MITTWOCH
18. SEPTEMBER
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Schwerpunkt «WorldSkills»-Team auf Schloss Vaduz
Botschafter, die Liechtensteins Wirtschaft
und Bildungssystem im Ausland vertreten
Erfahrung Beim offiziellen Empfang auf Schloss Vaduz berichteten die Kandidaten und Experten der «WorldSkills»-Delegation von ihren Höhen und Tiefen
während den 45. Berufsweltmeisterschaften in Kazan. Gleichzeitig richtete sich der Blick aber schon auf die nächste Austragung in Shanghai im Jahr 2021.
VON MICHAEL WANGER
Die
Emotionen waren gross,
als die «WorldSkills»-De-
legation von den 45. Be-
rufsweltmeisterschaften
in Russland zurückkehrte. Beim
offi ziellen Empfang in Eschen am
1. September warteten Angehörige,
Freunde und Arbeitskollegen ge-
spannt auf die Ankunft des Teams.
Nun, zwei Wochen später, empfi ng
auch Erbprinz Alois die Delegation
auf Schloss Vaduz.
Auch wenn es dieses Jahr nicht für
eine Medaille gereicht hat, hätten
sowohl die Kandidaten als auch ihre
Experten eine grossartige Leistung
vollbracht. Nicht nur, weil sie beim
Wettbewerb gute Resultate erzielen
konnten, sondern auch, da sie durch
ihren Einsatz zu Botschaftern ge-
worden seien. Botschafter, die im
Ausland unsere Wirtschaft und un-
ser Bildungssystem vertreten und im
Inland Jugendliche auf die Berufsbil-
dung aufmerksam machen. «Ich hof-
fe, dass Sie viel aus dem Wettbewerb
mitnehmen konnten. Vor allem auch
Erfahrungen für das Leben», sagte
Erbprinz Alois.
Wettkampftage waren hart, aber fair
Besonders für die vier neuen Exper-
ten des Teams, Katharina Lorenz-
Klemm (Fachfrau Gesundheit), Ric-
cardo Somma (IT Softwareapplikati-
onen für Unternehmen), Manuel
Steiner (Sanitär- und Heizungsmon-
teur) und Claudio Nigg (CNC-Frä-
sen), waren die Tage in Russland
eindrücklich, wie sie dem Erbprin-
zen beim Empfang schilderten. So
zum Beispiel für Lena Schädlers Ex-
pertin Lorenz-Klemm: «Praktisch al-
les war neu für mich. Es trafen sehr
viele Kulturen aufeinander und es
war spannend zu sehen, wie sich un-
sere Arbeit von Kultur zu Kultur
unterscheidet.» Letzten Endes sei
sie froh und dankbar, dass sie diese
Erfahrung sammeln durfte. Vor al-
lem, da sie diese gemeinsam mit ih-
rer Kandidatin Schädler teilen durf-
te. Für Experte Nigg waren es nicht
die ersten «WorldSkills». Er war be-
reits 2009 in Calgary als Kandidat
dabei. Erfahrung als Experte sam-
melte er jedoch erst in diesem Jahr.
«Ich habe realisiert, dass andere Na-
tionen unterschiedliche Massstäbe
setzen», so Nigg. «Bei uns zählt in
erster Linie die Erfahrung, die man
während der Vorbereitung und dem
Wettkampf sammelt. In anderen
Ländern ist es aber so, dass teils die
eigene Zukunft vom Erfolg an den
‹WorldSkills› abhängt.»
Immer mehr zeige sich, dass die An-
forderungen an den Berufsweltmeis-
terschaften höher
werden, so Stefan
Wachter, Experte
von Luca Hogge (IT
Netzwerk- und Sys-
temadministrati-
on). «Die Spitze
wird immer klei-
ner», so Wachter. Gewisse Nationen
wie Russland oder China würden
vermutlich schon zwei Jahre vor den
Berufsweltmeisterschaften mit dem
Training ihrer Kandidaten begin-
nen. Doch nicht nur die Trainings-
zeit werde immer intensiver, son-
dern auch die Tage während der
«WorldSkills» würden immer länger.
Besonders für die Experten. Die Be-
wertung der Arbeit fordere
«Schweiss und Herzblut», bestätigte
auch Manuel Steiner, der an den
diesjährigen Berufsweltmeister-
schaften der Experte von Nicola Bat-
liner war. Dennoch lobten alle Ex-
perten, dass der Wettbewerb und
die Bewertungen durchgehend fair
gewesen seien. Viel Spielraum zum
Feilschen habe es sowieso nicht ge-
geben, da es bei vielen Kriterien nur
ein richtig oder falsch gab. Wie der
technische Delegierte Reto Blu-
menthal ergänzte, habe er von den
verschiedenen
Chefexperten der
«WorldSkills» al-
lerdings sehr er-
freuliche Rückmel-
dungen erhalten.
Liechtensteins
«WorldSkills»-Ex-
perten hätten sehr gut gearbeitet.
Dies gelte besonders auch für die
vier neuen Teammitglieder.
Doch wie erging es den Kandidaten
während der Wettkämpfe? Sanitär-
und Heizungsmonteur Nicola Batli-
ner berichtete
von seinen
Eindrücken:
«Ich hatte ein
sehr gutes
Verhältnis mit
dem Schwei-
zer Kandida-
ten. Schon
während un-
seren Trainings haben wir uns im-
mer wieder gegenseitig Tipps gege-
ben. Während den Wettkampftagen
war dann aber alles anders. Vor-
übergehend waren wir keine Kame-
raden mehr, sondern Gegner.»
Vorbereitungen für Shanghai 2021
Kaum sind die einen «WorldSkills»
Geschichte, stehen schon die nächs-
ten vor der Tür. Laut dem offiziellen
Delegierten, Stefan Sohler, laufen
bereits jetzt die Vorbereitungen für
die kommenden Berufsweltmeister-
schaften, die 2021 in Shanghai statt-
finden werden. «Wir versuchen ein
neues Team zusammenzustellen»,
so Sohler. Die Ausgangslage sei aber
schon einmal vielversprechend,
denn alleine dieses Jahr ist die
Mannschaft ja mit vier neuen Exper-
ten ins Rennen gestartet. Zwei Beru-
fe – der Pfle-
geberuf und
das IT Fach-
gebiet Soft-
wareapplika-
tionen für Un-
ternehmen –
feierten aus-
serdem Pre-
miere für
«WorldSkills»-Liechtenstein. Damit
war das Land mit drei Industrie- und
drei Dienstleistungsberufen an den
Berufsweltmeisterschaften vertre-
ten. An den vergangenen drei Aus-
tragungen der «WorldSkills» hätten
20 liechtensteinische Kandidaten
aus 14 verschiedenen Berufsrichtun-
gen an den Wettbewerben teilge-
nommen. «Wir müssen als Delegati-
on also sehr flexibel sein», so Sohler.
Während die Vorbereitungen für
Shanghai erst begonnen haben, ste-
he etwas aber schon mit Sicherheit
fest, sagte Sohler: «Das Areal, auf
denen die nächsten Berufsweltmeis-
terschaften ausgetragen werden,
soll doppelt so gross sein, wie das in
Kazan.»
Erbprinz Alois empfi ng am Dienstagabend die «WorldSkills»-Delegation auf Schloss Vaduz. Sowohl die Kandidaten als auch die Experten nutzten die Gelegenheit
und berichteten von den Herausforderungen und Erfahrungen, die sie bei den «WorldSkills» im russischen Kazan sammeln konnten. (Foto: Michael Zanghellini)
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«Die Spitze
wird immer kleiner.»
STEFAN WACHTER
EXPERTE VON LUCA HOGGE
«Während den Wettkampftagen
war alles anders. Vorübergehend
waren wir keine Kameraden
mehr, sondern Gegner.»
NICOLA BATLINER
SANITÄR- UND HEIZUNGSMONTEUR