Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

SAMSTAG 
12. OKTOBER 2019 | null 
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Regierung startet Informationskampagne zum Neubau des 
Landesspitals – Zwei Diskussionsveranstaltungen geplant 
Abstimmung Liechtenstein 
stimmt am 24. November 
darüber ab, ob ein neues Lan- 
desspital gebaut werden soll 
oder nicht. Das Ministerium 
für Gesellschaft beginnt nun 
mit einer Informationskam- 
pagne zur Abstimmung. 
Wie das «Volksblatt» ausführlich be- 
richtete, hat der Landtag den Ver- 
pflichtungskredit für den Neubau ei- 
nes Landesspitals am 5. September 
verabschiedet und gleichzeitig be- 
schlossen, diese Entscheidung einer 
Volksabstimmung zuzuführen. Ge- 
mäss Mitteilung vom Freitag beginnt 
das Ministerium für Gesellschaft nun 
mit einer Informationskampagne zur 
Abstimmung über den Neubau, die 
am 24. November stattfinden wird. 
Neben Zeitungsinseraten mit Fragen 
und Antworten werde je eine Diskus- 
sionsveranstaltung im Oberland und 
im Unterland organisiert. 
«Erheblicher Informationsbedarf» 
In Gesprächen sei festgestellt wor- 
den, dass es bei der Bevölkerung ei- 
nen erheblichen Informationsbedarf 
zu diesem Thema gibt. Das zuständi- 
ge Ministerium für Gesellschaft be- 
ginne daher am Samstag, den 12. Ok- 
tober, mit einer Informationskam- 
pagne zur Abstimmung. Dafür wur- 
den verschiedene Fragen und Ant- 
worten aufbereitet, die im Zusam- 
menhang mit der Vorlage zum Neu- 
bau immer wieder an das Ministeri- 
um sowie die Verantwortlichen des 
Landesspitals herangetragen wor- 
den seien. Diese Fragen und Ant- 
worten sollen mittels verschiedener 
Inserate der interessierten Bevölke- 
rung zur Kenntnis gebracht werden. 
Eine Broschüre mit diesen Fragen 
und Antworten kann unter www.re- 
gierung.li/landesspital herunterge- 
laden werden. «Das Landesspital ist 
am Jahrmarkt in Eschen präsent und 
stellt sich den Fragen der Bevölke- 
rung. Zudem wurden auch Visuali- 
sierungen erstellt, die einen Ein- 
druck davon geben sollen, wie sich 
das Wille-Areal nach Erstellung des 
Baukörpers und einer attraktiven 
Umgebungsgestaltung präsentieren 
könnte. Es muss dabei darauf hinge- 
wiesen werden, dass die Visualisie- 
rungen beispielhafte Ideenskizzen 
sind, welche das Volumen eines 
möglichen Gebäudes sowie die Au- 
ssengestaltung oder den Ausblick 
aus einem virtuellen Patientenzim- 
mer simulieren sollen», schreibt das 
Ministerium für Gesellschaft. 
Als zusätzliche Massnahme zur bes- 
seren Information sind am 28. Okto- 
ber im Gemeindesaal in Eschen und 
am 5. November im Guido-Feger- 
Saal in Triesen zwei moderierte öf- 
fentliche Diskussionsveranstaltun- 
gen geplant, an denen Befürworter 
und Gegner des Projekts zu Wort 
kommen. Das Ministerium für Ge- 
sellschaft werde zu gegebener Zeit 
über diese Veranstaltungen infor- 
mieren.   (red/ikr) 
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Wieso das Wille Areal? 
Das Areal wurde für diesen Zweck vom Land gekauft 
und wird bis heute nur provisorisch genutzt. Es ist 
verkehrstechnisch gut erschlossen, zentral im Land 
gelegen mit der Station der Rettungswagen des 
Roten Kreuzes in direkter Nachbarschaft und damit 
sehr gut geeignet. 
FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM NEUBAU LANDESSPITAL 
Beispielhafte Darstellung eines Patientenzimmers 
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So könnte der Innenhof 
eines Landesspital-Neu- 
baus auf dem Wille-Areal 
aussehen. «Die Visuali- 
sierung ist eine beispiel- 
hafte Ideenskizze, die das 
Volumen eines möglichen 
Gebäudes sowie die Aus- 
sengestaltung simulieren 
soll», schreibt das Ministe- 
rium für Gesellschaft. 
(Visualisierung: ZVG) 
Aus der Region 
Putzfrauen bei 
Küchenbrand verletzt 
MELS Beim Versuch, einen Küchen- 
brand zu löschen, sind am Donners- 
tag in Mels zwei Frauen verletzt wor- 
den. Sie mussten mit Verdacht auf 
Rauchvergiftung ins Spital gebracht 
werden. Verursacht wurde der Brand 
wahrscheinlich durch eine einge- 
schaltete Herdplatte. Die Frauen wa- 
ren laut Polizei mit dem Putzen der 
leerstehenden Wohnung beschäftigt, 
als die Küche in Brand geriet. Den 
Schaden schätzen Experten auf meh- 
rere Zehntausend Franken.   (sda) 
Aus der Region 
Zwei mutmassliche 
Diebe festgenommen 
BUCHS Eine Patrouille der Kan- 
tonspolizei St. Gallen kontrollierte 
am Dienstag auf dem Parkplatz beim 
Werdenbergersee ein Mietauto mit 
Schweizer Kennzeichen. Dabei 
konnte mutmassliches Deliktsgut si- 
chergestellt werden, teilte die Poli- 
zei am Freitag mit. Zwei Männer im 
Alter von 27 und 28 Jahren wurden 
nach weiteren Abklärungen festge- 
nommen. Die Patrouille fand im Au- 
to mehrere Dutzend Zahnbürsten- 
aufsätze, die laut Polizei aus Läden 
in der Region entwendet wurden. 
Der 28-Jährige ist bereits von einem 
anderen Kanton wegen ähnlicher 
Tatbestände zur Verhaftung ausge- 
schrieben worden.   (red/pd) 
Feuerwehr und Förster üben 
für den Einsatz bei Waldbrand 
Heiss Welche Rolle spielt das Wetter? Welches Holz brennt besser? Und wie ist das richtige, taktische Vorgehen? Um auf den 
Extremfall «Waldbrand in Liechtenstein» vorbereitet zu sein, wurden Feuerwehroffiziere und Förster an zwei Tagen geschult. 
VON SILVIA BÖHLER 
Das 
Projekt «Waldbrand» 
wird in Liechtenstein seit 
drei Jahren vorangetrie- 
ben. Seither wurden Wald- 
bestandkarten mit Lasermessungen 
ergänzt und Aufgaben den Akteure 
(Amt, Gemeinden, Feuerwehr, Förs- 
ter, …) zugeteilt. Ausserdem verdeut- 
lichten Simulationen wie etwa ein 
Brandausbruch in Vaduz verlaufen 
würde. «Dass sich das Feuer in rund 
vier Stunden bis nach Schaanwald 
ausbreiten würde, hat uns die Augen 
geöff net», sagt Feuerwehrinspektor 
Günther Hoch. Das dürfe nicht pas- 
sieren. Deshalb seien entsprechende 
Massnahmen erarbeitet worden, die 
aktuelle Schulung ist Teil davon. 
Denn den Feuerwehren fehle die ent- 
sprechende Erfahrung. «Waldbrand 
war bei uns lange kein Thema. Ab- 
gesehen von kleinen Bränden oder 
einem Blitzeinschlag ist es seit dem 
grossen Waldbrand in Balzers 1985 
ruhig gewesen», sagt Hoch. 
Verschiedene Einflussfaktoren 
32 Teilnehmer, darunter 8 Förster 
haben sich am Freitagmorgen zwi- 
schen Robinsonspielplatz und Badt- 
obelrüfe in Triesen eingefunden. Sie 
sollen die entsprechende Ausrüs- 
tung, die Grundzüge eines Wald- 
brandes und dessen taktische Be- 
kämpfung erlernen. 
«Meist entzünden sich das Gras und 
der trockene Unterwuchs. Etwa 80 
Prozent der Waldbrände bei uns 
sind Bodenfeuer», erklärt der Feuer- 
wehrinspektor. Diese würden sich 
noch relativ leicht bekämpfen las- 
sen. Hat das Feuer aber «Steighil- 
fen», wie auf dem Boden liegendes 
Totholz, herabhängende Äste oder 
entsprechende Windverhältnisse, 
kann sich der Brand auch bis in die 
Baumkronen ausbreiten. Welchen 
Weg das Feuer nimmt, veranschau- 
lichte der Berner Waldbrandexperte 
Michael Sauter anhand einer Modell- 
landschaft mit Felsen, Tälern, Wie- 
sen und Wald. Eine entscheidende 
Rolle spiele die Topografie. Je steiler 
das Gelände, desto schneller breitet 
sich das Feuer aus. «Bei einer Stei- 
gung von 25 Prozent verdreifacht 
sich die Ausbreitungsgeschwindig- 
keit, bei einer Steigung von 50 Pro- 
zent (in Liechtenstein keine Selten- 
heit) breitet sich das Feuer neunmal 
so schnell aus», gibt Sauter zu be- 
denken. Auch würde Nadelholz 
schneller brennen als Laubbäume, 
weshalb ein gut durchmischter Wald 
von Vorteil sei. Aber nicht nur im 
Sommer kann es zu Waldbränden 
kommen, auch ein trockener Winter 
birgt Gefahren. «Die Laubbäume tra- 
gen keine Blätter und die Bäume zie- 
hen ihren Saft in Stamm und Wur- 
zeln zurück», verdeutlicht Günther 
Hoch. Vor einigen Jahren sei ein tro- 
ckener Winter ohne Schnee gewe- 
sen. Im Tal habe der Nebel noch ei- 
nige Feuchtigkeit mit sich gebracht, 
ab 1000 Metern Seehöhe sei es aber 
extrem trocken gewesen. Günter 
Hoch: «Die Brandgefahr ist im Win- 
ter relativ hoch. Damals wurde auch 
ein Feuerwerkverbot für Silvester 
erlassen, leider haben sich einige 
nicht darangehalten.» 
Verursacher Mensch 
Meist sind es die Menschen, die ei- 
nen Waldbrand auslösen. «Auf der 
Alpennordseite sind Feuer im Wald 
quasi zu 100 Prozent von Menschen 
gemacht – entweder direkt oder in- 
direkt», bestätigt Günther Hoch. Un- 
vorsichtigkeiten beim Grillieren, 
Feuer, das nicht richtig gelöscht 
wurde, ein achtlos weggeworfener 
Zigarettenstummel, Holzarbeiten im 
Wald oder der Funkenflug der Ei- 
senbahn können einen Brand auslö- 
sen. Brandbeschleuniger sind der 
Föhn und lange, trockene Wetterpe- 
rioden. Im Sommer 2018 musste 
erstmals im Land die Waldbrand- 
warnstufe 5 (die höchste Warnstufe) 
und ein absolutes Feuerverbot von 
der Regierung erlassen werden. 
Dass das Klima Einfluss auf die 
Waldbrandgefahr hat, will Günther 
Hoch nicht bestätigen: «Wir sind kei- 
ne Klimaexperten, aber wir bereiten 
uns auf mögliche Situationen vor. 
Denn ein Waldbrand ist nicht mit 
dem Löschen eines Hauses zu ver- 
gleichen. Und: Kein Waldbrand ist 
wie der andere.» Weitere Schulun- 
gen sind geplant. 
Ein Waldbrand ist nicht mit dem Löschen eines Hauses zu vergleichen. Anhand eines Modells erklärt Experte Michael Sau- 
ter (rechts) den Schulungsteilnehmern den Verlauf des Feuers. (Foto: Michael Zanghellini)
	        

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