DONNERSTAG
17. OKTOBER
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Serie zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen – Heute: SDG 12
Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
VON UTE MAYER*
Warum
fordert die Welt-
gemeinschaft im Ziel 12
eine grundlegende Ver-
änderung der Art und
Weise, wie wir Güter produzieren
und konsumieren? Weil die derzeiti-
gen Konsum- und Produktionsmus-
ter weit mehr Ressourcen verbrau-
chen, als die Ökosysteme bereitstel-
len können. Die Menschheit lebt
über ihren Verhältnissen. Wir
bräuchten 1,6 Erden, um den heuti-
gen Lebensstil dauerhaft zu gewähr-
leisten. Die Industriestaaten bräuch-
ten sogar 3,6 Erden.
Verminderung von Abfällen
durch Kreislaufwirtschaft
Bis 2030 ist eine effiziente Nutzung
der natürlichen Ressourcen nötig:
Einerseits durch eine deutliche Ver-
ringerung und Wiederverwertung
von Abfällen – inklusive der Chemi-
kalien, die durch Abwässer und Ab-
gase in die Umwelt gelangen – und
andererseits durch die Halbierung
der Nahrungsmittelverschwendung.
In den Ländern der europäischen
Union werden jährlich über 2,5 Mil-
liarden Tonnen Abfall produziert.
Liechtenstein liegt mit 888 Kilo-
gramm Siedlungsabfällen pro Per-
son (2017, 20 Kilogramm mehr als
im Vorjahr) an vorderer Stelle –
noch vor der Schweiz. In der anzu-
strebenden Kreislaufwirtschaft wer-
den Restabfälle auf ein Minimum
reduziert. Alles andere wird so lan-
ge wie möglich wiederverwertet, re-
pariert, aufgearbeitet oder recycelt
und damit im Kreislauf erhalten.
Dadurch lassen sich hohe Entsor-
gungskosten und zudem auch Emis-
sionen einsparen, die für die Pro-
duktion der nicht gebrauchten Gü-
ter anfallen.
Food Waste vermeiden
Die Zahlen zur Lebensmittelver-
schwendung sind alarmierend: Laut
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
landet ein Drittel der Lebensmittel
im Müll, schätzungsweise rund 1,3
Milliarden Tonnen pro Jahr. Die
jährlichen Lebensmittelverluste der
Schweiz würden beispielsweise et-
wa 140 000 Lastwagen füllen, die
aneinandergereiht eine Kolonne
von Zürich bis Madrid ergeben.
Nicht nur in der Schweiz, sondern
in den meisten Ländern sind die
Verluste über die ganze Lebensmit-
telkette etwa gleich hoch. Aller-
dings sind sie unterschiedlich ver-
teilt: Während in ärmeren Ländern
die Verluste vor allem bei Ernte, La-
gerung und Verarbeitung anfallen,
sind es in den reicheren Ländern
die Endverbrauchenden, die den
grössten Anteil verschwenden. Un-
glaublich, aber wahr: Die Privat-
haushalte sind mit einem Anteil von
45 Prozent die grössten Verursacher
von Food Waste.
Aktuelle Ausstellung
im Domus Schaan
Wie können wir Nahrungsmittelver-
luste beim Einkauf und zu Hause
vermeiden? Welchen Einfluss hat
das Wegwerfen von Essen auf das
Klima und die Artenvielfalt? Warum
werfen wir Lebensmittel weg, wäh-
rend in anderen Regionen gehun-
gert wird? Antworten zu solchen
Fragen liefert die aktuelle Food-
Waste-Ausstellung «Aus Liebe zum
Essen», organisiert vom Verein Tel-
lerrand, zwischen 16. Oktober und
7. November 2019. Mehr im Internet
auf www.domus.li.
*Über die Autorin
Ute Mayer, Verein Tellerrand und Netzwerk für
Entwicklungszusammenarbeit.
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen einer
Artikelserie der zivilgesellschaftlichen
Arbeitsgruppe zu den UNO-Nachhaltig-
keitszielen. Die inhaltliche Verantwortung
für die einzelnen Beiträge liegt jeweils bei
den Autorinnen und Autoren.
Die 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele. (Illustration: UNO)
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Erwachsenenbildung
Berührung gibt Halt
RUGGELL Im Vortrag geht es darum,
wie der Übergang von Zärtlichkeit
zu sinnlicher Berührung bis hin zu
absichtsloser, leidenschaftlicher Lie-
be gelingt. Vermittelt werden zahl-
reiche Anhaltspunkte, das menschli-
che Grundbedürfnis nach Berüh-
rung zu verstehen. Fehlt der Körper-
kontakt, dann spüren wir uns nicht
mehr und beginnen, einsam zu wer-
den. Leichte Übungen, verknüpft
mit psychologischem und sexologi-
schem Wissen helfen zu verstehen,
wie der Übergang von Zärtlichkeit
bis hin zu leidenschaftlicher Liebe
gelingt. Referentin ist Patricia Matt.
Der Vortrag findet am Montag, den
28. Oktober, ab 20.15 Uhr in der Pra-
xis Patricia Matt, in Ruggell statt.
Mit Voranmeldung (Kurs 4C03). An-
meldung und Auskunft bei der Stein
Egerta in Schaan (Telefonnummer:
232 48 22; E-Mail-Adresse: info@
stein egerta.li). (pr)
FBP-Ortsgruppen Planken
Schaan und Vaduz
Infoveranstaltung
zum Landesspital
Wann
Mittwoch, 30. Oktober,
19 Uhr
Wo
Aula des Liechtensteinischen
Gymnasiums, Vaduz
Was
Die Ortsgruppen Planken,
Schaan und Vaduz laden zu
dieser wichtigen Informations-
veranstaltung über das Projekt
Landesspital ein. Dr. Mauro
Pedrazzini wird kurz vor der
Abstimmung über das Projekt
berichten und Fragen beant-
worten. Wieso soll jetzt ein
neues Spital gebaut werden?
Was passiert bei einem Nein?
Wird es im neuen Spital eine
Geburtenabteilung geben? ...
Im Anschluss wird ein Apéro
im Foyer offeriert, der die Ge-
legenheit bietet, weiter zu dis-
kutieren.
FBP-Ortsgruppe Balzers
Herbstanlass 2019: «Digitale
Medien in der Bildung»
Wann
Sonntag, 27. Oktober, 11.15 Uhr
Wo
In der Mühle Balzers
Was
Die FBP-Ortsgruppe Balzers
lädt alle Einwohnerinnen und
Einwohner von Balzers herz-
lich zum traditionellen
Herbstanlass in der Mühle
Balzers ein. Dieses Jahr wird
der Medienpädagoge Andreas
Oesch einen spannenden Ein-
blick zum Thema «Digitale
Medien in der Bildung» ge-
ben. Anschliessend sind alle
zu einem Imbiss und guten
Gesprächen eingeladen. Die
FBP-Ortsgruppe Balzers freut
sich über eine zahlreiche Teil-
nahme.
Kontakt
E-Mail: info@fbp.li
Internet: www.fbp.li
LIECHTENSTEIN
FBP-TERMINE
Ab Samstag
Schellenbergstrasse
wieder geöff net
SCHELLENBERG/RUGGELL Die Strasse
zwischen Schellenberg und Ruggell
soll ab kommenden Samstag, den 19.
Oktober, wieder befahren werden
können. Dies teilte die LIECHTEN-
STEINmobil am Mittwochmorgen
mit. Damit verkehren auch die Busli-
nien 32, 33, 35 und N4 wieder nach
regulärem Fahrplan. (red)
www.volksblatt.li
Exoplanet hat bald seinen Namen
Taufe Liechtensteins Bürger sollen den rund 1300 Lichtjahre entfernten Exoplaneten «TrES-3b» und seinen Zentralstern
benennen. Nachdem die Onlineumfrage Anfang Oktober geendet hat, stehen nun sechs Favoriten in der engeren Auswahl.
VON MICHAEL WANGER
Er
ist grösser als der Jupiter
und wiegt etwa 610 Mal so
viel wie unsere Erde: Der
Exoplanet «TrES-3b» im
Sternbild Herkules. Dieser soll nun
einen neuen, prägnanteren Namen
erhalten. Einer, der mit dem Fürs-
tentum Liechtenstein in Verbin-
dung steht. Im Zeitraum zwischen
Mitte Juni und Anfang Oktober hat-
ten Kindergärtler, Schüler, ama-
teurastronomische und kulturelle
Vereinigungen nun die Möglichkeit,
online einen Namensvorschlag ein-
zureichen. Bis zum Einsendeschluss
am 5. Oktober seien zwanzig solche
Vorschläge eingegangen, sagte Cy-
ril Deicha vom Naturwissenschaft-
lichen Forum (das «Volksblatt» be-
richtete am 9. Oktober).
Nun stehen sechs Favoriten fest. Die
Namenspaare beinhalten jeweils
den Vorschlag für den Exoplaneten
«TrES-3b» als auch für seinen Zent-
ralstern «TrES-3a» (in der Infobox
mit Klammer angegeben). Die zweite
und finale Abstimmung hierzu star-
tet am Montag, den 21. Oktober, und
läuft bis am Sonntag, den 10. Novem-
ber. Ein wichtiger Hinweis bei der
Abstimmung ist, dass eine IP-Adres-
se nur als eine Stimme zählt. Schüler
zum Beispiel, sollten daher nicht
über das Schulnetz abstimmen, son-
dern von zu Hause aus.
Onlineabstimmung unter: www.astronomie.li
Der Exoplanet mit
dem Namen «TrES-
3b» (rechts) im
Grössenvergleich mit
dem Jupiter, dem
grössten Planeten
unseres Sonnen-
systems. (Symbolfoto:
Wikimedia / Aldaron)
Die sechs Favoriten
Diese Namen
schaff ten es in
die enge Auswahl
«Umbässa» («Pipoltr»): Die Begründung
der Initianten: «Im Oberländer Dialekt ist
die ‹Umbässa› eine Ameise, ein kleines In-
sekt, kaum sichtbar, fast so unsichtbar wie
ein Exoplanet. Im Triesenberger Dialekt ist
der ‹Pipoltr› ein Schmetterling, ein gut
sichtbares Insekt gerade wie ein Stern.»
«Rain» («Bow»): Die Begründung der Ini-
tianten: «Zusammengesetzt ergibt sich
Rainbow (Regenbogen). Das soll die Faszi-
nation und die Farben der beiden Him-
melskörper ausdrücken. ‹Rain› klingt ge-
sprochen wie Rhein. Der Rhein ist die
Grenze zwischen Liechtenstein und der
Schweiz. ‹Bow› hört sich an wie ‹Wow!›
und drückt unsere Begeisterung für die
prächtigen Farben des Sterns aus.»
«Palazol» («Liestar»): Die Begründung
der Initianten: «‹Palazol› ist eine Anleh-
nung an den alten Namen von Balzers (Pa-
lazoles). Für uns Realschüler hört es sich
‹trendy› an. Palazoles gehört so zu Liech-
tenstein, wie ein Planet zur Sonne gehört.
Diese Sonne würde dann ‹Liestar› ge-
nannt. Das hört sich modern und bunt an,
genau so wie auch Liechtenstein modern
und bunt ist.»
«Luxplanum» («Luxsaxum»)
Die Begründung der Initianten: «‹Luxpla-
num› und ‹Luxsaxum› sind Wortbildun-
gen: ‹Lux› heisst Licht und ‹Saxum› Stein,
also ‹Lichten-stein›. ‹Planum› als beleuch-
tete Fläche steht für den Planeten. Das La-
tein ist in allen Sprachen eindeutig aus-
sprechbar und ins astronomische Vokabu-
lar passend.»
«Fürstenplanet» («Liechtenstern»): Die
Begründung der Initianten: «Den Exopla-
neten ‹Fürstenplanet› zu benennen, und
den Liechtensteiner Stern ‹Liechtenstern›
möchten die Gymnasiastinnen und Gym-
nasiasten in Vaduz, ‹weil wir im Fürsten-
tum Liechtenstein leben und dies der
schönste Ort für uns ist.›»
«Flux» («Dux»): Die Begründung der Ini-
tianten: «Mit dem Wortpaar ‹Flux› und
‹Dux› sind typische Liechtensteiner Flur-
namen aus dem alten lateinisch-räto-
romanischen Dialekt vertreten. ‹Flux› ist
ein Flurname in Eschen. ‹Dux› in Schaan
bezeichnete vermutlich einen Wasser-
kanal (Aquädukt), aber das lateinische
Wort bedeutet ausserdem: Leiter, Herzog, Fürst.»