In deutschem Saunaclub
Tödliches Feuer
wurde gelegt
DUISBURG Der tödliche Grossbrand in
einem Saunaklub im nordrhein-west-
fälischen Hamminkeln ist nach Poli-
zeiangaben vorsätzlich gelegt wor-
den. Bei dem Feuer in der Nacht auf
Sonntag kam ein 64-jähriger Mann
ums Leben. Die diesbezüglichen Er-
kenntnisse eines Sachverständigen
und von Brandermittlern aus Wesel
und Duisburg seien «eindeutig», er-
klärten Polizei und Staatsanwalt-
schaft in Duisburg am Dienstag. Bei
dem Brand war in der Nacht zum
Sonntag ein 64-jähriger Niederländer
trotz Wiederbelebungsversuchen an
einer Rauchvergiftung gestorben. Zu-
dem gestalteten sich die Löscharbei-
ten schwierig, weil sie von einigen
Gästen des Klubs massiv behindert
wurden. Drei Gäste verkannten of-
fenbar vollkommen den Ernst der La-
ge, nahmen den Feuerwehrleuten die
Löschschläuche weg und bespritzten
sich damit gegenseitig. (sda/afp)
«That’s me»
Sting hört sich selbst
bei Barbier im Radio
DÜSSELDORF Überraschender Besuch
bei einem Barbier in der Düsseldor-
fer Altstadt: Sting liess sich dort den
Bart schneiden. Weil die Barbiere
nicht sicher waren, ob sie wirklich
den Musiker vor sich hatten, legten
sie ein Lied von ihm auf. «Da flüster-
te Sting: ‹That’s me›.» Laut Barbier
Seaver Rada war vor zwei Wochen
bereits Stings Gitarrist in dem La-
den. Am Montagmorgen sei dann ein
Mann mit Begleitung aufgetaucht,
der nach einem Termin fragte. «Ei-
gentlich wäre es erst am Nachmittag
gegangen. Aber da seien sie schon
auf dem Weg nach Lyon, sagten die
beiden», so Rada. Einer seiner Bar-
biere schob den prominenten Kun-
den aber noch ein. (sda/dpa)
«Steiler ist steiler»
Strasse in Wales zur
steilsten Strasse der
Welt ernannt
LONDON Eine Strasse in Wales ist zur
steilsten weltweit ernannt worden.
Die Ffordd Pen Llech in der Küsten-
stadt Harlech habe eine Steigung von
37,45 Prozent, 2 Prozentpunkte mehr
als die bisherige steilste Strasse der
Welt in Dunedin in Neuseeland, teilte
das Guinnessbuch der Rekorde am
Dienstag mit. Der Geschäftsmann
und Architekturhistoriker Gwyn
Headley hatte die Kampagne von Be-
wohnern angeführt, damit die Stras-
se in Wales zur steilsten der Welt er-
klärt wird. Er sei glücklich, dass die
Strasse ausgezeichnet worden sei.
Neuseeland tue ihm leid, aber «stei-
ler ist steiler», sagte Headley. (ap)
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17. JULI 2019
Imposant
Gänsegeier in
Sommerferien
Vogelfreunde haben in diesen
Tagen gute Chancen, in der
Schweiz Gänsegeier zu Gesicht
zu bekommen, wie die Vo-
gelwarte Sempach mitteilte.
Bis vor 20 Jahren waren die
Greifvögel seltene Gäste, doch
dank eines Wiederansiedlungs-
projekts in Frankreich verbrin-
gen immer mehr von ihnen den
Sommer hier. Auch im Kanton
St. Gallen wurden die Vögel
bereits beobachtet.
(Text: red/pd; Foto: ZVG/Ralph Martin)
«Kein Anlass zur Sorge»
Tigermücken in
Zürich gefunden
ZÜRICH Die Asiatische Tigermücke
ist in Zürich angekommen: In Wol-
lishofen wurden Tiere, Larven und
Eier gefunden. Die Anwohnerinnen
und Anwohner wurden bereits über
die ungebetenen Nachbarn infor-
miert. Die Stadt betont, dass gegen-
wärtig kein Anlass zur Sorge beste-
he. Bereits vor drei Jahren wurden
erste Eier entdeckt, auf dem
Carparkplatz beim Sihlquai, wo vie-
le Fernbusse aus dem Süden ankom-
men. Damals handelte es sich um
eingeschleppte Exemplare, die an
den Fahrzeugen klebten. Die nun
entdeckten Mücken in Wollishofen
haben aber wohl die Wintermonate
in Zürich überlebt. Die Mücken, Lar-
ven und Eier würden nun bekämpft,
teilte die Stadt am Dienstag mit. Die
Insekten sind potenzielle Überträge -
rinnen von tropischen Viruserkran-
kungen wie Dengue- und Chikun-
gunyafieber. (sda)
Zu guter Letzt
Ein Pfund Kokain
unter dem Toupet
MADRID Der Mann trug ein seltsames
Toupet und wirkte ungewöhnlich
gestresst, das machte die Zollbeam-
ten am Flughafen von Barcelona
misstrauisch: Wie die Polizei am
Dienstag mitteilte, wurde ein kolum-
bianischer Passagier festgenommen,
der unter seiner künstlichen Haar-
tracht 503 Gramm Kokain versteckt
hatte. Das auf seinem Kopf festge-
klebte Päckchen hatte einen
Schwarzmarktwert von umgerech-
net mehr als 33 000 Franken. Die
Festnahme fand demnach bereits im
Juni statt. Spanien gilt als Einfallstor
für Drogen aus seinen ehemaligen
Kolonien in Lateinamerika. Die
Schmuggler gehen dabei oftmals
reichlich kreativ vor: In den vergan-
genen Jahren fanden Fahnder Koka-
in unter anderem in Brust-Implanta-
ten, ausgehöhlten Ananas, dem Pols-
ter eines Rollstuhls sowie in einem
Gipsverband. (sda/afp)
Zahl der Aids-Toten geht zurück
Rückgang Die Zahl der Aids-Toten ist im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Weltweit starben 2018 rund 770 000 Men-
schen an der Immunschwächekrankheit, wie aus dem Jahresbericht des UNO-Programms für HIV/Aids (UNAIDS) hervorgeht.
Dies
entspricht einem Rück-
gang um ein Drittel seit
2010. Mehr als drei von fünf
HIV-Infi zierten – 23,3 Milli-
onen von 37,9 Millionen – erhalten
zudem inzwischen antiretrovirale
Therapien, die bei richtiger Anwen-
dung eine Übertragung des Virus ver-
hindern können. Dies sei der höchste
Anteil, der bisher erreicht werden
konnte, heisst es im Bericht. In Ost-
europa und Zentralasien hält jedoch
der besorgniserregende Aufwärts-
trend neuer HIV-Infektionen an: Im
vergangenen Jahr stieg dort die Zahl
der Menschen, die mit dem Aids-
Erreger infi ziert sind, um 29 Pro-
zent. Insgesamt sind in der Region
mit Russland, der Ukraine und rund
einem Dutzend anderen Ländern
etwa 1,7 Millionen Menschen mit HIV
infi ziert. Auch im Nahen Osten und
Nordafrika sowie in Lateinamerika
stiegen die Zahlen. Am stärksten von
HIV betroff en sind Ost- und Südafri-
ka, mit 20,6 Millionen Infi zierten.
UNAIDS stellt in Südafrika indes gute
Fortschritte fest: Die Zahl der neu-
en Infektionen sei seit 2010 um 40
Prozent zurückgegangen, die Zahl
der Todesfälle sei im gleichen Um-
fang reduziert worden. 2018 lebten
nach der Schätzung eine Million
mehr Menschen mit HIV als im Jahr
davor, insgesamt 37,9 Millionen.
Nur gut 60 Prozent wurden aber
mit den lebenswichtigen Medika-
menten versorgt. Das HI-Virus schä-
digt und zerstört bestimmte Zellen
der Immunabwehr und macht Infi-
zierte anfällig für Krankheiten. Un-
behandelt ist die Folge Aids (Acqui-
red Immunodeficiency Syndrome
oder Erworbenes Immunschwäche-
syndrom). Der Erreger lässt sich mit
antiretroviralen Medikamenten
aber gut in Schach halten.
Studien haben zudem belegt, dass
HIV unter wirksamer Therapie
nicht ansteckend ist. Die Mittel
müssen lebenslang genommen wer-
den. (sda/afp)
Gibts 32 Emmys?
Nominierungsrekord
für «Game of Thrones»
LOS ANGELES Durchwachsene Kritiken, aber
gute Einschaltquoten – und nun möglicher-
weise auch ein grosser Erfolg beim wich-
tigsten Fernsehpreis der Welt: Die Fantasy-
serie «Game of Thrones» ist am Dienstag für
ihre achte und letzte Staffel (Foto) 32 Mal
für einen Emmy vorgeschlagen worden. Da-
mit setzte die Serie am Dienstag in Los An-
geles einen Rekord für die meisten Nomi-
nierungen in den Drama-Kategorien in ei-
nem Jahr. Schon jetzt ist die Reihe mit 47
Auszeichnungen die meistprämierte Serie
der US-Fernsehgeschichte. In der Hauptka-
tegorie «Beste Dramaserie» können ausser-
dem «Better Call Saul», «Bodyguard», «Kil-
ling Eve», «Ozark», «Pose», «Succession»
und «This is Us» gewinnen. In den Comedy-
Kategorien kommt die sowohl bei Kritik als
auch beim Publikum beliebte 50er-Jahre-
Amazon-Serie «Die wunderbare Mrs. Mai-
sel» auf 20 Nominierungen.
(Text: sda/dpa; Foto: HBO via AP)
Illegal nach England
Mit Flossen und
Schwimmgurt über
den Ärmelkanal
CALAIS Mit Flossen und Schwimmrei-
fen durch den Ärmelkanal: Die fran-
zösische Küstenwache hat am Diens-
tag nach eigenen Angaben einen
Mann aus dem Meer gerettet, der von
Frankreich nach Grossbritannien
schwimmen wollte. Er wurde dem-
nach von einem Fischerboot aus bei
seinem Versuch entdeckt. Er erlitt ei-
ne leichte Unterkühlung. Der Mann
wurde laut Behördenangaben fünf
Kilometer vor der Küste der Hafen-
stadt Calais aus dem Wasser gezogen.
Ein Boot der Küstenwache brachte
ihn zurück auf das französische Fest-
land, wo er der Grenzschutzpolizei
übergeben wurde. (sda/afp)
Nach Angriff in Charlottesville
Weitere 419 Jahre für US-amerikanischen Neonazi
WASHINGTON Ein bereits zu lebens-
langer Haft verurteilter Neonazi hat
in den USA eine weitere Freiheits-
strafe von 419 Jahren erhalten. Ein
Bundesgericht in Virginia verurteilte
den 22-jährigen Mann. James Alex
Fields war im August 2017 bei einer
Neonazi-Demo in Charlottesville mit
dem Auto in eine Gruppe von Gegen-
demonstranten gerast. Eine Frau
wurde getötet und 29 weitere Men-
schen verletzt. Das Bundesgericht in
Virginia verkündete nun das endgül-
tige Strafmass. Wegen des Mordes an
der 32-jährigen Gegendemonstrantin
war Fields bereits im vergangenen
Dezember von einem örtlichen Ge-
schworenengericht für schuldig be-
funden worden. Ende Juni 2019 war
er wegen 29 Hassverbrechen zu le-
benslanger Haft ohne Aussicht auf
Begnadigung verurteilt worden. Die-
ser Vorwurf bezieht sich auf die 29
Menschen, die bei dem Angriff ver-
letzt wurden. Fields hatte sich in Ab-
sprache mit der Anklagebehörde
schuldig bekannt, um der Todesstra-
fe zu entgehen. Der junge Mann war
aus seiner Heimatstadt Maumee im
Bundesstaat Ohio nach Charlottesvil-
le gefahren, um am Marsch von
Rechtsextremisten am 12. August
2017 teilzunehmen. Auf im Prozess
gezeigten Videoaufnahmen war zu
sehen, wie Fields sich an rassisti-
schen, antisemitischen und homo-
phoben Sprechchören beteiligte und
die typische Kleidung von weissen
Rechtsextremisten in den USA trug:
ein weisses Polo-Shirt und khakifar-
bene Hosen. Der Aufmarsch hatte
weltweit für Schlagzeilen gesorgt –
auch deshalb, weil US-Präsident Do-
nald Trump kurz danach das Verhal-
ten von Rechtsextremisten und Ge-
gendemonstranten gleichsetzte und
von «Gewalt auf vielen Seiten»
sprach. (sda/dpa)
Der verurteilte Neonazi. (Foto: RM)