesrat als Reaktion 
darauf ins Spiel. Zum Rückzug der In- 
itiative dürfte nur die Nationalrats- 
version führen, wie Kommissions- 
sprecher Stefan Engler (CVP/GR) in 
Erinnerung rief. Die bundesrätliche 
Version bezeichnete er als «zahnlos». 
Dem Ständerat geht die Nationalrats- 
version jedoch zu weit. Er entschied 
sich mit 25 zu 13 Stimmen für einen 
Gegenvorschlag ohne Haftungsre- 
geln. Die Mehrheit befand, die schär- 
fere Variante würden dem Wirt- 
schaftsstandort Schweiz schaden. 
Die Schweizer Gerichte würden zur 
«Weltjustizbehörde», kritisierte Beat 
Rieder (CVP/VS). Es würde sich um 
eine international einmalige Rege- 
lung handeln. Schweizer Unterneh- 
men dürften in der Folge abwandern 
oder bestimmte Geschäftsfelder an- 
deren überlassen, etwa chinesischen 
Unternehmen, die weniger Hemmun- 
gen hätten.   (sda) 
Massnahmen zur langfristigen 
Sicherung der AHV werden nötig 
Vorsorge Damit die Renten auch noch in 40 Jahren bezahlt werden können, müssen nun Massnahmen getroffen werden. 
Die Regierung prüfte eine Erhöhung des Rentenalters, des Beitragssatzes und des Staatsbeitrags auf deren Wirksamkeit. 
VON DANIELA FRITZ 
Ja, 2038 ist noch lange nicht. Wenn 
es aber um die Alters- und Hinterlas- 
senenversicherung (AHV) geht, ist 
eine gewisse Weitsicht anzuraten. 
Deshalb wurde bei der letzten AHV- 
Reform ein Interventionsmechanis- 
mus gesetzlich verankert: Die Regie- 
rung muss das Vermögen der AHV- 
Anstalt demnach alle fünf Jahre ei- 
ner versicherungstechnischen Prü- 
fung unterziehen. Sinken die Reser- 
ven über einen Zeitraum von zwei 
Jahrzehnten auf unter 5 Jahresausga- 
ben, muss die Regierung innerhalb 
von 12 Monaten konkrete Massnah- 
men vorlegen.   
Dieser Fall ist nun eingetreten. Laut 
dem Gutachten, das die Regierung 
am Dienstag verabschiedete, verfüg- 
te die AHV per Ende 2018 zwar noch 
über Reserven von 10,2 Jahresausga- 
ben. Bis 2038 sinken diese allerdings 
auf 4 Jahresausgaben – womit das ge- 
setzliche Minimum unterschritten 
wird. Da die Beiträge der Versicher- 
ten niedriger sind als die ausbezahl- 
ten Renten, könnten diese ab 2055 
nicht mehr vollständig durch die 
Beiträge und den AHV-Fonds ge- 
deckt werden, heisst es. 
Was könnte helfen? 
Um gegenzusteuern, hat die Regie- 
rung bereits erste Massnahmen auf 
ihre Wirkung überprüft. «Um im 
Landtag eine systematische Diskus- 
sion weiterer Schritte anzustossen», 
wie Gesellschaftsminister Mauro Pe- 
drazzini erklärte. Berechnet wurde, 
wie sich eine Erhöhung des Renten- 
alters, des Beitragssatzes oder des 
Staatsbeitrages beziehungsweise ei- 
ne Kombination aus diesen Vor- 
schlägen auswirken würden. Mass- 
nahmen wie Rentenkürzungen oder 
eine Kürzung der 13. Rente nahm die 
Regierung dagegen nicht näher un- 
ter die Lupe, da diese laut Pedrazzi- 
ni unrealistisch seien. 
Wenig begeistert zeigte sich der Mi- 
nister auch von einer Erhöhung des 
Staatsbeitrags – obwohl diese Mass- 
nahme im Landtag durchaus auf ei- 
nige offene Türen stossen könnte. 
Pedrazzini gibt allerdings zu beden- 
ken, dass dies einen Export von 
Steuergeldern bedeuten würde, was 
er als nicht sonderlich intelligent be- 
zeichnete. Laut den Berechnungen 
der Regierung würden 10 Millionen 
Franken mehr auch nicht ausrei- 
chen. Wäre dies die einzige Mass- 
nahme, die der Landtag ergreift, lä- 
gen die Jahresausgaben per Ende 
2038 immer noch unter dem gesetz- 
lich angestrebten Minimum. Der 
Landtag müsste also entweder noch- 
mals tiefer in die Tasche greifen 
oder zusätzliche Massnahmen ein- 
leiten. 
Eine solche wäre beispielsweise ein 
höherer Beitragssatz. Dies erachtet 
Pedrazzini als «machbar». Er ver- 
weist hierzu auch auf die Schweiz, 
wo dieser Schritt wohl ebenfalls an- 
steht. In ihren Berechnungen hat die 
Regierung exemplarisch eine Steige- 
rung um 0,3 Prozent untersucht, 
womit die erforderlichen fünf Jah- 
resausgaben aber ebenfalls nicht er- 
reicht wären. Würde der Beitrags- 
satz dagegen um 0,6 Prozent erhöht, 
wäre das Ziel knapp erreicht. 
Politisch am schwersten durchzuset- 
zen ist wohl eine Erhöhung des Ren- 
tenalters um ein weiteres Jahr, wie 
bereits bei der AHV-Reform 2016. Als 
Einzige der untersuchten Massnah- 
me würde dies aber auch ohne zu- 
sätzliche Massnahmen bewirken, 
dass die Reserven 2038 wieder beim 
Fünffachen der Jahresausgaben lie- 
gen. Angesichts der steigenden Le- 
benserwartung wäre eine weitere Er- 
höhung des Rentenalters laut Pedraz- 
zini aber eine angebrachte Massnah- 
me zur langfristigen Sicherung der 
AHV, auch wenn sie unpopulär sei. 
Landtag gibt Richtung vor 
Welche Massnahme oder welche 
Kombination daraus ergriffen wird, 
entscheidet schlussendlich der 
Landtag im Frühjahr. Nach der Dis- 
kussion im Landtag will Pedrazzini 
konkrete Gesetzesänderungen erar- 
beiten, damit die Reserven der AHV 
auch in Zukunft gesichert sind. 
Wirkung möglicher Massnahmen 
AHV-Fonds sollten fünf Jahresausgaben decken   
  AHV-Fonds/ 
Jahresausgaben 
  per Ende 2038 
Ohne Massnahmen 4,26 
Wenn Beitragssatz um 
0,3 Prozent erhöht wird 4,63 
Wenn Rentenalter um   5,00 
ein Jahr erhöht wird 
Wenn Staatsbeitrag um 
10 Millionen Franken erhöht wird 4,65 
Kombination aller Massnahmen 5,80 
Foto: Michael Zanghellini; Quelle: Regierung
	        

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