Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Laut Ifo-Institut 
Wirtschaftsklima 
in Eurozone so trüb 
wie zuletzt 2013 
BERLIN Das Wirtschaftsklima in 
der Eurozone ist so schlecht wie 
seit sechseinhalb Jahren nicht 
mehr. Das Barometer fiel im vier- 
ten Quartal auf minus 16,3 Punkte 
von minus 6,7 Zählern im voran- 
gegangenen Vierteljahr. Das teilte 
das deutsche Ifo-Institut am 
Montag zu seiner Umfrage unter 
426 Experten aus zahlreichen 
Ländern mit. «Die Abkühlung im 
Euroraum setzt sich fort», sagte 
Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die 
Experten bewerteten die Lage be- 
reits das siebte Quartal in Folge 
negativer, auch ihre Erwartungen 
für die Wirtschaft des wichtigen 
Schweizer Handelspartners trüb- 
ten sich ein. Deutlich nach unten 
geschraubt wurden die Prognosen 
für die Exporte und Importe. Die 
Investitionserwartungen trübten 
sich ebenfalls weiter ein. «Mehr 
Befragte stuften fehlende Nach- 
frage und Handelsbarrieren als 
problematisch ein», so Fuest. Die 
Inflation dürfte ebenfalls schwä- 
cher ausfallen als bislang ange- 
nommen. Das Wirtschaftsklima in 
Deutschland, Spanien, Österreich 
und Finnland fiel dem Ifo-Institut 
zufolge weiter. Während es in 
Frankreich und Belgien kaum Än- 
derungen gab, wurden die Befrag- 
ten in Italien zunehmend optimis- 
tischer – allerdings ausgehend 
von einem sehr niedrigen Niveau. 
Das Bruttoinlandprodukt in der 
Eurozone ist im zurückliegenden 
dritten Quartal erneut um 0,2 
Prozent gewachsen. Ökonomen 
hatten nur mit 0,1 Prozent gerech- 
net. Handelsstreitigkeiten, schwä- 
chere Weltkonjunktur und Brexit 
setzen der Wirtschaft seit Mona- 
ten zu. (awp/sda/reu) 
null 
MITTWOCH 
6. NOVEMBER 2019 
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OPEC: Öl auch 
2040 wichtigster 
Energieträger 
Zuversicht Die Organisati- 
on erdölexportierender Staa- 
ten (OPEC) geht laut einem 
am Dienstag in Wien veröf- 
fentlichten Bericht davon aus, 
dass der Anteil von Öl am 
gesamten Energiemix dann 
28 Prozent betragen wird. 
Der zweitgrösste Anteil wird dann 
laut dem Bericht nicht mehr auf 
Kohle, sondern auf Gas (25 Prozent) 
entfallen. Insgesamt erwartet die 
Organisation, dass der Energiebe- 
darf bis 2040 um rund 25 Prozent 
wachsen wird. Der Bedarf an Öl klet- 
tert laut der Studie von 2018 bis 
2040 um rund 12 auf 110,6 Millionen 
Barrel (159 Liter) am Tag. 
«Alle Formen von Energie werden 
benötigt, um diesem steigenden Be- 
darf in einer nachhaltigen Weise be- 
gegnen zu können», sagte Moham- 
med Barkindo, Generalsekretär der 
OPEC, bei der Vorstellung des Be- 
richts. Dass die erneuerbaren Ener- 
giequellen die Bedeutung von Öl und 
Gas dabei in den nächsten Jahrzehn- 
ten übertreffen würden, sei in keiner 
verlässlichen Projektion erkennbar. 
Die OPEC geht bei ihren Prognosen 
unter anderem davon aus, dass die 
weltweite Wirtschaftsleistung vor al- 
lem durch starkes Wachstum in Ent- 
wicklungsländern 2040 doppelt so 
hoch sein wird wie 2018. 
Die 14 OPEC-Länder produzieren ge- 
meinsam rund ein Drittel des welt- 
weiten Ölbedarfs. Zusammen mit 
zehn kooperierenden Staaten ver- 
sucht die Organisation, den Ölpreis 
durch Produktionskürzungen zu sta- 
bilisieren. Der Ölpreis steht wegen 
Fracking, hohen Ölexporten der 
USA und internationalen Konflikten 
unter Druck.   (awp/sda/dpa) 
Ölförderung in Bahrain. (Symbolfoto: Keystone/AP/Hasan Jamali) 
Die OPEC stellt sich auf eine sinkende 
Ölförderung in den kommenden Jahren 
ein. Sie werde ihre Produktionsmenge 
bis 2024 voraussichtlich auf 32,8 Millio- 
nen Barrel pro Tag (bpd) von 35 Millio- 
nen in diesem Jahr zurückfahren, kün- 
digte das Förderkartell am Dienstag an. 
Hintergrund sei insbesondere die zuneh- 
mende Produktion von US-Schieferöl. Die 
Organisation erwartet nun für 2023 einen 
weltweiten Verbrauch von 103,9 Millionen 
Barrel bpd. In ihrem Ölmarktbericht des 
Vorjahres war sie noch von 104,5 Millio- 
nen Barrel ausgegangen. Sie verwies in 
diesem Zusammenhang auf wachsende 
Klimaschutzbemühungen westlicher Län- 
der sowie den steigenden Einsatz alterna- 
tiver Kraftstoffe. «Elektroautos, die der- 
zeit zwar noch einen geringen Anteil an 
der Weltflotte haben, gewinnen an 
Fahrt», konstatierte die OPEC. Bis 2040 
würden sie fast die Hälfte aller neuen 
Pkw in den Industrieländern ausmachen 
sowie fast ein Viertel der Personenwagen 
in China. Die Organisation Erdöl exportie- 
render Länder (OPEC) besteht aus 14 Mit- 
gliedsländern und deckt fast ein Drittel 
der weltweiten Ölversorgung ab. Sie er- 
wartet langfristig, dass die globale Nach- 
frage nach dem Rohstoff bis 2040 auf 
110,6 Millionen bpd steigen wird. Aller- 
dings wurde auch diese Prognose nach 
unten geschraubt. (awp/sda/reu) 
Kleinstunternehmen 
Prüfpfl icht soll laut 
Regierung 2020 
gelockert werden 
VADUZ Die Regierung hat an ihrer Sit- 
zung vom Dienstag die Stellungnah- 
me zur Beantwortung der Motion 
zur Lockerung der Reviewpflicht für 
Kleinunternehmen verabschiedet. 
Das teilte das Ministerium für Äusse- 
res, Justiz und Kultur mit. Gemäss 
geltendem Recht unterstehen alle 
Kleinunternehmen einer einge- 
schränkten Prüfpflicht hinsichtlich 
ihrer Jahresabschlüsse. Der Landtag 
hat die Regierung im Februar 2018 
im Rahmen einer Motion beauftragt, 
eine Gesetzesvorlage zur Lockerung 
dieser Verpflichtung auszuarbeiten. 
Als Kleinstunternehmen gelten in 
Liechtenstein demnach Unterneh- 
men, die mindestens zwei der folgen- 
den Merkmale nicht  überschreiten: 
Eine Bilanzsumme von 450 000, ei- 
nen Umsatz von 900 000 Franken 
und zehn Arbeitnehmerinnen oder 
Arbeitnehmer im Durchschnitt des 
Geschäftsjahres. Der Landtag wird 
die Vorlage voraussichtlich im De- 
zember in zweiter Lesung behan- 
deln. So könnten die Erleichterun- 
gen bereits für das Geschäftsjahr 
2020 ermöglicht werden.   (red/ikr) 
Laut Statistikern 
Konsumentenpreise 
im Oktober gesunken 
NEUENBURG Das Preisniveau in Liech- 
tenstein und der Schweiz ist im Ok- 
tober erneut gesunken. Wie bereits 
im Vormonat profitierten die Konsu- 
mentinnen und Konsumenten unter 
anderem von gesunkenen Preisen 
für Pauschalreisen ins Ausland und 
für Hotelübernachtungen. Der Lan- 
desindex der Konsumentenpreise 
(CPI) ging im Oktober gegenüber 
dem Vormonat September um 0,2 
Prozent auf 101,8 Punkte (Basis Dez. 
2015 = 100) zurück, wie das Bundes- 
amt für Statistik (BFS) am Freitag 
mitteilte. Der Rückgang gegenüber 
dem Vormonat resultierte neben bil- 
ligeren Reisen etwa auch aus gesun- 
kenen Preisen für Gemüse sowie für 
Teigwaren. (red/sda/awp) 
Laut Fachleuten 
Luftfahrt hat mit Erfolg zu kämpfen 
MÜNCHEN Die Passagierzahlen im in- 
ternationalen Luftverkehr steigen 
schier unaufhaltsam. Doch die Er- 
folgsbilanz könnte Fluggesellschaf- 
ten und Flughäfen künftig vor Prob- 
leme stellen. Dazu zählen ein ver- 
schärfter Pilotenmangel, die erwar- 
tete Zunahme von Turbulenzen im 
Luftraum, Cyberangriffe und über- 
lastete Flughäfen, wie die Luftfahrt- 
Fachleute des Allianz-Industrieversi- 
cherers AGCS und der US-Luft- und 
Raumfahrtuniversität Embry Riddle 
in einem am Dienstag in München 
veröffentlichten Papier schreiben. 
In den vergangenen sechs Jahrzehn- 
ten ist der internationale Flugver- 
kehr demnach immer sicherer ge- 
worden. In drei der vergangenen 
vier Jahre sind jeweils so wenige 
Menschen bei Abstürzen ums Leben 
gekommen wie noch nie seit Beginn 
der Düsenjet-Ära in der Passagier- 
luftfahrt. Nicht eingerechnet sind 
Privatflieger und Militärflugzeuge. 
2017 habe es erstmals seit 1959 über- 
haupt keine Toten in der kommerzi- 
ellen Luftfahrt gegeben, heisst es in 
dem Papier. 2018 starben insgesamt 
556 Menschen, doch auch das war 
im Langzeitvergleich das drittsi- 
cherste Jahr der vergangenen sechs 
Dekaden. Doch der Erfolg der zivi- 
len Luftfahrt bedeutet demnach 
selbst einen Risikofaktor. 
Der Internationale Luftfahrtverband 
IATA erwartet bis 2037 eine Ver- 
dopplung der weltweiten Passagier- 
zahlen auf acht Milliarden Fluggäste 
pro Jahr. Das bedeutet einen noch 
grösseren Pilotenmangel – laut Stu- 
die müssen in den nächsten zwei 
Jahrzehnten 800 000 Piloten ausge- 
bildet werden. Am Boden könnte 
das Wachstum des Flugverkehrs zu 
einer höheren Zahl von Unfällen an 
den Flughäfen führen. Der Klima- 
wandel birgt zudem das Risiko ver- 
mehrter Turbulenzen, da sich Wet- 
terextreme künftig häufen könnten. 
Fluglinien und Flughäfen könnten 
ferner ein Ziel für Cyberattacken 
werden, die wachsenden Verkaufs- 
zahlen von Drohnen bedeuten stei- 
gende Gefahren unbeabsichtigter 
oder mutwilliger Störungen des 
Luftverkehrs. 
«Es kommt in den nächsten Jahren 
einiges an Herausforderungen auf 
uns zu», sagte Axel von Frowein, 
Leiter der AGCS-Luftfahrtversiche- 
rung in Mittel- und Osteuropa. 
  (awp/sda/dpa) 
www.volksblatt.li 
Michael Hilti erhält Preis für sein Lebenswerk 
Ehrung Im ausverkauften Vaduzer Saal wurde am gestrigen «Wirtschaftswunder» Michael Hilti für sein Schaffen ausgezeich- 
net. Ausserdem erklärten der Rivella-CEO oder der Vice-President von Huawei Schweiz, wie sie mit Risiken aller Art umgehen. 
«Kein Unternehmertum ohne Risi- 
ko» – für den Chef des Schweizer Na- 
tionalgetränkes Rivella, Erland Brüg- 
ger, ist klar, dass man als Unterneh- 
mer Risiken nicht ausweichen kann, 
sehr wohl aber managen. Das dies- 
jährige Wirtschaftswunder stand 
dann auch unter dem Motto «Facing 
Risks. Risiko – Freund oder Feind?». 
Vor 500 Gästen aus Wirtschaft, Poli- 
tik und Gesellschaft zeigte unter an- 
derem Brügger oder Edith Schmid – 
eine Unternehmerin auf dem Gebiet 
der Medizin – auf, wie man aus ge- 
scheiterten unternehmerischen Pro- 
jekten lernen kann. Vielmehr politi- 
schen Risiken ist derzeit Huawei aus- 
gesetzt. Der Vice-President des 
Schweizer Ablegers, Felix Kamer, ist 
dennoch optimistisch. «Wir können 
Unsicherheiten schnell aus der Welt 
schaffen.» Den sportlichen Ab- 
schluss der Veranstaltung machte 
der Extremsportler Felix Baumgart- 
ner. Den Preis für das Lebenswerk 
erhielt dieses Jahr Michael Hilti, Eh- 
renpräsident des Hilti-Verwaltungs- 
rates. In der Laudatio betonte Regie- 
rungschef-Stellvertreter und Wirt- 
schaftsminister Daniel Risch das 
gros se Wirken des 73-Jährigen, nicht 
nur im unternehmerischen Bereich. 
«Zum Wirtschaftswunder Liechten- 
steins hast du in den letzten 44 Jah- 
ren massgeblich beigetragen», er- 
klärte Risch. «Noch stolzer kannst 
du auf deine zahlreichen weiteren 
Projekte und Engagements sein, die 
du stets mit Herzblut unterstützt 
hast. Liechtenstein und die gesamte 
Region profitieren von deinem Enga- 
gement und wir dürfen uns sehr 
glücklich schätzen, Menschen wie 
dich unter uns zu haben.»   (eps) 
Preisträger Hilti, Medienhaus-CEO 
Daniel Bargetze und Wirtschaftsminis- 
ter Daniel Risch (von links). (Foto: ZVG)
	        

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