Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Montag, 2. Dezember 2019 
142. Jahrgang Nr. 230 
Heute 
Plötzlich Erzbistum 
Liechtenstein wurde 
von Chur getrennt 
Liechtenstein erhielt heute 
vor 22 Jahren ein eigenes 
Erzbistum, das vom Schwei- 
zer Bistum Chur abgetrennt 
wurde. Die Katholiken im 
Land führten und führen 
noch heute heftige Diskus- 
sionen über die päpstliche 
Entscheidung. 
3° 2° 
Wetter Wolkenver- 
hangen und kühl, am 
Vormittag teils auch 
nass. Seite 17 
Verbund Südostschweiz 
Fr. 2.50 
9 771812601006 
10049 
Inhalt 
Inland 2–9 
Ausland 10 
Sport 11–16 
Kino/Wetter 17 
TV 18+19 
Panorama 20 
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Per Ende 2018 8 544 527 Menschen lebten in Schweiz 
NEUENBURG Der Ausländeranteil be- 
trug am 31. Dezember 2018 25,1 Pro- 
zent. Kein (grosser) Nachbarstaat 
beherbergt so viel Migranten: Öster- 
reich verzeichnet 19,2, Deutschland 
16,6, Frankreich 12,2 und Italien 10,2 
Prozent. 1970 waren in der Schweiz 
eine gute Million der damals 6,3 Mil- 
lionen Einwohner Ausländer, 2018 
waren es über zwei Millionen. 
Auch sonst hat sich die Bevölke- 
rungsstruktur in knapp 50 Jahren er- 
heblich verändert, wie die Publikati- 
on «Die Bevölkerung der Schweiz 
2018» des Bundesamts für Statistik 
(BFS) illustriert: Zum Beispiel gibt es 
heute drei Mal so viele Einpersonen- 
haushalte wie 1970 und doppelt so 
häufig Zwillingsgeburten. Durch- 
schnittlich sind Frauen bei der ers- 
ten Niederkunft 32 Jahre alt, 4,2 Jah- 
re älter als noch 1970. Heiraten tun 
sie im Schnitt mit 30 Jahren, knapp 6 
Jahre später als damals. Stark entwi- 
ckelt hat sich auch die Häufigkeit von 
Scheidungen, die 40 Prozent aller 
Ehen beenden. Ihre Anzahl hat sich 
in 50 Jahren fast verdreifacht. 
Am offensichtlichsten entwickelt hat 
sich die Altersstruktur: 1970 starben 
noch fast ein Drittel der Schweizer 
vor dem 65. Altersjahr, 2018 waren 
es 13 Prozent. 46,8 Prozent der Ein- 
wohner werden heute mindestens 
85 Jahre. 1940 durften nur 6 von 100 
Einwohnern damit rechnen.   (sda) 
Sport Beim ersten LGT-Ten- 
nistag in Vaduz zeigten die 
knapp 100 Nachwuchathle- 
ten vollen Einsatz. Seite 14 
Panorama Ein Bischof soll 
in Indien eine Nonne verge- 
waltigt haben. Seite 20 
Die Tageszeitung        für Liechtenstein 
Jahreskonzert der 
Harmoniemusik Vaduz 
Uraufführung von 
Mario Bürkis «Drei- 
Schwestern-Saga». 
3 
The Beauty of Gemina: 
Heimspiel am Tourende 
Die im Ausland wohl 
gefragteste Band des 
Landes trat im TAK auf. 
9 
Super League 
Basel gewinnt Spitzenspiel 
«Bebbi» schlagen Meister 
Young Boys klar mit 3:0 
12 
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Fussball 
Vaduz schiebt sich 
weiter nach oben 
Der FC Vaduz kommt in 
der Challenge League 
zum Hinrundenende im- 
mer besser in Fahrt. Der 
4:2-Sieg gegen Chiasso 
war schon das fünfte 
Spiel in Serie ohne Nie- 
derlage für die Mann- 
schaft von Mario Frick. 
Nicolae Milinceanu, Tu- 
nahan Cicek, Denis Si- 
mani und Yannick 
Schmid schossen die 
Tore gegen die Tessiner. 
Durch den Dreier klet- 
tert der FCV in der Ta- 
belle auf den 5. Platz 
nach oben. (Foto: Zanghellini) 
Seite 11 
Zitat des Tages 
«Jedes Volk hat seine 
(...) Art, geschichtliche 
Ereignisse in Legenden 
oder Symbole umzusetzen, 
und gewiss weicht oft am 
Ende die Legende erheb- 
lich von dem eigentlichen 
Geschehen ab.» 
MARION GRÄFIN DÖNHOFF (1909–2002) 
DIE DEUTSCHE JOURNALISTIN WURDE 
HEUTE VOR 110 JAHREN GEBOREN. 
Ruhe kehrt auch im Hohen Haus ein 
Dezember-Landtag Nach einem turbulenten Jahr wird es im Dezember auch für die Abgeordneten etwas ruhiger. 
Die Traktandenliste ist relativ kurz und inhaltlich überschaubar – eventuell sogar in zwei Sitzungstagen zu schaffen. 
VON DANIELA FRITZ 
Was für ein Jahr. Auf dem sonst eher 
beschaulichen Peter-Kaiser-Platz 
wurde heuer gleich mehrmals de- 
monstriert – gegen Gesundheitskos- 
ten, für Gleichstellung und kürzlich 
im Rahmen von «Fridays for Future» 
für eine wirkungsvollere Klimapoli- 
tik. Eine Protestaktion war auch di- 
rekt an die Politiker im Hohen Haus 
gerichtet: Die Bewegung für politi- 
schen Anstand kritisierte den Um- 
gang mit der ehemaligen Regie- 
rungsrätin Aurelia Frick, der im Juli 
in einer Sondersitzung des Landtags 
das Misstrauen ausgesprochen wur- 
de. Ihr wurde fehlende Transparenz 
bezüglich Beraterhonoraren und 
Reisespesen vorgeworfen. Im No- 
vember wurde Katrin Eggenberger 
als Nachfolgerin angelobt. 
Freiwillig verabschiedete sich Johan- 
nes Hasler (FBP), der sein Mandat als 
Abgeordneter schweren Herzens 
niederlegte, um sich vollumfänglich 
auf sein Vorsteheramt in Gamprin- 
Bendern zu konzenterieren. Ihm 
folgte Alexander Batliner nach. 
Doch auch inhaltlich hatte es 2019 in 
sich. Um nur ein paar Beispiele zu 
nen: Der Neubau des Landesspitals, 
das Schulzentrum Unterland II und 
die Landesbibliothek erhielten 
grünes Licht, das international be- 
achtete «Blockchain-Gesetz» wurde 
verabschiedet und auch das Post-De- 
bakel beschäftigte die Abgeordneten 
nochmals. 
Am straffen Programm waren aber 
nicht zuletzt die Abgeordneten 
selbst beteiligt, die sich fleissig ihrer 
parlamentarischen Mittel bedien- 
ten: So wird ab 2020 die Prämien- 
verbilligung ausgeweitet dank zwei- 
er Initiativen von Johannes Kaiser – 
der wieder als FBP-Abgeordneter im 
Landtag sitzt – beziehungsweise der 
VU und einem daraus resultieren- 
dem Kompromissvorschlag von 
Wendelin Lampert (FBP). 
Zerren um die Geldspielabgabe 
Parlamentarische Vorstösse sind es 
auch, die im sonst recht unspekta- 
kulären Landtag noch für breiten- 
tauglichere Diskussionen sorgen 
könnten. So beschäftigen etwa die 
Casinos den Landtag schon über das 
ganze Jahr hinweg. Zum letzten Mal 
im 2019 werden sich die Abgeordne- 
ten im Rahmen einer VU-Motion mit 
den Spielbanken auseinanderset- 
zen. Darin geht es darum, die Geld- 
spielabgabe zur Absicherung der 
AHV zu verwenden. Dieses Vorha- 
ben ist allerdings umstritten. 
Der Anzahl an Leserbriefen nach zu 
urteilen, wird auch der Mobilfunk- 
standard 5G kontrovers gesehen. Die 
FBP will mittels einer Interpellation 
reine Fakten schaffen. Diese wird 
am Mittwoch überwiesen. Eine in- 
haltliche Diskussion wird es aber 
erst geben, wenn die Beantwortung 
der Regierung vorliegt. 
Einige Schritte näher ist die Freie 
Liste ihrem lang gehegten Wunsch: 
Der Landtag behandelt die Abände- 
rung des Gemeindegesetzes in erster 
Lesung, mit der das Grundmandats- 
erfordernis abgeschafft werden soll, 
das bei Gemeinderatswahlen quasi 
als «Sperrklausel» fungiert. Doch 
schon die Motion wurde damals nur 
knapp überwiesen. 
Zudem stehen einige zweite Lesun- 
gen an, beispielsweise die Abände- 
rung des Strassenverkehrsgesetzes, 
das unter anderem die Lichtpflicht 
mit sich bringt. Allenfalls könnte es 
hier noch zu einer positiven Wen- 
dung in Sachen Tempo 40 in Plan- 
ken kommen. Der Landtag signali- 
sierte bereits im Juli, dass er ent- 
sprechende Anpassungen vorneh- 
men könnte. 
Kurz vor der Wahl des Landesaus- 
schusses, der die Rechte des Land- 
tags während der sitzungsfreien Zeit 
wahren soll, steht noch die Ände- 
rung des Krankenversicherungsge- 
setzes an. Unter anderem soll da- 
durch die Prämienverbilligung di- 
rekt von der Prämie abgezogen, 
Schwangere von der Kostenbeteili- 
gung befreit und eine gesetzliche 
Grundlage für den Leistungsauf- 
schub geschaffen werden. Gerade 
Letzteres dürfte die Diskussionen be- 
feuern – war der Aufschub doch den 
Demonstranten ein Dorn im Auge.
	        

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