FBP-Parteitag nominiert Katrin
Eggenberger mit voller Stimmkraft
Nach vorn Ein deutliches Zeichen des Aufbruchs und des Zusammenhalts setzte der Parteitag der FBP am Montagabend: Die
zahlreich erschienenen Parteifreunde sprachen sich mit 181 Jastimmen für Katrin Eggenberger als Regierungskandidatin aus.
Das Interesse am Parteitag der Fort-
schrittlichen Bürgerpartei (FBP) in
Schaan war riesig: Schon vor Beginn
des Parteitags schien der Kleine SAL
aus allen Nähten zu platzen und es
mussten noch kräftig Stühle für die
weiter eintreffenden Parteifreunde
herbeigeschafft werden. «Der per-
sönliche Kontakt macht unsere Par-
tei aus», wie FBP-Präsident Marcus
Vogt den grossen Aufmarsch wür-
digte. «Dies ist der richtige Moment,
um die schwierigen Zeiten hinter
sich zu lassen und nach vorne zu bli-
cken.» Nach dem Findungsprozess
und der einstimmigen Nomination
durch den Landesvorstand lag es am
Montag am Parteitag, Katrin Eggen-
berger als FBP-Kandidatin für den
offenen Posten in der Regierung zu
nominieren.
Eggenberger setzt auf Dialog
Vor der Abstimmung stellte sich die
37-jährige Schellenbergerin auch
von ihrer persönlichen Seite vor.
Vom ersten Aufeinandertreffen ih-
rer Eltern bei einer Autopanne, ih-
rem beruflichen Start bei FL-Banken
oder ihrer Arbeit beim WEF bis zum
kürzlich erhaltenen Doktorat der
Staatswissenschaften der HSG St.
Gallen. «Und heute habe ich eigen-
händig meine Möbel in meine neue
Wohnung in Vaduz gezügelt. Ich bin
bereit», freute sich Eggenberger am
Montagabend über die vor ihr lie-
genden Aufgaben. Sie wolle dabei
insbesondere auf den Dialog setzen,
auch mit der Partei – vom Präsidium
bis zu den Ortsgruppen.
Regierungschef Adrian Hasler zeigte
sich ebenfalls sehr erfreut über die
zahlreichen Besucher am Parteitag.
Er kenne Katrin Eggenberger schon
länger und beschrieb sie als offen,
herzlich, kompetent, zielstrebig,
sympathisch und bodenständig. «Sie
weiss, was sie will und verfolgt das
Ziel auch konsequent», so Hasler.
«Ein absoluter Glücksfall für die FBP
und die Politik in Liechtenstein.»
Das sahen die anwesenden FBP-Par-
teifreunde genau gleich und nomi-
nierten Katrin Eggenberger mittels
schriftlicher Wahl offiziell zur Kan-
didatin für das offene Regierungs-
amt – mit 181 Jastimmen, ein Wahl-
zettel war für ungültig erklärt wor-
den. Parteipräsident Marcus Vogt
oblag die Ehre der Regierungsrätin
in spe einen riesigen Blumenstrauss
auszuhändigen. Diese freute sich
sichtlich über das grosse Vertrauen
der Parteikollegen. Katrin Eggenber-
ger: «Ich nehme die Herausforde-
rung mit bestem Wissen und Gewis-
sen an und freue mich riesig auf die
gemeinsame Zukunft.» Nun wird der
Landtag im November und schluss-
endlich Erbprinz Alois über die Ein-
setzung von Katrin Eggenberger als
Regierungsrätin entscheiden.
Präsidium setzt weiteres Zeichen
Als zweites Traktandum des Abends
stand die Wahl des FBP-Präsidiums
auf dem Programm. Auch hier setzte
die Bürgerpartei ein positives Zei-
chen: Denn alle Präsidiumsmitglieder
haben sich erneut für zwei Jahre zur
Verfügung gestellt, um sich der Ver-
antwortung – trotz den jüngst erleb-
ten Turbulenzen rund um die Abset-
zung von Aurelia Frick – bis zu den
nächsten Wahlen zu stellen. Allesamt
wurden vom Parteitag mit überwälti-
gender Mehrheit wiedergewählt. «Es
geht ein frischer und angenehmer
Wind in der FBP. Der Zusammenhalt
in der Partei ist wirklich greifbar», re-
sümierte Landtagspräsident Albert
Frick zum Schluss. Sein Appell an die
bald wieder komplette FBP-Regie-
rungsmannschaft: Tretet öffentlich
als Einheit auf, damit kein Zweifel
aufkommt, dass die FBP die stärkste
Partei des Landes ist. Seiten 4, 5 und 7
Grosser Zuspruch am FBP-Parteitag: Regierungsratskandidatin Katrin Eggenberger und Parteipräsident Marcus Vogt. (Foto: PT)
Mittwoch, 2. Oktober 2019
142. Jahrgang Nr. 187
Heute
Oktober-Landtag
Mobilfunk, Blockchain
oder LED-Bericht
Zwar stehen im heute star-
tenden Oktober-Landtag
nicht so viele Traktanden
auf dem Programm wie auch
schon – für Diskussionspo-
tenzial ist jedoch auf jeden
Fall gesorgt.
16° 13°
Wetter Wechselnd
bis stark bewölkt und
zeitweise etwas Re-
gen. Seite 25
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Koalitionsverhandlungen ÖVP spricht mit allen
möglichen Partnern – Ex-FPÖ-Chef Strache geht
WIEN ÖVP, Grüne und FPÖ haben am
Dienstag das Wahlergebnis und die
weitere Vorgehensweise in ihren
Parteigremien diskutiert. Die ÖVP
bekräftigte nach der Vorstandssit-
zung, Koalitionsgespräche mit allen
Parteien führen zu wollen. «Wir
schliessen niemanden aus. Wir la-
den alle zu Gesprächen ein», sagte
ÖVP-Generalsekretär Karl Neham-
mer. Die Gespräche werden in der
Reihenfolge der Stärke der Parteien
stattfinden. Um die Terminfindung
will sich ÖVP-Chef Sebastian Kurz
unmittelbar nachdem er den Regie-
rungsbildungsauftrag von Van der
Bellen erhalten hat kümmern. Das
dürfte Ende dieser oder Anfang
nächster Woche der Fall sein. Eine
Präferenz liess Nehammer derweil
nicht durchklingen, er sagte aber,
dass im Vorstand über alle Varian-
ten offen gesprochen worden sei.
Die Grünen bereiteten sich am Diens-
tag ebenfalls auf Sondierungsgesprä-
che vor. Von Medien abgeschirmt traf
sich am Nachmittag der Parteivor-
stand, um den Erfolg bei der Natio-
nalratswahl und die dadurch ent-
standene Option einer Koalition mit
der ÖVP auszuloten. Über die Ergeb-
nisse wird Bundessprecher Werner
Kogler heute informieren. Am Frei-
tag tagt dann – teilweise medienöf-
fentlich – der erweiterte Bundesvor-
stand (EBV) der Grünen. Dieses Gre-
mium trifft die finale Entscheidung
über die Sondierungen und legt das
Team dafür fest. Sollte sich die Frage
stellen, ob wirkliche Koalitionsver-
handlungen aufgenommen werden,
ist wiederum der EBV am Zug.
Neben den Sitzungen der Parteien
hat am Dienstag auch das Prozedere
zur Bildung einer neuen Regierung
seinen Lauf genommen. Das Kabi-
nett Bierlein beschloss am Vormittag
zunächst ihre Demission. Unmittel-
bar danach bot sie dem Bundespräsi-
denten ihre Enthebung an. Van der
Bellen nahm diese zur Kenntnis, be-
traute das Kabinett aber bis zur Bil-
dung einer neuen Regierung mit der
Fortführung der Amtsgeschäfte.
Am Dienstagabend hat die FPÖ ih-
ren ehemaligen Parteichef Heinz-
Christian Strache suspendiert. Das
gab dessen Nachfolger Norbert Ho-
fer nach rund siebenstündigen Gre-
miensitzungen am Dienstagabend
bekannt. Auch ein späterer Partei-
ausschluss sei möglich.
Bierlein äusserte die Hoffnung, dass
die neue Regierung bis Weihnachten
steht. Die ÖVP wollte sich nicht auf
ein Zeitfenster festlegen. Die Grünen
gehen davon aus, dass es sogar bis
Ostern 2020 dauern könnte. (apa)
Seite 27
Schweizer Wirtschaft
SVP pocht auf
«Revitalisierung»
BERN Die SVP fordert wegen der Ab-
wärtstendenz in der Weltwirtschaft,
Negativzinsen und geänderten inter-
nationalen Besteuerungsregeln ein
«Revitalisierungsprogramm» für die
Wirtschaft. (sda)
Seite 15
Inland Der Verein Kinderta-
gesstätten Liechtenstein fei-
ert sein 30-Jahr-Jubiläum.
Heuer und im kommenden
Jahr sind verschiedene Akti-
vitäten geplant. Seite 13
Sport Die drei FL-Billard-
spieler Patrick Pomberger,
Steve Heeb und Sathaphon
Sophaku stellten sich beim 4.
Grand Prix in Kramsach der
Konkurrenz. Eine Topleistung
lieferte dabei Pomberger ab,
der erst im Achtelfinale
scheiterte. Seite 20
Panorama Viel zu hören ist
nicht mehr von den Bränden
im brasilianischen Amazo-
nasgebiet. Die Feuer aber
lodern weiter. Beim Flug
über den Regenwald wird
das ganze Ausmass der
Zerstörung deutlich. Seite 28
Sportstättenförderung
ohne Gemeinden
Land finanziert künftig
Sportstätten von landes-
weitem Interesse.
3
Schutzwald-Debatte
im Guido-Feger-Saal
Es ist Zeit zu handeln –
Weshalb der Schutz-
wald so wichtig ist.
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Auf zu neuen Ufern
Schwimmnachwuchs im Fokus
Nationalcoach Heinrich
hat ein «gutes Gefühl»
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