Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

DONNERSTAG 
12. SEPTEMBER 
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Das Bewerbungsgespräch ist doch kein Verhör 
Horizonterweiterung Die Kommunikationsexpertin Andrea Köck erklärt, weshalb eine gute Vorbereitung fürs Bewerbungsgespräch unerlässlich ist und 
weshalb der «Spickzettel» eine wichtige Stütze sein kann. Was auch nicht fehlen darf, ist die richtige Körpersprache, die nicht zu unterschätzen ist. 
«Volksblatt»: Andrea Köck, als Lehr- 
gangsleiterin der WIFI-Rhetorik- 
Akademien unterstützen Sie unter 
anderem Menschen, damit sie im Be- 
werbungsgespräch einen ersten «ge- 
wichtigen» Eindruck hinterlassen. 
Wie kann man sich überzeugend 
präsentieren? 
Andrea Köck: Die Antwort ist für 
Profis wie auch für Berufseinstei- 
ger/-innen die gleiche und es ist zu- 
gleich eine einfache Antwort: Vorbe- 
reitung, Vorbereitung und nochmals 
Vorbereitung. 
Was gehört zu einer guten Vorberei- 
tung? 
Wenn ich mich nicht schon bei der 
schriftlichen Bewerbung eingehend 
über das Unternehmen schlauge- 
macht habe, sollte ich dies spätes- 
tens jetzt nachholen. Also noch- 
mals alle Unterlagen durchchecken, 
die Website genauer unter die Lupe 
nehmen und beispielsweise das In- 
ternet zu Informationen über das 
Unternehmen durchforsten. Da- 
durch gewinne ich mehr Sicherheit 
und kann mir bereits Antworten auf 
gern gestellte Bewerbungsfragen 
überlegen. Ausserdem sollte ich mir 
als Bewerberin, beziehungsweise 
als Bewerber, ebenfalls ein, zwei 
Fragen zum Unternehmen zurecht- 
legen, für den Fall, das ich dazu die 
Möglichkeit bekomme. Diese Fra- 
gen sollten gut überlegt und ausge- 
wählt werden. Eine Frage zum 
pünktlichen Feierabend kommt 
nicht wirklich gut an. Gedanken zu 
einer Selbstpräsentation, was er- 
zähle ich über mich und meinen 
Wunsch im Unternehmen zu arbei- 
ten, gehören ebenfalls zu den uner- 
lässlichen Vorbereitungen. 
Das hört sich nach einem guten 
Stück Arbeit an, gilt es anschlies- 
send ernst mit der Bewerbung? 
Noch nicht ganz, jetzt gilt es, das 
Vorbereitete zu üben. Das noch fikti- 
ve Bewerbungsgespräch sollte mög- 
lichst realistisch inszeniert und 
fleis sig geübt werden. Entweder al- 
leine vor dem Spiegel oder noch bes- 
ser gemeinsam mit einem Familien- 
mitglied oder jemandem aus dem 
Freundeskreis. Lassen Sie sich dabei 
mit dem Handy filmen, um zu se- 
hen, was Sie noch verbessern kön- 
nen. Achten Sie dabei nicht nur auf 
das, was Sie sagen, sondern auch auf 
Ihre Körpersprache. Ziehen Sie be- 
reits jene Kleidung an, die Sie auch 
beim Bewerbungsgespräch anziehen 
werden. 
Kann beim Bewerbungsgespräch ei- 
nen «Spickzettel» verwendet wer- 
den? 
In der Vorbereitung ist es natürlich 
hilfreich, sich Notizen zu machen 
oder sich zum Beispiel Antworten auf 
mögliche Fragen zu notieren. Zum 
Gespräch selbst können gerne Noti- 
zen mit Fragen, die Sie nicht verges- 
sen wollen, sowie anderen wichtigen 
Punkten, mitgenommen werden. Das 
zeigt, dass Sie sich vorbereitet haben 
und zeugt von einer strukturierten 
Arbeitsweise. Selbstverständlich soll- 
te es sich dabei um ein sauber be- 
schriebenes Blatt handeln. 
Und noch ein letzter Tipp für eine 
erfolgreiche Bewerbung? 
Auch wenn die gute Vorbereitung 
der halbe Erfolg ist, sollte im Bewer- 
bungsgespräch «das Textbuch ver- 
gessen» werden. Wir sollten uns 
nicht verstellen, sondern einfach 
wir selbst sein. Ausserdem ist das 
Bewerbungsgespräch eine Chance 
und keinesfall eine Prüfung oder gar 
ein Verhör. (red) 
Die nächste Rhetorik Academy 
startet im September 2019. 
Infos unter: www.vlbg.wifi .at/ 
Infos zu Andrea Köck: 
www.andrea-koeck.at/ 
Wer gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch startet, hat ganz klar die besseren Karten in der Hand. (Fotos: Shutterstock/ZVG) 
Die Körpersprache 
Achte auf eine aufrechte Kör- 
perhaltung. Stelle beide Füsse 
hüft- bis schulterbreit nebenein- 
ander fest auf den Boden. Auch 
im Sitzen auf eine aufrechte Kör- 
perhaltung achten, nicht hinlun- 
gern. Ruhe bewahren, nicht auf 
dem Stuhl hin- und herwetzen. 
Die Wortwahl 
Sprich deutsch: Verstecke dich 
nicht hinter Anglizismen oder 
Fachbegriffen. 
Sprich prägnant: Verzichte auf 
Worthülsen wie beispielsweise 
«sozusagen», «quasi» oder «rela- 
tiv». 
Sprich stark: Vermeide Weich- 
macher, wie «nur», «vielleicht», 
oder «eigentlich». 
Sprich überzeugt: Verzichte 
auf’s «Hoffen» beispielsweise 
am Ende deines Bewerbungsge- 
spräches oder auf’s «Glauben», 
wenn es um deine Fähigkeiten 
geht. 
Sprich bemerkbar: Komm auf 
den Punkt, indem du möglichst 
auf das «und» verzichtest und 
somit kurze Sätze formulierst. 
Deine Stimme sorgt 
für Zustimmung 
Eine Stimme, die überzeugt, ist 
entspannt, von warmem Klang 
sowie lebendig und artiku- 
liert. Birgit Melcher, Schauspie- 
lerin, Stimmtrainerin und Refe- 
rentin der Rhetorik Academy, 
verrät dem «Volksblatt», die ein- 
fachste Stimmübung der Welt, 
die sogenannte Korkenübung. 
Anfangs fühlt sich diese Übung 
recht ungewohnt oder sogar ko- 
misch an. Trotzdem, sie wirkt, 
denn sie macht den Kiefer und 
den dazu gehörenden Menschen 
locker und wärmt die Stimme auf 
und sorgt für gute Artikulati- 
on. Für diese Übung benötigen 
wir einen (Wein)Korken, besser 
wäre sogar der eigene Daumen. 
Nun sprechen wir ein paar Sätze 
einmal mit Korken oder Daumen 
zwischen den Lippen und einmal 
ohne. Der Unterschied ist ein- 
fach phänomenal. Einfach je- 
den Tag und unmittelbar vor der 
Bewerbung üben, um Anklang zu 
finden und Zustimmung zu er- 
langen. 
Countdown läuft 
Letzter Kontrollblick: Noch 
schnell in den Waschraum, ein 
letztes Mal Outfit und Aussehen 
überprüfen und frisch machen 
(Hände waschen). 
Bei genügend Zeit gleich im 
Waschraum, von anderen unbe- 
obachtet, ein Power-Posing an- 
schliessen. Idealerweise zwei 
Minuten Superman- oder Won- 
derwoman-Haltung einneh- 
men: sich schulterbreit hinstel- 
len, Brust raus, Kinn hoch, Hän- 
de auf Hüften abgestützt – 
wirkt Wunder fürs Selbstbe- 
wusstsein. 
Hände weg vom Handy, dafür 
Augen auf für die Umgebung. 
Positiv denken: Erinnere dich 
an das, um was es geht: eine 
Chance, nicht mehr und auch 
nicht weniger. 
Ruhe bewahren, Überlegenheit 
hat mit Zeitnehmen zum Überle- 
gen zu tun. 
Fünf Antworten 
zum Vorbereiten 
Warum wollen Sie bei uns arbei- 
ten? 
Haben Sie weitere Fragen zu un- 
serem Unternehmen? 
Warum sollten wir Sie einstel- 
len? 
Was können Sie uns über sich 
erzählen? 
Nennen Sie uns ihre drei Stär- 
ken und drei Schwächen? 
Richtiges Styling zählt 
Hilfreich Vanessa Althoff erklärt, welches Styling gut an- 
kommt und weshalb ein Glas Wasser hilfreich sein kann. 
Das Styling gibt im Bewerbungsge- 
spräch auf den ersten Blick Auskunft 
über deine Persönlichkeit und dein 
Selbstbewusstsein. Kleider machen 
Leute. 
Die wichtigste Regel beim Outfit ist, 
dass du gepflegt, beispielsweise sau- 
bere Fingernägel hast, und nicht 
übertrieben gestylt bist. Was das 
richtige, das überzeugende Outfit 
ist, hängt vom Job ab, für den du 
dich bewirbst. 
Die Kleidung sollte immer branchen- 
üblich und harmonisch abgestimmt 
sein. Ein Job bei einer Bank braucht 
ein anderes Outfit als in einem 
Handwerksbetrieb oder in einer 
Werbeagentur. Schau in die Website, 
in Firmenprospekten und Artikeln, 
um ein Gespür für den Dresscode in 
einer Firma zu bekommen und ori- 
entiere dich an ihm. 
Farben zum Kombinieren 
Die Farben wie Schwarz, Weiss, Dun- 
kelblau oder Braun sind leicht zu 
kombinieren und wirken elegant. 
Folgende Kleidungsstücke solltest du 
auf jeden Fall zu Hause im Schrank 
lassen: Für die Frauen gilt: zu kurze 
Röcke, ein zu tiefes Dekolleté, zu ho- 
he Schuhe oder zu enge Kleidung, zu 
viel Schmuck. Und für die Männer: 
Hochwasserhosen, fleckige Schuhe, 
zerrissene Kleidung, zu tiefer Hemd- 
ausschnitt. Mache eine Generalpro- 
be deines fiktiven Bewerbungsge- 
spräches in jener Kleidung, die du 
am Tag X tragen wirst. 
Manieren nicht zu Hause lassen 
Das optimale Outfit wirkt noch über- 
zeugender, wenn es von guten Ma- 
nieren begleitet wird. Sei absolut 
pünktlich, nehme lieber einen frü- 
heren Bus, um wirklich rechtzeitig 
zu sein. Sei freundlich, nicht nur zu 
der Person, die dich interviewt, son- 
dern zu allen, denen du begegnest. 
Nehme ein Glas Wasser an, sollte dir 
ein Getränk angeboten werden, das 
ist nicht nur höflich, sondern hilft 
bei Nervosität. Bleibe bis zur Verab- 
schiedung konzentriert bei der Sa- 
che, bedanke dich für die Einladung 
zum Gespräch und verabschiede 
dich herzlich. 
Vanessa Althoff  von «Beauty & Care» ist 
Expertin beim Thema Outfi t und Referentin der 
Rhetorik Academy. 
Andrea Köck ist Kommunikationsex- 
pertin mit eigenem Unternehmen, das 
sie rhetorische Talenteschmiede nennt. 
Verstecke deine Hände nicht. Du 
must ja nicht gleich übertreiben, 
aber lass deine Hände unterstrei- 
chen, was du sagst. Bleib beim 
Zuhören offen und verschränke 
die Hände nicht. Halte Blick- 
kontakt, nach circa 3,5 Sekun- 
den, kannst du eine kurze Pause 
einlegen – und lächle dabei! Übe 
vorher den optimalen Hände- 
druck: Fester Händedruck, ab- 
gewinkelte Arme, die sich in der 
Mitte treffen, Blickkontakt, wenn 
Händeschütteln, dann maximal 
drei Sekunden. 
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