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FREITAG
11. OKTOBER 2019
IMPRESSUM
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Ärztlicher Notfalldienst
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18 bis 22 Uhr
Dr. Susanne Gmeiner
9495 Triesen
Ab 22 Uhr tel. Beratung durch Spital
bzw. Dienstarzt in Pikett.
Verein für Vaduzer Heimatkunde
setzt auf «Oral History»-Projekt
Rück- und Ausblick An der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins für Vaduzer Heimatkunde (VVH) stand das
Referat des Historikers Jürgen Schremser aus Anlass des 300-Jahr-Jubiläums («Vaduz als Residenz») im Mittelpunkt.
Ausserdem
befasste sich die
Versammlung am Montag-
abend im Schlösslekeller
mit Band drei des Vaduzer
Heimatbuches. Zukünftige Projekte
waren ein weiteres wichtiges Trak-
tandum. Und es wurde eifrig über
die Bedeutung und den Einbezug
von Zeitzeugen-Erinnerungen in
die Dorfgeschichtsschreibung dis-
kutiert. Das «Oral History»-Projekt
(mündliche Überlieferung) wird
auch in Zukunft einen grossen Stel-
lenwert für den Verein haben.
Der Verein befasst sich seit der Grün-
dung 2008 mit Dorfgeschichte. Er
leistet mit dem neuen «Vaduzer Hei-
matbuch» in drei Bänden einen
wichtigen Beitrag dazu und hat bis-
her zwei Bände herausgegeben. «Die
Publikation des abschliessenden
dritten Bandes, die im November ge-
plant war, verzögert sich und ist nun
für den Mai des kommenden Jahres
geplant», schreibt der Vorstand in
der Pressemitteilung vom Donners-
tag. Er freue sich, dann das grosse
Projekt abschliessen zu können.
Mündliche Überlieferung
Ein wichtiger Bestandteil für die Er-
forschung und Dokumentation der
Dorfgeschichte ist die Erfragung
und Dokumentation der mündlichen
Überlieferung von persönlich Erleb-
tem und Erfahrenem in Vaduz. Diese
«Oral History» hat sich der Verein
seit seinem Bestehen auf die Fahne
geschrieben. Der Erfahrungsschatz
von Zeitzeugen soll für die Dorfge-
schichte erschlossen und verfügbar
gemacht werden. Dabei ist zu beach-
ten, dass das Wissen der betreffen-
den Personen an deren Lebenszeit
gebunden ist. «Es ist daher ein wich-
tiges Anliegen des Vereins, die Le-
benserinnerungen von Vaduzerin-
nen und Vaduzern unterschiedli-
cher Generationen fortlaufend als
Tondokumente aufzuzeichnen», be-
tonen die Verantwortlichen.
Es wurde demnach diskutiert, wie
diese Dokumentation nicht nur über
Einzelinterviews, sondern auch
gruppenweise, etwa durch soge-
nannte Erzählcafés erfolgen könne.
Überdies wurde daran erinnert,
dass die bereits vorhandenen Inter-
viewdokumente in geeigneter Form
– beispielsweise als Quelle für orts-
geschichtliche Forschungen – ver-
wendet werden sollen.
Vaduz und das 300-Jahr-Jubiläum
Der Jahresbericht 2018 enthält drei
Beiträge mit speziellem Bezug zu Va-
duz aus Anlass des Jubiläums Liech-
tensteins, das in diesem Jahr gefeiert
wird. Es handelt sich dabei um den
Bericht von Jürgen Schremser mit
dem Titel «Vaduz als Residenz – Herr-
schaftssitz, landespolitisches Zent-
rum und Schauplatz historischer Ju-
biläen».
Aus dem Liechtensteiner Lesebuch
von 1938 stammt der Beitrag des ers-
ten Regierungschefs von Liechten-
stein, Josef Ospelt, der beschreibt,
wie er sein Heimatdorf Vaduz da-
mals erlebt und gesehen hat.
Es ist sehr interessant, aus dem Arti-
kel von Mathias Ospelt «Zu Besuch in
Liechtenstein» zu erfahren, wo die
Mitglieder der Fürstenfamilie und
andere Adelige, die zu Besuch in
Liechtenstein waren, gewohnt ha-
ben, als das Schloss für einen Aufent-
halt noch nicht bewohnbar war.
Und Werner Ospelt porträtiert den
1992 verstorbenen ehemaligen Post-
meister Rudolf Strub, der im vergan-
genen Jahrhundert das kulturelle
Leben in Vaduz für viele Jahrzehnte
mitgestaltet und mitgeprägt hat. Der
Jahresbericht des Vereins für Vadu-
zer Heimatkunde will mit seinen
Spezialbeiträgen zu Vaduz ebenfalls
ein Stück Dorfgeschichte schreiben.
Die Beiträge sind mit vielen Fotos il-
lustriert.
Vaduz seit 1921 offiziell Hauptort
Abschluss und Höhepunkt der dies-
jährigen Mitgliederversammlung
war der Vortrag des Historikers und
Vereinsmitglieds Jürgen Schremser
zum Thema «Vaduz als Residenz».
Ausgehend von der 1921 eingeführ-
ten Verfassungsbestimmung, wo-
nach Vaduz Hauptort Liechtensteins
und Sitz von Regierung und Landtag
ist, beleuchtete Schremser die Ge-
schichte von Vaduz im Zusammen-
hang mit der Entwicklung eines zen-
tral verwalteten liechtensteinischen
Territoriums. Sitz einer Landesherr-
schaft war Vaduz seit dem Mittelal-
ter. Nach der Erhebung der vereinten
Herrschaftsgebiete zum Reichsfürs-
tentum Liechtenstein 1719 sollte es
lange dauern, bis in der Hauptge-
meinde landespolitische Initiativen
und Institutionen ihren Platz bean-
spruchten. Schremser zeigte auf, wie
parallel zur Entfaltung des politi-
schen Lebens und der beginnenden
Zeitungsöffentlichkeit im 19. Jahr-
hundert auch die Person des zumeist
abwesenden Fürsten an Bedeutung
gewann und das Schloss als Platzhal-
ter der fürstlichen Residenz bereits
vor der Wohnsitznahme durch Fürst
Franz Josef II. 1938 zur Liechten-
stein-Ikone und zugleich zum Wahr-
zeichen von Vaduz aufstieg. (red/pd)
* Kontaktdaten des Vereins für Vaduzer
Heimakunde (Telefonnummer: +423 232
56 43; E-Mail-Adresse: info@vvh.li).
Vaduzer Geschichte: Die bisher
erschienenen «Heimatbücher» Band
eins («Spurensuche») und zwei («Le-
bensraum») – Kosten: Jeweils
45 Franken –, und auch der Sonder-
druck «Vaduzer Landwirtschaft» –
für ihn sind 29 Franken zu berappen
–, können in den Buchhandlungen
oder beim Verein direkt gekauft
werden*. Der Jahresbericht ist in
Vaduzer Papeterien ebenfalls er-
hältlich – für 8 Franken.
Die Mitglieder des Vereins für Vaduzer Heimatkunde trafen sich am Montag im Schlösslekeller. (Foto: ZVG/VVH)
Haus Gutenberg
«Mein Kind hat ein
Smartphone: Goldene
Regeln zur Nutzung»
BALZERS Mit dem Smartphone hat
man das World Wide Web in der Ho-
sentasche immer mit dabei. Das Ge-
rät ist «Helferlein» im Alltag, Spiel-,
Lern- und Beschäftigungsmöglich-
keit, Mittel zur Kommunikation mit
Familie und Freunden, aber auch
Sammler persönlicher Daten und
Zugangsmöglichkeit für Inhalte, die
für das Alter des Kindes noch nicht
geeignet sind. Daher ist die Unter-
stützung, Kontrolle und Aufsicht der
Eltern in der Mediennutzung ihrer
Kinder zentral. Was positive Funkti-
onen und der Nutzen des kleinen Al-
leskönners in der Tasche sind – wor-
auf aber aus Gründen des Daten-
schutzes und aus Jugendschutz-Sicht
zum Schutz der Kinder und Jugendli-
chen zu achten ist, darauf wird in
diesem Workshop eingegangen. (pr)
Über den Workshop
Leitung: Jennifer Rheinberger, Amt für
Soziale Dienste, Kinder- und Jugendschutz
und Vorsitzende der Fachgruppe Medien-
kompetenz, und Michael Valersi, Informati-
ker, Mitglied der Fachgruppe Medienkompe-
tenz und stellvertretender Leiter der Daten-
schutzstelle Liechtensteins.
Termin: Freitag, 25. Oktober, 16.30 bis 18 Uhr
Kosten: 15 Franken (Bezahlung beim Work-
shop im Haus Gutenberg möglich)
Anmeldung auf www.haus-gutenberg.li/
Veranstaltungen, per E-Mail (gutenberg@
haus-gutenberg.li) oder unter der Telefon-
nummer +423 388 11 33.
Kooperation: Die Veranstaltung wird mit
dem Amt für Soziale Dienste durchgeführt.
Erklären, worauf Eltern achten sollten,
wenn Kinder die Welt der Smartpho-
nes erkunden: Jennifer Rheinberger
und Michael Valersi. (Foto: ZVG)
Liechtenstein anno dazumal
Eschen erhält modernen Komplex
Wer
sich heute den
Eschner Dorfkern
vorstellt, denkt wo-
möglich an den im
Grundriss L-förmigen Gemeinde-
saal mit dem angebauten Verwal-
tungsgebäude sowie den grossen
mit Steinplatten bedeckten Platz.
Dieses Aussehen erhielt der Dorf-
platz aber erst vor weniger als 20
Jahren. Tatsächlich war Eschen
die erste Gemeinde des Landes,
die ein Dorfzentrum hatte, das
«den Ansprüchen der nächsten
Jahrzehnte vollauf genügt und mo-
dernsten ortsplanerischen Ge-
sichtspunkten Rechnung trägt»,
wie das «Volksblatt» anlässlich der
Eröffnung des neuen Dorfzent-
rums am 23. Juni 1968 schrieb.
Dieser feierlichen Einweihung ging
wenige Tage vorher eine Reporta-
ge der Redaktion voraus.
Der «moderne und harmonische
Komplex» habe im Dorf einen
«neuen und richtungsweisenden
Akzent» gesetzt. Ein Fortschritt,
von dem die Gemeinde über Jahr-
zehnte hinweg profitieren könne.
Seinen Eid hat der Gemeindesaal
tatsächlich auch gehalten. Doch
nun, nach 51 Jahren, ist das einst
so wegweisende Bauwerk sanie-
rungsbedürftig. Doch eine ausrei-
chende Sanierung würde so teuer
kommen, dass ein Neubau gar
nicht mehr so unwahrscheinlich
erscheint. (mw) Siehe Seite 3