Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

MITTWOCH 
18. SEPTEMBER 
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Schwerpunkt «WorldSkills»-Team auf Schloss Vaduz 
Botschafter, die Liechtensteins Wirtschaft 
und Bildungssystem im Ausland vertreten 
Erfahrung Beim offiziellen Empfang auf Schloss Vaduz berichteten die Kandidaten und Experten der «WorldSkills»-Delegation von ihren Höhen und Tiefen 
während den 45. Berufsweltmeisterschaften in Kazan. Gleichzeitig richtete sich der Blick aber schon auf die nächste Austragung in Shanghai im Jahr 2021. 
VON MICHAEL WANGER 
Die 
Emotionen waren gross, 
als die «WorldSkills»-De- 
legation von den 45. Be- 
rufsweltmeisterschaften 
in Russland zurückkehrte. Beim 
offi  ziellen Empfang in Eschen am 
1. September warteten Angehörige, 
Freunde und Arbeitskollegen ge- 
spannt auf die Ankunft des Teams. 
Nun, zwei Wochen später, empfi ng 
auch Erbprinz Alois die Delegation 
auf Schloss Vaduz. 
Auch wenn es dieses Jahr nicht für 
eine Medaille gereicht hat, hätten 
sowohl die Kandidaten als auch ihre 
Experten eine grossartige Leistung 
vollbracht. Nicht nur, weil sie beim 
Wettbewerb gute Resultate erzielen 
konnten, sondern auch, da sie durch 
ihren Einsatz zu Botschaftern ge- 
worden seien. Botschafter, die im 
Ausland unsere Wirtschaft und un- 
ser Bildungssystem vertreten und im 
Inland Jugendliche auf die Berufsbil- 
dung aufmerksam machen. «Ich hof- 
fe, dass Sie viel aus dem Wettbewerb 
mitnehmen konnten. Vor allem auch 
Erfahrungen für das Leben», sagte 
Erbprinz Alois. 
Wettkampftage waren hart, aber fair 
Besonders für die vier neuen Exper- 
ten des Teams, Katharina Lorenz- 
Klemm (Fachfrau Gesundheit), Ric- 
cardo Somma (IT Softwareapplikati- 
onen für Unternehmen), Manuel 
Steiner (Sanitär- und Heizungsmon- 
teur) und Claudio Nigg (CNC-Frä- 
sen), waren die Tage in Russland 
eindrücklich, wie sie dem Erbprin- 
zen beim Empfang schilderten. So 
zum Beispiel für Lena Schädlers Ex- 
pertin Lorenz-Klemm: «Praktisch al- 
les war neu für mich. Es trafen sehr 
viele Kulturen aufeinander und es 
war spannend zu sehen, wie sich un- 
sere Arbeit von Kultur zu Kultur 
 unterscheidet.» Letzten Endes sei 
sie froh und dankbar, dass sie diese 
Erfahrung sammeln durfte. Vor al- 
lem, da sie diese gemeinsam mit ih- 
rer Kandidatin Schädler teilen durf- 
te. Für Experte Nigg waren es nicht 
die ersten «WorldSkills». Er war be- 
reits 2009 in Calgary als Kandidat 
dabei. Erfahrung als Experte sam- 
melte er jedoch erst in diesem Jahr. 
«Ich habe realisiert, dass andere Na- 
tionen unterschiedliche Massstäbe 
setzen», so Nigg. «Bei uns zählt in 
erster Linie die Erfahrung, die man 
während der Vorbereitung und dem 
Wettkampf sammelt. In anderen 
Ländern ist es aber so, dass teils die 
eigene Zukunft vom Erfolg an den 
‹WorldSkills› abhängt.» 
Immer mehr zeige sich, dass die An- 
forderungen an den Berufsweltmeis- 
terschaften höher 
werden, so Stefan 
Wachter, Experte 
von Luca Hogge (IT 
Netzwerk- und Sys- 
temadministrati- 
on). «Die Spitze 
wird immer klei- 
ner», so Wachter. Gewisse Nationen 
wie Russland oder China würden 
vermutlich schon zwei Jahre vor den 
Berufsweltmeisterschaften mit dem 
Training ihrer Kandidaten begin- 
nen. Doch nicht nur die Trainings- 
zeit werde immer intensiver, son- 
dern auch die Tage während der 
«WorldSkills» würden immer länger. 
Besonders für die Experten. Die Be- 
wertung der Arbeit fordere 
«Schweiss und Herzblut», bestätigte 
auch Manuel Steiner, der an den 
diesjährigen Berufsweltmeister- 
schaften der Experte von Nicola Bat- 
liner war. Dennoch lobten alle Ex- 
perten, dass der Wettbewerb und 
die Bewertungen durchgehend fair 
gewesen seien. Viel Spielraum zum 
Feilschen habe es sowieso nicht ge- 
geben, da es bei vielen Kriterien nur 
ein richtig oder falsch gab. Wie der 
technische Delegierte Reto Blu- 
menthal ergänzte, habe er von den 
verschiedenen 
Chefexperten der 
«WorldSkills» al- 
lerdings sehr er- 
freuliche Rückmel- 
dungen erhalten. 
Liechtensteins 
«WorldSkills»-Ex- 
perten hätten sehr gut gearbeitet. 
Dies gelte besonders auch für die 
vier neuen Teammitglieder. 
Doch wie erging es den Kandidaten 
während der Wettkämpfe? Sanitär- 
und Heizungsmonteur Nicola Batli- 
ner berichtete 
von seinen 
Eindrücken: 
«Ich hatte ein 
sehr gutes 
Verhältnis mit 
dem Schwei- 
zer Kandida- 
ten. Schon 
während un- 
seren Trainings haben wir uns im- 
mer wieder gegenseitig Tipps gege- 
ben. Während den Wettkampftagen 
war dann aber alles anders. Vor- 
übergehend waren wir keine Kame- 
raden mehr, sondern Gegner.» 
Vorbereitungen für Shanghai 2021 
Kaum sind die einen «WorldSkills» 
Geschichte, stehen schon die nächs- 
ten vor der Tür. Laut dem offiziellen 
Delegierten, Stefan Sohler, laufen 
bereits jetzt die Vorbereitungen für 
die kommenden Berufsweltmeister- 
schaften, die 2021 in Shanghai statt- 
finden werden. «Wir versuchen ein 
neues Team zusammenzustellen», 
so Sohler. Die Ausgangslage sei aber 
schon einmal vielversprechend, 
denn alleine dieses Jahr ist die 
Mannschaft ja mit vier neuen Exper- 
ten ins Rennen gestartet. Zwei Beru- 
fe – der Pfle- 
geberuf und 
das IT Fach- 
gebiet Soft- 
wareapplika- 
tionen für Un- 
ternehmen – 
feierten aus- 
serdem Pre- 
miere für 
«WorldSkills»-Liechtenstein. Damit 
war das Land mit drei Industrie- und 
drei Dienstleistungsberufen an den 
Berufsweltmeisterschaften vertre- 
ten. An den vergangenen drei Aus- 
tragungen der «WorldSkills» hätten 
20 liechtensteinische Kandidaten 
aus 14 verschiedenen Berufsrichtun- 
gen an den Wettbewerben teilge- 
nommen. «Wir müssen als Delegati- 
on also sehr flexibel sein», so Sohler. 
Während die Vorbereitungen für 
Shanghai erst begonnen haben, ste- 
he etwas aber schon mit Sicherheit 
fest, sagte Sohler: «Das Areal, auf 
denen die nächsten Berufsweltmeis- 
terschaften ausgetragen werden, 
soll doppelt so gross sein, wie das in 
Kazan.» 
Erbprinz Alois empfi ng am Dienstagabend die «WorldSkills»-Delegation auf Schloss Vaduz. Sowohl die Kandidaten als auch die Experten nutzten die Gelegenheit 
und berichteten von den Herausforderungen und Erfahrungen, die sie bei den «WorldSkills» im russischen Kazan sammeln konnten. (Foto: Michael Zanghellini) 
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«Die Spitze 
wird immer kleiner.» 
STEFAN WACHTER 
EXPERTE VON LUCA HOGGE 
«Während den Wettkampftagen 
war alles anders. Vorübergehend 
waren wir keine Kameraden 
mehr, sondern Gegner.» 
NICOLA BATLINER 
SANITÄR- UND HEIZUNGSMONTEUR
	        

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