Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

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SAMSTAG 
7. SEPTEMBER 2019 
Bitcoin Suisse eröff net offi  ziell 
den Standort Liechtenstein 
Finanzplatz Bitcoin Suisse 
hat am Donnerstag ihren 
Standort ihrer liechtenstei- 
nischen Tochtergesellschaft 
im «House of Blockchain» in 
Vaduz eröffnet. 
Die Veranstaltung, an der über 100 
Personen der Blockchain- und Kryp- 
to-Community teilnahmen, war ge- 
prägt von der Übergabe eines einzig- 
artigen, auf der Blockchain pro- 
grammierten, vergoldeten Tokens 
an Thomas Dünser, Direktor der 
Stabsstelle für internationale Fi- 
nanzplatzagenden (SIFA), durch 
Mauro Casellini, CEO von Bitcoin Su- 
isse (Liechtenstein). «Wir freuen 
uns, hier den Ball ins Rollen zu brin- 
gen und Teil des expandierenden, 
dynamischen Krypto-Ökosystems in 
Liechtenstein zu sein», wird Mauro 
Casellini in einer Aussendung des 
Unternehmens zitiert. 
Know-how der Bank Frick 
Mit der Eröffnung des nach Kopen- 
hagen zweiten internationalen 
Standortes will Bitcoin Suisse sein 
schnelles Wachstum fortsetzen. Die 
liechtensteinische Niederlassung 
des Unternehmens wurde erstmals 
im Dezember 2018 angekündigt und 
nahm im April dieses Jahres mit der 
Einstellung von Mauro Casellini, 
dem ehemaligen Leiter der Block- 
chain-Abteilung der Bank Frick, Ge- 
stalt an. Casellini leitete auch die 
Umstellung der Vaduzer Bank in 
Richtung Bankdienstleistungen für 
Krypto- und Blockchain-Unterneh- 
men. Casellini werde in der Führung 
von Bitcoin Suisse (Liechtenstein) 
durch COO Stefano Nico A. Frick, 
bisher Leiter des Risikomanage- 
ments der Bank Frick, unterstützt. 
Bitcoin Suisse ist seit 2013 im Schwei- 
zer Krypto- und Blockchain-Ge- 
schäft aktiv und habe nach eigenen 
Angaben die integrale Rolle Liech- 
tensteins im Blockchain-Ökosystem 
beider Länder längst erkannt. Neben 
dem neuen Standort im EWR-Land 
produziert Bitcoin Suisse in Zusam- 
menarbeit mit der liechtensteini- 
schen Investmentgesellschaft Incre- 
mentum AG den wöchentlichen De- 
crypt Research Report.   (pd/red) 
Bitcoin-Suisse-CEO Arthur Vayloyan mit Mauro Casellini, CEO von Bitcoin Suisse (Liechtenstein). (Foto: ZVG) 
Führungswechsel 
CEO Peter Boeglin 
verlässt die Neutrik 
SCHAAN Peter Boeglin, Vorsitzen- 
der der Geschäftsleitung der Neu- 
trik AG, verlässt die Neutrik AG. 
Dies teilt das Unternehmen in ei- 
ner Aussendung mit. Er habe sich 
entschieden, die Neutrik AG zu 
verlassen und sich beruflich neu 
zu orientieren. Boeglin wird per 
9. September 2019 aus der Neut- 
rik AG ausscheiden. Über eine 
Nachfolge werde zu gegebener 
Zeit informiert. Als Vorsitzender 
der Gruppenleitung habe Boeglin 
das Wachstum und die Integrati- 
on der internationalen Neutrik 
Gruppe vorangetrieben. In sei- 
nem Verantwortungsbereich hat 
er laut Neutrik unter anderem die 
nötigen Gruppenstrukturen auf- 
gebaut, die Lean-Management 
Kultur verankert und konsequent 
Kostensynergien erzielt. (pd/red) 
Peter Boeglin. (Archivfoto: P. Trummer) 
Vernehmlassung 
Arbeitsvermittlung 
grundlegend 
neu gestaltet 
VADUZ Die Regierung hat in ihrer 
Sitzung vom 3. September den 
Vernehmlassungsbericht betref- 
fend die Abänderung des Arbeits- 
vermittlungsgesetzes verabschie- 
det. Die Gesetzesvorlage dient 
der Durchführung einer europäi- 
schen Verordnung. Die Verord- 
nung hat zum Ziel, das Europäi- 
sche Netz der öffentlichen Ar- 
beitsvermittlungen (European 
Employment Services, EURES), 
an dem Liechtenstein seit dem 1. 
Januar 2007 teilnimmt, grundle- 
gend neu zu gestalten. EURES ist 
ein Kooperationsnetz zwischen 
der Europäischen Kommission 
und den öffentlichen Arbeitsver- 
mittlungen der EWR-Mitglied- 
staaten sowie der Schweiz und 
wurde aufgebaut, um die Freizü- 
gigkeit der Arbeitnehmer zu er- 
leichtern. Aufgabe des EURES- 
Netzes ist es, Arbeitnehmern, Ar- 
beitssuchenden und Arbeitge- 
bern und allen Personen, die von 
ihrem Recht auf Freizügigkeit Ge- 
brauch machen möchten, Infor- 
mationen, Beratung und Vermitt- 
lung (Abstimmung von Stellenan- 
geboten und Arbeitssuche) anzu- 
bieten. Als Instrument der Be- 
schäftigungspolitik trägt das EU- 
RES-Netzwerk zur Schaffung ei- 
nes gemeinsamen europäischen 
Arbeitsmarktes bei. (ikr/red) 
Bericht und Antrag 
Konsumentenschutz 
soll verbessert werden 
VADUZ Die Regierung hat den Bericht 
und Antrag betreffend die Schaffung 
eines Gesetzes über Pauschalreisen 
und verbundene Reiseleistungen 
(Pauschalreisegesetz; PRG) zur Um- 
setzung der Richtlinie (EU) 
2015/2302 verabschiedet. Wie die 
Regierung in einer Aussendung ver- 
deutlicht, wurde die auch in Liech- 
tenstein bereits umgesetzte Pau- 
schalreise-Richtlinie 90/314/EWG 
aus dem Jahr 1990 überarbeitet, um 
den Anforderungen des Internetzeit- 
alters, namentlich der Erfassung 
von Buchungsvorgängen im Inter- 
net, Rechnung zu tragen. Das Konsu- 
mentenschutzniveau soll durch die 
neue Richtlinie angehoben und ver- 
einheitlicht werden. «Die neue Pau- 
schalreise-Richtlinie 2015/2302 ist 
somit eine Reaktion auf die Verände- 
rungen in der Touristikbranche 
durch den Onlinehandel. Ziel der 
Richtlinie ist es, diese Änderungen 
auf dem Reisemarkt zu berücksichti- 
gen, die Rechte der Reisenden an die 
Entwicklung des Marktes anzupas- 
sen, ausreichende Rechtssicherheit 
für Unternehmer zu bieten sowie Re- 
gelungslücken zu schliessen», 
schreibt die Regierung. 
Neues Gesetz 
So wird zum Beispiel der Begriff Pau- 
schalreise neu definiert, eine neue 
Kategorie von verbundenen Reise- 
leistungen eingeführt und der Um- 
fang der Reiseleistungen erweitert. 
Darüber hinaus erfolgen durch die 
Richtlinie wichtige Klarstellungen in 
Bezug auf «andere touristische Leis- 
tungen». Die Richtlinie wird in Liech- 
tenstein durch ein neues Gesetz über 
Pauschalreisen und verbundene Rei- 
seleistungen (Pauschalreisegesetz; 
PRG) umgesetzt.   (ikr/red) 
Best Practice 
Auszeichnung für 
famileinfreundliche Firmen 
VADUZ Die Regierung zeichnet in die- 
sem Jahr erstmals besonders famili- 
enfreundliche Unternehmen aus. Der 
Preis wird im Herbst 2019 verliehen 
und soll Firmen dazu animieren, die 
Vereinbarkeit von Familie und Beruf 
zu fördern. Teilnahmeberechtigt sind 
laut Regierung alle in Liechtenstein 
ansässigen Firmen mit mehr als zwei 
Mitarbeitenden. Die Eingabefrist läuft 
bis Ende September. In den vergange- 
nen Wochen seien die in Liechten- 
stein ansässigen Unternehmen brief- 
lich von der Regierung angeschrie- 
ben und zur Teilnahme am Wettbe- 
werb für das familienfreundlichste 
Unternehmen eingeladen worden. Er- 
freulicherweise hätten bereits zahl- 
reiche Unternehmen an der Umfrage 
teilgenommen. Da die Ausschreibung 
bereits im Sommer startete und um 
möglichst viele Unternehmen zu er- 
reichen und so ein repräsentatives 
Stimmungsbild der Unternehmen be- 
treffend Vereinbarkeit von Familie 
und Beruf erhalten zu können, wurde 
die Eingabefrist auf Ende September 
2019 verlängert. Die Teilnahme ist 
anonym und vertraulich, erklärt die 
Regierung in ihrer Aussendung. 
Der «Preis für familienfreundliche 
Unternehmen» werde je nach Unter- 
nehmensgrösse in verschiedenen Ka- 
tegorien verliehen. Denn grosse Un- 
ternehmen hätten oft mehr finanziel- 
le und organisatorische Möglichkei- 
ten. Kleine Unternehmen dagegen 
können flexibler sein. Es gehe der Re- 
gierung darum, innovative Modelle 
zu finden und bekannt zu machen. 
Alle teilnehmenden Unternehmen 
würde so Zugang zu einem Best Prac- 
tice Report erhalten und hierdurch 
erfahren, welche Ideen und Möglich- 
keiten bestehen, um ihr Unterneh- 
men familienfreundlicher zu gestal- 
ten. Die familienfreundlichsten Un- 
ternehmen gewinnen ein Zertifikat 
«Familienfreundlich 2019», ausge- 
stellt durch die Regierung. Grössere 
Unternehmen erhalten zusätzlich ei- 
nen individuellen Ergebnisbericht 
mit einem Benchmark. 
Siebenköpfige Jury 
Die Bewertung erfolge auf Basis der 
weltweit bekannten und etablierten 
Methodik zur Analyse der Arbeits- 
platzkultur des «Great Place to Work»- 
Institutes. Dabei werden in Unterneh- 
men ab 20 Mitarbeitenden sowohl die 
Mitarbeitenden wie auch das Manage- 
ment befragt. Eine siebenköpfige Ju- 
ry, die sich aus Vertreterinnen und 
Vertretern unterschiedlicher Interes- 
sensgruppen und -Verbänden zusam- 
mensetzt und über persönliche Er- 
fahrung im Bereich Vereinbarkeit von 
Familie und Beruf verfügt, wird die 
Preisträger und Preisträgerinnen pro 
Kategorie auswählen.   (ikr/red) 
Die Unternehmen können sich direkt über 
www.familienfreundlich.li anmelden und 
an der Umfrage teilnehmen. 
Familien- 
freundliche 
Unternehmen 
sollen belohnt 
werden. 
(Symbolfoto: SSI) 
Oerlikon 
Philipp Müller 
wird neuer CFO 
PFÄFFIKON Oerlikon hat am Freitag 
bekannt gegeben, dass Philipp 
Müller zum neuen Chief Financial 
Officer (CFO) und Mitglied der 
Konzernleitung ernannt wurde. 
Er tritt am 1. Januar 2020 die 
Nachfolge von Jürg Fedier an, der 
Ende Dezember 2019 in den Ruhe- 
stand gehen wird. Müller verfügt 
über 15 Jahre Finanz- und Strate- 
gieerfahrung in verschiedenen In- 
dustrien. Bis vor Kurzem war er 
für den Bereich Investor Relations 
bei Baker Hughes in Houston, Te- 
xas, verantwortlich. (pd/red) 
Im August 
US-Arbeitsmarkt 
verliert etwas 
an Dynamik 
WASHINGTON Der Aufschwung am 
US-Arbeitsmarkt hat sich im August 
etwas deutlicher als erwartet abge- 
schwächt. Es entstanden 130 000 
neue Jobs, wie die Regierung in Wa- 
shington am Freitag mitteilte. Von 
Reuters befragte Ökonomen hatten 
ein grösseres Plus von 158 000 vor- 
hergesagt. Zugleich wurde die Stel- 
lenzahl für Juli leicht auf 159 000 
von 164 000 nach unten revidiert. 
Einer Faustregel zufolge gilt ein 
Stellenaufbau von 100 000 im Mo- 
nat als ausreichend, um mit dem Be- 
völkerungswachstum Schritt zu hal- 
ten. Die Arbeitslosenquote verharr- 
te im August bei 3,7 Prozent. «Der 
Job-Motor läuft, wenn auch etwas 
langsamer», kommentierte Ökonom 
Bastian Hepperle vom Bankhaus 
Lampe. Die Auswirkungen des Han- 
delsstreits dürften demnächst über 
die Industrie hinaus auch in ande- 
ren Branchen sichtbar werden. 
Nach den vielen positiven Schlag- 
zeilen zum US-Arbeitsmarkt werde 
es in den kommenden Monaten 
wohl «weniger zu feiern» geben. Die 
weltgrösste Volkswirtschaft hat im 
Sog des internationalen Handels- 
konflikts bereits deutlich an 
Schwung verloren. Die US-Noten- 
bank (Fed), die Vollbeschäftigung 
und stabile Preise fördern soll, dürf- 
te sich Ökonomen zufolge auf ihrer 
nächsten Sitzung am 18. September 
mit einer weiteren Zinssenkung ge- 
gen den Abschwung stemmen. Zu- 
letzt hatte das Fed Ende Juli den 
geldpolitischen Schlüsselsatz um ei- 
nen Viertelpunkt auf die Spanne 
von 2,0 bis 2,25 Prozent gekappt. 
  (awp/sda/reu)
	        

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