Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Mittwoch, 6. November 2019 
142. Jahrgang Nr. 211 
Heute 
Haus Gutenberg 
Alles zum ersten 
Brutvogelatlas 
Über fünf Jahre erstreckten 
sich die Aufnahmen zum ers- 
ten Brutvogelatlas Liechten- 
steins. 150 Ornithologen 
sammelten in dieser Zeit 
über 23 000 Daten, die aus- 
gewertet werden mussten 
und teilweise erstaunliche 
Resultate zutage brachten. 
Georg Willi präsentiert das 
Werk heute ab 19 Uhr im 
Haus Gutenberg in Balzers. 
Mehr Informationen auf 
www.haus-gutenberg.li. 
10° 6° 
Wetter Viele Wolken, 
kurze Aufhellungen 
und gelegentliche 
Schauer. Seite 26 
Verbund Südostschweiz 
Fr. 2.50 
9 771812601006 
30045 
Inhalt 
Inland 2–11 
Ausland 12 
Wirtschaft 13+14 
Sport 15–20 
Kultur 21+22 
Kino/Wetter 26 
TV 27 
Panorama 28 
www.volksblatt.li 
Verlag: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Telefon +423 237 51 51, Fax +423 237 51 66, verlag@volksblatt.li; Täglich aktuelle Nachrichten: www.volksblatt.li 
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Tennis 
Federer muss gegen 
den «Djoker» ran 
LONDON Interessante Gruppe für 
Roger Federer bei den ATP Finals in 
London. Der Baselbieter trifft auf 
Novak Djokovic, Dominic Thiem und 
Matteo Berrettini. Seite 16 
Sport Denis Simani greift 
nach seinen beiden Treffern 
gegen Wil nach der Führung 
der internen FCV-Torschüt- 
zenliste. Dabei ist der Innen- 
verteidiger eher der «Mann 
fürs Grobe». Seite 15 
Hintergrund In einer Zeit 
des schnellen sozio-demo- 
grafischen Wandels und sich 
verändernder Krankheitsbil- 
der sind die Schwachstellen 
der öffentlichen Gesund- 
heitssysteme südlich der 
Sahara immer deutlicher 
geworden. Ein GIS-Beitrag 
von Teresa Pinto. Seite 25 
Panorama Die Zahl der 
Waldbrände im Amazonas- 
becken im Norden Brasiliens 
ist nach Behördenangaben 
im Oktober auf ein Rekord- 
minimum gesunken. Seite 28 
Die Tageszeitung        für Liechtenstein 
Angeregte Debatte 
zum Landesspital 
Es ging weniger um 
den Neubau, als um die 
Strategie des Spitals. 
3 
Atomabkommen 
mit dem Iran 
Rohani distanziert sich 
noch ein bisschen mehr. 
Die Lage ist gefährlich. 
12 
Vorzeitiger Titelgewinn versüsst 
Starker 3. Rang in Le Castellet 
Kaiser/Capillaire waren 
eine Klasse für sich 
19 
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Offene Fragen Streit um Heliport setzt sich fort 
BALZERS Seit Langem kämpft der He- 
liport in Balzers um seine Existenz. 
Neben Beschwerden aus der Bevöl- 
kerung schwelt ein Streit mit Schwei- 
zer Behörden – mit happigen Vor- 
würfen. «Aus Sicht des Schweizer 
Bundesamtes für Zivilluftfahrt 
(BAZL) sind wir das «Kleinbonum» 
in seinem Zuständigkeitsbereich», 
sagt René Stierli, stellvertretender 
Leiter der Helikopterbasis Balzers 
und Verwaltungsrat der Heliport 
Balzers AG, im Interview mit dem 
«Volksblatt». «Kleinbonum» ist in 
der Asterix-Comicreihe eines der 
vier befestigten Römerlager um das 
Dorf der unbeugsamen Gallier – der 
Vergleich, den Stierli zieht, sagt 
schon einiges über die Befindlich- 
keiten. «Das Verhältnis zum BAZL ist 
angespannt», macht er dann für Jene 
deutlich, die mit Asterix und Obelix 
weniger vertraut sind. Wie Stierli auf 
seiner Homepage schreibt, wirft ihm 
das BAZL unter anderem «falsche 
Anschuldigungen, Beleidigungen 
und Nicht-Folgeleistungen zu Einla- 
dungen zu Gesprächen» vor und er 
berichtet davon, von «gewissen Ab- 
teilungen des Bundesamtes für Zivil- 
luftfahrt» als «Giftzwerg» betitelt 
worden zu sein. Was Stierli von ein- 
zelnen Mitarbeitern beim BAZL hält, 
sagt er im Interview offen heraus. 
«Wenn wir reklamieren, dass beim 
BAZL an entscheidender Stelle, Mit- 
arbeiter tätig sind, die nie eine avia- 
tische Ausbildung genossen haben 
und deshalb nicht imstande sind, 
sachbezogene und sachdienliche 
Entscheide zu fällen, dann ist das 
keine falsche Anschuldigung und 
schon gar keine Beleidigung. Das ist 
ein Fakt!» Allein dies zeigt, dass hier 
zwei Seiten aufeinanderprallen, die 
sich wohl nicht mehr einig werden. 
Schon seien wieder neue Forderun- 
gen des BAZL in Form einer Verfü- 
gung in Balzers eingetroffen. Um 
was es genau geht, möchte Stierli 
jetzt noch nicht sagen. Die Angele- 
genheit werde derzeit juristisch ge- 
prüft. Neuer Ärger scheint aber be- 
reits vorprogrammiert zu sein. Vor 
allem seit dem in Balzers der Ret- 
tungshelikopter der AP3-Luftrettung 
stationiert ist, hätten die Probleme 
zugenommen. Stierli glaubt, dass 
viele Dinge anders wären, wäre der 
Helikopter rot-weiss und eben nicht 
blau-gelb. Nachvollziehbar sind aber 
zumindest die Wünsche der Verant- 
wortlichen: «Aus Sicht des Patien- 
ten, der auf Hilfe aus der Luft ange- 
wiesen ist, ist die Farbe des Helikop- 
ters, der ihn rettet, völlig egal», 
macht Stierli klar. Er hofft auf mehr 
Unterstützung aus der liechtenstei- 
nischen Bevölkerung und der Poli- 
tik. Und vom BAZL erwartet er 
Gleichbehandlung.   (hf) 
Interview Seiten 8 und 9 
VON DANIELA FRITZ 
In den vergangenen Jahren steuerte 
der Staat immer wieder Mittel bei, 
um den finanziell darbenden Liech- 
tensteinischen Rundfunk (LRF) zu 
unterstützen – darunter auch Beiträ- 
ge für nötige Investitionen. Schon im 
vergangenen Herbst kam allerdings 
der Verdacht auf, dass nicht alle In- 
vestitionsbeiträge des Landes zweck- 
mässig eingesetzt worden sein könn- 
ten. Mittlerweile beschäftigt sich 
auch die Staatsanwaltschaft mit der 
Sache. Wie der stellvertretende Lei- 
tende Staatsanwalt Frank Haun auf 
«Volksblatt»-Anfrage erklärte, wür- 
den gegen mehrere Personen Vorer- 
hebungen durchgeführt. «Es wird 
der Verdacht geprüft, ob Investiti- 
onsbeiträge des Landes Liechten- 
stein zu anderen Zwecken als jenen 
verwendet wurden, zu welchen sie 
gewährt wurden», führt Haun aus. 
Ob diese nur innerhalb des Unter- 
nehmens anders eingesetzt wurden 
oder ob sich jemand persönlich be- 
reichert hat, beantwortete er nicht. 
Konkret geprüft wird, ob das Verge- 
hen des Förderungsmissbrauchs 
nach § 153a Abs 1, 2 und 3 StGB be- 
gangen wurde. Im Ernstfall drohen 
demnach bis zu zwei Jahre Freiheits- 
strafe. Noch seien die Vorerhebun- 
gen allerdings nicht abgeschlossen. 
Es müssen laut Haun noch Verdäch- 
tige und Zeugen vernommen wer- 
den. Es gilt selbstverständlich die 
Unschuldsvermutung. 
LRF-Verantwortliche schweigen 
Gegen wen konkret ermittelt wird, 
und ob sich darunter ehemalige und 
aktuelle Mitglieder der Geschäftslei- 
tung und des Verwaltungsrats von 
Radio L befinden, liess Haun offen. 
Auch Hildegard Hasler, selbst Ver- 
waltungsratspräsidentin des LRF, 
hüllte sich diesbezüglich in Schwei- 
gen. Sie bestätigte zwar, dass gegen 
einen «Kreis von Personen» ermit- 
telt wird. Zu laufenden Ermittlungen 
wollte sie jedoch keine Auskunft ge- 
ben und verwies auf die zuständige 
Behörde. 
Bereits Thema in der Politik 
Ganz unerwartet kommen die Er- 
mittlungen der Staatsanwaltschaft 
nicht. Wie Radio L mit den Investiti- 
onsbeiträgen des Staates aus den Jah- 
ren 2015 bis 2018 umging, beschäf- 
tigte die Politik bereits zuvor. Nach 
den finanziellen Turbulenzen beim 
LRF im vergangenen Jahr, die beina- 
he in der Pleite des Senders geendet 
hätten, gab die Regierung im Okto- 
ber 2018 eine entsprechende Unter- 
suchung in Auftrag. Auch die Revisi- 
onsstelle bemerkte bei der Prüfung 
des LRF-Jahresberichts 2018: «Es ist 
nicht ausgeschlossen, dass ein Teil 
der Investitionsbeiträge nicht zweck- 
konform verwendet worden ist.» 
Die Regierung entlastete die Rund- 
funkverantwortlichen jedenfalls 
noch nicht. Dafür müsse «Klarheit 
bezüglich der finanzrelevanten In- 
formationen betreffend die jeweili- 
gen Geschäftsvorgänge bestehen», 
erklärte der zuständige Regierungs- 
chef-Stellvertreter Daniel Risch bei 
der Behandlung des LRF-Jahresbe- 
richts im Juni-Landtag. Damals in- 
formierte er auch, dass die Regie- 
rung eine behördliche Anzeige- 
pflicht habe, wenn ihr der Verdacht 
einer von Amtes wegen zu verfolgen- 
den strafbaren Handlung bekannt 
wird. Deshalb sei die Staatsanwalt- 
schaft eingeschaltet worden. 
Ob tatsächlich ein strafrechtlich re- 
levanter Sachverhalt vorliegt, sei 
von den Strafverfolgungsbehörden 
und nicht der Regierung zu prüfen, 
meinte Daniel Risch am Dienstag auf 
«Volksblatt»-Anfrage. Die laufenden 
Ermittlungen durch die Staatsan- 
waltschaft wollte er daher nicht 
kommentieren. 
In welcher Höhe Gelder des Staates 
mutmasslich nicht zweckkonform 
eingesetzt wurden, ist noch offen 
und laut Risch Gegenstand der Er- 
mittlungen. Einen Hinweis liefern 
aber zumindest die entsprechenden 
Paragrafen: Demnach handelt es 
sich wohl um einen Betrag zwischen 
7501 und 300 000 Franken. 
Erste Massnahmen ergriffen 
Ruhe dürfte damit bei Radio L noch 
nicht gänzlich eingekehrt sein, die 
Ermittlungen dürften politisch noch 
zu reden geben. Risch betonte je- 
doch, dass mittlerweile verschiede- 
ne Massnahmen hinsichtlich Kon- 
trollmechanismen und der Verwen- 
dung der Beiträge umgesetzt wor- 
den seien. Ob auch personelle Kon- 
sequenzen gezogen werden, sollte 
sich der Verdacht auf Förderungs- 
missbrauch erhärten, liess Risch of- 
fen. Gegebenenfalls würde die Re- 
gierung hier im Rahmen ihrer Ober- 
aufsicht Massnahmen prüfen. 
Einsatz von staatlichen Geldern bei 
Radio L: Staatsanwaltschaft ermittelt 
Investitionsbeiträge Schon im vergangenen Herbst kam der Verdacht auf, dass Investitionsbeiträge des Landes an den 
Liechtensteinischen Rundfunk (LRF) nicht zweckmässig eingesetzt wurden. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft. 
Ob bei Radio 
L alle Investi- 
tionsbeiträge 
des Staates 
zweckkonform 
eingesetzt 
wurden, ist 
unklar. (Foto: 
M. Zanghellini) 
Zitat des Tages 
«Wahlen allein machen 
noch keine Demokratie.» 
BARACK OBAMA, 58, 
US PRÄSIDENT VON 2009 BIS 2017 
HEUTE VOR SIEBEN JAHREN WURDE 
DER ERSTE SCHWARZE PRÄSIDENT DER 
VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA 
IN SEINEM AMT BESTÄTIGT. 
(Foto: Keystone/EPA/Philipp Guelland)
	        

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