MITTWOCH
23. OKTOBER
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Nach 10 Jahren
Gestohlener Ferrari
aus Liechtenstein
in London entdeckt
LONDON 2009 wurden drei hochwer-
tige Fahrzeuge in Liechtenstein ge-
stohlen. Nach zehn Jahren konnte
nun das Letzte der drei Fahrzeuge in
Grossbritannien sichergestellt wer-
den, wie die Landespolizei auf Face-
book meldete. Aufmerksame Liech-
tensteiner hätten den Ferrari wäh-
rend eines London-Aufenthalts ent-
deckt. Der Ferrari sei von einem bri-
tischen Autohändler mit Liechten-
steiner Kontrollschildern zum Ver-
kauf angeboten worden. Dies mach-
te die Liechtensteiner skeptisch,
weshalb sie ihre Entdeckung der
Landespolizei meldeten. Diese ver-
anlasste die Sicherstellung des ge-
stohlenen Luxusfahrzeugs durch die
britische Polizei. (red/lpfl)
Aus dem Alpenchique
wird das Schaanel
Wechsel Seit gut zweiein-
halb Jahren sind die Türen
vom Club Alpenchique in
Schaan jedes Wochenende
geöffnet. Nun wechselt der
Club nicht nur den Namen,
sondern auch den Besitzer.
VON URSINA MARTI
Die Alpenchique-Macher waren mit
dem Geschäft zufrieden, dennoch
wird es in Schaan seine Pforten
schliessen. Es sei nie der Plan gewe-
sen, das Alpenchique in Schaan
schon nach zweieinhalb Jahren wie-
der abzugeben. Der Clubführer und
ehemalige Schweizer Bachelor
Tobias Rentsch erzählt, dass es dem
Club gut gehe, strategische Gründe
hätten aber zum Wechsel geführt:
«Über die Sommermonate lief es
eher mau, doch umso voller sind wir
im Winter. Doch die Besitzer, die in
St. Gallen sind und auch dort ein Al-
penchique führen, haben noch an-
dere Projekte am Start.» Der neue
Besitzer, ein Vaduzer Gastronom,
der seinen Namen nicht in der Zei-
tung lesen will, kennt die Alpen-
chique-Gruppe schon länger und hat
ihnen den Club in Schaan abgekauft.
Ähnliches Konzept
Somit feiert das Alpenchique seine
letzte Party am 2. November. Am
Freitag, den 8. November, geht es
nahtlos weiter, allerdings dann das
erste Mal im Schaanel. Geschäftsfüh-
rer des neuen Clubs wird der gebürti-
ge Seveler und ehemalige Elephant-
Geschäftsführer Leonardo Simione.
Laut Simione werde es keine grossen
Veränderungen geben. Das Konzept
werde etwas verjüngt und der Ein-
lass wird in Zukunft immer ab 18 Jah-
ren sein. Im kommenden Sommer
werde dann an der einen oder ande-
ren Ecke noch umgebaut, ansonsten
wird sich der Club in der Schaaner
Industrie nicht gross verändern.
Laut dem jetzigen Alpenchique-Ge-
schäftsführer Tobias Rentsch seien
die Mitarbeiter alle im Stundenlohn
angestellt und können im Alpen-
chique St. Gallen oder allenfalls im
neuen Club Schaanel weiterarbeiten.
Nach mehr als zwei Jahren folgt also
der nächste Wechsel und nach dem
Beat Club und Alpenchique soll nun
das Schaanel ein Ort für Party sein.
In einer Stadt wie St. Gallen laufe ein
Club besser als auf dem Land und
darum wurde auch schon zwei Mal
das Konzept umgestellt, erklärt To-
bias Rentsch. Anfangs war im Alpen-
chique in Schaan der Einlass erst ab
25 Jahren, dann hat man das Kon-
zept abgeändert und der Einlass
wurde auf 21 und 18 Jahre herunter-
gesetzt. «Wir haben gemerkt, dass
wir hier nicht jedes Wochenende ei-
ne volle Hütte haben, wenn der Ein-
lass erst ab 25 Jahren ist, darum ha-
ben wir das Alter heruntergesetzt.»
Für Rentsch ist es aber nicht zu En-
de, er wird weiterhin für das Alpen-
chique arbeiten. Aber auch ein Plan
B steht: «Ich suche etwas, an dem
ich Spass habe. Ich würde gerne wie-
der einen Club führen, eine Bar oder
vielleicht einen Campingplatz. Ich
möchte nicht einen Job, in dem ich
viel Geld mache, sondern der mir
Spass macht.»
Der Ex-Bachelor Tobias Rentsch schliesst die Pforten des Alpenchique in Schaan.
Partygänger müssen nicht lange auf Ersatz warten. (Foto: Ursina Marti)
FBP-Abgeordnete reichen Vorstoss
zum Mobilfunkstandard 5G ein
Pro und Kontra Mittels einer Interpellation möchten mehrere FBP-Abgeordnete für Transparenz beim Thema 5G sorgen.
Der Vorstoss hat das Ziel, die Auswirkungen einer Einführung des neuen Mobilfunkstandards objektiv zu durchleuchten.
VON HANNES MATT
In
der Oktober-Sitzung hatte der
Landtag eine Petition zu Mobil-
funkantennen behandelt. Da-
rin forderten drei Personen ein
Moratorium für die Erstellung wei-
terer Mobilfunkantennen, die schon
bald wegen des kommenden Mobil-
funkstandards 5G ausgebaut werden
sollen – dies mit dem
Hintergrund, dass ein
neuer Funkmast in Schaan
errichtet wird. 200
Personen haben da-
gegen unterschrieben.
Die Petition wurde
schluss endlich an die
Regierung überwie-
sen. Zahlreiche Abge-
ordnete wünschten sich während der
Debatte mehr Transparenz und wei-
tere Informationen zur Einführung
der neuen Mobilfunktechnik.
Umfangreicher Fragenkatalog
Die FBP-Fraktion teilt diese Ansicht,
weshalb sie gestern eine entspre-
chende Interpellation ankündigt hat.
Das Ziel der Interpellation ist es ge-
mäss Mitteilung, Antworten auf die
wichtigsten Fragen rund um 5G zu
erhalten. «Für die FBP-
Fraktion ist es von Be-
deutung, dass die Be-
völkerung Liechten-
steins sachlich, trans-
parent und faktenori-
entiert in Bezug auf
die Einführung des
5G-Mobilfunkstan-
dards und deren Aus-
wirkungen inkl. Vor-
und Nachteile bzw.
Chancen und Risiken
informiert wird», sagt FBP-Fraktions-
sprecher Daniel Oehry.
Der Fragenkatalog, welchen die FBP-
Interpellanten mit ihrer Interpellati-
on an die Regierung richtet, soll ver-
schiedene Berei-
che abdecken.
Diese betreffen
unter anderem
den Aspekt einer
möglichen Ge-
sundheitsgefähr-
dung, über wel-
chen die Inter-
pellanten auf Ba-
sis der bekannten wissenschaftli-
chen Untersuchungen in Kenntnis
gesetzt werden möchten. Ein weite-
rer Themenbereich soll die neue An-
tennentechnologie «massive MiMo»
betreffen, welche mit der Einfüh-
rung von 5G einhergeht. Diesbezüg-
lich würden Fragen sowohl in Bezug
auf den Sicherheitsabstand von An-
tennen und deren Berechnungsme-
thodik als auch hinsichtlich der
Grenzwerte und der Standortkoordi-
nation sowie der Anzahl der Anten-
nenstandort. gestellt. Eine weitere Fra-
ge richtet sich an die Strahlenintensität
im Umfeld der End-
geräte sowie bei de-
ren Benutzung. Wei-
tere Themenberei-
che würden den Un-
terschied von 5G
zur Glasfasertech-
nologie und WLAN,
die Einführung so-
genannter Campus-
Netze, also von Mobilfunknetzen für
einzelne Unternehmen und die Ein-
führung von Kleinzellen zur Erhöhung
des Datendurchsatzes an hoch fre-
quentierten Orten betreffen.
Die FBP-Fraktion plant, diese Inter-
pellation so einzureichen, damit sie
noch in der Dezember-Session des
Landtages an die Regierung über-
wiesen werden kann.
Mehrere FBP-Abgeordnete wollen die wichtigsten Fragen rund um die Einführung des Mobilfunkstandards 5G geklärt haben. (Foto: Michael Zanghellini)
«Für die FBP-Fraktion ist
es von Bedeutung, dass
die Bevölkerung sachlich,
transparent und fakten-
orientiert informiert wird.»
DANIEL OEHRY
FBP-FRAKTIONSSPRECHER
Ein 5G-Signalverstärker
an einer Mobilfunkan-
tenne. (Symbolfoto: SSI)
Preisabsprachen auf Bau
Bündner PUK kostet
fast eine Million
CHUR Die Arbeit der parlamentari-
schen Untersuchungskommission
(PUK), die in Graubünden die illega-
len Preisabsprachen auf dem Bau
untersucht, kostet fast eine Million.
Das Kantonsparlament bewilligte
zusätzliche 350 000 Franken. Der
Grosse Rat stimmte dem beantrag-
ten Zusatzkredit am Dienstag in
Chur einstimmig zu. Ausgestattet
worden war die fünfköpfige PUK im
Juni letzten Jahres bei der Einset-
zung mit 600 000 Franken. Die auf-
gelaufenen Kosten bis August 2019
beliefen sich auf 483 000 Franken.
Nach Berechnungen der PUK sum-
mieren sich die Kosten bis zum Ab-
schluss der Untersuchung auf total
950 000 Franken. Der Grosse Rat
bewilligte den Zusatzkredit am
Dienstag fast kommentarlos. Einzig
der Freisinnige Grossrat Lorenz Alig
machte sich mit markigen Worten
bemerkbar. Er sprach sich für die Be-
willigung des Zusatzkredites aus,
«damit die Verbrecherjagd weiterge-
führt werden kann». Die erste im
Kanton Graubünden eingesetzte
PUK überhaupt beschäftigt sich mit
den Umständen des Polizeieinsatzes
gegen Adam Quadroni, der aus dem
Kartell ausgestiegen war und die Ab-
sprachen im Baugewerbe des Unter-
engadins hatte auffliegen lassen. Zu
diesem Thema sind die Befragungen
und anderen Untersuchungshand-
lungen unterdessen abgeschlossen.
Der Teilbericht dazu soll im kom-
menden Dezember dem Grossen Rat
vorgelegt werden. Parallel unter-
sucht die PUK den zweiten Schwer-
punkt des Auftrages. Im Zentrum
steht dabei die Frage, ob Mitglieder
der Regierung oder Mitarbeitende
der Verwaltung ihre Verantwortung
bei den Submissionsverfahren auf
dem Bau wahrgenommen haben. Nä-
her angeschaut werden das Control-
ling und die interne Aufsicht. (sda)
Stadt St. Gallen
Zwölf-Millionen-
Defi zit budgetiert
ST. GALLEN Die Stadt St. Gallen bud-
getiert für 2020 ein Defizit von 11,8
Millionen Franken in der laufenden
Rechnung. Zudem plant die Stadt
höhere Investitionen von knapp 90
Millionen Franken, die sie nur zu 40
Prozent selber finanzieren kann.
Stadtpräsident Thomas Scheitlin
stellte das Budget am Montag vor.
Die voraussichtlichen Ausgaben von
605,2 Millionen Franken in der lau-
fenden Rechnung und die Einnah-
men von 593,4 Millionen entspre-
chen praktisch dem Voranschlag
2019. «Sehr kostenintensiv» seien et-
wa der hohe Investitionsbedarf und
der politisch gewünschte Ausbau
der familienergänzenden Tages-
strukturen, heisst es. Die Nettoin-
vestitionen liegen 2020 mit 87,2 Mio.
Franken um 6 Millionen höher als
im laufenden Jahr. Die Unterde-
ckung beträgt rund 52 Millionen
Franken. Das Stadtparlament berät
den Budgetentwurf an seiner Sit-
zung vom 10. Dezember. (sda)