Fussball
VfL Bochum empfängt
den 1. FC Nürnberg
In der 2. Deutschen Bundes-
liga wird heute die 12. Runde
mit der Partie VfL Bochum
gegen den 1. FC Nürnberg
abgeschlossen. Das Spiel
wird um 20.30 Uhr im Ruhr-
stadion in Bochum angepfif-
fen. Seite 14
Boxen
Alvarez schreibt
Box-Geschichte
LAS VEGAS Der Mexikaner Saul Al-
varez hat sich durch einen Sieg ge-
gen Sergej Kowalew zum WBO-
Weltmeister im Halbschwerge-
wicht gekrönt und Box-Geschichte
geschrieben. Der 29-Jährige setzte
sich in der Nacht zum Sonntag in
Las Vegas gegen den Russen
durch Technischen K. o. in der
elften Runde durch. Alvarez hält
nach dem Triumph – es war sein
erster Kampf im Halbschwerge-
wicht überhaupt – vier WM-Titel in
drei verschiedenen Gewichtsklas-
sen. Weltmeister in drei verschie-
denen Gewichtsklassen gleichzei-
tig zu sein, hatte vor ihm nur der
Amerikaner Henry Armstrong
1938 im Feder-, Leicht- und Wel-
tergewicht geschafft. Alvarez hält
neben dem Halbschwergewichts-
Gürtel der WBO zudem den Su-
permittelgewichts-Titel der WBA
und ist Mittelgewichts-Champion
der IBF und des WBC. (sda)
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null
MONTAG
4. NOVEMBER 2019
Heute
Rugby
Südafrika mit
drittem WM-Titel
YOKOHAMA Südafrika ist nach ei-
ner dominanten Vorstellung zum
dritten Mal nach 1995 und 2007
Rugby-Weltmeister geworden. In
Yokohama bezwang das Team des
abtretenden Nationalcoachs Ras-
sie Erasmus das im Vorfeld favori-
sierte England mit 32:12 (12:6).
Die Südafrikaner zogen mit ih-
rem dritten Titelgewinn mit dem
Erzrivalen und Rekordweltmeis-
ter Neuseeland gleich. Der zwei-
fache Titelverteidiger war im
Halbfinale an England gescheitert
und musste sich in Japan mit dem
dritten Rang begnügen. Südafrika
ist nach dem deutlichen Finalsieg
in Japan die erste Mannschaft,
die nach einer Niederlage im Tur-
nier doch noch Weltmeister wur-
de. In ihrem Auftaktspiel vor
sechs Wochen hatten die Spring-
boks gegen Neuseeland noch ver-
loren (13:23). Vor über 70 000 Zu-
schauern im Finale in Yokohama
zeigten sich die Südafrikaner von
der ersten Sekunde an bereit und
viel präsenter als die Engländer.
Entscheidend zugunsten Südafri-
kas waren die extrem starke De-
fensivleistung, die Überlegenheit
im Gedränge und die erfolgrei-
chen Straftritte von Handré Pol-
lard, der insgesamt 22 Punkte
verzeichnete. In der Schlussphase
gelangen dem Team von Rassie
Erasmus noch zwei Versuche
durch Makazole Mapimpi (66./Fo-
to) und Cheslin Kolbe (74.) zum
32:12-Schlussresultat. (sda)
Simani schiesst FCV zum Sieg:
Vaduz dreht «verrücktes» Derby
Fussball Endlich hat sich
der FC Vaduz für ein tolles
Spiel mal belohnt. Gegen den
FC Wil gab es im «Derby» ein
hochverdientes 4:2. Doch Va-
duz musste wieder mal durch
ein fussballerisches Wellen-
bad, bis der dritte Heimdreier
in Folge feststand.
VON JAN STÄRKER
Als der eingewechselte Mohamed
Coulibaly in der 87. Minute das 4:2
machte, war der Sack zu und die
1600 FCV-Fans konnten erleichtert
durchatmen. Denn der FCV sorgte
davor, wieder einmal, für ein ver-
rücktes Spiel. Zwei Mal lag die
Mannschaft von Mario Frick zu-
rück, zwei Mal wusste Wil nicht,
warum sie in Führung lagen. Nach
21 Minuten gab es das obligatorische
Standardgegentor für Vaduz. Nach
einer kurz ausgeführten Ecke flank-
te Fazliu in den Strafraum. Der FCV
verteidigte im Raum, Schmid kam
nicht mehr zu Wils Schmied ran und
der nickte die Kugel zum 0:1 rein.
Eine kalte Dusche, denn Vaduz hat-
te die Partie gegen den Tabellen-
zweiten völlig im Griff.
Die Antwort liess allerdings nicht
lange auf sich warten. Dorn drang
von der rechten Aussenbahn in die
Mitte, zog aus 18 Metern mit links ab
und schlenzte die Kugel in den lin-
ken Winkel (32.). Ein Traumtor!
Chancen im Überfluss
Anschliessend war es ein Spiel auf
ein Tor. Wurde vor dem 1:1 ein Ab-
seitstor von Milinceanu nicht gege-
ben (23.) und schoss Gajic drüber
(27.), vergaben Simani (35.) und Sut-
ter (39.) grosse Chancen zur FCV-
Führung. «Mann, den Ball muss ich
reinköpfen», ärgerte sich Simani
über seine Kopfballchance. «Das
war eine super Flanke von Gajic.»
Doch der Verteidiger sollte letztlich
zum Matchwinner werden.
Davor wurden jedoch wieder etliche
Möglichkeiten vergeben. Antoniazzi
(49.), Sutter (60.), Milinceanu (64.)
verpassten um Haaresbreite, zudem
wurde ein super herausgespielter
Treffer von Dorn wegen angeblichen
Abseits nicht gegeben (53.). War sehr
umstritten.
Vorne wurden die Dinger nicht ge-
macht und hinten liess man sich ein-
mal mehr auskontern. Völlig aus
dem Nichts ging Wil erneut in Füh-
rung – mit dem zweiten Torschuss.
Stojilkovic spielte auf Fazliu und der
liess es sich aus acht Metern, halb-
rechte Position nicht nehmen, den
Ball über Büchel ins Netz zu knallen:
1:2 (72.) ...
Der Treffer wirkte bei Vaduz, es ging
erst einmal gar nichts mehr zusam-
men. Das dominante Spiel war wie
vom böigen Wind weggeblasen.
Doch letztlich kam das Glück zum
FCV zurück. Der eingewechselte
Schwizer flankte einen Freistoss von
der linken Seite perfekt in die Mitte.
Wieder war Simani völlig frei. Doch
anders als in Hälfte eins vollstreckte
er eiskalt per Kopf zum 2:2-Aus-
gleich (79.)
Simani mit dem Doppelpack
Der Treffer wirkte wie eine Erlösung
für die FCV-Kicker. Auf einmal war
die Spielfreude, die nach dem
1:2-Rückstand kurz weg war, wieder
da. Wil wurde immer weiter hinten
reingedrängt. Logische Folge: Die
erstmalige Führung für Vaduz. Und
erneut war es Simani. Diesmal aus
fünf Metern mit einem «Lob» über
Kostadinovic unter die Latte (83.).
«Zuletzt habe ich zwei Treffer vor
zwei Jahren gegen Schaffhausen ge-
macht», strahlte Simani. «Ich bin
froh, dass ich die zwei Tore gemacht
habe und wir gewonnen haben. Das
war hochverdient.»
Frick im Wechselbad der Gefühle
Kurz darauf sorgte Coulibaly mit
dem 4:2 für den Endstand und den
ersten Derby-Sieg gegen Wil seit dem
23. Juli 2017. Damals gab es ein 1:0 in
Wil, Torschütze war Marco Mathys.
Der letzte Heimsieg lag sogar sechs
Jahre zurück. In der Aufstiegssaison
2013/2014 siegte der FCV mit 3:1 ge-
gen Wil. Damals unter anderem un-
ter den Torschützen war Manuel Su-
tter, der gestern aber leer ausging.
Für Frick war der Sieg aber auch
wieder ein Wechselbad der Gefühle.
Schliesslich sah es bis zehn Minuten
vor Schluss so aus, als ob sich seine
Mannschaft wieder nicht «belohne».
«Ich hätte es gerne mal nervenscho-
nender», musste Frick schmunzeln.
«Wenn wir so viele Chancen heraus-
spielen und nur auf ein Tor spielen,
dann aber aus dem Nichts wieder 1:2
hinten sind – das war wie ein Déjà-
vu. Doch die Jungs haben wieder
Moral gezeigt und das Spiel hochver-
dient gewonnen! Ich bin froh, dass
Simani die zwei Treffer gemacht hat.
Er hat einen unglaublichen Torrie-
cher. Und der Treffer von Dorn war
einfach unglaublich.»
Denis Simani macht mit einem «Lob» den vorentscheidenden Treff er zum 3:2 beim Sieg gegen Wil. (Fotos: Michael Zanghellini)
Rheinpark-Stadion, Vaduz 1630 Zuschauer
Schiedsrichter: Nikolaj Hänni
Assistenten: Sladan Josipovic/Christophe Loureiro
Vierter Offizieller: Mirel Turkes
Tore: 21. Schmied 0:1, 32. Dorn 1:1, 72. Fazliu 1:2, 79.
Simani 2:2, 83. Simani 3:2, 87. Coulibaly 4:2.
Auswechslungen: 66. Prokopic für Lüchinger, 70.
Coulibaly für Milinceanu, 70. Brahimi für Krasniqi,
74. Schwizer für Antoniazzi, 78. Ndau für Fazliu, 87.
Frick für Cicek, 87. Silvio für Duah.
Gelbe Karten: 13. Lüchinger (Foul), 43. Cicek
(Foul), 59. von Niederhäusern (Foul), 72. Fazliu
(Unsportlichkeit), 94. Brahimi (Unsportlichkeit),
94. Gajic (Unsportlichkeit).
Bemerkungen: 23. Abseitstor Milinceanu, 53. Ab-
seitstor Dorn. Auf der FCV-Bank Göppel, Sele und
ET Ospelt. Vaduz ohne Drazan, Gasser, Wieser (al-
le verletzt), Chande, Hofer, Gomes, Mikus (alle nicht
im Kader).
Mehr zum Spiel Vaduz – Wil im Liveticker auf
www.volksblatt.li sowie auf Twitter unter dem
Hashtag #LiveFCV
Vaduz – Wil 4:2 (1:1)
Büchel
Kostadinovic
Gajic
Schmied
Stojilkovic
Dorn
Kamberi von Niederhäusern
Krasniqi
Lüchinger
Milinceanu Sutter
Antoniazzi
Simani
Cicek
Schmid
Duah
Muntwiler
Fazliu
Schmid Sülüngöz
Abedini
CHALLENGE LEAGUE
13. Runde
Vaduz – Wil 4:2 (1:1)
Chiasso – Lausanne-Sport 3:2 (2:0)
400 Zuschauer. – SR: Kanagasingam. – To-
re: 20. Antunes 1:0. 37. Bahloul 2:0. 72.
Kukuruzovic 2:1. 75. Koura 2:2. 80. Mar-
zouk 3:2. – Gelb-Rote Karte: 89. Pugliese
(Chiasso).
Schaffhausen – Winterthur 1:1 (1:0)
2239 Zuschauer. – SR: Jancevski. – Tore: 2.
Missi Mezu 1:0. 59. Calla 1:1. – Gelb-Rote
Karte: Mahamid (Winterthur) nach Spie-
lende (Reklamieren).
Stade Lausanne-Ouchy – Aarau 0:2 (0:0)
150 Zuschauer. – SR: Schärli. – Tore: 57.
Neumayr (Foulelfmeter) 0:1. 79. Hajrulahu
(Eigentor) 0:2.
Grasshoppers – Kriens 2:0 (1:0)
3150 Zuschauer. – SR: Cibelli. – Tore: 38.
Diani 1:0. 49. Salatic 2:0.
1. Lausanne-Sport 13 36:14 27
2. Grasshoppers 13 24:16 25
3. Wil 13 25:15 23
4. Winterthur 13 17:19 22
5. Aarau 13 22:28 17
6. Vaduz 13 26:25 16
7. Kriens 13 16:23 16
8. Schaffhausen 13 14:20 14
9. Stade Lausanne-Ouchy 13 17:24 14
10. Chiasso 13 12:25 7
Pius Dorn bei seinem tollen Tor zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.