Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

DONNERSTAG 
22. AUGUST 
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Jahresgedächtnis 
Die Erinnerung bewahren 
• 
 Erinnern Sie an liebe Menschen mit einem 
Jahresgedächtnis in Ihrem «Liechtensteiner Volksblatt». 
• 
 Wir helfen Ihnen gerne bei der Gestaltung nach 
unseren vorliegenden Richtlinien. 
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 Individuelle Texte sowie Farbfotos sind möglich. 
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Setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. 
Wir beraten Sie gerne: 
 Liechtensteiner Volksblatt AG 
Im alten Riet 103, 9494 Schaan 
Telefon +423 237 51 51 
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volksblatt.li/todesanzeigen 
Ein Gemälde von Ludwig Schnüriger, dem ehemaligen Pfarrer von Vaduz, gemalt 
im Jahr 1956, zu fi nden in der Friedhofskapelle Spiringen (Kanton Uri). (Foto: ZVG) 
Weltäcker sollen 
Sensibilität schaff en 
Nachhaltigkeit Die Vereinigung Bäuerlicher Organisationen (VBO) hat gemeinsam mit dem 
Landwirtepaar Heike und Christian Konrad vom Neufeldhof in Vaduz einen Weltacker ange- 
legt. Das Projekt soll über Konsum sowie Produktions- und Nutzfläche informieren. 
VON DOMINIQUE HASLER 
Dass 
VBO-Geschäftsführer 
Klaus Büchel viel an dem 
neuen Weltacker in Vaduz 
liegt, merkt man. Er er- 
öff nete gestern seine Rede mit den 
Worten: «Die VBO in Liechtenstein 
will mit dem Weltacker sensibilisie- 
ren und bewusst machen, dass Nah- 
rungsmittelversorgung nicht selbst- 
verständlich und der Boden eine 
endliche und nicht vermehrbare 
Ressource ist. Es freut mich daher 
sehr, dass wir jetzt neben dem Welt- 
acker in Mauren auch noch einen 
weiteren Standort in Vaduz haben.» 
Leben auf Kosten anderer 
Aktuell stünden der Menschheit 
rund 1,4 Milliarden Hektar Acker- 
fläche zur Verfügung. Bei ungefähr 
7 Milliarden Menschen, die auf un- 
serem Planeten leben, beträgt dies 
pro Kopf 2000 Quadratmeter An- 
baufläche. «Vor 60 Jahren war das 
noch das Doppelte», mahnt Büchel. 
Um diese Dimensionen besser visu- 
alisieren zu können, hat die VBO in 
Mauren und jetzt in Vaduz diese 
Weltäcker realisiert. Auf diesen 
Feldern sind die wichtigsten Acker- 
pflanzen angebaut – und zwar weit- 
gehend im Grössenverhältnis, in- 
dem sie weltweit kultiviert werden. 
«Global gesehen sind Reis, Mais, 
Kartoffeln und Sojabohnen die 
wichtigsten Kulturpflanzen – alle 
werden auf dem Weltacker ange- 
baut», erklärt der VBO-Geschäfts- 
führer weiter. 
Gemäss den Daten von Global Foot- 
print übersteige die weltweite Nach- 
frage an natürlichen Ressourcen seit 
1971 durchgehend das Angebot an 
regenerierenden Ressourcen. Ge- 
genwärtig brauche die Erde mehr als 
anderthalb Jahre, um den Verbrauch 
eines Jahres zu decken. Der Welter- 
schöpfungstag – also der Tag, an 
dem rein rechnerisch alle Ressour- 
cen eines Jahres aufgebraucht sind – 
war heuer am 29. Juli. Letztes Jahr 
war er am 1. August. «Dies zeigt auf, 
wie brenzlig die Situation ist», so Bü- 
chel. «Liechtenstein und die Schweiz 
haben bereits Ende April alle natür- 
lichen Ressourcen aufgebraucht, 
welche innerhalb eines Jahres neu 
gebildet werden und zur Verfügung 
stehen.» Dies bedeutet, dass Liech- 
tenstein seit Mai auf Kosten anderer 
lebt. «Oder anders gesagt, dass wir 
nicht mit unseren 2000 Quadratme- 
ter Ackerfläche pro Kopf auskom- 
men. Wir importieren noch zusätz- 
lich rund einen Drittel aus anderen 
Ländern», so Büchel weiter. «Die 
Menschen dort haben somit um ei- 
nen Drittel weniger Ackerfläche zur 
Verfügung, da sie für uns Lebens- 
mittel anbauen.» 
Guter Standort 
«Das Projekt Weltacker ist aus Sicht 
der Umwelt, Landwirtschaft und 
Bildung enorm wertvoll», bedankte 
sich Regierungsrätin Dominique 
Hasler bei der VBO und allen Mit- 
wirkenden. «Dieses Projekt zeigt 
der Bevölkerung und gerade auch 
Schülerinnen und Schülern den ei- 
genen Ressourcenbedarf auf ein- 
drückliche Weise auf und leistet da- 
mit einen wichtigen Beitrag zur Bil- 
dung für nachhaltige Entwick- 
lung.» 
Besonders erfreut über das Projekt 
ist auch der Bürgermeister von Va- 
duz, Manfred Bischof: «Der Welta- 
cker befindet sich an einer internati- 
onalen Radroute und täglich kom- 
men zahlreiche Jogger und Spazier- 
gänger vorbei.» So hofft Bischof, 
dass der Weltacker informiert und 
möglichst viele Passanten zum Nach- 
denken anregt. «Um auf dieses The- 
ma aufmerksam zu machen und die 
Bevölkerung dafür zu sensibilisie- 
ren, hätte es wohl fast keinen besse- 
ren Ort gegeben als hier im Haber- 
feld in Vaduz», schwärmt der Vadu- 
zer Bürgermeister. 
Kurz notiert 
  Ein Viertel eines Fussballfeldes steht pro Kopf 
weltweit an Ackerfläche zur Verfügung. 
  Ein Drittel der Landesfläche Liechtensteins 
wird landwirtschaftlich genutzt. 
  Auf 30 Prozent der Landwirtschaftsfläche 
wird Ackerbau betrieben. 
  Die Weltacker-Standorte in Mauren und Vaduz 
sind jederzeit frei zugänglich. 
  Ackertouren bietet die VBO an. 
Der Weltacker soll für die Nahrungsmittelversorgung sensibilisieren. 
VBO-Präsident Marcus Vogt (rechts) überreicht dem Vaduzer Bürgermeister 
Manfred Bischof einen Geschenkkorb. (Fotos: Paul J. Trummer)
	        

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