SAMSTAG
14. SEPTEMBER
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Damit es bei der Lehrstellensuche
nicht zur Qual der Wahl kommt
Berufswahl Zurzeit stellen in Schaan über 60 Aussteller den Besuchern der 5. «Next-Step» Berufs- und Bildungstage ihre
Berufe, Lehrgänge und Weiterbildungen vor. Die Ausstellung soll vor allem Sekundarschüler bei der Berufswahl unterstützen.
VON MICHAEL WANGER
So
ziemlich jeder Erwachsene
erinnert sich an die Zeit, in
der er sich für eine Berufs-
oder Weiterbildungsrichtung
entscheiden musste. Waren die Aus-
wahlmöglichkeiten früher begrenzt,
gibt es heute für kommende Ler-
nende oder Studierende eine bunte
Palette an Angeboten. Über diese
Bildungsmöglichkeiten möchten die
«Next-Step» Berufs- und Bildungs-
tage in Schaan informieren. Diese
fi nden inzwischen schon zum fünf-
ten Mal statt.
«Wenn wir nur 100 Jahre zurückbli-
cken, fällt auf, dass die Berufswelt
damals recht einseitig war», sagte
Wirtschaftsminister Daniel Risch
bei der Eröffnung der Veranstal-
tung. «Damals prägte die Landwirt-
schaft unser Land. Und selbst vor 20
Jahren, als ich noch in der Berufs-
wahl steckte, hatten wir noch nicht
so viele Möglichkeiten, wie die Ju-
gendlichen heute», so Risch. Diese
Jugendlichen sollen sich nun an den
Berufs- und Bildungstagen über ih-
ren künftigen Werdegang informie-
ren können und sich untereinander
austauschen.
Insgesamt stellen im SAL über 60
Lehrbetriebe, Wirtschaftsverbände,
Hochschulen und Universitäten ihr
Bildungsangebot aus. Die Ausstel-
lung dient also nicht nur Jugendli-
chen, die schon bald ins Berufsleben
starten werden, sondern auch für je-
ne, die sich nach der regulären
Schulzeit auf einem Gebiet weiterbil-
den möchten. Somit sind verschie-
dene Bildungseinrichtungen aus
Liechtenstein und der Region, wie
zum Beispiel technische, gewerbli-
che oder pädagogische Hochschu-
len, vertreten, zu denen sich die Be-
sucher informieren können. Der
Kern der Ausstellung bildet aller-
dings die Berufswahl, deren Stände
in den beiden Sälen des SALs unter-
gebracht sind. Gemäss «Next-Step»
sind momentan noch 404 Lehrstel-
len im Land frei. Umso anspruchs-
voller für die Schüler also, die pas-
sende Wahl zu treffen.
Aussteller aus allen Branchen
An den Berufs- und Bildungstagen
haben die Interessierten nun aber
die Chance, einen kleinen Einblick
in Industrie- und Dienstleistungsbe-
rufe als auch in das Handwerks- und
Baugewerbe zu erhalten. So zum
Beispiel im Kleinen Saal, wo sich die
«Werkstatt» befindet. Hier kann je-
der in die Rolle eines Gipsers,
Schreiners oder Malers schlüpfen.
In diesen Berufsrichtungen stehen
die Chancen bei der Lehrstellensu-
che im Land relativ gut: Etwa 80
Stellen sind zu diesen Bereichen ak-
tuell ausgeschrieben. Im Grossen
Saal bietet unter anderem die Liech-
tensteinische Industrie- und Han-
delskammer (LIHK) spielerische
Aufgaben an, die den Besuchern
den Arbeitsalltag in diesem Gewer-
be etwas näherbringen sollen: Spei-
seeis selber herstellen, die Reakti-
onsfähigkeit an einem Geschicklich-
keitsspiel testen oder – ganz klas-
sisch – einen Bausatz zusammen-
bauen. Im Industrie- und Dienstleis-
tungssektor gibt es hierzulande mit
knapp 260 Lehrstellen momentan
auch die grösste Auswahl an Ausbil-
dungsplätzen. Diese und weitere
Ausstellungsstände im Grossen Saal
lassen sich von einer Aussichtsplatt-
form aus überblicken, die von den
Gerüstbauern vor Ort errichtet wur-
de.
Die «Next-Step» Berufs- und Bildungstage
im SAL in Schaan haben heute nochmals
von 9 bis 16 Uhr geöff net.
Sie zeigen, was in den Lehrberufen steckt: Gleich ob Lebensmitteltechnologie, Gerüst-
bau oder Elektrizität, die Aussteller freuen sich auf viele Besucher. Weitere Fotos gibt
es im Internet auf www.volksblatt.li. (Fotos: Michael Zanghellini)
Noch zu haben ...
Offene Lehrstellen
für das laufende Jahr
Bau:
36 Stellen
Bildung
& Soziales: 1 Stelle
Chemie
& Physik: 12 Stellen
Druck:
4 Stellen
Elektrotechnik:
30 Stellen
Fahrzeuge:
28 Stellen
Gastgewerbe:
16 Stellen
Gebäudetechnik:
29 Stellen
Gestaltung
& Kunst: 3 Stellen
Gesundheit:
22 Stellen
Holz
& Innenausbau: 16 Stellen
Informatik:
21 Stellen
Kultur:
1 Stelle
Metall
& Maschinen: 43 Stellen
Nahrung:
6 Stellen
Natur:
11 Stellen
Planung
& Konstruktion: 25 Stellen
Schönheit
& Sport: 2 Stellen
Verkauf:
14 Stellen
Verkehr
& Logistik: 10 Stellen
Wirtschaft
& Verwaltung: 74 Stellen
Quelle: www.next-step.li
Ex-FMA-Präsident
Aufsichtsbehörde
macht Bundesanwalt
Lauber Vorwürfe
BERN Die Aufsichtsbehörde über die
Bundesanwaltschaft (AB-BA) richtet
im Zusammenhang mit ihrem Diszip-
linarverfahren gegen den Bundesan-
walt Vorwürfe an Michael Lauber, der
einst Leiter der Finanzmarktaufsicht
Liechtensteins war. Dieser habe zwei
Personen daran gehindert, an Befra-
gungen teilzunehmen, und die Bun-
desanwaltschaft gebe angeforderte
Dokumente nicht heraus. Lauber
stellt sich am 25. September der Bun-
desversammlung zur Wiederwahl.
Die Gerichtskommission (GK) der Rä-
te empfiehlt mit 9 zu 6 Stimmen bei
einer Enthaltung, ihn nicht wiederzu-
wählen. Ein Grund für die negative
Empfehlung ist laut dem Bericht der
GK das «gestörte Verhältnis» zwi-
schen Bundesanwalt und Aufsichts-
behörde. Die AB-BA führt seit Mai ein
Disziplinarverfahren gegen Lauber.
Grund sind informelle Treffen Lau-
bers mit FIFA-Chef Gianni Infantino.
In einer Stellungnahme zum Bericht,
über die Radio SRF berichtete, macht
die AB-BA nun geltend, ohne die Ko-
operation Laubers das Verfahren
nicht führen zu können. Auf Anfrage
von Keystone-SDA bestätigte die AB-
BA die Aussagen in der von SRF veröf-
fentlichten Stellungnahme. Die Bun-
desanwaltschaft habe bisher kein ein-
ziges der verlangten Dokumente aus-
gehändigt, heisst es. Und zwei von
der AB-BA für eine Befragung ange-
fragte Personen habe Lauber faktisch
untersagt, auszusagen. Er hatte in ei-
ner Stellungnahme zuhanden des
Parlaments die Aufsichtsbehörde kri-
tisiert. Mit dem Disziplinarverfahren
habe sie sich nicht an die Vorgaben
des Gesetzgebers gehalten. Seit fünf
Monaten werde ihm das rechtliche
Gehör verweigert. Auch Lauber, als
Bundesanwalt, habe das Recht auf ei-
nen fairen Prozess. Zu den nun öf-
fentlich gewordenen Vorwürfen
nahm die Bundesanwaltschaft nicht
gesondert Stellung. (red/sda)
Liechtenstein-Empfang in Wien im Zeichen des Jubiläums
Netzwerken Regierungs-
chef Adrian Hasler und Regie-
rungsrätin Dominique Hasler
vertraten am Donnerstag die
Liechtensteiner Regierung
beim traditionellen Liechten-
stein-Empfang in Wien.
«Bereits seit Jahren gelingt es mit
diesem Anlass, mehr als 200 Persön-
lichkeiten aus der österreichischen
Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kul-
tur und den Medien zu einem ent-
spannten Austausch mit ihren liech-
tensteinischen Gegenübern zusam-
menzubringen. Dieses Jahr fand der
Empfang unter dem besonderen
Hintergrund des 300-Jahr-Jubiläums
Liechtensteins statt», teilte die Re-
gierung am Freitag mit.
Hochkarätige Gäste
Im Gartenpalais Liechtenstein be-
grüssten Regierungschef Adrian
Hasler, Regierungsrätin Dominique
Hasler und Botschafterin Maria-Pia
Kothbauer die geladenen Gäste, unter
ihnen den Angaben zufolge der öster-
reichische Vizekanzler Clemens Jab-
loner, Bundesminister Wolfgang Pe-
schorn, Aussenminister Alexander
Schallenberg, die Präsidentin des
Rechnungshofs, Margit Kraker, und
der Vizegouverneur der österreichi-
schen Nationalbank, Gottfried Haber.
Nach einer kurzen, durch Botschafte-
rin Kothbauer geleiteten Fragerunde
mit den liechtensteinischen Regie-
rungsmitgliedern habe sich den Gäs-
ten neben vielen Gesprächsmöglich-
keiten beim Apéro auch die Gelegen-
heit geboten, bei einer Führung mehr
über die Fürstlichen Sammlungen zu
erfahren. «Zusätzlich zur intensiven
fachlichen Zusammenarbeit mit den
österreichischen Gremien bietet die-
ser Anlass immer wieder einen sym-
pathischen Anknüpfungspunkt auf
unterschiedlichsten Ebenen», seien
sich Regierungschef Hasler und Re-
gierungsrätin Hasler am Ende des ge-
lungenen Abends einig gewesen.
Zwei Orden überreicht
Im Rahmen des Wien-Aufenthalts
hat Regierungschef Adrian Hasler im
Auftrag von Erbprinz Alois zwei Or-
den überreicht. Gemäss Mitteilung
wurden Sandra Diepenseifen, Leite-
rin des Österreich-Bibliotheken-Re-
ferates im Bundesministerium für
Europa, Integration und Äusseres,
sowie Elisabeth Kolm, Generalsekre-
tärin der Österreichisch-Liechten-
steinischen Gesellschaft, ausge-
zeichnet. Beide Damen erhielten das
Komturkreuz des Fürstlich Liechten-
steinischen Verdienstordens. Die
Verleihung sei aufgrund der beson-
deren Verdienste der Geehrten um
die Beziehungen zwischen Liechten-
stein und Österreich erfolgt.
Auch Bildungsministerin Dominique
Hasler nutzte den Wien-Aufenthalt:
Sie unterzeichnete gemeinsam mit
Klement Tockner, Präsident des
Fonds zur Förderung der wissen-
schaftlichen Forschung, die Verein-
barung über die Weiterführung der
Zusammenarbeit im Forschungsbe-
reich. Ziel dieser Vereinbarung ist es,
Forschungsprojekte in Liechtenstein
zu fördern, den Austausch zwischen
österreichischen und liechtensteini-
schen Forschenden anzuregen und
die gutnachbarschaftlichen Bezie-
hungen im Hochschulwesen zu wür-
digen. «Gemeinsam mit dem gleich-
wertigen Abkommen, das mit dem
Schweizerischen Nationalfonds SNF
besteht, wird liechtensteinischen
Wissenschaftlerinnen und Wissen-
schaftlern damit ein gleichberechtig-
ter Zugang zu Forschungsgeldern
dieser Fonds gewährt», wird Hasler
in der Mitteilung zitiert. (red/ikr)
Beim Liechtenstein-Empfang in Wien, von links: Botschafterin Maria-Pia Koth-
bauer, Bundesminister Wolfgang Peschorn, Regierungsrätin Dominique Hasler,
Vizekanzler Clemens Jabloner, Regierungschef Adrian Hasler und Bundesminis-
ter Alexander Schallenberg. (Fotos: Elena Azzalini)
Regierungschef Adrian Hasler hat
im Auftrag des Erbprinzen Orden an
Sandra Diepenseifen (links) und Elisa-
beth Kolm (rechts) verliehen.
Klement Tockner und Dominique
Hasler unterzeichneten die Vereinba-
rung über die Weiterführung der Zu-
sammenarbeit im Forschungsbereich.
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