DONNERSTAG
28. NOVEMBER
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Trotz Schneekanonen kein Schnee
Winter Der Start der Malbuner Skisaison ist noch nicht in Sicht. Weder gibt es ausreichend natürlichen Schnee, noch konnten
die Pisten bisher künstlich beschneit werden. Geschäftsführer der Bergbahnen, Benjamin Eberle, erklärte am Dienstag warum.
VON SILVIA BÖHLER
Hoteliers
und Skischulbe-
treiber müssen sich ge-
dulden, denn der Winter
hat in Malbun noch nicht
Einzug gehalten. Viele fragen sich
deshalb, wieso die Pisten trotz der
vorhandenen Schneekanonen nicht
beschneit werden. «Heute bucht
kein Gast mehr Skiferien in einem
Gebiet, das nicht schneesicher ist.
Die Schneeverhältnisse sind aus-
schlaggebend für die Buchung», be-
kräftigte Norman Vögeli vom Hotel
Galina am Dienstagabend in Malbun.
Aber nicht nur die Hoteliers werden
ungeduldig, auch Skiverbände und
Rennläufer hoff en auf Rennpisten
und Trainingsmöglichkeiten und
zeigen zeitweise wenig Verständnis
für die Situation. «Jedes Jahr erhal-
ten wir die gleichen Anfragen. Und
jedes Jahr muss ich die gleichen
Antworten geben», sagt Benjamin
Eberle, Mitglied der Geschäftsfüh-
rung der Bergbahnen und als Tech-
nischer Leiter für die Beschneiung
der Pisten verantwortlich.
Ohne Kälte kein Schnee
In Malbun darf gemäss Baugesetz seit
Anfang November künstlich be-
schneit werden. 40 bis 50
Zentimeter Schneedecke
werden als Grundlage
angestrebt. Doch damit
die Pisten für die Ski-
fahrer ordentlich prä-
pariert werden kön-
nen, muss auch das
Wetter mitspielen: Mass-
gebend, damit aus den
Kanonen Schnee
und kein Was-
ser sprüht, sind
Lufttempera-
tur und Luft-
feuchte. Gene-
rell kann ge-
sagt werden: Je kälter es in der Nacht
ist, desto mehr Schnee kann produ-
ziert werden. Optimale Vorausset-
zungen waren in diesem November
aber nicht häufig gegeben. Benjamin
Eberle: «Erst an zwei Tagen konnten
wir heuer beschneien.» Von der pro-
duzierten Schneemenge ist aller-
dings nicht mehr viel übrig, denn der
Föhn hat in den vergangenen Tagen
die Arbeit so gut wie zunichte ge-
macht.
Mit Kanonen und Wasser haushalten
Die künstliche Beschneiung der Pis-
ten hängt aber nicht nur von den
Temperaturen ab. Die Beschnei-
ungsanlage sowie die technische In-
frastruktur würden klare Vorgaben
definieren. Für die Beschneiung des
Gebietes stehen sechs fixmontierte
Schneelanzen (für die Schneeflucht)
und zehn mobile Schneekanonen
zur Verfügung. «Zu wenig», sagt
Eberle. Denn um das gesamte Gebiet
mit Kunstschnee zu überziehen, sei-
en im Schnitt zwischen 20 und 30
Tage erforderlich. Zudem müssten
die Kanonen mit dem Pistenfahr-
zeug oder dem Helikopter zu den
Schächten transportiert und von
dort die meterlangen Wasserschläu-
che verlegt werden. «Die Schneepro-
duktion ist sehr aufwändig und
zeitintensiv», sagt Eberle, «zumal
der produzierte Schnee ein bis zwei
Tage liegen bleiben und erst dann
mit der Pistenraupe verteilt werden
sollte. Die Anschaffung von zusätzli-
chen Kanonen bringe aber zum jetzi-
gen Zeitpunkt nichts. Benjamin
Eberle erklärt: «Wir haben zu wenig
Wasser und zu wenig Pumpleistung
für weitere Kanonen.» Das für die
Beschneiung erforderliche Wasser
wird vom Vaduzer Trinkwasserre-
servoir Schneeflucht bezogen und
mittels Hochdruckpumpen zu den
42 Schächten entlang der Pisten ge-
pumpt. «Die Pumpen können ledig-
lich 46 Liter pro Sekunde leisten
und sind am Anschlag», so Eberle.
Ausserdem stellte er klar, dass der
Publikumsbetrieb für Feriengäste
und Tagestouristen Vorrang hätte
und erst deren Pisten vor den Renn-
pisten fertiggestellt würden. «Uns
liegt viel daran, dass die Gäste in
den Weihnachtsferien gute Pistenbe-
dingungen vorfinden.»
Informierten zur Beschneiung in Malbun, von links: Benjamin Eberle, Heinz Vogt und Gino Gelsominer. (Foto: Paul Trummer)
Neues Projekt
Beschneiung soll
vergrössert werden
MALBUN Nur Skigebiete mit ausrei-
chend Schnee können ihre Pisten
rechtzeitig eröffnen. Weil es aber
immer öfters an natürlichem Schnee
mangelt, setzen die Verantwortli-
chen auf Kunstschnee. Längst ist
auch in Malbun ein Skibetrieb ohne
künstliche Beschneiung nicht mehr
denkbar. Doch die technische Infra-
struktur stösst an ihre Grenzen.
«2006, als die Anlage errichtet wor-
den ist, ging man von einer punktu-
ellen Beschneiung aus. Heute ist das
längst nicht mehr ausreichend. Wir
sind am Anschlag», erklärt Benja-
min Eberle, Mitglied der Geschäfts-
führung der Bergbahnen Malbun,
am Dienstagabend. Seiner Meinung
nach müsste für die optimale Be-
schneiung mindestens alle 100 Me-
ter eine Kanone stehen. Dafür wären
aber grössere Pumpen und mehr
Wasser notwendig. Wie am Diens-
tagabend zu erfahren war, gibt es
bereits seitens des Liechtensteini-
schen Skiverbandes (LSV) und des
Liechtenstein Olympic Committee
(LOC) Überlegungen, wie dem aus-
bleibenden Schnee entgegengewirkt
und die Beschneiung in Malbun ver-
grössert werden kann. Das Ziel: Die
für die Beschneiung des gesamten
Gebietes erforderlichen 20 bis 30
Tage sollen auf 5 bis 10 Tage redu-
ziert werden. Dafür seien mehr Ka-
nonen, grössere Pumpen und eine
Kaverne, die tief unter der Erde
rund 30 000 Kubikmeter Was-
ser speichern kann, notwen-
dig. Es wurden bereits ver-
schiedene Gespräche ge-
führt. Während die Alp-
genossenschaft Vaduz
dem Betonspeicher un-
ter der Erde offen ge-
genüber steht, sieht es
bei den Umweltver-
bänden im Land na-
turgemäss anders aus.
Und auch die Fi-
nanzierung des
Projektes sei noch
nicht geklärt. (sb)
Gemäss
den Bestimmungen
des ABGB ist der Arbeitneh-
mer zu Überstundenarbeit
nur insoweit verpflichtet, als
er sie zu leisten vermag und sie nach
Treu und Glauben zugemutet werden
kann. Im Einverständnis mit dem Ar-
beitnehmer kann der Arbeitgeber die
Überstundenarbeit innert eines ange-
messenen Zeitraums durch Freizeit
von mindestens gleicher Dauer aus-
gleichen. Wird die Überstundenarbeit
nicht durch Freizeit ausgeglichen und
ist nichts anderes schriftlich verabre-
det oder durch die Arbeitsverträge
bestimmt, so hat der Arbeitgeber für
die Überstundenarbeit Lohn zu ent-
richten, der einen Zuschlag von min-
destens 25 Prozent beinhalten muss.
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Rechtstipp
Überstundenarbeit
REINHARD PITSCHMANN
RECHTSANWALT,
LIECHTENSTEIN / ÖSTERREICH
Die Jobplattform in
Liechtenstein
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Alpenverein
Die Aktivitäten der
kommenden Tage
Seniorenwanderungen – 1601.
Dienstagswanderung am 3. Dezem-
ber: Start der Wanderung ist der
Busbahnhof in Schaan. Die Route
führt durchs Ried nach Vaduz. Das
Ziel ist die Ausstellung im Landesspi-
tal «Berge und Landschaften» von
Franz Josef Meier und Josef Schädler
(1930–2012), der in unserem Land als
der grosse Bergmaler bekannt gewe-
sen ist. Nach der ausgiebigen Pause
mit Kaffee und Kuchen im Restau-
rant «Panorama» werden Markus
Schädler und Franz Josef Meier die
eindrucksvollen Ausstellungsobjek-
te vorstellen. Die Wanderzeit beträgt
circa zwei Stunden, Treffpunkt ist
beim Bahnhof Schaan um 13.26 Uhr;
ab Balzers Rietstrasse (L11) um 12.58
Uhr, ab Mauren Post (L11) um 13.10
Uhr; Wanderleitung: Günther Jehle
(Telefonnummer 373 29 83 oder E-
Mail an die nachfolgende Adresse:
gunther.jehle@adon.li).
Seniorenwanderungen – 1769.
Donnerstagswanderung am 5. De-
zember: Ziel der Wanderung ist der
Weihnachtsmarkt in Feldkirch. Ge-
startet wird in Nendeln, Bushalte-
stelle «Sebastianstrasse». Gemein-
sam wandert die Gruppe durch den
Pierschwald nach Schaanwald, über-
schreitet die Grenze und gelangt
durch den Tisner Wald nach Feld-
kirch Letze. Hier führt der Weg an
Maria Grün vorbei zur Felsenau und
weiter direkt ins Stadtzentrum zum
Weihnachtsmarkt. Wanderzeit: circa
2,5 Stunden; Treffpunkt: «Nendeln
Sebastianstrasse» um 13.07 Uhr; ab
Schaan Bahnhof (L14) um 12.58 Uhr;
Wanderleitung: Helga Wolfinger (Te-
lefonnummer 787 66 09).
Seniorenwanderungen – 1336.
Freitagswanderung am 6. Dezem-
ber: Achtung, Datum verschiebt
sich, vorverlegt auf Dienstag, den 3.
Dezember: Zum gemeinsamen Be-
such der Bilderausstellung Josef
Schädler im Landesspital zusammen
mit den Dienstagswanderern. Die
Wanderung erfolgt von Schaan,
Bahnhof, nach Vaduz zum Landes-
spital. Siehe die Programmbeschrei-
bung unter Dienstagswanderung.
Wer nur die Ausstellung mit Füh-
rung besuchen möchte, der findet
sich am Dienstag, den 3. Dezember,
um 15.30 Uhr beim Spital Vaduz in
der Cafeteria im 3. Stock ein. Wan-
derleitung: Günther Jehle (Mobiltele-
fon 0041 79 511 70 40). (pr)
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Aus der Region
Ast auf A 13
knallt gegen
Windschutzscheibe
DOMAT/EMS Auf der Autobahn A 13
bei Domat/Ems ist am Dienstag
ein herunterfallender Ast gegen
die Windschutzscheibe eines Per-
sonenwagens geprallt. Die Lenke-
rin kam mit dem Schrecken da-
von. Sie konnte das Auto sicher
auf dem Pannenstreifen anhal-
ten. Die 65-jährige Frau war am
frühen Nachmittag auf der Nor-
malspur der Autobahn südwärts
unterwegs, als der Ast auf der Hö-
he der Brücke nach Felsberg ge-
gen die Scheibe des Wagens
schlug. Lenkerin und Beifahrerin
blieben unverletzt. Wie die Kan-
tonspolizei Graubünden am Mitt-
woch meldete, ist unklar, woher
der Ast geflogen kam. Entweder
gelangte er von einem Fahrzeug
auf der Autobahnüberführung
auf die Autobahn hinunter oder
«durch Mitwirken einer Person».
Es werden Zeugen zum Vorfall ge-
sucht.
(Text: sda; Foto: Kapo GR)