Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

SAMSTAG 
14. SEPTEMBER 
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Damit es bei der Lehrstellensuche 
nicht zur Qual der Wahl kommt 
Berufswahl Zurzeit stellen in Schaan über 60 Aussteller den Besuchern der 5. «Next-Step» Berufs- und Bildungstage ihre 
Berufe, Lehrgänge und Weiterbildungen vor. Die Ausstellung soll vor allem Sekundarschüler bei der Berufswahl unterstützen. 
VON MICHAEL WANGER 
So 
ziemlich jeder Erwachsene 
erinnert sich an die Zeit, in 
der er sich für eine Berufs- 
oder Weiterbildungsrichtung 
entscheiden musste. Waren die Aus- 
wahlmöglichkeiten früher begrenzt, 
gibt es heute für kommende Ler- 
nende oder Studierende eine bunte 
Palette an Angeboten. Über diese 
Bildungsmöglichkeiten möchten die 
«Next-Step» Berufs- und Bildungs- 
tage in Schaan informieren. Diese 
fi nden inzwischen schon zum fünf- 
ten Mal statt. 
«Wenn wir nur 100 Jahre zurückbli- 
cken, fällt auf, dass die Berufswelt 
damals recht einseitig war», sagte 
Wirtschaftsminister Daniel Risch 
bei der Eröffnung der Veranstal- 
tung. «Damals prägte die Landwirt- 
schaft unser Land. Und selbst vor 20 
Jahren, als ich noch in der Berufs- 
wahl steckte, hatten wir noch nicht 
so viele Möglichkeiten, wie die Ju- 
gendlichen heute», so Risch. Diese 
Jugendlichen sollen sich nun an den 
Berufs- und Bildungstagen über ih- 
ren künftigen Werdegang informie- 
ren können und sich untereinander 
austauschen. 
Insgesamt stellen im SAL über 60 
Lehrbetriebe, Wirtschaftsverbände, 
Hochschulen und Universitäten ihr 
Bildungsangebot aus. Die Ausstel- 
lung dient also nicht nur Jugendli- 
chen, die schon bald ins Berufsleben 
starten werden, sondern auch für je- 
ne, die sich nach der regulären 
Schulzeit auf einem Gebiet weiterbil- 
den möchten. Somit sind verschie- 
dene Bildungseinrichtungen aus 
Liechtenstein und der Region, wie 
zum Beispiel technische, gewerbli- 
che oder pädagogische Hochschu- 
len, vertreten, zu denen sich die Be- 
sucher informieren können. Der 
Kern der Ausstellung bildet aller- 
dings die Berufswahl, deren Stände 
in den beiden Sälen des SALs unter- 
gebracht sind. Gemäss «Next-Step» 
sind momentan noch 404 Lehrstel- 
len im Land frei. Umso anspruchs- 
voller für die Schüler also, die pas- 
sende Wahl zu treffen. 
Aussteller aus allen Branchen 
An den Berufs- und Bildungstagen 
haben die Interessierten nun aber 
die Chance, einen kleinen Einblick 
in Industrie- und Dienstleistungsbe- 
rufe als auch in das Handwerks- und 
Baugewerbe zu erhalten. So zum 
Beispiel im Kleinen Saal, wo sich die 
«Werkstatt» befindet. Hier kann je- 
der in die Rolle eines Gipsers, 
Schreiners oder Malers schlüpfen. 
In diesen Berufsrichtungen stehen 
die Chancen bei der Lehrstellensu- 
che im Land relativ gut: Etwa 80 
Stellen sind zu diesen Bereichen ak- 
tuell ausgeschrieben. Im Grossen 
Saal bietet unter anderem die Liech- 
tensteinische Industrie- und Han- 
delskammer (LIHK) spielerische 
Aufgaben an, die den Besuchern 
den Arbeitsalltag in diesem Gewer- 
be etwas näherbringen sollen: Spei- 
seeis selber herstellen, die Reakti- 
onsfähigkeit an einem Geschicklich- 
keitsspiel testen oder – ganz klas- 
sisch – einen Bausatz zusammen- 
bauen. Im Industrie- und Dienstleis- 
tungssektor gibt es hierzulande mit 
knapp 260 Lehrstellen momentan 
auch die grösste Auswahl an Ausbil- 
dungsplätzen. Diese und weitere 
Ausstellungsstände im Grossen Saal 
lassen sich von einer Aussichtsplatt- 
form aus überblicken, die von den 
Gerüstbauern vor Ort errichtet wur- 
de. 
Die «Next-Step» Berufs- und Bildungstage 
im SAL in Schaan haben heute nochmals 
von 9 bis 16 Uhr geöff net. 
Sie zeigen, was in den Lehrberufen steckt: Gleich ob Lebensmitteltechnologie, Gerüst- 
bau oder Elektrizität, die Aussteller freuen sich auf viele Besucher. Weitere Fotos gibt 
es im Internet auf www.volksblatt.li. (Fotos: Michael Zanghellini) 
Noch zu haben ... 
Offene Lehrstellen 
für das laufende Jahr 
 Bau: 
36 Stellen 
 Bildung 
& Soziales: 1 Stelle 
 Chemie 
& Physik: 12 Stellen 
 Druck: 
4 Stellen 
 Elektrotechnik: 
30 Stellen 
 Fahrzeuge: 
28 Stellen 
 Gastgewerbe: 
16 Stellen 
 Gebäudetechnik: 
29 Stellen 
 Gestaltung 
& Kunst: 3 Stellen 
 Gesundheit: 
22 Stellen 
 Holz 
& Innenausbau: 16 Stellen 
 Informatik: 
21 Stellen 
 Kultur: 
1 Stelle 
 Metall 
& Maschinen: 43 Stellen 
 Nahrung: 
6 Stellen 
 Natur: 
11 Stellen 
 Planung 
& Konstruktion: 25 Stellen 
 Schönheit 
& Sport: 2 Stellen 
 Verkauf: 
14 Stellen 
 Verkehr 
& Logistik: 10 Stellen 
 Wirtschaft 
& Verwaltung: 74 Stellen 
Quelle: www.next-step.li 
Ex-FMA-Präsident 
Aufsichtsbehörde 
macht Bundesanwalt 
Lauber Vorwürfe 
BERN Die Aufsichtsbehörde über die 
Bundesanwaltschaft (AB-BA) richtet 
im Zusammenhang mit ihrem Diszip- 
linarverfahren gegen den Bundesan- 
walt Vorwürfe an Michael Lauber, der 
einst Leiter der Finanzmarktaufsicht 
Liechtensteins war. Dieser habe zwei 
Personen daran gehindert, an Befra- 
gungen teilzunehmen, und die Bun- 
desanwaltschaft gebe angeforderte 
Dokumente nicht heraus. Lauber 
stellt sich am 25. September der Bun- 
desversammlung zur Wiederwahl. 
Die Gerichtskommission (GK) der Rä- 
te empfiehlt mit 9 zu 6 Stimmen bei 
einer Enthaltung, ihn nicht wiederzu- 
wählen. Ein Grund für die negative 
Empfehlung ist laut dem Bericht der 
GK das «gestörte Verhältnis» zwi- 
schen Bundesanwalt und Aufsichts- 
behörde. Die AB-BA führt seit Mai ein 
Disziplinarverfahren gegen Lauber. 
Grund sind informelle Treffen Lau- 
bers mit FIFA-Chef Gianni Infantino. 
In einer Stellungnahme zum Bericht, 
über die Radio SRF berichtete, macht 
die AB-BA nun geltend, ohne die Ko- 
operation Laubers das Verfahren 
nicht führen zu können. Auf Anfrage 
von Keystone-SDA bestätigte die AB- 
BA die Aussagen in der von SRF veröf- 
fentlichten Stellungnahme. Die Bun- 
desanwaltschaft habe bisher kein ein- 
ziges der verlangten Dokumente aus- 
gehändigt, heisst es. Und zwei von 
der AB-BA für eine Befragung ange- 
fragte Personen habe Lauber faktisch 
untersagt, auszusagen. Er hatte in ei- 
ner Stellungnahme zuhanden des 
Parlaments die Aufsichtsbehörde kri- 
tisiert. Mit dem Disziplinarverfahren 
habe sie sich nicht an die Vorgaben 
des Gesetzgebers gehalten. Seit fünf 
Monaten werde ihm das rechtliche 
Gehör verweigert. Auch Lauber, als 
Bundesanwalt, habe das Recht auf ei- 
nen fairen Prozess. Zu den nun öf- 
fentlich gewordenen Vorwürfen 
nahm die Bundesanwaltschaft nicht 
gesondert Stellung.   (red/sda) 
Liechtenstein-Empfang in Wien im Zeichen des Jubiläums 
Netzwerken Regierungs- 
chef Adrian Hasler und Regie- 
rungsrätin Dominique Hasler 
vertraten am Donnerstag die 
Liechtensteiner Regierung 
beim traditionellen Liechten- 
stein-Empfang in Wien. 
«Bereits seit Jahren gelingt es mit 
diesem Anlass, mehr als 200 Persön- 
lichkeiten aus der österreichischen 
Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kul- 
tur und den Medien zu einem ent- 
spannten Austausch mit ihren liech- 
tensteinischen Gegenübern zusam- 
menzubringen. Dieses Jahr fand der 
Empfang unter dem besonderen 
Hintergrund des 300-Jahr-Jubiläums 
Liechtensteins statt», teilte die Re- 
gierung am Freitag mit. 
Hochkarätige Gäste 
Im Gartenpalais Liechtenstein be- 
grüssten Regierungschef Adrian 
Hasler, Regierungsrätin Dominique 
Hasler und Botschafterin Maria-Pia 
Kothbauer die geladenen Gäste, unter 
ihnen den Angaben zufolge der öster- 
reichische Vizekanzler Clemens Jab- 
loner, Bundesminister Wolfgang Pe- 
schorn, Aussenminister Alexander 
Schallenberg, die Präsidentin des 
Rechnungshofs, Margit Kraker, und 
der Vizegouverneur der österreichi- 
schen Nationalbank, Gottfried Haber. 
Nach einer kurzen, durch Botschafte- 
rin Kothbauer geleiteten Fragerunde 
mit den liechtensteinischen Regie- 
rungsmitgliedern habe sich den Gäs- 
ten neben vielen Gesprächsmöglich- 
keiten beim Apéro auch die Gelegen- 
heit geboten, bei einer Führung mehr 
über die Fürstlichen Sammlungen zu 
erfahren. «Zusätzlich zur intensiven 
fachlichen Zusammenarbeit mit den 
österreichischen Gremien bietet die- 
ser Anlass immer wieder einen sym- 
pathischen Anknüpfungspunkt auf 
unterschiedlichsten Ebenen», seien 
sich Regierungschef Hasler und Re- 
gierungsrätin Hasler am Ende des ge- 
lungenen Abends einig gewesen. 
Zwei Orden überreicht 
Im Rahmen des Wien-Aufenthalts 
hat Regierungschef Adrian Hasler im 
Auftrag von Erbprinz Alois zwei Or- 
den überreicht. Gemäss Mitteilung 
wurden Sandra Diepenseifen, Leite- 
rin des Österreich-Bibliotheken-Re- 
ferates im Bundesministerium für 
Europa, Integration und Äusseres, 
sowie Elisabeth Kolm, Generalsekre- 
tärin der Österreichisch-Liechten- 
steinischen Gesellschaft, ausge- 
zeichnet. Beide Damen erhielten das 
Komturkreuz des Fürstlich Liechten- 
steinischen Verdienstordens. Die 
Verleihung sei aufgrund der beson- 
deren Verdienste der Geehrten um 
die Beziehungen zwischen Liechten- 
stein und Österreich erfolgt. 
Auch Bildungsministerin Dominique 
Hasler nutzte den Wien-Aufenthalt: 
Sie unterzeichnete gemeinsam mit 
Klement Tockner, Präsident des 
Fonds zur Förderung der wissen- 
schaftlichen Forschung, die Verein- 
barung über die Weiterführung der 
Zusammenarbeit im Forschungsbe- 
reich. Ziel dieser Vereinbarung ist es, 
Forschungsprojekte in Liechtenstein 
zu fördern, den Austausch zwischen 
österreichischen und liechtensteini- 
schen Forschenden anzuregen und 
die gutnachbarschaftlichen Bezie- 
hungen im Hochschulwesen zu wür- 
digen. «Gemeinsam mit dem gleich- 
wertigen Abkommen, das mit dem 
Schweizerischen Nationalfonds SNF 
besteht, wird liechtensteinischen 
Wissenschaftlerinnen und Wissen- 
schaftlern damit ein gleichberechtig- 
ter Zugang zu Forschungsgeldern 
dieser Fonds gewährt», wird Hasler 
in der Mitteilung zitiert.   (red/ikr) 
Beim Liechtenstein-Empfang in Wien, von links: Botschafterin Maria-Pia Koth- 
bauer, Bundesminister Wolfgang Peschorn, Regierungsrätin Dominique Hasler, 
Vizekanzler Clemens Jabloner, Regierungschef Adrian Hasler und Bundesminis- 
ter Alexander Schallenberg. (Fotos: Elena Azzalini) 
Regierungschef Adrian Hasler hat 
im Auftrag des Erbprinzen Orden an 
Sandra Diepenseifen (links) und Elisa- 
beth Kolm (rechts) verliehen. 
Klement Tockner und Dominique 
Hasler unterzeichneten die Vereinba- 
rung über die Weiterführung der Zu- 
sammenarbeit im Forschungsbereich. 
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