SAMSTAG
20. JULI
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Aus der Region
65-Jähriger
verunfallt mit Quad
FLUMSERBERG Am Donnerstagabend
verunfallte auf der Schilstalstrasse
im Flumserberg ein 65-jähriger
Mann mit seinem Quad und verletz-
te sich unbestimmt, wie die Kan-
tonspolizei St. Gallen mitteilte. Der
Mann fuhr auf dem Quad talwärts,
als er von der Strasse abkam. Der
Mann fuhr daraufhin ein Wiesen-
bord hinunter, durch einen Garten-
bereich und stürzte schliesslich vor
einem Haus von seinem Gefährt. Das
Quad rollte führerlos weiter talwärts
über eine Wiese und überschlug
sich, bevor es rund 40 Meter weiter
zum Stillstand kam. . (red/kaposg)
Stromeffiziente Haushalte
Schaan prüft
Förderprogramm
SCHAAN Auf Antrag der FBP prüft die
Gemeinde und Energiestadt Schaan
ein Förderprogramm zur Stromeffi-
zienz in Haushalten. Dies teil -
te die Gemeinde am Freitag mit. Da-
mit könnte die Gemeinde Eigentü-
mer von Ein- und Mehrfamilienhäu-
sern mit finanziellen Anreizen moti-
vieren, ineffiziente Haushaltsgross-
geräte und alte Heizungsumwälz-
pumpen durch neue Geräte der Ka-
tegorie A zu ersetzen. Die Energie-
kommission soll ein solches Pro-
gramm auserarbeiten und dem Ge-
meinderat präsentieren. Dieser wird
das befristete Förderprogramm prü-
fen und ins Budget aufnehmen,
heisst es weiter. (red/pd)
Kulturgut erhalten
Schaan unterstützt
Sanierung der
Alpkäserei Guschg
SCHAAN Die Alpgenossenschaft
Guschg möchte ihre Käserei renovie-
ren. Neben einem Subventionsbei-
trag des Landes beteiligt sich auch
die Gemeinde Schaan finanziell an
der Sanierung, teilte diese am Frei-
tag mit. Der Gemeinderat genehmig-
te einen maximalen Unterstützungs-
beitrag von 150 000 Franken. Allfäl-
lige weitere Sponsorenbeiträge seien
jedoch einzurechnen und vorrangig
zu verwenden. Denn die Alpgenos-
senschaft sei bestrebt, über Sponso-
ren, Gönner und Eigenleistungen ei-
ne Teilfinanzierung sicher zu stel-
len. «Ohne Unterstützung der Ge-
meinde ist das Projekt allerdings
nicht zu bewältigen und daher aus-
sichtslos», schreibt die Gemeinde
Schaan. Durch die Sanierung werde
ein wichtiges Kulturgut erhalten
und gepflegt. Die Alpgenossenschaft
Guschg betreibt seit dem Neubau
der Alphütte 1952 mit Unterbrüchen
eine Alpkäserei. Gemäss Mitteilung
wird derzeit die Milch von ca. 30 Kü-
hen zu Produkten wie Alpkäse, Sau-
erkäse, Frischkäse, Joghurt oder
Butter verarbeitet. (red/pd)
Bade- und Strandurlaub sind am beliebtesten
Ferienzeit Die Liechten-
steiner verreisen gerne, die
meisten zieht es zum Baden
in den Süden. Der Umwelt-
gedanke spielt bei der Ur-
laubsplanung aber noch eine
untergeordnete Rolle.
Sommerzeit ist Reisezeit. Auch in
Liechtenstein. Dabei scheinen die
klassischen Badeferien sowie be-
kannte Destinationen im Süden am
beliebtesten. «Für den Sommer wur-
den vor allem die griechischen In-
seln, Spanien, Italien, Zypern, Portu-
gal und Frankreich gebucht», erklärt
Yannick Oberhofer, von Jojo Reisen,
auf Anfrage. Ähnlich Ziele nennt
auch Melanie Senti vom Reisebüro
Traveller in Vaduz. Griechenland,
Mallorca, Kroatien und auch Ibiza sei-
en diesen Sommer besonders gefragt,
auch weil diese Destinationen über
den Flughafen Altenrhein erreichbar
sind. Etliche Liechtensteiner wür-
den heuer zudem in den Norden
Richtung Schweden und Norwegen,
Island oder in den Westen in die USA
reisen, um dort eine Erlebnis- oder
Mietwagenrundreise zu machen.
Umwelt spielt geringe Rolle
2018 gab es in der Schweiz 57,6 Milli-
onen Flugpassagiere. Doch längst ist
bekannt, dass besonders die Flugrei-
sen extrem umweltschädlich sind.
Für die Liechtensteiner spielt der
Umweltschutz in den Ferien aber
noch eine untergeordnete Rolle. Vie-
le Bürger sorgen sich heute um die
Natur und wollen dem Klimawandel
entgegenwirken, kaufen bewusster
ein und benutzen häufiger das Velo.
Doch im Urlaub wollen die Men-
schen vor allem eines: Urlaub ma-
chen. «Wir haben noch keine Anfra-
gen zu klimaschonenden Reisen er-
halten», bestätigen Melanie Senti
und Yannick Oberhofer. Es bestehe
allerdings die Möglichkeit, im Reise-
büro sogenannte «Myclimate-Ti-
ckets» zu buchen, um den damit ver-
bunden CO2-Ausstoss zum Beispiel
von Flügen zu kompensieren.
Viel Erholung für wenig Geld
Im Schnitt buchen die Kunden ihre
Ferien für ein bis zwei Wochen und
geben dafür zwischen 1500 und
3000 Franken pro Person aus. Ju-
gendliche reisen oft preisbewusster,
aber auch für Familien mit Kindern
heisst das Motto häufig «Viel Erho-
lung für wenig Geld». Daneben gebe
es aber auch Kunden, die sich nur
einmal im Jahr Ferien gönnen und
dann nicht jeden Franken zweimal
umdrehen wollen, weiss Melanie
Senti. «Reisen an sich ist schon
ein Luxus», ist auch Yannick Ober-
hofer der Meinung und «speziell die
Leute, die im Reisebüro buchen,
wollen meist keine 08/15 Billigferi-
en, von denen es im Internet nur
wimmelt.»
Reisebüro versus Internet
Moderne Urlauber buchen online,
das bekommen auch die Reisebüros
zu spüren. «Natürlich geht das On-
line-Buchungsverhalten der Men-
schen in den vergangenen Jahren
nicht spurlos an uns vorbei, den-
noch dürfen wir uns über eine treue
Stammkundschaft freuen», sagt
Oberhofer. Gründe dafür sieht der
Reisefachmann vor allem in der per-
sönlichen Beratung: «Das Internet
bietet den Vorteil, jederzeit bequem
von zu Hause und unterwegs Ange-
bote und Preise zu suchen. Al-
lerdings verbringt man hier
teils Stunden im Onlinedschun-
gel und weiss schlussendlich
nicht immer, was man be-
kommt.» Viele Menschen wür-
den deshalb nach wie vor den
persönlichen Kontakt schät-
zen und den Weg ins Reisebüro su-
chen. Yannik Oberhofer: «Wir emp-
fehlen grundsätzlich nur, was wir
auch persönlich kennen oder ein gu-
tes Gefühl dazu haben.» Oftmals
würden sich die Kunden aber auch
im Internet informieren und dann
im Reisebüro
buchen.
(sb)
(Foto: SSI)
Noch immer keine Lösung in Sicht
EU-Staaten streiten um die Verteilung von Geflüchteten
Seit Jahren streitet die EU über die Auf-
nahme von im Mittelmeer geretteten Mig-
ranten. Aktuelle Fragen und Antworten:
Warum ist die Verteilung der Flüchtlinge
so schwierig?
Nach EU-Recht müssen Flüchtlinge ihren
Asylantrag in dem Land stellen, in dem sie
als erstes europäischen Boden betreten.
Dies führte in der Flüchtlingskrise zu einer
massiven Überlastung der Hauptankunfts-
länder Italien und Griechenland. Eine EU-
weite Umverteilung scheiterte insbesonde-
re am Widerstand osteuropäischer Staa-
ten. Sie lehnen eine Flüchtlingsaufnahme
kategorisch ab und warnen vor einer
«Sogwirkung», wenn die EU Kontingente
für die Flüchtlingsaufnahme beschliesst.
Weshalb ist die Flüchtlingsfrage wieder
auf der Tagesordnung?
Italien verweigert Schiffen mit Flüchtlingen
inzwischen die Einfahrt in seine Häfen, so-
lange nicht geklärt ist, welche anderen
Staaten die Menschen aufnehmen. Die
Schiffe liegen deshalb oft tage- oder wo-
chenlang mit den erschöpften Migranten
vor der Küste.
Was haben Deutschland und Frankreich
jetzt vorgeschlagen?
Berlin und Paris wollen einen «vorüberge-
henden Solidaritätsmechanismus». Er soll
sicherstellen, dass in Italien und Malta Mig-
ranten «schneller und würdig» an Land ge-
bracht werden. Dabei soll sich eine Gruppe
von EU-Staaten im Voraus zur Aufnahme
ankommender Flüchtlinge bereit erklären -
jedoch nur zeitlich befristet bis Oktober. Im
Gespräch sind sechs bis elf Länder. Über
eine solche «Koalition der Aufnahmewilli-
gen» wird schon seit 2016 immer wieder
diskutiert - bisher ohne Ergebnis.
Warum ist Italien dagegen?
Innenminister Matteo Salvini wies den
deutsch-französischen Vorstoss umgehend
zurück. Italien pocht darauf, dass auch an-
dere Mittelmeerländer wie Frankreich ihre
Häfen für Flüchtlingsboote öffnen. Zudem
verlangt Rom, dass alle ankommenden Mi-
granten auf andere Länder verteilt werden
- ob sie asylberechtigt sind oder nicht. Dies
lehnen viele mögliche Aufnahmeländer ab.
Ist das wirklich ein Problem?
EU-Diplomaten zufolge haben in der Regel
nur 30 Prozent der Flüchtlinge Aussicht
auf Asyl. Die restlichen 70 Prozent müss-
ten in ihre Heimatländer zurückgebracht
werden. Dies ist oft schwierig, weil diese
die Rücknahme verweigern oder die Her-
kunft der Flüchtlinge wegen fehlender Pa-
piere nicht eindeutig geklärt werden kann.
Italien und andere mögliche Aufnahmelän-
der müssen deshalb damit rechnen, die Mi-
granten über längere Zeit zu beherbergen.
Aber die Ankunftszahlen sind doch ei-
gentlich niedrig?
Ja. In diesem Jahr kamen in Italien laut
Flüchtlingshilfswerk UNHCR lediglich rund
3200 Flüchtlinge an. Im Gesamtjahr 2018
waren es noch mehr als 23 000 und 2017
fast 120 000. In der EU wächst jedoch die
Sorge, dass die Zahlen wegen der wieder-
aufgeflammten Kämpfe in Libyen schnell
wieder steigen könnten. «Wir beobachten
eine Zunahme der Überfahrten», sagte ein
EU-Vertreter. Grund könne sein, «dass die
libysche Küstenwache weniger aktiv» sei.
Kann die EU die Flüchtlingsaufnahme
nicht erzwingen?
Das haben Deutschland und Frankreich be-
reits 2015 versucht. Per Mehrheitsbe-
schluss entschieden die EU-Innenminister
damals, über zwei Jahre 120 000 Migran-
ten auf alle EU-Länder zu verteilen. Länder
wie Ungarn oder Polen weigerten sich aber
und nahmen nicht einen einzigen Flücht-
ling auf. Letztlich wurden insgesamt nur
31 000 Menschen umverteilt. Die Vertei-
lungsfrage ist auch Hauptgrund dafür, dass
die geplante EU-Asylreform seit Jahren
blockiert ist. (apa/afp)
Liechtenstein
gewährte 2019
bislang kein Asyl
Zwischenbilanz Nur 26 Personen haben im ersten Halb-
jahr 2019 ein Asylgesuch in Liechtenstein gestellt. Bislang
wurden allesamt abgewiesen. Zwei Entscheide stehen noch
aus, sollten aber relativ zügig fallen.
VON DAVID SELE
Die
Zahl der Asylgesuche
ist deutlich zurückgegan-
gen. Während im ersten
Halbjahr 2018 bereits 118
Personen Asyl in Liechtenstein be-
antragt hatten, waren es zwischen
Januar und Juni 2019 nur gerade 26
Personen. Davon haben 24 bereits
einen negativen Bescheid erhalten,
wie die Leiterin der Abteilung Asyl
beim Ausländer- und Passamt (APA),
Julia Walch, auf Anfrage mitteilt.
Zwei Asylverfahren seien derzeit
noch pendent, so Walch.
Liechtenstein meist nicht zuständig
Grund für die hohe Ablehnungsrate
ist das Dublin-Übereinkommen zwi-
schen den EU-Staaten, das auch für
die Schweiz, Island, Norwegen so-
wie Liechtenstein gilt. Dieses Über-
einkommen regelt, welches Land je-
weils für die Prüfung eines Asylge-
suchs zuständig ist. Hauptziel ist
dabei, dass nicht mehrfach Gesuche
gestellt werden können. Weil viele
der 26 Ansuchenden zuvor bereits
in einem anderen Dublin-Staat ein
Gesuch gestellt hatten, war Liech-
tenstein nicht zuständig. Genauso
bei Personen, die mit dem Visum ei-
nes Dublin-Staates eingereist wa-
ren.
Aber selbst wenn Liechtenstein ein
Asylgesuch prüfen muss, geschieht
dies laut Julia Walch relativ zügig:
«Gegenwärtig beträgt die Dauer ei-
nes Asylunzulässigkeitsverfahrens
noch durchschnittlich 100 Tage,
was auch im internationalen Ver-
gleich eine sehr rasche Verfahrens-
dauer darstellt.» Früher lag der
Durchschnitt bei fast 400 Tagen.
Mit den Abänderungen des Asylge-
setzes 2017 und 2018 seien die Ver-
fahren jedoch «optimiert» worden.
«Auch wurde das Angebot der
Rechtsberatung für Asylsuchende
ausgebaut. Dadurch konnte die Dau-
er des Asylverfahrens erheblich
verkürzt werden», sagt Walch. Bis Ende Juni wurden lediglich 26 Asylgesuche gestellt. (Symbolfoto: SSI)
NATIONALITÄT DER GESUCHSSTELLER IM ERSTEN HALBJAHR 2019
Serbien 5
Georgien 5
Eritrea 3
Kamerun 2
Afghanistan 1
Mali 1
Kosovo 1
Aserbaidschan 1
Libyen 1
Deutschland 1
Staatenlos 1
China 1
Irak 1
Gambia 1
Ukraine 1