Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Ganz in Weiss 
Elegante 
Raubkatze 
Aufmerksam sitzt dieser 
weisse Tiger in seinem 
Gehege im Beauval Zoo 
in Saint-Aignan-sur-Cher 
in Frankreich.  (Foto: RM) 
Explosion in Antwerpen 
Mehrere gerettet, 
noch ein Vermisster 
ANTWERPEN Bei einer Explosion im 
belgischen Antwerpen sind am 
Dienstag mehrere Menschen verletzt 
worden. Im Laufe des Tages wurden 
drei Menschen gerettet, wie die Poli- 
zei auf Twitter mitteilte. Einer von 
ihnen sei schwer verletzt, berichtete 
die belgische Nachrichtenagentur 
Belga. Eine Person werde noch im- 
mer vermisst. Auch Polizeihunde 
waren im Einsatz. Von der Explosion 
waren nach Angaben der Polizei 
drei Gebäude betroffen. Die Ret- 
tungskräfte seien mit einem Gross- 
aufgebot vor Ort. Zur Ursache der 
Explosion machte die Polizei zu- 
nächst keine Angaben. Man wolle 
sich auf die Rettung der Verschütte- 
ten konzentrieren. Der Bürgermeis- 
ter von Antwerpen, Bart De Wever, 
sprach auf Twitter jedoch von einer 
«schrecklichen Gasexplosion». Er 
dankte allen Rettungskräften. Laut 
Polizei ereignete sich der Vorfall ge- 
gen 12.20 Uhr. Die Staatsanwalt- 
schaft leitete Belga zufolge Ermitt- 
lungen ein. Die Polizei rief dazu auf, 
das Gebiet zu meiden und den Ein- 
satzkräften nicht in die Quere zu 
kommen. «Lassen Sie die Rettungs- 
dienste ihre Arbeit machen.» Nach 
Medienberichten handelt es sich um 
ein Wohngebiet im Süden der Stadt. 
Drei Gebäude seien eingestürzt. Ein 
Video der Polizei zeigte eine Häuser- 
reihe, in der ein grosses Loch klafft. 
Die Tageszeitung «Het Laatste 
Nieuws» zitierte einen Anwohner, 
nach dessen Angaben zum Zeit- 
punkt der Explosion in einem der 
betroffenen Häuser gearbeitet wur- 
de. Dem Bericht zufolge befindet 
sich nahe des Unglücksortes eine 
Grundschule. Auch dort seien einige 
Fenster beschädigt. Die Schüler sei- 
en in einem anderen Gebäude in Si- 
cherheit gebracht worden. Die Poli- 
zei veröffentlichte einen Link, auf 
dem Betroffene etwaige Schäden 
melden können. Bereits in der Nacht 
zum Montag hatte es in Antwerpen 
eine Explosion gegeben, bei der 
mehrere Autos und Gebäude beschä- 
digt wurden. Ersten Informationen 
zufolge habe es sich um eine Grana- 
te gehandelt, berichtete Belga. Die 
Polizei prüfe Verbindungen zum 
Drogenmilieu. (sda/dpa) 
Neue Studie zu Haupttodesursachen 
Krebs löst Herz-Kreislauf-Erkrankungen vielerorts ab 
PARIS Bei den 35- bis 70-Jährigen ei- 
niger reicher und aufstrebender 
Länder hat Krebs inzwischen die 
Herz-Kreislauf-Erkrankungen als 
Haupttodesursache abgelöst. Dieses 
Studienergebnis wurde am Dienstag 
beim Europäischen Kardiologie- 
Kongress (ESC) in Paris vorgestellt. 
Die Welt erlebe einen entscheiden- 
den Wandel bei den Nichtübertrag- 
baren Krankheiten: Da Herz-Kreis- 
lauf-Erkrankungen in vielen Län- 
dern weiter zurückgehen, dürfte 
Krebs in einigen Jahrzehnten welt- 
weit die häufigste Todesursache 
werden, hiess es zu den im Fachma- 
gazin «Lancet» veröffentlichten Da- 
ten. Es gelte, nationale Gesundheit 
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind 
den Forschern zufolge in reichen 
Ländern seit etwa einem halben 
Jahrhundert die häufigste Todesur- 
sache. Insgesamt waren Herz-Kreis- 
lauf-Leiden auch nach der neuen 
Analyse weiter die Haupttodesursa- 
che: 40 Prozent der erfassten Todes- 
fälle hatten einen kardiovaskulären 
Hintergrund. Unter den 35- bis 
70-Jährigen in vermögenden Staaten 
gibt es im Mittel aber inzwischen et- 
wa doppelt so häufig Todesfälle 
durch Krebs wie durch Herz-Kreis- 
lauf-Erkrankungen. Als reiche Län- 
der gelten bei der sogenannten 
«PURE»-Untersuchung beispielswei- 
se Kanada oder Schweden. Die 
Schweiz, Deutschland oder Öster- 
reich waren in die Analyse nicht ein- 
bezogen. Als Länder mit einem mitt- 
leren Einkommen werden beispiels- 
weise China, Polen und die Türkei 
geführt, als arme Länder Indien und 
Tansania. 
Vorsicht bei Interpretation 
Für die in Paris vorgestellten Studien 
waren Daten von rund 160 000 Men- 
schen im Alter von 35 bis 70 Jahren 
aus 21 Ländern analysiert worden. 
Mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu- 
sammenhängende Todesfälle gibt es 
bei dieser Altersgruppe demnach in 
ärmeren Ländern rund zweieinhalb 
mal häufiger als in reichen Staaten – 
obwohl in den vermögenden Indust- 
rieländern wesentlich mehr Risiko- 
faktoren für solche Krankheiten exis- 
tieren. Ursache sei wahrscheinlich 
die schlechtere Gesundheitsversor- 
gung in armen Ländern, erläutern 
die Forscher um Salim Yusuf von der 
McMaster Universität in Hamilton 
und Gilles Dagenais von der Universi- 
tät Laval in Quebec (Kanada). Global 
spielten vermeidbare Faktoren wie 
Übergewicht, Bewegungsmangel und 
Bluthochdruck eine grosse Rolle bei 
der Entstehung von Herz-Kreislauf- 
Erkrankungen, in ärmeren Ländern 
auch Probleme wie verschmutzte 
Luft im Haushalt und Mangelernäh- 
rung. Auch wenn die Datenbasis 
gross sei, sei bei der Interpretation 
der Daten Vorsicht geboten, erklären 
die Forscher. Für alle Länder der Er- 
de generalisieren liessen sich die Er- 
gebnisse nicht, unter anderem weil 
bei «PURE» West- und Nordafrika so- 
wie Australien nicht berücksichtigt 
seien. (dpa) 
Zu guter Letzt 
Harry-Potter-Verbot 
dank «echter Flüche» 
NASHVILLE Eine katholische Schule 
im US-Bundesstaat Tennessee hat 
Medienberichten zufolge die Bücher 
der Harry-Potter-Reihe aus ihrer Bi- 
bliothek entfernt. Der Schulleiter 
der St. Edward Catholic School habe 
die Entscheidung für diesen Schritt 
in Absprache mit Exorzisten in den 
USA und in Rom getroffen, berichte- 
te «The Tennessean» am Samstag 
(Ortszeit). Die Zeitung berief sich 
dabei auf eine E-Mail der Schule. 
Darin soll es heissen, die Zauber- 
sprüche und Flüche, die in den Bü- 
chern vorkommen, könnten beim 
Lesen tatsächlich «böse Geister» be- 
schwören. Die katholische Kirche 
nehme keine offizielle Position ge- 
genüber den Harry-Potter-Büchern 
ein, sagte die Leiterin der katholi- 
schen Diözese Nashville, Rebecca 
Hammel, der Zeitung. Deshalb habe 
der Pastor der Schule in solchen Fäl- 
len das letzte Wort. (dpa) 
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4. SEPTEMBER 2019 
Auf der Suche nach Verschütte- 
ten. (Foto: Keystone/EPA) 
Grosse Schäden durch 
Hurrikan «Dorian» auf Bahamas 
Fluten Hurrikan «Dorian» 
hat auf den Bahamas schwere 
Schäden angerichtet - und sei- 
ne Ausläufer bedrohen auch 
die Südostküste der USA. Auf 
der karibischen Inselgruppe 
südöstlich der Küste Floridas 
hinterliess der Wirbelsturm 
schwere Zerstörungen. 
Teile 
der Grand Bahamas 
wurden grossfl ächig über- 
schwemmt. Mindestens 
fünf Menschen starben 
Behördenangaben zufolge auf den 
benachbarten Abaco-Inseln. Am 
Dienstagvormittag (Ortszeit) gab es 
zunächst keine Neuigkeiten zu Schä- 
den und Rettungseinsätzen auf den 
Bahamas. Der Minister für nationale 
Sicherheit, Marvin Dames, sagte 
aber, die Zahl der Todesopfer werde 
steigen. Unter den fünf bestätigten 
Toten seien Kinder, zitierte ihn die 
Zeitung «The Nassau Guardian». Es 
handle sich um «eine Krise epischer 
Ausmasse». Vom Flughafen der 
Hauptstadt des Inselstaates, Nassau, 
hiess es am Dienstag, es gebe erneut 
zahlreiche Flugausfälle. Reisende 
sollten ihre Fluggesellschaften kon- 
taktieren. Der Flughafen der Stadt 
Freeport auf Grand Bahama blieb ge- 
schlossen. Wie auf einem Video vom 
Montag zu sehen war, stand er unter 
meterhohem Wasser. 
Im staatlichen Rundfunk ZNS wur- 
den Hilferufe von Menschen verle- 
sen, die inmitten der Fluten fest- 
steckten. In sozialen Medien wurden 
weiter zahlreiche Videos überflute- 
ter Strassen verbreitet. Es gab auch 
viele Nachrichten von Menschen, 
die um Hinweise auf vermisste An- 
gehörige baten. 
Drohnen für Rettungseinsätze 
Die Karibische Katastrophenschutz- 
agentur CDEMA werde bei Such- und 
Rettungseinsätzen Drohnen nutzen, 
teilte der frühere Regierungsspre- 
cher Latrae Rahming auf Twitter 
mit. Der Hurrikan hatte die Bahamas 
am Sonntag erreicht und sich dort 
quasi festgesetzt. Nur quälend lang- 
sam bewegte er sich vorwärts: Am 
Dienstag schob er sich nur mit einem 
Tempo von zunächst zwei und später 
vier Kilometern pro Stunde voran. 
Erst am späten Dienstagabend (Orts- 
zeit) sollte «Dorian» nach Angabe 
der dortigen Wetterbehörde voll- 
ständig über die Bahamas hinwegge- 
zogen sein. Zum Zeitpunkt seiner 
Ankunft in dem karibischen Insel- 
staat hatte «Dorian» Windböen von 
fast 300 Kilometern pro Stunde ent- 
wickelt – und gehörte damit zu den 
Wirbelstürmen der gefährlichsten 
Kategorie fünf. Rettungseinsätze wa- 
ren unter den Wetterbedingungen 
zunächst unmöglich. Es handelte 
sich um den verheerendsten Wirbel- 
sturm auf den Bahamas seit Beginn 
moderner Aufzeichnungen. Regie- 
rungschef Hubert Minnis sprach an- 
gesichts der noch gar nicht gänzlich 
erfassbaren Zerstörung von einer 
«historischen Tragödie». 
Abgeschwächt, aber gefährlich 
Nach dem Eintreffen auf den Baha- 
mas schwächte sich der Sturm nach 
und nach ab. Am Dienstagmittag 
(Ortszeit) entwickelte er nach Anga- 
ben des Nationalen Hurrikan-Zent- 
rums Windböen mit einer Geschwin- 
digkeit von 175 Kilometern pro Stun- 
de. Damit wurde der Wirbelsturm zu 
einem Hurrikan der Kategorie zwei 
herabgestuft. Die Werte lagen aber 
nur ganz knapp unterhalb der 
Schwelle zur Kategorie drei. Die Ex- 
perten mahnten, der Sturm sei wei- 
terhin extrem gefährlich. 
Zuletzt bewegte sich der Hurrikan 
langsam Richtung Norden weiter. Er 
sollte im Laufe des Dienstags und 
Mittwochs der Küste Floridas gefähr- 
lich nahekommen, und später – am 
Mittwoch und Donnerstag – auch 
sehr nah entlang der Küste in den US- 
Bundesstaaten Georgia, South Caroli- 
na und North Carolina vorbeiziehen. 
Ursprünglich hatten Meteorologen 
befürchtet, dass «Dorian» mit voller 
Wucht auf Florida treffen würde. Der 
Sturm änderte auf seinem Weg je- 
doch seinen Kurs. Die Auswirkungen 
in Florida, wie auch in den angren- 
zenden US-Bundesstaaten, dürften 
nun geringer ausfallen als ursprüng- 
lich befürchtet. Die Bewohner der 
betroffenen US-Staaten machen sich 
aber auf Sturmböen, Regen und Flut- 
wellen in den kommenden Tagen ge- 
fasst. Dort liefen in den vergangenen 
Tagen intensive Vorbereitungen für 
den Sturm: Menschen verbarrika- 
dierten ihre Häuser, füllten Sandsä- 
cke und deckten sich mit Notvorrä- 
ten ein, manche suchten auch Zu- 
flucht in Notunterkünften.  (sda/dpa) 
Überfl utungen in Freeport, Bahamas. (Foto: Keystone/AP/Espinosa)
	        

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