DONNERSTAG
22. AUGUST
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Jahresgedächtnis
Die Erinnerung bewahren
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Erinnern Sie an liebe Menschen mit einem
Jahresgedächtnis in Ihrem «Liechtensteiner Volksblatt».
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Wir helfen Ihnen gerne bei der Gestaltung nach
unseren vorliegenden Richtlinien.
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Individuelle Texte sowie Farbfotos sind möglich.
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Setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
Wir beraten Sie gerne:
Liechtensteiner Volksblatt AG
Im alten Riet 103, 9494 Schaan
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Ein Gemälde von Ludwig Schnüriger, dem ehemaligen Pfarrer von Vaduz, gemalt
im Jahr 1956, zu fi nden in der Friedhofskapelle Spiringen (Kanton Uri). (Foto: ZVG)
Weltäcker sollen
Sensibilität schaff en
Nachhaltigkeit Die Vereinigung Bäuerlicher Organisationen (VBO) hat gemeinsam mit dem
Landwirtepaar Heike und Christian Konrad vom Neufeldhof in Vaduz einen Weltacker ange-
legt. Das Projekt soll über Konsum sowie Produktions- und Nutzfläche informieren.
VON DOMINIQUE HASLER
Dass
VBO-Geschäftsführer
Klaus Büchel viel an dem
neuen Weltacker in Vaduz
liegt, merkt man. Er er-
öff nete gestern seine Rede mit den
Worten: «Die VBO in Liechtenstein
will mit dem Weltacker sensibilisie-
ren und bewusst machen, dass Nah-
rungsmittelversorgung nicht selbst-
verständlich und der Boden eine
endliche und nicht vermehrbare
Ressource ist. Es freut mich daher
sehr, dass wir jetzt neben dem Welt-
acker in Mauren auch noch einen
weiteren Standort in Vaduz haben.»
Leben auf Kosten anderer
Aktuell stünden der Menschheit
rund 1,4 Milliarden Hektar Acker-
fläche zur Verfügung. Bei ungefähr
7 Milliarden Menschen, die auf un-
serem Planeten leben, beträgt dies
pro Kopf 2000 Quadratmeter An-
baufläche. «Vor 60 Jahren war das
noch das Doppelte», mahnt Büchel.
Um diese Dimensionen besser visu-
alisieren zu können, hat die VBO in
Mauren und jetzt in Vaduz diese
Weltäcker realisiert. Auf diesen
Feldern sind die wichtigsten Acker-
pflanzen angebaut – und zwar weit-
gehend im Grössenverhältnis, in-
dem sie weltweit kultiviert werden.
«Global gesehen sind Reis, Mais,
Kartoffeln und Sojabohnen die
wichtigsten Kulturpflanzen – alle
werden auf dem Weltacker ange-
baut», erklärt der VBO-Geschäfts-
führer weiter.
Gemäss den Daten von Global Foot-
print übersteige die weltweite Nach-
frage an natürlichen Ressourcen seit
1971 durchgehend das Angebot an
regenerierenden Ressourcen. Ge-
genwärtig brauche die Erde mehr als
anderthalb Jahre, um den Verbrauch
eines Jahres zu decken. Der Welter-
schöpfungstag – also der Tag, an
dem rein rechnerisch alle Ressour-
cen eines Jahres aufgebraucht sind –
war heuer am 29. Juli. Letztes Jahr
war er am 1. August. «Dies zeigt auf,
wie brenzlig die Situation ist», so Bü-
chel. «Liechtenstein und die Schweiz
haben bereits Ende April alle natür-
lichen Ressourcen aufgebraucht,
welche innerhalb eines Jahres neu
gebildet werden und zur Verfügung
stehen.» Dies bedeutet, dass Liech-
tenstein seit Mai auf Kosten anderer
lebt. «Oder anders gesagt, dass wir
nicht mit unseren 2000 Quadratme-
ter Ackerfläche pro Kopf auskom-
men. Wir importieren noch zusätz-
lich rund einen Drittel aus anderen
Ländern», so Büchel weiter. «Die
Menschen dort haben somit um ei-
nen Drittel weniger Ackerfläche zur
Verfügung, da sie für uns Lebens-
mittel anbauen.»
Guter Standort
«Das Projekt Weltacker ist aus Sicht
der Umwelt, Landwirtschaft und
Bildung enorm wertvoll», bedankte
sich Regierungsrätin Dominique
Hasler bei der VBO und allen Mit-
wirkenden. «Dieses Projekt zeigt
der Bevölkerung und gerade auch
Schülerinnen und Schülern den ei-
genen Ressourcenbedarf auf ein-
drückliche Weise auf und leistet da-
mit einen wichtigen Beitrag zur Bil-
dung für nachhaltige Entwick-
lung.»
Besonders erfreut über das Projekt
ist auch der Bürgermeister von Va-
duz, Manfred Bischof: «Der Welta-
cker befindet sich an einer internati-
onalen Radroute und täglich kom-
men zahlreiche Jogger und Spazier-
gänger vorbei.» So hofft Bischof,
dass der Weltacker informiert und
möglichst viele Passanten zum Nach-
denken anregt. «Um auf dieses The-
ma aufmerksam zu machen und die
Bevölkerung dafür zu sensibilisie-
ren, hätte es wohl fast keinen besse-
ren Ort gegeben als hier im Haber-
feld in Vaduz», schwärmt der Vadu-
zer Bürgermeister.
Kurz notiert
Ein Viertel eines Fussballfeldes steht pro Kopf
weltweit an Ackerfläche zur Verfügung.
Ein Drittel der Landesfläche Liechtensteins
wird landwirtschaftlich genutzt.
Auf 30 Prozent der Landwirtschaftsfläche
wird Ackerbau betrieben.
Die Weltacker-Standorte in Mauren und Vaduz
sind jederzeit frei zugänglich.
Ackertouren bietet die VBO an.
Der Weltacker soll für die Nahrungsmittelversorgung sensibilisieren.
VBO-Präsident Marcus Vogt (rechts) überreicht dem Vaduzer Bürgermeister
Manfred Bischof einen Geschenkkorb. (Fotos: Paul J. Trummer)