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DONNERSTAG
17. OKTOBER 2019 null
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Muss man nicht zuerst die Strategie
Die Spitalstrategie ist gründlich erarbeitet worden und sie
ist definiert. Das Landesspital ist und bleibt ein Grund-
versorgungsspital, welches sich auf einfache und häufige
Eingriffe konzentriert.
Es wird in einem gemischten Modell mit angestellten
Chefärzten und zusätzlichen Belegärzten betrieben.
FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM NEUBAU LANDESSPITAL
Beispielhafte Darstellung eines Patientenzimmers
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Behörden ermitteln
wegen mutmasslich
illegaler Holzverkäufe
Ermittlungen Die Bünd-
ner Kantonspolizei ermittelt
wegen vermuteter illegaler
Holzverkäufe durch den
Förster der Oberengadiner
Gemeinde S-chanf. Der Mann
wurde vorübergehend von
seiner Tätigkeit freigestellt.
In S-chanf mit knapp 700 Einwohne-
rinnen und Einwohnern wurde letz-
te Woche an der Gemeindeversamm-
lung kurz über den Fall und über die
Freistellung des Försters, für den
die Unschuldsvermutung gilt, infor-
miert. Die Gemeinde selbst beauf-
tragte eine externe Spezialfirma mit
einer administrativen Untersu-
chung, um in Erfahrung zu bringen,
was tatsächlich geschehen ist.
An eine breitere Öffentlichkeit
brachte den Fall Anfang Woche das
rätoromanische Fernsehen
RTR. Der Sender stützte
sich auf fünf anonyme
Aussagen ehemali-
ger Gemeindeange-
stellter, die anga-
ben, in S-chanf
sei über Jahre
Qualitätsholz mit
billigem Brennholz
vermischt und exportiert worden.
Abgespielt haben sollen sich die
mutmasslichen Betrügereien in den
Jahren 2015 und 2016.
Ermittlungen im Gang
In dieser Zeit stand die Gemeinde un-
ter der Führung von BDP-Nationalrat
Duri Campell. Dem Regionaljournal
Graubünden von SRF sagte Campell,
er habe von mutmasslich illegalen
Holzverkäufen nichts gewusst, die
Forstrechnungen seien immer posi-
tiv ausgefallen. Und wenn er etwas
gewusst hätte, hätte er etwas dage-
gen unternommen. Der aktuelle Ge-
meindepräsident, Gian Largiadèr,
war am Mittwoch für eine Stellung-
nahme nicht zu erreichen.
Was Sache ist, interessiert auch die
Kantonspolizei Graubünden. Er-
mittlungen seien aufgrund einer
eingegangenen Anzeige aufgenom-
men worden, hiess es dort auf An-
frage. Weitere Informationen wür-
den wegen des laufenden Verfah-
rens nicht abgegeben. Infor-
miert und involviert ist
ausserdem die Staats-
anwaltschaft Grau-
bünden. Der Lead
bei den Untersuchun-
gen liege aber bei der
Kantonspolizei, hiess
es auf Anfrage. (sda)
Auch Liechtenstein beteiligt
Eine Million Nutzer auf
der elektronischen SwissID
GLATTBRUGG/VADUZ Die elektroni-
sche ID erhält schneller Zulauf als
erwartet: Bei der SwissID hat sich
am 8. Oktober die 1-millionste Nut-
zerin angemeldet, wie die SwissSign
Group, ein Konsortium, dem unter
anderen die Post, SBB, Swisscom,
Six, Grossbanken und Versicherun-
gen angehören, am Mittwoch mit-
teilte. Mit der Schweizerischen In-
formatikkonferenz (SIK) haben zu-
dem Informatikorganisationen von
Bund, Kantonen und Gemeinden so-
wie des Fürstentums Liechtenstein
einen Zusammenarbeitsvertrag für
SwissID mit der SwissSign Group ab-
geschlossen. Die SIK war für ver-
schiedene Vorhaben des Programms
E-Government Schweiz 2008–2015
federführend. Im Schwerpunktplan
2016–2019 nimmt die SIK die Verant-
wortung für die Umsetzung von stra-
tegischen Projekten und Leistungen
wahr, wie es auf ihrer Website heisst:
«eOperations Schweiz», «eUmzug-
CH» und «Fachliche und technische
Koordination in den Gemeinwesen».
Bis 2022 sollen rund 4 Millionen
Nutzerinnen und Nutzer das Swiss-
ID-System regelmässig für einen ein-
fachen und sicheren Zugang zu den
unterschiedlichsten Onlinediensten
nutzen, wie die SwissSign Group
schreibt.
Ein breites Bündnis aus Organisatio-
nen der Zivilgesellschaft und linken
Parteien hatte Anfang Oktober gegen
das vom Parlament verabschiedete
E-ID-Gesetz das Referendum ergrif-
fen. Der Bund solle eine elektroni-
sche ID nicht nur anerkennen, son-
dern auch herausgeben, fordern sie.
In der abgelaufenen Herbstsession
hatten sich die Räte auf Regeln für ei-
nen künftigen elektronischen Aus-
weis geeinigt. Demnach soll die soge-
nannte E-ID bei Onlinegeschäften
und Behördenkontakten die elektro-
nische Identifizierung nach Schwei-
zer Regeln ermöglichen. (sda)
Pflanzenschutzmittel
Liechtenstein ist an
die Schweiz gekoppelt
VADUZ In Liechtenstein gelten im Be-
reich Pflanzenschutzmittel aus-
schliesslich die Schweizer Bestim-
mungen, bei der Zulassung eines
Produktes gibt es dennoch eine Aus-
nahmeregelung: Ein in der Schweiz
zugelassenes Pflanzenschutzmittel
mit einem neuen Wirkstoff wird
nicht automatisch auch in Liechten-
stein zugelassen, sondern erst nach
zwölf Monaten.
Die Nachbarn erheben ausserdem
die Verkaufsmengen der Pflanzen-
schutzmittel und das Bundesamt für
Landwirtschaft (BLW) errechnet da-
mit die Menge der in den Verkehr
gebrachten Wirkstoffe. «Da die hie-
sigen Landwirte Pflanzenschutzmit-
tel in aller Regel bei Schweizer
Händlern beziehen, gibt es keine
entsprechenden Zahlen für Liech-
tenstein. Die in Liechtenstein ver-
wendeten Pflanzenschutzmittel
sind in der Statistik des BLW miter-
fasst», erklärt Daniel Kranz, vom
Amt für Umwelt, Abteilung Land-
wirtschaft.
Reduktion erwünscht
Mit einem Aktionsplan möchte die
Schweiz die Anwendung von Pflan-
zenschutzmitteln in der Landwirt-
schaft reduzieren. Die Risiken sollen
halbiert und Alternativen gefördert
werden. Auch hierzulande geht es in
diese Richtung. Unter dem Titel
«Extensiver Ackerbau» wird die ex-
tensive Produktion von Getreide,
Sonnenblumen, Eiweisserbsen,
Ackerbohnen, Lupinen und Raps ge-
fördert. Landwirte erhalten dem-
nach 400 Franken pro Hektar, wenn
sie auf Hilfsstoffe wie Wachstumsre-
gulatoren, Fungizide, chemisch-
synthethische Stimulatoren der na-
türlichen Abwehrkräfte sowie In-
sektizide verzichten. Neben explizi-
ten Beiträgen zur Reduktion von
Pflanzenschutzmitteln gibt es hier-
zulande, wie auch in der Schweiz,
weitere Massnahmen. Die wichtigs-
te ist der «ökologische Leistungs-
nachweis» (ÖLN), den jeder Land-
wirt zum Erhalt von landwirtschaft-
lichen Fördergeldern erbringen
muss. Die Vorgaben des ÖLN schrän-
ke die Anwendung von Pflanzen-
schutzmitteln zusätzlich ein, erklärt
Daniel Kranz. (sb)
Top Ten der Wirkstoff e in der Schweiz (2017)
Wirkstoff in Tonnen
1. Schwefel 378,0
2. Paraffinöl 206,6
3. Glyphosat 186,1
4. Folpet 107,6
5. Kupfer (alle Varianten) 71,7
6. Mancozeb 61,9
7. Chlorothalonil (TCPN) 45,1
8. Metamitron 41,4
9. Rapsöl 40.0
10. Captan 38,7
Ohne Chemie
Auch Biobauern
setzen Gift ein
VADUZ Viele Menschen glauben, dass
Biobauern keine Pflanzenschutzmit-
tel einsetzen dürfen. Doch auch sie
kommen nicht ohne Gift aus und
verwenden statt den «syntheti-
schen» Mitteln zum Beispiel Kupfer.
Die Europäische Behörde für Le-
bensmittelsicherheit (EFSA) hält den
Einsatz des Schwermetalls jedoch
ebenfalls für riskant. In entspre-
chender Konzentrationen könnten
Kupferpräparate Regenwürmer und
Fische töten und in entsprechender
Dosis auch für Menschen gesund-
heitsschädlich sein. Die Umweltor-
ganisation Greenpeace hat Kupfer
auf ihre schwarze Liste gesetzt und
das Schweizer Bundesamt für Land-
wirtschaft führt Kupfer als Kandida-
ten für die Substitution. (sb)
Hintergrund
Wussten Sie, dass ...
... die Europäische Union das Was-
ser aus der Leitung verbessern will,
um Plastik zu vermeiden?
... das Grundwasser langsam tal-
wärts Richtung Bodensee fliesst?
... in einer Tasse Kaffee rund eine
Badewanne voll «virtuelles» Wasser
steckt – Wasser, das für den Anbau
und die Verarbeitung der Kaffeeboh-
nen benötigt wird?