Fussball
Salanovic und Thun
müssen vorlegen
In der 3. Qualifikationsrunde
zur Europa League ist heute
nicht nur der FC Vaduz im
Einsatz (siehe rechts). Auch
die beiden Schweizer Vertre-
ter FC Thun und FC Luzern
müssen ran. Während sich
Luzern gegen die Fähringer
von Klaksvik in der 2. Runde
weiterquälte (1:0/1:0), steigt
der Schweizer Cupfinalist
gegen Spartak Moskau in
den Wettbewerb ein. Für Na-
tionspieler Dennis Salanovic
und seine Thuner Kollegen
ein harter Brocken auf dem
Weg ins die Play-offs.
Basketball
Vince Carter kann
Rekord brechen
ATLANTA Superstar Vince Carter
(42, Foto) absolviert laut US-Me-
dienberichten seine 22. Saison in
der National Basketball Associati-
on (NBA). Wie der TV-Sender
«ESPN» berichtete, steht er auch
in der im Herbst beginnenden
Spielzeit für die Atlanta Hawks
auf dem Parkett. Carter wird nun
zum ersten Spieler, der so lange
in der nordamerikanischen Bas-
ketballliga aktiv ist. 21 Saisons
spielten bisher nur der im April
zurückgetretene Deutsche Dirk
Nowitzki, Kevin Garnett, Kevin
Willis und Robert Parish in der
stärksten Liga der Welt. Sollte
Carter auch 2020 zum Einsatz
kommen, wäre er zudem der ers-
te Profi, der in vier verschiede-
nen Jahrzehnten in der NBA da-
bei ist. Carter begann seine Lauf-
bahn 1998 beim aktuellen Meis-
ter Toronto Raptors. (id)
www.volksblatt.li
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DONNERSTAG
8. AUGUST 2019
Heute
Tennis
Serena Williams
kassiert am meisten
NEW YORK Serena Williams und
Naomi Osaka sind laut dem Wirt-
schaftsmagazin «Forbes» die
bestverdienenden Sportlerinnen.
Die US-Amerikanerin Williams
führt das Ranking zum vierten
Mal en suite an, diesmal mit ei-
nem geschätzten Jahreseinkom-
men von 29,2 Millionen Dollar.
Die japanische US- und Australi-
an-Open-Gewinnerin Osaka
kommt auf 24,3 Millionen Dollar.
Dahinter folgt die Deutsche An-
gelique Kerber (11,8 Mio.) auf
Rang drei. Herangezogen wurden
von «Forbes» Preisgelder bzw.
Gehalt inklusive Einnahmen aus
Werbeverträgen im Zeitraum 1.
Juni 2018 bis 1. Juni 2019. In den
Top Ten finden sich heuer aus-
schliesslich Tennisspielerinnen.
Erst auf Platz zwölf folgt US-Fuss-
ballweltmeisterin Alex Morgan
mit 5,8 Millionen Dollar. Wil-
liams ist übrigens die einzige
Frau, die es auch in die Top 100
der gemischten «Forbes»-Liste –
Männer und Frauen – der best-
verdienenden Sportler geschafft
hat. Die 23-fache Einzel-Siegerin
von Grand-Slam-Turnieren lande-
te dabei auf Rang 63. (id)
Vaduz empfängt die Eintracht:
Heute könnt ihr Legenden werden!
Fussball Es ist das Spiel des
Jahres – nein, das Spiel der
Vereinsgeschichte für den
FC Vaduz. Gegen Eintracht
Frankfurt (heute, 20.30 Uhr,
Liveticker auf «www.volks-
blatt.li») ist das Rheinpark-
Stadion mit 5908 Zuschauer
restlos ausverkauft.
VON JAN STÄRKER
Trainer Mario Frick (44) ist sich der
Grösse des heutigen Spiels bewusst.
«Es ist das grösste Spiel der Vereins-
geschichte. Klar, hatten wir mit der
Nationalmannschaft auch schon ge-
gen Deutschland oder England hier
gespielt. Aber für den Verein ist die-
ses Spiel eine ganz neue Dimensi-
on», erklärte er auf der Pressekonfe-
renz und fügte grinsend an. «Ich
konnte das auch daran erkennen,
dass ich auf einmal ganz viele neue
Freunde hatte, die Karten für das
Spiel wollten.»
Und für die FCV-Spieler ist es die
Chance, gegen die grosse Eintracht
zu Legenden zu werden. Schon ein
Sieg oder Remis gegen den Bundesli-
gisten wäre der grösste Erfolg seit
der Vereinsgründung 1932. «Ich per-
sönlich denke noch nicht so
weit, konzentriere mich voll
auf das Spiel. Wenn es ein
Wunder gibt, realisiert man
das auch wahrscheinlich erst ein
paar Wochen später, was man er-
reicht hat», so Kapitän und Torwart
Benjamin Büchel (30). «Aber wir ha-
ben gegen Fehérvár schon bewie-
sen, was wir erreichen können. Für
mich werden das mit die grössten
Spiele der Karriere. Ich habe schon
im Wembley vor 60 000 Zuschauern
gespielt. Aber das, gegen einen Bun-
desligisten könnte dieses Erlebnis
noch toppen.»
Gajic muss passen
Verzichten muss der FCV bei der
«Mission Wunder» aber auf Mi-
lan Gajic (32). Der Serbe labo-
riert seit dem ersten Chal-
lenge-League-Spiel in Kri-
ens an hartnäckigen Ad-
duktorenproblemen, fällt
für heute aus. Frick liess
offiziell einen Einsatz
zwar offen, doch schon
beim Abschlusstraining
fehlte Gajic, liess sich be-
handeln. «Wir sind mit-
ten in der Meisterschaft,
wollen nicht das Risiko
einer langfristigen Ver-
letzung eingehen. Das
muss man genau ab-
wägen», erklärte
Frick und liess
durchblicken, dass
er seinen Spielmacher im heutigen
Hinspiel nicht einsetzen wird.
Dennoch gehen die Vaduzer mit
breiter Brust in das Spiel gegen die
Eintracht. Man will sich auf keinen
Fall verstecken und mutig nach vor-
ne spielen. «Sicher ist die Eintracht
ein grosser Verein. Wir wollen gut
stehen und immer wieder Nadelsti-
che nach vorne setzen», so Wieser
optimistisch, dass man sich eine gu-
te Ausgangsposition für das Rück-
spiel erarbeiten kann.
Favoritenrolle ist klar verteilt
Was Wieser den Mut
macht, ist das Wei-
terkommen in
der letzten
Runde gegen
Fehérvár.
Auch gegen
die Ungarn war
Vaduz klarer Au-
ssenseiter, schaltete den ak-
tuellen Cupsieger und Vize-
meister nach zwei tollen
Auftritten aus. «Eine
Chance könnte für uns
auch sein, dass Frank-
furt noch nicht im Liga-
betrieb und deshalb
noch nicht bei 100 Pro-
zent ist. Wir sind aber
eben schon im Rhyth-
mus und haben
vor ihnen si-
cher keine
Angst.»
Fakt ist, dass Vaduz nichts zu verlie-
ren hat. «Wir können nur gewinnen,
haben null Druck», so Frick. «Des-
wegen werde ich der Mannschaft
mitgeben, dass sie mutig auftreten
soll. Wir sind natürlich topmotiviert
und freuen uns auf das Spiel.»
Und Wieser ergänzt: «Man hat gese-
hen, dass im Fussball immer alles
möglich ist. Uns hat gegen die Un-
garn niemand auf der Rechnung ge-
habt. Doch wir haben es über zwei
Spiele verdient zu gewinnen, da wir
speziell auswärts viel besser waren
als sie. Wir glauben daran, dass wir
das Wunder schaffen!»
Wunschergebnis 1:0
Eine Überraschung wäre es schon,
wenn man gegen Frankfurt nicht
verliert. Frick hofft sogar auf mehr.
«Wir wollen nicht verlieren, das ist
das Ziel. Und mein Wunschergebnis
ist ein 1:0 für uns.»
Oder gleich wieder ein 2:0 wie letzte
Woche gegen Fehérvár. «Das würde
ich sofort unterschreiben», lacht
Wieser. Und es wäre ein Ergebnis,
mit dem die FCV-Spieler zu Helden
werden. Mehr auf Seite 15
Die FCV-Kicker wollen auch gegen den grossen Favoriten Eintracht Frankfurt jubeln, glauben an die Sensation. (Foto: Michael Zanghellini)
Sandro Wieser ist für die
Spiele gegen Frankfurt
zuversichtlich. (Foto: MZ)
SO WOLLEN SIE SPIELEN
FC Vaduz: Büchel; Sülüngöz, Schmid, Si-
mani; Dorn, Prokopic, Wieser, Göppel;
Cicek, Sutter, Coulibaly.
Eintracht Frankfurt: Wiedwald; Abraham,
Hasebe, Hinteregger; Kohr, Torro; da Cos-
ta, Kamada; Kostic; Joveljic, Paciencia.