Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

MITTWOCH 
23. OKTOBER 
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Nach 10 Jahren 
Gestohlener Ferrari 
aus Liechtenstein 
in London entdeckt 
LONDON 2009 wurden drei hochwer- 
tige Fahrzeuge in Liechtenstein ge- 
stohlen. Nach zehn Jahren konnte 
nun das Letzte der drei Fahrzeuge in 
Grossbritannien sichergestellt wer- 
den, wie die Landespolizei auf Face- 
book meldete. Aufmerksame Liech- 
tensteiner hätten den Ferrari wäh- 
rend eines London-Aufenthalts ent- 
deckt. Der Ferrari sei von einem bri- 
tischen Autohändler mit Liechten- 
steiner Kontrollschildern zum Ver- 
kauf angeboten worden. Dies mach- 
te die Liechtensteiner skeptisch, 
weshalb sie ihre Entdeckung der 
Landespolizei meldeten. Diese ver- 
anlasste die Sicherstellung des ge- 
stohlenen Luxusfahrzeugs durch die 
britische Polizei.   (red/lpfl) 
Aus dem Alpenchique 
wird das Schaanel 
Wechsel Seit gut zweiein- 
halb Jahren sind die Türen 
vom Club Alpenchique in 
Schaan jedes Wochenende 
geöffnet. Nun wechselt der 
Club nicht nur den Namen, 
sondern auch den Besitzer. 
VON URSINA MARTI 
Die Alpenchique-Macher waren mit 
dem Geschäft zufrieden, dennoch 
wird es in Schaan seine Pforten 
schliessen. Es sei nie der Plan gewe- 
sen, das Alpenchique in Schaan 
schon nach zweieinhalb Jahren wie- 
der abzugeben. Der Clubführer und 
ehemalige Schweizer Bachelor 
Tobias Rentsch erzählt, dass es dem 
Club gut gehe, strategische Gründe 
hätten aber zum Wechsel geführt: 
«Über die Sommermonate lief es 
eher mau, doch umso voller sind wir 
im Winter. Doch die Besitzer, die in 
St. Gallen sind und auch dort ein Al- 
penchique führen, haben noch an- 
dere Projekte am Start.» Der neue 
Besitzer, ein Vaduzer Gastronom, 
der seinen Namen nicht in der Zei- 
tung lesen will, kennt die Alpen- 
chique-Gruppe schon länger und hat 
ihnen den Club in Schaan abgekauft. 
Ähnliches Konzept 
Somit feiert das Alpenchique seine 
letzte Party am 2. November. Am 
Freitag, den 8. November, geht es 
nahtlos weiter, allerdings dann das 
erste Mal im Schaanel. Geschäftsfüh- 
rer des neuen Clubs wird der gebürti- 
ge Seveler und ehemalige Elephant- 
Geschäftsführer Leonardo Simione. 
Laut Simione werde es keine grossen 
Veränderungen geben. Das Konzept 
werde etwas verjüngt und der Ein- 
lass wird in Zukunft immer ab 18 Jah- 
ren sein. Im kommenden Sommer 
werde dann an der einen oder ande- 
ren Ecke noch umgebaut, ansonsten 
wird sich der Club in der Schaaner 
Industrie nicht gross verändern. 
Laut dem jetzigen Alpenchique-Ge- 
schäftsführer Tobias Rentsch seien 
die Mitarbeiter alle im Stundenlohn 
angestellt und können im Alpen- 
chique St. Gallen oder allenfalls im 
neuen Club Schaanel weiterarbeiten. 
Nach mehr als zwei Jahren folgt also 
der nächste Wechsel und nach dem 
Beat Club und Alpenchique soll nun 
das Schaanel ein Ort für Party sein. 
In einer Stadt wie St. Gallen laufe ein 
Club besser als auf dem Land und 
darum wurde auch schon zwei Mal 
das Konzept umgestellt, erklärt To- 
bias Rentsch. Anfangs war im Alpen- 
chique in Schaan der Einlass erst ab 
25 Jahren, dann hat man das Kon- 
zept abgeändert und der Einlass 
wurde auf 21 und 18 Jahre herunter- 
gesetzt. «Wir haben gemerkt, dass 
wir hier nicht jedes Wochenende ei- 
ne volle Hütte haben, wenn der Ein- 
lass erst ab 25 Jahren ist, darum ha- 
ben wir das Alter heruntergesetzt.» 
Für Rentsch ist es aber nicht zu En- 
de, er wird weiterhin für das Alpen- 
chique arbeiten. Aber auch ein Plan 
B steht: «Ich suche etwas, an dem 
ich Spass habe. Ich würde gerne wie- 
der einen Club führen, eine Bar oder 
vielleicht einen Campingplatz. Ich 
möchte nicht einen Job, in dem ich 
viel Geld mache, sondern der mir 
Spass macht.» 
Der Ex-Bachelor Tobias Rentsch schliesst die Pforten des Alpenchique in Schaan. 
Partygänger müssen nicht lange auf Ersatz warten. (Foto: Ursina Marti) 
FBP-Abgeordnete reichen Vorstoss 
zum Mobilfunkstandard 5G ein 
Pro und Kontra Mittels einer Interpellation möchten mehrere FBP-Abgeordnete für Transparenz beim Thema 5G sorgen. 
Der Vorstoss hat das Ziel, die Auswirkungen einer Einführung des neuen Mobilfunkstandards objektiv zu durchleuchten. 
VON HANNES MATT 
In 
der Oktober-Sitzung hatte der 
Landtag eine Petition zu Mobil- 
funkantennen behandelt. Da- 
rin forderten drei Personen ein 
Moratorium für die Erstellung wei- 
terer Mobilfunkantennen, die schon 
bald wegen des kommenden Mobil- 
funkstandards 5G ausgebaut werden 
sollen – dies mit dem 
Hintergrund, dass ein 
neuer Funkmast in Schaan 
errichtet wird. 200 
Personen haben da- 
gegen unterschrieben. 
Die Petition wurde 
schluss endlich an die 
Regierung überwie- 
sen.  Zahlreiche Abge- 
ordnete wünschten sich während der 
Debatte mehr Transparenz und wei- 
tere Informationen zur Einführung 
der neuen Mobilfunktechnik. 
Umfangreicher Fragenkatalog 
Die FBP-Fraktion teilt diese Ansicht, 
weshalb sie gestern eine entspre- 
chende Interpellation ankündigt hat. 
Das Ziel der Interpellation ist es ge- 
mäss Mitteilung, Antworten auf die 
wichtigsten Fragen rund um 5G zu 
erhalten. «Für die FBP- 
Fraktion ist es von Be- 
deutung, dass die Be- 
völkerung Liechten- 
steins sachlich, trans- 
parent und faktenori- 
entiert in Bezug auf 
die Einführung des 
5G-Mobilfunkstan- 
dards und deren Aus- 
wirkungen inkl. Vor- 
und Nachteile bzw. 
Chancen und Risiken 
informiert wird», sagt FBP-Fraktions- 
sprecher Daniel Oehry. 
Der Fragenkatalog, welchen die FBP- 
Interpellanten mit ihrer Interpellati- 
on an die Regierung richtet, soll ver- 
schiedene Berei- 
che abdecken. 
Diese betreffen 
unter anderem 
den Aspekt einer 
möglichen Ge- 
sundheitsgefähr- 
dung, über wel- 
chen die Inter- 
pellanten auf Ba- 
sis der bekannten wissenschaftli- 
chen Untersuchungen in Kenntnis 
gesetzt werden möchten. Ein weite- 
rer Themenbereich soll die neue An- 
tennentechnologie «massive MiMo» 
betreffen, welche mit der Einfüh- 
rung von 5G einhergeht. Diesbezüg- 
lich würden Fragen sowohl in Bezug 
auf den Sicherheitsabstand von An- 
tennen und deren Berechnungsme- 
thodik als auch hinsichtlich der 
Grenzwerte und der Standortkoordi- 
nation sowie der Anzahl der Anten- 
nenstandort. gestellt. Eine weitere Fra- 
ge richtet sich an die Strahlenintensität 
im Umfeld der End- 
geräte sowie bei de- 
ren Benutzung. Wei- 
tere Themenberei- 
che würden den Un- 
terschied von 5G 
zur Glasfasertech- 
nologie und WLAN, 
die Einführung so- 
genannter Campus- 
Netze, also von Mobilfunknetzen für 
einzelne Unternehmen und die Ein- 
führung von Kleinzellen zur Erhöhung 
des Datendurchsatzes an hoch fre- 
quentierten Orten betreffen. 
Die FBP-Fraktion plant, diese Inter- 
pellation so einzureichen, damit sie 
noch in der Dezember-Session des 
Landtages an die Regierung über- 
wiesen werden kann. 
Mehrere FBP-Abgeordnete wollen die wichtigsten Fragen rund um die Einführung des Mobilfunkstandards 5G geklärt haben. (Foto: Michael Zanghellini) 
«Für die FBP-Fraktion ist 
es von Bedeutung, dass 
die Bevölkerung sachlich, 
transparent und fakten- 
orientiert informiert wird.» 
DANIEL OEHRY 
FBP-FRAKTIONSSPRECHER 
Ein 5G-Signalverstärker 
an einer Mobilfunkan- 
tenne. (Symbolfoto: SSI) 
Preisabsprachen auf Bau 
Bündner PUK kostet 
fast eine Million 
CHUR Die Arbeit der parlamentari- 
schen Untersuchungskommission 
(PUK), die in Graubünden die illega- 
len Preisabsprachen auf dem Bau 
untersucht, kostet fast eine Million. 
Das Kantonsparlament bewilligte 
zusätzliche 350 000 Franken. Der 
Grosse Rat stimmte dem beantrag- 
ten Zusatzkredit am Dienstag in 
Chur einstimmig zu. Ausgestattet 
worden war die fünfköpfige PUK im 
Juni letzten Jahres bei der Einset- 
zung mit 600 000 Franken. Die auf- 
gelaufenen Kosten bis August 2019 
beliefen sich auf 483 000 Franken. 
Nach Berechnungen der PUK sum- 
mieren sich die Kosten bis zum Ab- 
schluss der Untersuchung auf total 
950 000 Franken. Der Grosse Rat 
bewilligte den Zusatzkredit am 
Dienstag fast kommentarlos. Einzig 
der Freisinnige Grossrat Lorenz Alig 
machte sich mit markigen Worten 
bemerkbar. Er sprach sich für die Be- 
willigung des Zusatzkredites aus, 
«damit die Verbrecherjagd weiterge- 
führt werden kann». Die erste im 
Kanton Graubünden eingesetzte 
PUK überhaupt beschäftigt sich mit 
den Umständen des Polizeieinsatzes 
gegen Adam Quadroni, der aus dem 
Kartell ausgestiegen war und die Ab- 
sprachen im Baugewerbe des Unter- 
engadins hatte auffliegen lassen. Zu 
diesem Thema sind die Befragungen 
und anderen Untersuchungshand- 
lungen unterdessen abgeschlossen. 
Der Teilbericht dazu soll im kom- 
menden Dezember dem Grossen Rat 
vorgelegt werden. Parallel unter- 
sucht die PUK den zweiten Schwer- 
punkt des Auftrages. Im Zentrum 
steht dabei die Frage, ob Mitglieder 
der Regierung oder Mitarbeitende 
der Verwaltung ihre Verantwortung 
bei den Submissionsverfahren auf 
dem Bau wahrgenommen haben. Nä- 
her angeschaut werden das Control- 
ling und die interne Aufsicht.   (sda) 
Stadt St. Gallen 
Zwölf-Millionen- 
Defi zit budgetiert 
ST. GALLEN  Die Stadt St. Gallen bud- 
getiert für 2020 ein Defizit von 11,8 
Millionen Franken in der laufenden 
Rechnung. Zudem plant die Stadt 
höhere Investitionen von knapp 90 
Millionen Franken, die sie nur zu 40 
Prozent selber finanzieren kann. 
Stadtpräsident Thomas Scheitlin 
stellte das Budget am Montag vor. 
Die voraussichtlichen Ausgaben von 
605,2 Millionen Franken in der lau- 
fenden Rechnung und die Einnah- 
men von 593,4 Millionen entspre- 
chen praktisch dem Voranschlag 
2019. «Sehr kostenintensiv» seien et- 
wa der hohe Investitionsbedarf und 
der politisch gewünschte Ausbau 
der familienergänzenden Tages- 
strukturen, heisst es. Die Nettoin- 
vestitionen liegen 2020 mit 87,2 Mio. 
Franken um 6 Millionen höher als 
im laufenden Jahr. Die Unterde- 
ckung beträgt rund 52 Millionen 
Franken. Das Stadtparlament berät 
den Budgetentwurf an seiner Sit- 
zung vom 10. Dezember.   (sda)
	        

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