FMA
Arbeitstreff en
in München
MÜNCHEN/VADUZ Roland Müller,
Präsident des Aufsichtsrates der
FMA, und Mario Gassner, Vorsit-
zender der Geschäftsleitung, ha-
ben in München Gespräche mit
Behörden- und Wirtschaftsver-
tretern geführt. Mit den Treffen
soll das Wissen über den Finanz-
platz Liechtenstein gefördert und
das Vertrauen in den internatio-
nal tätigen Finanzplatz gestärkt
werden. «Im Zentrum der Ge-
spräche mit dem Präsidenten der
Hauptverwaltung in Bayern der
Deutschen Bundesbank standen
Finanzstabilitäts- und Aufsichts-
themen. Ein Treffen fand eben-
falls mit dem Bayerischen Ban-
kenverband statt», teilte die FMA
mit. Bei den Gesprächen standen
regulatorische Themen wie die
Umsetzung des Basel-III-Finalisie-
rungspakets und die geplante EU-
Regulierung zu Sustainable Fi-
nance sowie deren Auswirkun-
gen auf die Marktteilnehmer im
Vordergrund. Weitere Gespräche
fanden mit dem Management
zweier Versicherungskonzerne
statt, die in Liechtenstein mit
Tochtergesellschaften vertreten
sind. (pd/red)
www.volksblatt.li
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DONNERSTAG
24. OKTOBER 2019
Donnerstag, 12. Dezember 2019 ab 13.30 Uhr, Vaduz
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Eine Woche nach ihrem Einstieg bei der deutschen Möbelkette Roller hat die XXXLutz-Gruppe in der Schweiz 23 Einrichtungshäuser gekauft. (Foto: Keystone/Walter Bieri)
XXXLutz-Gruppe kauft Möbel Pfi ster
Deal Es ist das Ende eines Stücks Schweizer Unternehmensgeschichte. Das Einrichtungshaus Möbel Pfi ster geht in ausländische
Hände über. Die österreichische XXXLutz-Gruppe erwirbt dieses von der bisherigen Eigentümerin, der F.G. Pfi ster Holding.
Im Rahmen des Verkaufs geht nicht
nur die Möbel Pfister AG, sondern
auch die bisher der Pfister Holding
gehörenden Töchter Arco Regio,
Pfister Professional sowie die Pfister
Vorhang Service AG in den Besitz
von XXXLutz über. Zum Kaufpreis
wurde gemäss den beteiligten Par-
teien Stillschweigen vereinbart. Die
bisherigen Markennamen Möbel
Pfister, Hubacher, Egger und Svobo-
da sollen aber beibehalten werden,
wie die F.G. Pfister Holding am Mitt-
woch mitteilte. Für die 1800 Mitar-
beitenden werde sich durch den Ver-
kauf nichts ändern. «Pfister bleibt
Pfister – auch nach dem Verkauf»,
betonte Rudolf Obrecht, Verwal-
tungsratspräsident der F.G. Pfister
Holding am Mittwoch an einer kurz-
fristig einberufenen Medienkonfe-
renz in Zürich. Alle Angestellten der
Pfister-Gruppe würden zu den glei-
chen Konditionen wie bisher weiter-
beschäftigt. «Es wird zu keinen Ent-
lassungen kommen», betonte Ver-
waltungsratspräsident Obrecht. Die
Mitarbeitenden würden gar vom
Verkauf profitieren. Ein Teil des Er-
löses soll an sie ausgeschüttet wer-
den. So erhielten die Angestellten
pro Dienstjahr einen Bonus von
1000 Franken. Auch XXXLutz-Medi-
ensprecher Thomas Saliger betonte
am Mittwoch vor den Medien, dass
seine Firma in der Schweiz bei den
Geschäften und beim Personal auf
Kontinuität setzen werde. Allerdings
werde man den lokalen Geschäften
neu Zugang zu den Ressourcen und
dem Sortiment von XXXLutz bieten.
Dass man mit verschiedenen Marken
am Markt auftrete – in der Schweiz
sollen die Namen Möbel Pfister, Hu-
bacher, Egger und Svoboda ja erhal-
ten bleiben – sei auch nichts Unge-
wöhnliches für XXXLutz. Diese Stra-
tegie verfolge man bereits in ande-
ren Ländern. Die relative Autonomie
der Filialen und Marken sei Teil der
Unternehmenskultur, sagte Saliger.
«Anspruchsvolleres Umfeld»
Als Grund für den Verkauf erklärte
der Vertreter der F.G. Pfister Hol-
ding, dass es für Einrichtungshänd-
ler immer anspruchsvoller werde,
sich im «zunehmend globalisierten
und kompetitiven Marktumfeld wei-
terzuentwickeln». Zwar schreibe
Möbel Pfister nach wie vor schwarze
Zahlen, doch sei der Verkauf an die
Österreicher in diesem Umfeld die
«bestmögliche Option für das Unter-
nehmen und die Mitarbeitenden»,
sagte Obrecht. Die Holding hielt bis-
her 100 Prozent der Aktien aller ih-
rer Tochtergesellschaften. Der neue
Eigentümer von Möbel Pfister XXX-
Lutz betreibt aktuell 297 Einrich-
tungshäuser in zwölf europäischen
Ländern, beschäftigt gut 22 200 Mit-
arbeiter und erwirtschaftet einen
Jahresumsatz von 4,4 Milliarden
Euro. Der Konzern war erst im Sep-
tember 2018 mit einem eigenen Mö-
belhaus in den Schweizer Markt ein-
getreten. Erster Standort war ein
15 000 Quadratmeter grosses Ge-
schäft im aargauischen Rothrist.
Markt gilt als gesättigt
Dabei galt der hiesige Markt bereits
vor der Ankunft von XXXLutz als ge-
sättigt. Nebst der nun übernomme-
nen Pfister-Gruppe sind auch inter-
nationale Grössen wie Ikea sowie na-
tionale Anbieter wie Micasa, Interio
(Migros) oder Toptip (Coop) hierzu-
lande aktiv. «Der Möbelhandel hat
sich europäisiert, grosse Player lie-
fern sich einen Preiswettkampf»,
sagte denn auch Obrecht. Skalenef-
fekte und der Onlinehandel würden
Schweizer Anbietern wie Pfister zu
schaffen machen. Gleichzeitig – so
betonte der Pfister-Verwaltungsrats-
präsident – sei seine Gruppe bisher
nach wie vor profitabel. Doch sei mit
XXXLutz nun ein Partner gefunden
worden, der das langfristige Wohler-
gehen sichern und im aktuellen
wirtschaftlichen Umfeld bestehen
könne. «Der Stiftungsrat ist über-
zeugt, dass der Verkauf im aktuellen
Umfeld eine weitsichtige Lösung
ist», ergänzte Corina Eichenberger,
Stiftungspräsidentin der F.G. Pfister
Stiftung. Diese steht hinter der F.G.
Pfister Holding, die die Geschäfte
von Möbel Pfister und den anderen
Einrichtungshäusern bisher kontrol-
lierte.
Rücktritt von Pfister-Chef
Erst im September war bei der Mö-
bel Pfister AG Chef Matthias Bau-
mann zurückgetreten – offiziell aus
persönlichen Gründen. Als Leiter ad
interim wurde Gruppen-Finanzchef
Ivan Bosin auserkoren. Baumann ist
der Schwiegersohn von Altbundes-
rat Christoph Blocher und mit des-
sen Tochter Miriam, der Besitzerin
des Basler Läckerli-Huus, verheira-
tet. Nach Baumanns plötzlichem Ab-
gang war in Medienberichten über
die Gründe spekuliert worden.
Während Baumann sich selbst nicht
äussern wollte, hatte Blocher der
«Schweizer Illustrierten» gesagt,
dass sein Schwiegersohn und das
Unternehmen «sich über die künfti-
ge Ausrichtung in diesem sehr
schwierigen Markt nicht mehr einig»
gewesen seien. (awp/sda)
Konjunktur
Geschäftsklima
trübt sich ein
PARIS Die Stimmung in der franzö-
sischen Wirtschaft hat sich im Ok-
tober eingetrübt. Das entspre-
chende Barometer sank um einen
Punkt auf 105 Zähler, wie das Sta-
tistikamt Insee unter Berufung
auf seine Umfrage unter Füh-
rungskräften mitteilte. Während
sich die Stimmung in der Indust-
rie verschlechterte, blieb sie bei
den Dienstleistern, in der Bau-
branche und im Einzelhandel sta-
bil. Trotz des Rückgangs verharrt
das Barometer deutlich über sei-
nem langjährigen Durchschnitts-
wert von 100 Zählern. Die nach
Deutschland zweitgrösste Volks-
wirtschaft der Eurozone wird
nach Prognose der Industriestaa-
ten-Organisation OECD in diesem
Jahr um 1,3 und 2020 um 1,2 Pro-
zent wachsen. Zum Vergleich: Für
Deutschland wird nur ein Plus
von 0,5 beziehungsweise 0,6 Pro-
zent vorhergesagt. (awp/sda/reu)